Wehrpflicht vs. Berufsarmee
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Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Diese Diskussion ist im Moment sehr populär, nicht nur weil die Wehrpflicht kürzlich von 9 Monate auf 6 Monate verkürzt wurde. Da hier viele junge Männer und Frauen im diesem Forum unterwegs sind, wollte ich wissen wie die geläufige Meinung dazu ist.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Ich war selber die Grundwehrdienstzeit bei der Bundeswehr. Damals noch 10 Monate.
Ich seh in den 6 Monaten nun wirklich keinen Sinn mehr. Nach der Grundausbildung von 3 Monaten haben die
bei uns noch Leute auf nen LKW-Führerschein für die Fahrbereitschaft geschickt. Die haben sich über
den Führerschein mächtig gefreut, konnten den aber im Wehrdienst noch ganze 4 Monate einsetzen.
Außerdem bekommt man in 6 Monaten niemanden so weit6 dass er nach dem Wehrdienst irgendwann
mal nützlich für das Heer sein könnte wenn mal wirklich mehr Soldaten gebraucht werden.
Aber ich selbst sag schon ewig dass wir eh nur an der Wehrpflicht festhalten damit wir noch genügend
Verweigerer bekommen die dann als billige Zivildienstleistende unser sozialen Stationen unterstützen können.
Außerdem werden immer weniger Leute wirklich eingezogen womit dass ganze zu einer Art Lotterie verkommt
ob jemand ein Jahr seines Lebens direkt nch der Schule geklaut bekommt oder nicht.
Also macht ne Berufsarmee und hört auf die jungen Leute unnötig für 1 Jahr aus dem Verkehr zu ziehen.
Dann haben wir auch ne ordentlich ausgebildete Bundeswehr und die Stellen die im Moment mit Zivis besetzt werden
müssen eben gut genug bezahlt werden um davon leben zu können. Dann finden sich dort auch Freiwillige
ohne dass sie anders mit dem Wehrdienst gedroht bekommen müssen.
Ich seh in den 6 Monaten nun wirklich keinen Sinn mehr. Nach der Grundausbildung von 3 Monaten haben die
bei uns noch Leute auf nen LKW-Führerschein für die Fahrbereitschaft geschickt. Die haben sich über
den Führerschein mächtig gefreut, konnten den aber im Wehrdienst noch ganze 4 Monate einsetzen.
Außerdem bekommt man in 6 Monaten niemanden so weit6 dass er nach dem Wehrdienst irgendwann
mal nützlich für das Heer sein könnte wenn mal wirklich mehr Soldaten gebraucht werden.
Aber ich selbst sag schon ewig dass wir eh nur an der Wehrpflicht festhalten damit wir noch genügend
Verweigerer bekommen die dann als billige Zivildienstleistende unser sozialen Stationen unterstützen können.
Außerdem werden immer weniger Leute wirklich eingezogen womit dass ganze zu einer Art Lotterie verkommt
ob jemand ein Jahr seines Lebens direkt nch der Schule geklaut bekommt oder nicht.
Also macht ne Berufsarmee und hört auf die jungen Leute unnötig für 1 Jahr aus dem Verkehr zu ziehen.
Dann haben wir auch ne ordentlich ausgebildete Bundeswehr und die Stellen die im Moment mit Zivis besetzt werden
müssen eben gut genug bezahlt werden um davon leben zu können. Dann finden sich dort auch Freiwillige
ohne dass sie anders mit dem Wehrdienst gedroht bekommen müssen.
- tanine
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Dito. Lotterie. Es gäbe Sozialdienst. Keine Gleichberechtigung.
Das ist der Stand der Dinge, reine Fakten. Trotzdem ist das in der Politik scheinbar ein Thema, das wie ein rohes Ei behandelt wird.
Das ist der Stand der Dinge, reine Fakten. Trotzdem ist das in der Politik scheinbar ein Thema, das wie ein rohes Ei behandelt wird.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Ich fände die beste Lösung für alle Geschlechter ein verpflichtendes ziviles/soziales Jahr einzuführen (von mir aus auch nur 9 Monate).
Damit hätte man das Problem gelöst, dass beim Abschaffen des Wehrdienstes viele Hilfskräfte im sozialen Bereich wegfallen würden, es wäre eine Art Gleichberichtigung geschaffen und die Bundeswehr hätte keine Leute mehr, die sie irgendwie 9 bzw. 6 Monate lang beschäftigen müssten....(denn Wehrpflichtige haben für die Bundeswehr nun wirklich keinen sinnvollen Zweck).
