Es ist normalerweise nicht eine Verhaltensweise, die die Musik macht, sondern immer ein Gesamtbild. Jemand, der häufiger im Forum negativ auffällig wird, sei es durch grobe Regelverstöße, sei es durch eine allgemein unangenehme Diskussionsweise, wird wohl eher in Konflikt kommen, als jemand, der mal in einem Thread einen Ausrutscher hat. Und ja, die Dinge, die er macht, werden automatisch als negativer bewertet werden, frei nach dem Motto: Von dem ist man ja nichts anderes gewohnt.
Da eine Vorgeschichte immer dazu gehört, können die Regeln nichts anderes, als ihren Sinn verfehlen. Sinnvoller, wie bereits im anderen Thread beschrieben, wäre vieleicht eine Darstellung des gewünschten Verhaltens, bzw eine Erklärung, weswegen manches Verhalten unerwünscht ist, ohne gleich eine Regel aufzustellen, die etwas erlaubt, bzw. verbietet. Der User soll ja nicht mit Regeln vor den Kopf gestoßen werden, viel mehr ist geholfen, wenn der User den Sinn einiger Regelungen versteht.
Hier wurde z.B. Seite um Seite darüber diskutiert, wieso eine Regel GROßSCHRIFT IN ROT verbietet. Hier wurde darauf beharrt: Es sei ja nur für bestimmte Wörte verboten, ich habe andere Wörter in rot groß geschrieben, und wurde trotzdem verwarnt.
Ich will mal ein Beispiel geben, um mal einen Unterschied deutlich zu machen:
Lies doch mal das Handbuch!
- Ein Hinweis, daß man eine Information im Handbuch finden kann. Das ganze wurde ziemlich wertfrei ausgedrückt.
Lies doch mal das Handbuch!
- Wohl ebenfalls als Hinweis aufzufassen. Durch die Fettschrift wird suggeriert, daß es wohl wichtig ist, erst im Handbuch zu lesen, bevor man weitermacht.
Lies doch mal das Handbuch!
- Ob die Farbvorhebung wohl noch nur dient, um die Wichtigkeit, sich informieren zu müssen, hervorzuheben, ist schon fragwürdig. Da kommt es wohl sehr auf den Kontext an, ob ich der Meinung bin, der Schreiber will mich nur darauf hinweisen, dies ist ein wichtiger Punkt, oder ob er mich belehren will, daß ich daran wohl selbst hätte denken können.
!!! Lies doch mal das Handbuch !!!
- Spätestens hier merke ich, der Schreiber ist genervt. Es ist nicht nur der Hinweis, ich soll das Handbuch lesen, sondern gleichzeitig ein Tadel, daß der Schreiber denkt, eigentlich sollte es nicht nötig sein, mich erst darauf hinzuweisen. Wenn mir SO geantwortet wird, gehe ich nicht mehr davon aus, daß der Schreiber eine neutrale Haltung mir gegenüber hat, sondern daß er wütend ist und ich etwas falsch gemacht habe.
!!!!!!!!!!!!!!!! RTFM !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
- Der Schreiber ist STINKSAUER, etwas wieder und wieder und wieder zu erklären. Er zeigt mir gegenüber überhaupt keinen Respekt, stellt mich als dämlich dar und kann es nicht verstehen, daß es Leute gibt, die hier schreiben, ohne vorher das Handbuch gelesen zu haben. Er sagt mir definitiv damit aus: ICH HABE ETWAS FALSCH GEMACHT! Und ich soll mich tunlichst nicht mehr blicken lassen, bis ich endlich das gottverdammte Handbuch gelesen habe.
Auf der anderen Seite würde aber ein:
!!!!!!!!!!!!!!!! SAUGEILE IDEE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
sicherlich den gleichen Spamfaktor haben, wie letzter oberer Fall, aber keine Botschaft suggerieren, die jemand anderen herabwürdigt. Insofern ein Beispiel dafür, daß wenn 2 das gleiche tun, es noch lange nicht das Selbe ist.
