Guttenberg

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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Fowl
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Re: Guttenberg

Beitrag von Fowl » 2. Mär 2011, 00:15

Rondo hat geschrieben:Woher nimmst Du den Unfug dass Gabriel diesen "Kampf" ausgetragen habe ?

aus den zahlreichen aussagen, in denen er seit wochen den rücktritt von guttenberg gefordert hat. und hey - nun ist er weg. was macht unser megasuper spdgabriel? er fordert einfach den rücktritt von merkel!

awesome. toller politiker, super charakter. und vll unser nächster bundeskanzler!
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Re: Guttenberg

Beitrag von Rondo » 2. Mär 2011, 00:18

Gabriel war einer von vielen die letztendlich den Rücktritt gefordert haben neben anderen Politikern aus allen möglichen Lagern , neben diversen Wissenschaftlern und rund 20k Doktoranten....und neben jedem ehrlichen Bürger der nicht die Verteidigung seines Landes in den Händen eines Betrügers wissen wollte.....ganz egal wie der vorher von den Medien als Superpolitiker hochgepusht wurde !
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Re: Guttenberg

Beitrag von Latzhosenträger » 2. Mär 2011, 00:21

Rondo und ich sind einer Meinung.
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Re: Guttenberg

Beitrag von Fujitora » 2. Mär 2011, 00:53

Er war ein guter Politiker, dass muss nicht zusätzlich von den Medien hochgepusht werden. Und ihn einfach so als Betrüger darzustellen ist schon ein dreistes Ding.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Fowl » 2. Mär 2011, 01:01

eventuell haben wir ja eine andere auffassung von politischer arbeit und von deren aufgaben.
aber soweit ich weiss sollen politiker - wie Gabriel von der SPD - den Bürgern Politik und vorallem IHRE THEMEN nähere bringen.

das einzige thema in dessen zusammenhang gabriel seit der letzen bundestagswahl mal im fernsehn zu sehen war sind seine aussagen: "guttenberg muss gehen" und neuerdings "merkel muss auch gehen" (<- :mrgreen: ).
Aber irgendwelche politischen Themen - vorallem den jungen Wählern näher zu bringen ? Fehlanzeige.
Dazu scheint dieser Mann ja nicht in der Lage zu sein. Deswegen geht diese "volkspartei" auch immer weiter den bach herunter.
Zuletzt geändert von Fowl am 2. Mär 2011, 01:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Guttenberg

Beitrag von Rondo » 2. Mär 2011, 01:01

Das Siegel Gottes hat geschrieben:Er war ein guter Politiker, dass muss nicht zusätzlich von den Medien hochgepusht werden. Und ihn einfach so als Betrüger darzustellen ist schon ein dreistes Ding.
Was ist daran dreist einen Betrüger als solchen zu bezeichnen ?
Schliesslich ist es inzwischen auch von ihm selbst nicht mehr abzustreiten gewesen dass er bei seiner Doktorarbeit betrogen hat, auch wenn er immernoch versucht es als "Versehen" hinzustellen :roll:
Ich finde es erbärmlich wie er nun immernoch versucht sich als Opfer hinzustellen anstatt wirklich Rückgrat zu zeigen und klar zu sagen dass er zu seinem Fehler steht und deshalb auch zurücktreten musste !
Fowl hat geschrieben:eventuell haben wir ja eine andere auffassung von politischer arbeit und von deren aufgaben.
aber soweit ich weiss, sollen politiker - wie Gabriel von der SPD - den Bürgern Politik und vorallem IHRE THEMEN nähere bringen.

das einzige thema mit dessen zusammenhang gabriel seit der letzen bundestagswahl mal im fernsehn zu sehen war ist "guttenberg muss gehen" und neuerdings "merkel muss auch gehen" (<- :mrgreen: ).
Aber irgendwelche politischen Themen - vorallem den jungen Wählern näher zu bringen ? Fehlanzeige.
Dazu scheint dieser Mann ja nicht in der Lage zu sein. Deswegen geht diese "volkspartei" auch immer weiter den bach herunter.
Nunja ich bin nicht gerade ein Fan von Gabriel aber ihn hier dafür verantwortlich zu machen dass ein Betrüger seinen Hut nehmen musste ist einfach nur lächerlich und könnte direkt aus dem Mund von Madame Merkel kommen :roll:
Es ist aber auch bezeichnend für eben diese Politiker dass sie selbst einen Betrüger in ihren Reihen gerne decken solange er ihnen Wählerstimmen einbringt. Wer damit und mit der reinen Klientelpolitik dieses Jahr "den Bach runter geht" werden wir hoffentlich erleben, der erste Schritt wurde ja bereits gemacht 8)
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Re: Guttenberg