Ich hab biedes ausprobiert (1 Monat Bund, dann verweigert und 8 Monate Zivi) und muss sagen, dass Zivi schon ne gute Erfahrung ist, die jeder machen sollte.
mfg brio
Damit hätte man das Problem gelöst, dass beim Abschaffen des Wehrdienstes viele Hilfskräfte im sozialen Bereich wegfallen würden, es wäre eine Art Gleichberichtigung geschaffen und die Bundeswehr hätte keine Leute mehr, die sie irgendwie 9 bzw. 6 Monate lang beschäftigen müssten....(denn Wehrpflichtige haben für die Bundeswehr nun wirklich keinen sinnvollen Zweck).
Ich hab biedes ausprobiert (1 Monat Bund, dann verweigert und 8 Monate Zivi) und muss sagen, dass Zivi schon ne gute Erfahrung ist, die jeder machen sollte.
mfg brio
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
@Boromir: Nur mal das geklaute Jahr betreffend. Früher hab ich mich auch darüber geärgert. Jetzt bin ich froh über das halbe bzw dreiviertel Jahr Pause, in dem ich Geld verdienen kann, das ich für viele Dinge nutzen kann, zB Waschmaschine in einer eigenen Wohung.
- tanine
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Was, ganz ab von Inhalten rein an den Zahlen zu beachten wäre, ist, dass gerade Abiturienten -9 Monate- ziemlich stören können, wenn ein Studium angestrebt wird. Da sind -6 Monate- oder -12 Monate- zwecks Semesterbeginnen deutlich angenehmer.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
An einer Berufsarmee ist nur der negative Aspekt, dass viele Arbeitsbereiche auf Zivildienstleistende (Altenheime, Pflegedienste, Krankenhäuser z.B.) angewiesen sind - rein vom finanziellen Aspekt her. Ebenso müsste die Bundeswehr
dann vermutlich mehr Geld für weniger Soldaten bezahlen und im Endeffekt müssten dann besser bezahlte Rekruten nachher Dämme bauen - ist auch nicht ganz Sinn der Sache.
Etwas in der Art von Brio (beide Geschlechter 6 Monate FSJ) klingt schon fast am Besten.
dann vermutlich mehr Geld für weniger Soldaten bezahlen und im Endeffekt müssten dann besser bezahlte Rekruten nachher Dämme bauen - ist auch nicht ganz Sinn der Sache.
Etwas in der Art von Brio (beide Geschlechter 6 Monate FSJ) klingt schon fast am Besten.
°(
Ich war selbst nie beim Bund oder musste als Zivi heran. Ein Freund musste heran, und hat an einem Tag mal eben 10.000 € Munition (er allein) verschossen, die Erfahrungen die er da gesammelt hat sind zwar toll aber die wird er so kaum mehr brauchen.
Ich bin ganz klar für eine Berufsarmee, so kann man denke ich besser mit dem Geld haushalten, und es wird auch dort eingesetzt, wo es wirklich was bringt. So kann man denke ich auch prima Jobs im sozialen Bereich schaffen.
Ich bin ganz klar für eine Berufsarmee, so kann man denke ich besser mit dem Geld haushalten, und es wird auch dort eingesetzt, wo es wirklich was bringt. So kann man denke ich auch prima Jobs im sozialen Bereich schaffen.
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
Frank Zappa
Frank Zappa
Re: °(
Man lernt ja nicht nur schiessen.. sondern auch Sinn für Ordnung, Pünktlichkeit, Gehorsam (gerade zu Diensthöheren) etc. Und es gibt ne Menge Jugendlicher, die genau deswegen gut beim Bund aufgehoben sind.Trianon hat geschrieben:Ich war selbst nie beim Bund oder musste als Zivi heran. Ein Freund musste heran, und hat an einem Tag mal eben 10.000 € Munition (er allein) verschossen, die Erfahrungen die er da gesammelt hat sind zwar toll aber die wird er so kaum mehr brauchen.
Ich bin ganz klar für eine Berufsarmee, so kann man denke ich besser mit dem Geld haushalten, und es wird auch dort eingesetzt, wo es wirklich was bringt. So kann man denke ich auch prima Jobs im sozialen Bereich schaffen.
(selbst auch nie da war xD)
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Ja, schon die Frage ist, ob man sich sowas wirklich noch leisten möchte oder kann...
Und wie man am Abbau der Wehrpflicht erkennt, möchte man es sich nicht mehr leisten, diese Erfahrungen so teuer zu bezahlen.
Man überlege wie lang man für 10.000 € arbeiten muss, und ein Wehrdienstableister (der wohl nie an einem Krieg teilnehmen wird) beseitigt das an einem Tag. Ist wahrscheinlich nicht die Regel, aber krass find ich es trotzdem.
Und wie man am Abbau der Wehrpflicht erkennt, möchte man es sich nicht mehr leisten, diese Erfahrungen so teuer zu bezahlen.
Man überlege wie lang man für 10.000 € arbeiten muss, und ein Wehrdienstableister (der wohl nie an einem Krieg teilnehmen wird) beseitigt das an einem Tag. Ist wahrscheinlich nicht die Regel, aber krass find ich es trotzdem.