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Danol hat geschrieben:Dass man Regeln falsch versteht ist durchaus normal, man sollte dann aber zumindest erstmal abwarten bis einem das klar wird, anstatt sofort auf Abschaffen zu bestehen
Zum einen denke ich, oben aufgezeigt zu haben, daß Regeln einfach nicht sinnvoll zu definieren sind. Wenn sie eh nicht richtig zutreffen, macht es keinen Sinn, daran festzuhalten. Zum anderen bergen Regeln jedoch eine Gefahr, die es aber schon recht lange bei Freewar gibt: Sie laden dazu ein, sie anzuwenden, ohne deren Sinn zu hinterfragen. Schlimm genug ist es, wenn ein Möchtegernmod das mittels Zitaten macht, katastrophal wird es, sobald es den Mods ins Blut übergeht.
Das Forum gehorcht ja bereits einer ganzen Reihe von Regeln, ohne daß heute noch jemand hinterfragen würde, ob sie einzuhalten überhaupt sinnvoll und gewünscht ist. Oftmals sind diese Regeln (ebenso wie die, die von Tiramon aufgestellt wurden) zur Vermeidung von Extremfällen eingeführt wurden, wurden dann aber stillschweigend auf alles angewandt, was sich bewegt. Beispiele:
Doppelpostings werden geschlossen. Es gibt Leute, die teilweise 4-5 Postings innerhalb einer halben Stunde direkt hintereinander durchführten. Nun ist es aber manchmal durchaus sinnvoll, etwas in mehreren Postings unterzubringen, sei es, daß man zu mehreren thematisch unterscheidbaren Sachen etwas sagen will, sei es, daß zwischen den beiden Posts einfach ein längerer Zeitraum liegt. Wie wird mir doch immer so schön gesagt: Kurze Postings werden besser gelesen. Und ja, das stimmt, wenn man in der Lage ist, einen Text in Abschnitten zu lesen, liest es sich leichter. Wieso wird denn also blind alles an Doppelposts bemängelt, selbst wenn ein solcher Sinn macht?
Doppelthreads sind verboten. Man könne ja in den alten Thread schreiben. Wieso das oftmals sinnlos ist, wurde wohl häufiger schon geklärt: Eine Verbesserung auf Seite 15 interessiert niemanden mehr. Zumal ist das Hochholen alter Threads ebenfalls unerwünscht.Hintergrund der Regelung ist es doch nicht, jemandem ein Thema zu verbieten, nur weil es so ähnlich schonmal da gewesen ist, sondern eher, daß manche Themen Woche für Woche für Woche neu eröffnet wurden. Wieso sollte es mich aber davon abhalten, eine alte Idee, die ich gut finde, nochmal aufzugreifen und neu zu posten? Schließlich ist Freewar inzwischen ein vollkommen anderes Spiel, so daß (nahezu)
jede Idee, die älter als 6 Monate ist, neu aufgemacht ihre erneute Darseinsberechtigung hätte.