Beitrag von Hauser » 2. Mär 2011, 02:33

Guter Politiker? Mir ist keine wirklich gute Entscheidung bzw. Arbeit* seitens Guttenberg im Gedächtnis. Auch hier täuscht wohl eher der Schein, den er sich selbst, manche Medien und Teile der Bevölkerung gegeben haben.

* Opelrettung? Kundusaffäre samt nachfolgender Entlassung von Wichert und Schneiderhans (um seinen eigenen Kopf zu retten), Gorch Fock, Bundenswehrreform (die unabhängig vom politischen Standpunkt in der jetzigen Form einfach nur unreif und unvorbereitet ist, und nebenbei auch noch teurer statt billiger wird )...von so fragwürdigen Dingen, wie einer Talkshow samt Kerner ins Kriegsgebiet zu holen, mal abgesehen.

Ich heul dem jedenfalls keine Träne nach. Mit seiner amerikanischen Selbstinszenierungs-Show hätte er ins Dschungelcamp gehen können, als Minister wünsch ich mir da doch Persönlichkeiten mit anderen Qualitäten, als einfach nur zu "scheinen".

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Re: Guttenberg

Beitrag von Latzhosenträger » 2. Mär 2011, 06:51

Hauser und Rondo sagten es ja schon.
Hinzu kommt Guttenbergs Informationspolitik oder den Bundeswehrskandalen der letzten Monate (bei denen er mindestens eine Untergeordnete Rolle spielte). Gerade, dass Guttenberg es nicht für nötig hält, das Parlament zu informieren, wenn etwas los ist, ist schon ein Indiz dafür, dass der Mensch eben nicht der transparente, lupenreine Demokrat ist.

Und Fowls Anti-Gabriel-Kampange halte ich auch für höchstgradig fragwürdig. Klar, Gabriel ist ein Vollidiot und trifft Aussagen nach dem Prinzip "Mir nach, ich folge euch", aber hier war es mal richtig, opportun zu handeln. Natürlich will Gabriel dadurch glänzen und sich gegen Steinmeier behaupten (weil er um jeden Preis Kanzler werden will und das richtig eng für den wird); aber du könntest genau so gut über jeden anderen Guttenberg-Gegner hetzen. Hier war niemand "Anführer".
Wissenschaftler, Politiker aus den fünf größten Parteien, Medien und so weiter und so fort wollten den Betrug, der zweifelsohne einer ist, nicht hinnehmen.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Vidar » 2. Mär 2011, 08:28

Ein paar Dinge, die mir an diesem Morgen durch den Kopf gehen...

1. Wer es noch nicht getan hat, der sollte sich die Rücktrittserklärung erstmal durchlesen:
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Erklärung zum Rücktritt
Statement BM am 01.03.2011 im BMVg Berlin, Bendlerblock


Grüß Gott, meine Damen und Herren,

ich habe in einem sehr freundschaftlichen Gespräch die Frau Bundeskanzlerin informiert, dass ich mich von meinen politischen Ämtern zurückziehen werde und um meine Entlassung gebeten. Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens. Ich gehe nicht alleine wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit, wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlass wäre.

Der Grund liegt im Besonderem in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlegen, noch nachkommen kann. Ich trage bis zur Stunde Verantwortung in einem fordernden Amt, Verantwortung die möglichst ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit verlangt. Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform in der Geschichte, die ich angestoßen habe, und mit Blick auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir engstens ans Herz gewachsen sind.

Wenn allerdings, wie in den letzen Wochen geschehen, die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.

