NeZ hat geschrieben:is halt so, dass mittlerweile viele spiele genau in der absicht, süchtig zu machen, programmiert werden - auch, wenn die programmierer das natürlich nie zugeben würden. :)
Na, also das halte ich jetzt doch für ein bisschen zu hart, die Aussage. Was hast du denn für Vorstellungen von Programmierern? Alles knasterfahrene Frankensteins, die in ihren dunklen Laboren sitzen und überlegen, wie sie die Welt peinigen können? ^^
Fakt ist aber auch: Kein Entwickler sitzt da und überlegt sich "So, was für ein Spiel könnte ich denn machen, das beschissener is, als alles, was je zuvor von einem Bildschirm strahlte?" Wer ein neues Spiel kreiert, der möchte natürlich etwas erschaffen, das größer, schöner, epischer und fesselnder ist als alles zuvor. Und gelegentlich gelingt das auch. Naja, und wenn die bisherigen Spiele schon hochgradig suchterzeugend sind, dann wird sich das Problem bei noch besseren Produkte natürlich tendenziell eher verschärfen.
Persönlich denke ich, dass das mittlerweile in der Tat ein Problem darstellt. Ich glaube, es gibt viele, die zuviel Zeit in solche Spiele investieren und dadurch in ihrem echten Leben ernsthaft behindert werden oder sich gnadenlos gehen lassen. Naja, eigentlich glaube ich es nicht, ich weiß es. Ich sehe es an einigen Beispielen mit eigenen Augen.
Es gibt sicherlich auch Producer, die sich dieser Problematik bewusst sind, aber sie können im Alleingang wenig dagegen machen. Wer seinem Spiel freiwillig Beschränkungen auferlegt, der macht es unattraktiver und spielt der Konkurrenz damit Vorteile in die Hand. Das kann sich ein kommerzieller Hersteller gar nicht leisten, und auch ein unbezahlter Hobbybastler wird sich ungern die Bestätigung, die ihm eine zahlreiche Spielerschaft beschert, entgehen lassen.
Wenn aber alle Hersteller sich einigen oder gezwungen sind, ihrem Spiel Beschränkungen aufzuerlegen, dann sieht die Sache ganz anders aus. Ausgerechnet China macht es uns hier vor: Dort müssen Spiele aktiv versuchen, ihre Spieler auf vernünftige Zeiten einzuschränken. Und siehe da: Es gab kein Gemaule seitens der Producer. Entweder isses ihnen also egal, oder sie tragen die Entscheidung sogar gern mit. Letzteres wäre durchaus verständlich, wer will schon die Gefahr eingehen, in den Ruf einer zweiten Tabakindustrie zu geraten?
Deshalb meine Meinung: Ja, es gibt da ein Problem, das es verdient, in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt zu werden. Und ja, ich bin dafür, maßvolle Kontrolle auszuüben. Sonst sehe ich die Gefahr, dass das Problem den Massen eines Tages schlagartig bewusst, dann aufgebauscht und letztlich panikartig und völlig übertrieben bekämpft wird.