Beitrag
von Prinegon » 21. Nov 2007, 23:15
Zunächst zum Witz: Hochglanz, matt würde seine Falten nur weichzeichnen. Außerdem möchte man ja den Glanz in seinen schreckensgeweiteten Augen sehen, bringt also mehr Geld.
Nun zur Realität:
Ich bin alles andere, als ein Fan von George W. Bush, und wenn es nach mir ginge, würde er vor ein internationales Kriegsverbrechertribunal gestellt werden. Auf der anderen Seite muß man jedoch sagen: Bush ist mit Sicherheit nicht der einzige Anführer, welcher einen Aggressionskrieg in der Vergangenheit geführt hat, noch der einzige, der über die Kriegsgründe gelogen hat.
Was mich eher an dem Krieg stört, als daß er ausgebrochen ist, ist daß sich Amerika, nun wo sie haben, was sie wollten, nach und nach aus der Verantwortung stehlen wollen, bzw. die Verantwortung an andere abwälzen wollen. Aber zum einen komm ich vom Thema ab, zum anderen führt das zu weit.
Eine Sache vielleicht noch: Was immer mal gerne passiert, ist daß die Taten eines Staatsoberhauptes mit dem gleichen Maß bewertet wird, wie die Taten eines kleinen Mannes. Dieses mag zwar fair erscheinen, beide sind Menschen, wieso darf der eine also Leute in den Tod schicken, der andere aber nicht? Auf der anderen Seite: Setzt man diesen Maßstab an, dann nimmt man jeglichen Staatsoberhäuptern ihre Souveränität und ihren Handlungsspielraum. Ein Präsident wird immer wieder in der Situation sein, daß er eine unpopuläre Entscheidung treffen muß. Sei es der Beginn eines Krieges, oder aber die Kürzung von Sozialbezügen, oder sonst etwas...
Zur unterlassenen Hilfestellung: Wenn ich mich recht entsinne, ist bei der Hilfeverantwortung immer noch erste Pflicht der Selbsterhalt. Sprich: Taten, die dich in unverhältnismäßig hohe Gefahr bringen, können von dir nicht verlangt werden. Also: Wenn nun Busch an mir vorbeitreibt und ich nur die Hand auszustrecken bräuchte, um ihn in die Sicherheit zu bringen, dann bin ich (auch im Ausnahmezustand) dazu verpflichtet. Muß ich mich aber dafür in reißende Fluten stürzen, wobei keineswegs sicher wäre, daß ich diesen wieder entkommen könnte, schon gar nicht mit einer Person im Schlepptau, so kann das von mir nicht erwartet werden.
Nun zu meinem Gewissen: In einer solchen Situation würde ich auch dem größten Massenmörder helfen (es sei denn, ich befürchtete, dieser würde mich zum Dank gleich umbringen). Wenn es im Bereich meiner Möglichkeiten stünde, würde ich niemanden dort treiben lassen. Denn sorry, aber ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich wüsste, jemand ist gestorben, weil ich nichts gemacht habe. Und nein, es ist nicht an mir, über jemanden zu richten, schon gar nicht Todesurteile auszusprechen.
Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint".
Es ist nur Sand. Doch manchmal kann auch Sand töten...