Unter umgekehrten Vorzeichen gilt Gleiches für den Umstand, dass wochenlang meine Maßnahmen bezüglich der Gorch Fock, die weltbewegenden Ereignisse in Nordafrika zu überlagern schienen. Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten. Deswegen ziehe ich, da das Amt, Bundeswehr, die Wissenschaft und auch die mich tragenden Parteien Schaden zu nehmen drohen, die Konsequenz, die ich auch von anderen verlangt haben und verlangt hätte.

Ich habe wie jeder andere auch zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen, zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit. Mir war immer wichtig, diese vor der Öffentlichkeit nicht zu verbergen. Deswegen habe ich mich aufrichtig bei all denen entschuldigt, die ich auf Grund meiner Fehler und Versäumnisse verletzt habe und wiederhole dies auch ausdrücklich heute.

Manche mögen sich fragen, weshalb ich erst heute zurücktrete. Zunächst ein möglicherweise für manche unbefriedigender aber allzu menschlicher Grund. Wohl niemand wird leicht, geschweige denn leichtfertig das Amt aufgeben wollen, an dem das ganze Herzblut hängt, ein Amt das Verantwortung für viele Menschen und deren Leben beinhaltet.

Hinzu kommt der Umstand, dass ich mir für eine Entscheidung dieser Tragweite jenseits der hohen medialen und oppositionellen Taktfrequenz die gebotene Zeit zu nehmen hatte. Zumal Vorgänge in Rede stehen, die Jahre vor meiner Amtsübernahme lagen. Nachdem dieser Tage viel über Anstand diskutiert wurde, war es für mich gerade eine Frage des Anstands, zunächst die drei gefallenen Soldaten mit Würde zu Grabe zu tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen. Es war auch ein Gebot der Verantwortung gegenüber diesen und ja gegenüber allen Soldaten.

Es gehört sich, ein weitgehend bestelltes Haus zu hinterlassen, weshalb letzte Woche noch einmal viel Kraft auf den nächsten entscheidenden Reformschritt verwandt wurde, der nun von meinem Nachfolger bestens vorbereitet verabschiedet werden kann. Das Konzept der Reform steht.

Angesichts massiver Vorwürfe meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen. Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Doktortitels bereits Konsequenzen gezogen habe.

Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all denen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen bezüglich urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität, sollte dies noch erforderlich sein, zeitnah geführt werden können. Die enorme Wucht der medialen Betrachtung meiner Person, zu der ich selbst viel beigetragen habe, aber auch die Qualität der Auseinandersetzung bleiben nicht ohne Wirkung auf mich selbst und meine Familie. Es ist bekannt, dass die Mechanismen im politischen und medialen Geschäfte zerstörerisch sein könnten. Wer sich für die Politik entscheidet, darf, wenn dem so ist, kein Mitleid erwarten. Das würde ich auch nicht in Anspruch nehmen. Ich darf auch nicht den Respekt erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden. Nun wird es vielleicht heißen, der Guttenberg ist den Kräften der Politik nicht gewachsen. Das mag sein oder nicht sein. Wenn ich es aber nur wäre, wenn ich meinen Charakter veränderte, dann müsste ich gerade deswegen handeln.

Ich danke von ganzem Herzen der großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung, den vielen Mitglieder der Union, meiner Parteivorsitzenden und insbesondere den Soldatinnen und Soldaten, die mir bis heute den Rücken stärkten, als Bundesverteidigungsminister nicht zurückzutreten.

Ich danke besonders der Frau Bundeskanzlerin für alle erfahrene Unterstützung und ihr großes Vertrauen und Verständnis. Es ist mir aber nicht mehr möglich, den in mich gesetzten Erwartungen mit dem mir notwendigen Maß an Unabhängigkeit in der Verantwortung gerecht zu werden.

Insofern gebe ich meinen Gegner gern Recht, dass ich tatsächlich nicht zum Selbstverteidigungs- sondern zum Minister der Verteidigung berufen wurde.


Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag. Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

Vielen Dank.
Hier noch ein Link zur Rede als Video: http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/ ... Vf0AOTJ0pA!!/


2. Wer sich das genau durchliest, der wird merken, dass Herr Guttenberg weniger wegen der Affäre, sondern wegen seiner Darstellungen in den Medien zurückgetreten ist, in der Hoffnung, dass der Fokus der Berichterstattung nun wieder auf die wichtigeren Sachverhalte gelenkt werden könnte.
Der Rücktritt kommt meiner Meinung nach nicht zu spät, nur weil nicht jeder Mensch sofort den Schwanz einzieht, wenn Bild, SPD, Grüne und Co. so etwas fordern.

