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Ein Postvogel bringt dir einen Brief von Ellias Sonnenglut vorbei. In dem Brief steht geschrieben:
Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich, Nhanda,
auch ich las kürzlich wieder einmal den Konlirer Boten und stolperte dabei über euren Artikel und ich muss sagen, er gefällt. So stelle ich euch hiermit einen Fund vor, der wie es aussieht, wohl in der Tat einmalig bleiben wird.
Name: Scharlachrote Babylandmuschel
Itemgrafik: http://www.nyrrti.de/img/seite/bilder/T ... uschel.gif
(Anmerkung: Von Nyrrti entliehen, ist ja nicht verboten, soweit ich weiß)
Beschreibung: Eine winzige Landmuschel, die kaum mehr als eine Handfläche misst. Die kalkige Oberfläche glänzt rötlich und ist von zahllosen winzigen Furchen durchzogen. Wenn du ganz still bist, meinst du manchmal, ein leises Quieken aus ihrem Innern zu vernehmen.
Basisitem: Sitzkissen
Chattext beim Anwenden: Ellias tippt leicht mit einem Finger an die Schale der winzigen Muschel und ein leises Quieken erklingt aus dem Innern.
Geschichte:
Es war einer dieser lauen Sommerabende, an denen ich alleine die Strände Linyas entlang streifte und traurige Blicke über die endlosen Wassermassen schickte. Doch gerade als sich die ersten dunklen Gewitterwolken über die Sonne schoben und ich im Begriff war, dem Heimweg anzutreten, drang unter mir ein leises Quieken hervor. Normalerweise hätte ich selbstverständlich meine Waffe gezogen, doch dieses Quieken war so herzzerreißend und niedlich, dass ich nichts weiter fertig brachte, als meine Blicke irritiert den wesensleeren Strand entlang schweifen zu lassen.
Doch außer ein paar kargen Felsbrocken, einigen im orkanartigen Wind wehenden Palmen und selbstverständlich tonnenweise Sand, konnte ich nichts entdecken und setzte meinen Weg fort. Nach einigen Schritten drang das Quieken jedoch erneut an mein Ohr, diesmal lauter. Jetzt hatte ich es ganz eindeutig vernommen: Das Quieken kam ohne Zweifel vom Sand unter meinen Füßen. Ich warf einen letzten besorgten Blick zu den immer bedrohlicher werdenden Gewitterwolken am Himmel und beugte mich dann hinunter.
Zu meinen Füßen lag eine winzige Muschel, den riesigen Landmuscheln, die man hier allerorts antreffen konnte, nicht unähnlich, nur eben um etliches kleiner. Ihre kalkige Oberfläche glänzte in einem blutigen Scharlachrot und wirkte dennoch warm und freundlich. Wenn man ganz still war, konnte man eindeutig hören, wie ein leises Quieken aus ihrem Innern drang.
Bevor ich jedoch weitere Überlegungen über die winzige Muschel anstellen konnte, krachten die dunklen Gewitterwolken über mir mit lautem Donner zusammen und ein gleißender Blitz verfehlte mich nur knapp und setzte eine riesige Palme in Brand. Kübelweise Regen ergoss sich schlagartig über mir und hinterließ schlammige Pfützen im heißen Sand. Zeit zu gehen. Doch als ich schon losstürmen wollte, fiel mir wieder die winzige Muschel am Boden ein, die jetzt gar jämmerliche Laute von sich gab. Von meinem schlechten Gewissen geplagt, schob ich die merkwürdige Muschel unter meine Robe und machte mich hastig in mein Laboratorium in der Wetterkontrollfestung auf.
Dort ankommen, entfachte ich eilig ein Feuer im Kamin und wärmte meine durchnässten Glieder so gut es eben ging, als plötzlich ein leises ”Hatschi”œ aus meiner Robe drang. Erst jetzt fiel mir wieder die Muschel ein und vorsichtig zog ich sie wieder aus der Robe. Mit einem halbwegs trockenen Hemdärmel trocknete ich das kleine Ding notdürftig ab und legte es dann auf einen hölzernen Tisch nahe des Kamins. Immer und immer wieder gab die Muscheln leise ein Niesen von sich. Wie es aussah, hatte sie sich im strömenden Regen erkältet.
Also wickelte ich sie in einige wärmende Tücher und pflegte sie in den darauffolgenden Tagen gesund. Kein leichtes Unterfangen, war es doch immerhin das erste Mal, dass ich eine Muschel gesund pflegte. Mithilfe einiger uralter Bücher aus der Festungsbibliothek, die sämtliches notwendige Wissen enthielten, gelang es mir schlussendlich aber doch, den grausamen Schnupfen zu besiegen, der das winzige Geschöpf überfallen hatte. Und so machte ich mich, als es dem kleinen Ding wieder besser zu gehen schien, auf, es wieder in Linya abzusetzen.
Am Strand von Linya angekommen, suchte ich mir eine kleine Bucht und schaute mich sorgsam nach möglichen Inselschnappern um, die das kleine Ding wohlmöglich als Jagdbeute betrachten würden. Als ich die Muschel jedoch in den Sand setzte und mich zum gehen wendete, drang erneut das herzzerreißende Quieken aus dem Innern der Muschel. Ich starrte zu der am Boden liegenden Muschel und wie so dort so lag, schien sie zu sagen: ”Lass mich nicht allein.”œ. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie lieb ich das kleine Geschöpf in der kurzen Zeit bereits gewonnen hatte und so beschloss ich, die kleine Muschel bei mir zu behalten.
Von diesem Tage an ist die kleine Muschel mir stets ein treuer Weggefährte gewesen, den ich so bald nicht missen möchte. Trotz ihrer ach so geringen Körpergröße, gelang es dem winzigen Ding immer wieder, mich mit ihrem Quieken aufzumuntern, wenn die Einsamkeit mich einmal mehr übermannte.
Gerne würde ich euch an dieser Stelle Einblick in die uralten Schriften bieten, die ich nun seit vielen Monden schon aufmerksam studiere, um die Pflege dieses zerbrechlichen Wesens zu gewährleisten, aber sehr zu meinem Bedauern unterliegen sämtliche Schriften der Festungsbibliothek strengster Geheimhaltung und es ist selbst einem Zauberer wie mir, nicht gestattet, einer Natladame Einblick darin zu gewähren. So hoffe ich an dieser Stelle auf euer Verständnis und euren guten Willen.
In diesem Sinne, Hochachtungsvoll, Ellias Sonnenglut
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