Beitrag
von vnv_nation » 6. Sep 2010, 19:36
Ähm, ich wollte mich ja eigentlich nicht noch einmal einmischen, allerdings, tja, manchmal hat man es nicht so einfach, als Atheist, der sich vor niemandem außer sich selbst rechtfertigen muss.
Die Heilige Kongregation der Kirche hat sehr wohl Morde verübt und zwar vermittels ihrer Großinquisitoren, welche sich anmaßten Gottes Willen und auch seine Wege zu kennen. Schlimmer noch sie sprachen auf der einen Seite so und auf der anderen Seite so Recht und waren obendrein käuflich. Alles im Namen Gottes. Weiterhin steht bereits in der Bibel (Altes Testament) und so auch im Koran und ebenfalls in den Torarollen, was der gute eine Gott den Kindern, präziser den Erstgeborenen der Ägypter als Schicksal zugedachte, weil der Pharao die Juden nicht ziehen ließ. Verzeih mir also bitte, wenn ich nicht an einen gütigen, gerechten Gott glauben kann, ebensowenig, wie an eine Kirche, die mir allein für diese Sätze vor knapp 5o Jahren noch etwa drei Millionen Jahre Fegefeuer zusprechen wollte.
Natürlich hat sich die moderne christliche Lehre gewandelt und das in beiden großen, wie in vielen kleinen Konfessionen, doch die Geschichte bleibt. Auch die Araber, genauer die Muslime werden oft anhand dessen bewertet, was zur Zeit einige "Anführer" und "Theoretiker" denken und wofür sie anderen zu handeln befehlen. Auch dies sind Morde und sie sind nicht anders in ihrer Ausführung als die Attentate der alten Kirche, sie spiegeln ebenso die Einmischung wieder.
Die europäische Kirche war eine Hure der Reichen, der Mächtigen, ein Instrument der Unterdrückung und das über lange, lange Zeit.
Es tut mir leid solch deutliche Worte wählen zu müssen, wenn ich jedoch den Quatsch lesen muss, den hier einige einander an den Kopf werfen, dann kann einem nur die Galle überlaufen.
Es ist falsch die Anhänger der heutigen Kirche für die Taten der Vergangenheit zu beschuldigen und etwas, was man selbst nicht wirklich kennt für "Exkrement" zu erklären, es ist aber ebenso falsch jemanden als dumm hinzustellen, der - wenngleich die Wortwahl dürftig ist - anmahnt bzw. daran erinnert, was alles im Namen der Kirche und deren Obersten - oftmals auch mit deren Segen oder Willen - , im Namen so ziemlich jeder Religion bereits mindestens einmal angerichtet wurde. Und nein, auch die Buddhisten sind nicht stetig friedlich, auch im Namen Buddhas wurden schon Schlachten geschlagen, ebenso gab es Kriege die auf angeblichen Geheiß der Shintogötter geführt wurden, ja, sie selbst sind in vielen Fällen - glaubt man den Mythen, Legenden und Geschichten - auf das Kämpfen versessen.
Womit wir wieder zum Thema kämen, was auch immer Jeschua ben Josef im Namen welches vermeintlichen Vaters auch immer getan hat, wie viele Arme es ihm zu speisen gelang, die Nullen an diesen Zahlen mehrten sich und die Taten wurden größer. Vielleicht hat er einfach das Brot, welches für Elf gedacht war mit Zwanzig geteilt, in einem kargen Lande, wie zum Beispiel dem guten alten Aramäa sicher eine Großtat. Womit endet dies? Der Mensch hat auch seine Geschichte nach seinen Wünschen geformt, nach seinen Hoffnungen. Glaube wer will an was er will, zwinge mir jedoch keiner seinen Glauben auf.
Was mir da übrigens am Rande einfällt: Im Koran wird all jenen, die an nur einen Gott glauben ein Sonderrecht zuteil, die Dhimma. Sie galt für Juden, Sabäer und Christen. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer missachteten diese den alten Brauch, der auch in einigen jedoch - leider, leider, leider - nicht in den Katechismus eingegangenen, alten schriftlichen Überlieferungen des Buches der Bücher enthalten ist. Erst der spätere Regent - ohweh, Namen vergessen - führte den Brauch wieder ein und in Jerusalem lebten, wie auch zuvor unter muslimischer Kontrolle, Juden, Christen und Muslime friedlich miteinander. Es ist eben nicht des Muslimen Pflicht andere Religionen zu bekämpfen. Am Rande, wer jetzt nicht die christliche Sekundärliteratur zur Hand hat, der kann es sich sehr leicht machen um die These zu prüfen. Die Dhimma wird sowohl in den Torarollen, als auch - wie bereits gesagt - im Koran erwähnt.
Fazit des langen Exkurses: Im Namen bestimmter Religionen wurden und werden Menschen ermordet. Es wäre blauäugig, ja blind, zu behaupten dies würde das Andenken derer Schmähen, die im guten Glauben und teils für wahrlich humanistische Dinge gestorben sind, schmälern. Diese Leute indes z.B. viele der Kirchlichen die in der Zeit des dritten Reiches ihr Leben ließen, konnten im Gegensatz zu manch Menschen heute, sehr gut mit dem Wissen um diese Vergangenheit leben und leiteten daraus ihren Anspruch an sich selbst ab, definierten ihre Lebensziele, als Zeichen, dass Gott gerecht und voll Liebe ist.
Wieder hat auch da Mensch Gott nach seinem Bild geformt.