Ist Demokratie wirklich nur, dass ein Politiker alle Informationen immer unverzüglich (ohne schuldhaftes verzögern) an die Öffentlichkeit bringen muss? Ist das unser höchstes Gebot?
Meiner Auffassung nach nicht, denn wenn die mediale Betrachtung der Person Guttenberg mal beiseite gelassen wird, so war er seit langem mal wieder eine fähige Person, die im BMVg tätig war. Nur leider kann nicht jeder hinter die Fassade blicken, die sich Politik nennt und ist daher auf die Meinungsmache der Medien angewiesen.

3. Plagiate hin oder her, ich will nicht wissen, wie viele Mitglieder des Bundestages:
a) irgendwelche Texte ohne Belege weiterverwendet haben (siehe Bsp. bei den Linken und RadioBremen)
b) der Wissenschaftliche Dienst des BTages für "private" Angelegenheiten genutzt haben.


Zum Schluss will ich nur noch Dieter Nuhr zitieren:
Dieter Nuhr hat geschrieben:SPD jubelt: Guttenberg tritt zurück. Voll krasser Sieg! Jetzt Parteifahne wedeln, Pyrotechnik zünden, Ole-Ole singen und dem Nächsten auf die Fresse…
Lesen gefährdet die Dummheit.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Boromir » 2. Mär 2011, 09:10

Der Rücktritt war absolut notwendig.

Was andere Politiker für Dreck am Stecken haben ist hierfür übrigens vollkommen irrelevant.

Guttenberg hat betrogen. Und das bei einer Doktorarbeit, die ihm einen ziemlich hochangesehenen
Titel einbringt. Das ist nun wirklich nicht mit den Spickereien zu vergleichen die so ziemlich jeder
mal gemacht hat.
Hinzu kommt dass er nach bekannt werden des Plagiats immer weiter gelogen hat. Er hat immer
nur das zugegeben was ohnehin grad bekannt geworden war und den Rest weiter abgestritten bis auch
das bewiesen war. Selbst jetzt gibt er noch nicht zu dass er schamlos abgeschrieben hat, sondern behauptet
immer noch 140 Seiten seien ein versehen gewesen. Na klar. Ich bin immer noch im Zweifel ob er seine
Arbeit überhaupt selber geschrieben hat, ich denke nämlich dass er selber sorgfältiger gewesen wäre.

Spätestens nachdem er aber Steuergelder für persönliche Zwecke veruntreut hat, weil er Arbeiten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages übernommen hat ist er als Minister nicht mehr tragbar.

Und wenn ein normaler Student bei der Doktorarbeit betrügt wird er von der Uni ausgeschlossen, darf nie mehr eine
andere Besuchen und muss mit einem Strafverfahren rechnen. Soviel also zum Thema Kavaliersdelikt.

P.S. Ich bin mir auch noch nicht sicher dass er ein besserer Politiker war als die meisten anderen.
Außer der Aussetzung der Wehrpflicht fällt mir im Moment nix direkt ein was er wirklich geleistet hätte.
Er konnte sich allerdings vor den Medien toll in Szene setzen und war vielen sympathisch. Solchen Leuten
haben wir in Deutschland schon immer viel verziehen und die Arbeit nicht so genau unter die Lupe genommen.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Teodin » 2. Mär 2011, 09:19

Mich wundert, dass Gutti immer davon spricht, dass er an sich selbst die gleichen Masstäbe ansetzt, wie an andere. Seine Untergebenen scheinen jedenfalls wesentlich stärker für Plagiate sanktioniert zu werden, als er das für sich selbst vorgesehen hat.

Der Mann hatte schon Krisen am Hintern, wie Sand am Meer. Andere wären längst weg vom Fenster. Denken wir an Ypsilanti oder die Dienstwagenaffäre. Letztere lässt sich besonders gut mit dem aktuellen Fall vergleichen, da auch Guttenberg Steuergelder durch die Nutzung des wissenschaftlichen Diensts des Bundestags für seine Doktorarbeit genutzt hat. Weiterhin hätten wir da einen explodierten Laster in Kunduz mit zig toten Zivilisten und die Meuterei auf der Gorch Fock.