Es ist unerwünscht, alte Threads hochzuholen. Bei den meisten Threads macht das auch wenig Sinn, die Konsequenz ist, daß sich jemand zu etwas äußert, was inzwischen so alt ist, daß oftmals die Leute, die damals was dazu geschrieben haben, diese Meinung nicht mehr vertreten würden. Bei manchen Threads, insbesondere im Ideenbereich, macht es durchaus Sinn, diese nochmal hochzuholen und erneut ins Gedächtnis der User zu rufen. Wie viele Goldstücke an Ideen gammeln im Off vor sich hin? Ich selbst habe einige Ideen und Ansätze, bei denen ich von Cheffe persönlich mal als Feedback bekommen habe: Netter Ansatz, und/oder die auf Zustimmung der Community getroffen sind. Das Argument: Wenn sie so toll gewesen wären, wären sie nicht in der Versenke verschwunden, zählt nicht, zumal man nur begrenzt viel zu einer Idee sagen kann und auch die beste Idee der Welt nicht ewig am Anfang einer Threadliste halten kann. Des weiteren hat Cheffe mal geschrieben, er habe sich die besten Ideen notiert und auf eine eigene "To-Considerate-Liste" gesetzt. Ob diese Liste wirklich existiert, naja, ich habe meine Zweifel. Unabhängig davon gibt es sicherlich auch einige Ideen, denen er wenig Beachtung geschenkt hat, sei es, daß ihm die Zeit gefehlt hat, daß er sie sich einfach nicht umzusetzen zugetraut hat oder daß sie damals nicht ins Spielkonzept gepasst hätte. Daß er DA noch den Überblick hat "Mensch, da war mal ne Idee, die war mir damals zu schwierig, inzwischen kann ich aber mehr umsetzen und wäre in der Lage, das zu realisieren, was damals noch Zukunftsmusik gewesen wäre", daß halte ich für unmöglich. Insofern mag es einige Gründe geben, weswegen man sinnvollerweise eine alte, gute Idee erneut "beleben" könnte, auch ohne daß man neue Argumente für sie hat. Natürlich: Der Nachteil ist: Was man dem einen erlaubt, kann man dem anderen wohl kaum verbieten, und wenn man pauschal anfängt, alles, was irgendwer irgendwann mal gut gefunden hat, wieder hervorkramen zu lassen, hat das Forum ein Problem. Aber hier liessen sich wohl auch Lösungen finden, vielleicht eine "was wurde aus"-Comission, die alte Ideen durchkämmt und wöchentlich die interessantesten 3 neu vorstellt.
Weniger ein Modding, als etwas, was die Community macht: Ideen werden vorabgeurteilt. Besonders schlimm wird es, wenn eine Idee einem irgendwann mal von Sotrax aufgestellten Prinzip widerspricht. Dann heißt es halt: "Sotrax ist halt gegen ..., close" und der Idee an sich wird noch nicht einmal eine Chance gegeben. Ich bin der Überzeugung, daß Sotrax wohl zu genüge bewiesen hat, daß er auch von Prinzipien, die er mal hatte, abweichen kann. Ich denke, so einiges, was in FW passiert ist, hätte er sich vor einigen Jahren nicht im Traum vorstellen können. Woher also kommt die Arroganz, zu behaupten, einschätzen zu können, was Sotrax von vorneherein abschmettern wird, und was nicht? Und selbst wenn meine Idee gegen Sotrax Geschmack ist, wieso soll mir nicht die Möglichkeit gegeben werden, Sotrax zu überzeugen? Denn das ist doch ein wesentlicher Punkt in einem Dialog, daß man die Möglichkeit hat, jemand anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen, oder? Irgendwann kriegen wird Sotrax dazu, von seinem deterministischen Kampfsystem abzuweichen. Einige Kompromisse hat er doch schon geschlossen, immerhin gibt es ja inzwischen mit Verstärkungen und Energien die Möglichkeit den Kampf so zu beeinflussen, daß das Ergebnis überraschen kann.
Aber anstatt solche Ideen laufen zu lassen werden sie oft genug mit Close-Aufforderungen dichtgespammt und dann auch bald kommentarlos geschlossen.
Wie bereits gesagt: Das sind alles "Regeln", die wird schon wortlos hingenommen haben, die oftmals hirnlos ausgeführt werden, ohne daß man sich einen Kopf darum macht: Ist in diesem Einzelfall die Anwendung der Regelung sinnvoll und überhaupt von Sotrax erwünscht?
Denn eines ist auch klar: Wann auch immer Sotrax sich zum Forum geäußert hat, wurde deutlich, daß er selbst recht gerne im Forum liest, die Probleme, die User miteinander haben, nicht als dem Lesespaß störend empfindet und (imho) selbst erheblich weniger ins Forengeschehen eingreifen würde.
Insofern mal die Frage: Kann man nicht mal wieder dazu kommen, erheblich MEHR zuzulassen und erst dann einzugreifen, wenn ein Extremverhalten auffällig wird?
NACHTRAG: size=24 scheint nicht mehr den Effekt zu bringen, daß die Schrift groß geschrieben wird. Die Schrift ist im Gegenteil kleiner. Sind jetzt durch die Forenumstellung unsere alten Beiträge mit Minischrift versehen? o.O