Latzhosenträger hat geschrieben:Ich habe eine Abneigung gegen jegliche Religionen - und sehe es nicht ein, dass einige Religionen sich über andere Stellen wollen. Unterstell' mir nichts falsches.
Und um diese Meinung zu vertreten hackst du auf dem Christentum rum, wirfst der christlichen Glaubensgemeinschaft ihre Vergangenheit rum, stellst aber gleichzeitig den Islam als eine Religion dar, die all diese Verfehlungen des Christentums nie begangen hat? Zumindest vertrittst du in diesem Thread eine Position, die contra-christlich und pro-muslimisch ist. Mag sein, dass du diese Abneigung gegen alle Religionen hast, aber davon kann man in diesem Thread nichts lesen, deswegen kann ich es voll und ganz nachvollziehen, wenn Saw dir selbiges unterstellt.
Zudem, du hast was gegen alle Religionen? Wieso eigentlich? Weil sie die Leute verdummen? Weil Karl Marx da mal was Schlaues zu gesagt hat? (Man bemerke: Karl Marx zum Thema Kommunismus = Idiot | Karl Marx zum Thema Religion = Genie?) Das Christentum, das Judentum, der Islam und eigentlich alle größeren Religionsgemeinschaften sind natürlich geradezu dafür prädestiniert, von heutigen Jugendlichen abgelehnt zu werden, weil Mainstream eben uncool ist. Stattdessen schafft man sich selbst eine Religion, die keinen Anspruch auf Glaubwürdigkeit hat (Pastafari sei hier genannt) und unterstreicht damit, dass man eben nicht "Mainstreamer" ist, sondern einer exklusiven Gemeinschaft angehört.
Darin sehe ich auch im allgemeinen kein Problem, ich wollte das nur als Grund anführen, wieso allgemein festzustellen ist, dass gerade die derzeitig aufstrebende Generation sich von alten Normen wie Christentum (in unserem Kulturkreis), Höflichkeit und Respekt löst. Das lustige ist aber, dass die meisten einfach auf dieser Schiene mitfahren und sich keine Gedanken darüber machen, WARUM eigentlich alle so gegen Kirche und Religion sind. Man denkt sich einfach, wird schon so stimmen, machen ja alle so. Und da zeigt sich dann ein lustiger Effekt.. einmal genauer nachgefragt, wieso man Kirche eigentlich nicht mag, kommen meist folgende Aussagen: Messen sind langweilig, Kirche ist veraltet usw.
Stimmt schon. Ich finde die kirchliche Messen auch extrem langweilig. Aber Religion ist mehr als Kirche, es ist nämlich eher ein Ausdruck ethischer Werte. Und die katholische Kirche bspw. steht eben für Brüderlichkeit, Vergebung, Frieden und Nächstenliebe. Dieses Konzept finde ich nicht schlecht und es wird von der offiziellen Kirchenleitung im Vatikan im allgemeinen gut umgesetzt. Z.B. war in unserer Pfarrei erst diese Woche eine Kollekte für die Opfer in Haiti, wo mit UNICEF gearbeitet wurde, soweit ich das mitgekriegt habe. Das gespendete Geld dürfte also auch wirklich in Haiti ankommen.
Andere Religionen verkörpern eben andere und doch sehr ähnliche ethische Werte. Und wenn man halt nicht an einen Gott glaubt und die Religion schlicht als Ausdruck dieser Werte sieht, wobei die Motivation, sich an diese Werte zu halten, im allgemeinen ein besseres Leben im Paradies ist, kann man natürlich sagen "Ich glaub nicht an Gott, also muss ich mich auch nicht an die Werte halten." Andere bevorzugen allerdings eher die Variante "Die Werte sind okay, an Gott glaub ich aber nicht." Und wenn man Religion erstmal auf dieses Level heruntergestuft hat, fällt es schwer, gegen sämtliche Religionen einen Groll zu hegen, da alle andere Werte verkörpern und eigentlich für jeden was passendes dabei ist, solange man nicht alle anderen versklaven und zum Herrscher der Galaxis werden will.
Fragen wir doch mal so, Latzhosenträger.. was genau kannst du gegen das buddhistische Prinzip sagen? Grob zusammengefasst lehrt der Buddhismus, dass du solange wiedergeboren wirst, bis du es auf die Reihe gebracht hast, ein gutes Leben zu führen (will heißen, nicht klauen, nicht töten, nicht andere ausnutzen usw., eigentlich nur gute Sachen) und danach in das Nirwana kommst? Entstehen durch Anhänger des Buddhismus Probleme in der Welt? Oder wieso hast du was gegen diese Religion?