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
Frank Zappa
Frank Zappa
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Werde jetzt nach den Sommerferien mein letztes Schuljahr machen. Ich mach mein Abi dann mit 17. Das ist insofern ein Problem für mich, als dass ich gar nicht genau weiß, ob ich gemustert werde, wenn ja wie. Macht das ganze problematisch, wenn ich dann zum Wintersemester 2011 anfangen sollte zu studieren und dann da jemand von der Kreiswehrersatzamt daherkommt. Deshalb ist für mich die Wehrpflicht natürlich nervend, aber ich find das okay, ich werde nächstes Jahr vorraussichtlich ein Auslandsjahr mit FSJ oder so machen und das dann als Zivi anerkennen lassen.
6 Monate Dauer halte ich allerdings für ziemlichen Quark, da hat man dann danach noch 6 Monate Zeit bis zum Ausbildungsbeginn/Studienbeginn. 9 Monate sind da finde ich richtig, da man danach noch genug Zeit hat sich mit Unis auseinanderzusetzen, sich eine Wohnung zu suchen, usw.
Was bei einer Berufsarmee befürchtet wird, dass da sozusagen eine Parallelwelt entsteht. Ich kann das nicht so ganz beurteilen, aber ich denke da ist schon was dran. Ich glaube allerdings nicht, dass du Streichung der Wehrpflicht/Zivis Jobs im sozialen Bereich entsteht. Das halte ich für eine starke Illusion. Man wird sich teure, ausgebildete Kräfte nicht leisten können, was dazu führt, dass die momentanen Pfleger noch mehr arbeiten müssen. Das ist ein ähnlicher Gedanke wie, dass Wirtschaftswachstum zu mehr Arbeitsplätzen führt. Fakt ist: Das ist nicht so.
6 Monate Dauer halte ich allerdings für ziemlichen Quark, da hat man dann danach noch 6 Monate Zeit bis zum Ausbildungsbeginn/Studienbeginn. 9 Monate sind da finde ich richtig, da man danach noch genug Zeit hat sich mit Unis auseinanderzusetzen, sich eine Wohnung zu suchen, usw.
Was bei einer Berufsarmee befürchtet wird, dass da sozusagen eine Parallelwelt entsteht. Ich kann das nicht so ganz beurteilen, aber ich denke da ist schon was dran. Ich glaube allerdings nicht, dass du Streichung der Wehrpflicht/Zivis Jobs im sozialen Bereich entsteht. Das halte ich für eine starke Illusion. Man wird sich teure, ausgebildete Kräfte nicht leisten können, was dazu führt, dass die momentanen Pfleger noch mehr arbeiten müssen. Das ist ein ähnlicher Gedanke wie, dass Wirtschaftswachstum zu mehr Arbeitsplätzen führt. Fakt ist: Das ist nicht so.
- T-Bag
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- Wohnort: im Gefängnis ;)
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Wenn du studierst brauchst du nicht zum Bund.
Gruß
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- Dunkler Sensenmann
- Nachtgonk
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- Registriert: 1. Jun 2007, 14:27
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Sicher?
Ich meine, dass man spätestens bis zum 26. Lebensjahr (?) gedient haben muss.
Zur Not ziehen sie dich für die Zeit ausm Studium raus.
Kann aber gut sein, dass sie das geändert haben.
Ich meine, dass man spätestens bis zum 26. Lebensjahr (?) gedient haben muss.
Zur Not ziehen sie dich für die Zeit ausm Studium raus.
Kann aber gut sein, dass sie das geändert haben.
Sotrax: @Rondo: Sorry, aber das sagst du eh bei allem ohne die Statistiken zu kennen.
Gesunder Menschenverstand und logisches Denkvermögen sind nicht nachzuweisen, Statistiken haben Hand und Fuß.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Aber nur, wenn:T-Bag hat geschrieben:Wenn du studierst brauchst du nicht zum Bund.
Gruß
* Männer, die eine Berufsausbildung durchlaufen (bei Hochschulstudien erst ab Beginn des 3. Semesters)
oder
* Männer, die Theologie studieren mit dem Ziel, katholischer Priester oder evangelischer Pastor zu werden
Ansonsten hat die Wehrpflicht vorrang.
- Jimi Hendrix
- Klauenbartrein
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- Registriert: 23. Mai 2006, 19:52
- Wohnort: Leipzig
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
In der Regel wirst du ja zwischen Schulabschluss und Studienbeginn eingezogen, bzw. lange vor Studienbeginn. Dementsprechend stimmt das nur in Ausnahmefällen. Und ich kenne selbst jemanden der mit mir 2 Semester studiert hat und dann noch eingezogen werden sollte (bzw. dann Zivi gemacht hat).T-Bag hat geschrieben:Wenn du studierst brauchst du nicht zum Bund.
Gruß
Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.
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