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Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 10. Mär 2009, 16:24
von Corey
Moin moin,

ich muss eine Facharbeit in dem (Seminarfach)Kurs "Umweltgifte im Grundwasser" schreiben.

Soweit so gut. Anfangs wollte ich über die Grundwasserbelastung durch Nitrat in meinem Umkreis schreiben und vorrangig auf den Zusammenhang mit der Landwirtschaft und den dort eingesetzten Düngemitteln eingehen. Mir strebte somit ein experimenteller Teil vor, der aus Wasserproben entnehmen (aus den Gräben, die entlang landwirtschaftlich genutzer Felder laufen) und anschließend die Nitratwerte der Proben bestimmen bestand. Das habe ich verworfen, da mir eingefallen war, dass momentan Düngezeit ist und einige Landwirte somit bereits gedüngt haben und andere wiederum nicht. Das ist zum Vergleichswerte aufstellen natürlich relativ schlecht.

Dann habe ich mit meinem Lehrer gesprochen und im Endeffekt hat er mir vorgeschlagen, dass ich über Nitratwerte in der Elbe schreiben könnte. Dazu könnte ich von Hamburg Richtung Nordsee im Abstand von ~10km Proben entnehmen und die einzelnen Nitratwerte der Proben bestimmen. Man könne wohl eine deutliche Abweichung der Proben vom Stadtgebiet in Richtung Meer erkennen, so mein Lehrer.

Nun sitz ich hier und hab schonmal ein wenig im Internet geforstet. Dabei bin ich auf diese Seite (ein Klick auf "Nitrat Elbe") gestoßen. Dort sind nicht sonderlich starke Schwankungen an den einzelnen Messstellen zu erkennen. Wieso sollte der Nitratwert bei Seemanshöft in Richtung Nordsee noch wirklich absinken?

Nun stell ich mir folgende Fragen:

Selbst wenn der Wert noch ein wenig absinken sollte, würde ich als Laie doch nicht so messen können, dass dort eine Regelmäßigkeit oder ein kontinuierliches Absinken erkennbar ist?!

Weiterhin frag ich mich, wo der Reiz bleibt, selbstständig Proben zu entnehmen und diese auszuwerten, wenn man die von Profis gemessenen (und somit viel genaueren) Werte bereits kennt? Klar, ich würde nachweisen, dass ich selbstständig experimentieren kann. Aber ich käme mir irgendwie leicht doof vor, wenn ich nun insgesamt ca. 100km rumfahre, ein paar Stunden Proben entnehme und Werte messe, um dann festzustellen, dass meine Werte falsch sind und keine Grundlage bieten um beispielsweise Vergleiche über Nitratwerte im Stadtgebiet und Nitratwerte nähe Nordsee anzustellen. Selbst wenn meine Werte den exakten ziemlich ähneln, würde ich die Zeit als verschwendet ansehen.

Ich möchte viel lieber über etwas schreiben, was nicht so stark bereits "erforscht" wurde und was gleichzeitig einiges an Stoff bietet, um darüber zu berichten. Außerdem sollte es natürlich interessant sein und auch mal Platz für ungewöhnliche und unerwartete Ergebnisse bieten.

Hier sind Berichte über gefährliche Umweltgifte aufgeführt, was auch interessant klingt. Ich weiß aber irgendwie nicht wirklich, wie ich solche Aspekte in meinem Umkreis (Landkreis Stade) experimentell untersuchen soll.

Ich bräuchte ein paar Denkanstöße, was sich quasi überall relativ leicht untersuchen lässt und trotzdem spannende Fragen aufwerfen kann, über die man anschließend schreiben kann.

Es muss auch nicht zwangsweise mit Grundwasser zu tun haben.

Vielen Dank schon im vorraus :).

MfG Corey

Re: Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 10. Mär 2009, 17:38
von -=Baphomet=-
Schon einmal an den Saprobienindex gedacht? Ist ziemlich spannend, wenn man Chemie zu trocken findet, dagegen Biologie aber liebt. Falls es andersrum ist, sofort wieder vergessen *g*

Re: Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 10. Mär 2009, 18:24
von vnv_nation
Je nach zur Verfügung stehender Technik und ausgewählter Methode, aber auch verbliebener Zeit, kannst du durchaus Abweichungen im Mikrogrammbereich (ich denke sogar nano, will aber nicht so hoch greifen) nachweisen. Spektralanalysen bzw. photometrische Auswertungen machen richtig Spaß. Allerdings gibt es auch einfacherer, nur leider auch ein wenig ungenauere Lösungen durch Nachweisreagenzien.

Weiterhin empfehle ich dir es nicht als sinnlose Arbeit anzusehen, weil du das zu erwartende Ergebnis kennst. Du hast hier die Möglichkeit zu prüfen, ob deine Erwartungen erfüllt werden und natürlich den Umgang mit der Materie zu erlernen. Das mag dir wenig erscheinen, ist aber eigentlich viel wert. Selbst wenn man Bäcker wird (das soll den Beruf in keiner Form abwerten, nur wird man mir wohl zustimmen, wenn ich behaupte, das der mögliche Zusammenhang - und ich meine nicht das Wasser - nur schwer zu finden ist ;) )

Re: Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 10. Mär 2009, 21:18
von Corey
-=Baphomet=-: Biologie hab ich nach der 10. Klasse abgewählt. Nicht so mein Spezialgebiet *g*. Chemie hätte ich ebenfalls nach der 11. abgewählt, aber das Lehrerangebot für Physik war nicht annehmbar für mich persönlich.

vnv-nation: Nur was bringen mir solch genaue Messwerte? Der Nitratgehalt darf in Deutschland die 50mg/l Grenze nicht überschreiten. Was hat ein Mikrogramm pro Liter mehr für Auswirkungen als ein Mikrogramm weniger?

Weiterhin sehe ich das ganze nicht als sinnlose Arbeit an ;). Ich bin nur mehr der gesellschaftswissenschaftliche Typ, dem das Schreiben mehr liegt, als naturwissenschaftliche Analysen anzustellen. Demnach geht es mir hier auch viel mehr um ein Thema, über das ich schreiben kann. Nicht um verschiedene Arten der Analysen :).

Re: Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 11. Mär 2009, 17:22
von vnv_nation
Corey hat geschrieben:vnv-nation: Nur was bringen mir solch genaue Messwerte? Der Nitratgehalt darf in Deutschland die 50mg/l Grenze nicht überschreiten. Was hat ein Mikrogramm pro Liter mehr für Auswirkungen als ein Mikrogramm weniger?
In der Umweltchemie sind solche Abweichungen extrem wichtig, da sie etwas über die Wasserqualität, die drohenden Gefährdungen aussagen. Weiterhin ist es ein extremer Unterschied, ob dort noch 1oo kg nitratreicher Dünger aufgebracht werden dürfen oder nur noch 2o kg. Auch fließende Gewässer können kippen und das wäre z.B. bei der Elbe fatal.

Re: Facharbeit zum Thema "Umweltgifte im Grundwasser"

Verfasst: 11. Mär 2009, 18:28
von Irrlicht
Sag mal lieber, welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.

IC? SPE? LC-MS^n? Oder nur nasschemische Methoden?