Schon bei seiner Einführung als Wirtschaftsminister hat er dummes Zeug gelabert. Seine angebliche Erfahrung im Familienunternehmen, kann man sich sehr plastisch ausmalen, wenn man weiß, dass dieses Unternehmen nur zur Verwaltung des Familienvermögens existiert hat und sich die Mitarbeiteranzahl im unteren einstelligen Bereich bewegte.

Mal ehrlich: Jetzt kann er endlich seinen neuen Job bei Heckler und Koch antreten.

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Re: Guttenberg

Beitrag von My Life » 2. Mär 2011, 10:23

So, nicht alles durchgelesen ..
da ist man frisch durch die Prüfungen und liest so was: Guttenberg ist zurück getreten :shock: und ich habs nicht mitbekommen.

Aber ich fand den Wirbel um die Sache total unsinnig, Guttenberg hat sich für eine Abschaffung der Wehrpflicht eingesetzt, das ist gut. Gibts noch was gutes? Nicht, dass ich mich erinnern kann. Ich kann ihn nicht leiden, trotzdem finde ich es albern, was für ein Wirbel um die Sache gemacht wurde.
Ist doch gar nicht der erste Fall, wo Politiker erwischt wurden, wie sie mit ihrem Doktor-Titel beschissen haben. Der Unterschied: Alle anderen mussten sich nen Anwalt holen und gegen die wurde Strafanzeige gestellt,dazu wurden sie auch meist von ihrem Amt entbunden. Guttenberg wurde nicht vom Amt entbunden .. gegen Guttenberg wurde auch keine Strafanzeige gestellt .. nein, Guttenberg wurde (und wird immer noch) VERTEIDIGT! Oo Für eine STRAFTAT, die er begangen hat! Egal, ob das was mit seinem Amt zu tun hat, oder nicht! Das ist doch so eine unumstrittene Frage.. Käßmann wurde auch zum Rücktritt genötigt, weil sie nachts besoffen über ne rote Ampel gefahren ist. Hatte das was mit ihrem Job zu tun gehabt? Ich glaube nicht ... Und das ist doch auch nur eines von vielen Beispielen.

Wenn schon, dann konsequent!
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Marc Uwe Kling hat geschrieben:Die Deutschen wollen rebellisch sein. Sie warten nur auf einen, der es ihnen erlaubt!

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Re: Guttenberg

Beitrag von Vidar » 2. Mär 2011, 11:00

Die Politik in der Berichterstattung erinnert mich irgendwie an die Krabbelgruppenzeit. Jeder nimmt sein Schippchen und beschmeißt die anderen mit Dreck, anstatt sich mit den Problemen zu beschäftigen.

Sei es Köhler, Sarrazin oder Guttenberg...immer wieder das gleiche Spiel mit kleinen Variationen...
Lesen gefährdet die Dummheit.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Sleipnir [W1] » 2. Mär 2011, 11:07

Zumindest kann kein Grüner etwas dagegen haben, wenn zu Guttenberg in zwei Jahren Parteivorsitzender ist.
Schließlich messen die alle mit dem gleichen Maßstab und es ging ihnen nie, wirklich nie, nur darum einen CSU-Mann zu demontieren.

Ich nehme ihm die Abschaffung der Wehrpflicht ja immer noch übel. Aber auf besonders ekelhafte und unsittliche Weise haben sich immer noch Sigmar Gabriel, Renate Künast und der restliche Frevel dieser Partei hervorgetan.

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Re: Guttenberg

Beitrag von Rondo » 2. Mär 2011, 11:17

Wenn eine Partei einen Betrüger zum Vorsitzenden haben will ist das ihr Problem, dass sie sich damit garantiert keinen Gefallen tun wird dürfte wohl klar sein.
Und "besonders ekelhaft" oder "unsittlich" ist es also bei einem bestimmten Personenkreis (den man offensichtlich nicht mag) die Wahrheit zu sagen ? :roll:
Ich finde es immernoch ekelhaft dass es Leute gibt die meinen einen Betrüger verteidigen zu müssen nur weil er ein gutes PR-Management hatte :roll:
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