Lady Aila Raabnorough el Tayl ward mein Name vor undenklich langer Zeit.
Als erstgeborene Tochter des Fürsten zu Tayl, einen Manne versprochen, von dem man
sagte er sei ein Schlächter.. ein Barbar, nur um den Bunde mit den untergebenen Landen zu
wahren. Schmach und Schande falle über ihn und sein Hause!
Als Tochter eines Taruners und einer Menschenfrau dazu verdammt, zwei Gefühlsebenen in sich vereint zu tragen.
Tarunerhass für die anderen Rassen .. sprich das Böse, auf der einen Seite.
Menschensgüte und Gefühle .. sprich das Gute, auf der Anderen.
Welch Zumutung für ein Wesen, ob nun Gut oder Böse.
Fast noch im Kindesalter mit Krushdaro Dras d'Almarol von Harur verheiratet, gewann ich keine Freunde in dessen Hause. Intriegen, Mord, Zwietracht, Hass und Neid auf allen Fluren. Feinde wohin das Auge nur blickte.
Dort wars auch, wo ich die Eine fand, die mich mit Hass nur so überschüttete.
Eine, die sich verschmäht fühlte und um ihren Stand gebracht, die Kurtisane des Herrn. Sie wards auch, welche mit Gerüchten und Intriegen mich in Misskredit beim Fürsten und Gatten brachte. Ausgepeitscht und Blutend, aller Habe und Gütern beraubt, schliff man mich in\s Wüstenland und warf mich in den brennenden Sand und hoffte, daß ich dort das Ende fand.
Verzweifelt die Augen gegen den brennenden Himmel gerichtet und nach Hilfe flehend: ”Tefnut! Göttin des Wassers in Löwengestalt ich flehe dich an, erbarme dich meiner! Errette mich aus dem Vorhof des Hades!”œ .. schrie ich gegen des Himmels Gewölbe .. ”Du Tochter des Sonnengottes, hab Erbarmen!”œ
Nut, die Tochter Tefnuts, auch der Himmel genannt, erhöhrte mein Flehen, erbarmte sich meiner und erbot sich mir Gnade zu erweisen. So trug sie mich in ihrer Mutters Reich. Güte und Hoffnung drang das erste mal an mich heran. Verwunderung über diese Tat einer Göttin, machte in ihren Reihen die Runde und viele der Götter betrachteten mich mit Verachtung, da eine Sterbliche es wagte, die heiligen Gefilde zu entweihen.
Strenge Auflagen galten alsbald für mich, konnt mich kaum wo bewegen. Kein normales Leben ward mir beschieden. So hatte es das Schiksal selbst so bestimmt, daß für mich kein anderer Zustand galt, als auf Erden. Der natürliche Hass der Tarunerin in mir schlug durch, und Verachtung für die Götterwelt besiedelte mein Herz.
Ein glücklicher Zufall brachte mich eines Tages (wenn man dies so im anderen Reiche nennen kann, da Zeit ohne Bedeutung an diesem Platze ist) in ein Gemach, wo ich die Freuden, das erste mal kennenlernen durfte. Nut, die eine Freundin mir ward, stellte mich Kadesch vor, welche mir wohlgesinnt war. Eine Göttin voller Pracht und Anmut, die Göttin des Liebeslebens. Verzückt über die Reize wollte ich mehr über die Menschen (meine Mütterliche Abstammung), aber auch andere Rassen wissen. Die Beiden erzählten von vielerlei Dingen und mit offenem Mund und wachsamen Ohren lauschte ich ihnen in ihren Erzählungen und sie gaben mir Antwort auf all meine Fragen.
Wissen erlangen wurde nun mein Streben.
Thot, dem Gott der Weisheit, der Beamten und der Schreibkunst, ”Herr der Zeit”œ und ”Rechner der Jahre”œ, wurde ich vorgestellt. Anfangs noch zögerlich (auch er, mit Verachtung für mich behaftet), gab er mir dennoch Unterricht. Für ihn ward\s ein minimaler Teil seines Wissens, dass er mir preisgab. So nahm ich das Wissen auf wie ein Schwamm, alles was er mir darreichte.
So hätte mein Dasein sicher noch länger angehalten, bis .. ja bis eines Tages Nut zu mir sprach: ”Ich habe für dich ein neues Leben beschlossen.”œ Erschrocken hielt ich inne: ”Wehrte Freundin, muß ich denn die Euren verlassen?”œ ”Es ist\s Zeit”œ, sprach sie, ”deinem Leben neue Bedeutung zu geben. Du bist nicht von göttlichem Blute und eines Jeden kommt die Stunde, wo Wandlung das Leben neu gestalte. Interessante Dinge wirst du finden. Lebenswerter denn hier wird es für dich sein. Hier in unserer Mitte, erträgst du nur Verachtung in unseren Reihen. Manch Götter spucken über dich Gift und Galle. Willst du denn, auf Ewigkeiten, dir diese Schmach geben?”œ
Sie hatte Recht, es ward an der Zeit.
Schweren Herzens, nahm ich Abschied, von ihr und Kadesch. Thot tat dies nicht.. sein "Zeitvertreib" (Was ich für ihn eine Weile war. Ein naives Geschöpf zu unterichten.) ward schon auf andere Dinge gerichtet. Die anderen Götter atmeten wohl erleichtert auf über mein Verschwinden.
Man brachte mich zurück und am Boden dieser Welt ward das Leben ganz anders. So mußte ich erst wieder lernen, daß es auch Hunger, Armut, Pein und Not gab. Krieg sagte man mir, herrsche noch immer in dieser Welt. Die dunkle Zusammenkunft, wozu auch die Taruner gehören, kämpfe gegen das Bündnis der Kämpfer, Arbeiter, Zauberer, Onlos und Natlas. Menschen und Taruner entzweit? Wie sollte ich mit beider Abstammung dies wohl vereinen. Ich ward bestürzt.
Scheinbar hatte mich das Dasein, in anderen Gefilden, auch äußerlich gewandelt. Die Leute starrten mich teilweise an, als wär ich ein Fluch. So begann ich mein Äußeres zu verbergen und trug fortan den Tschador, der mir erlaubte, bis auf die Augen mich zu Umhüllen. Meine Art von Abstand zu den Massen.
Die Wesen hier waren so ganz anders! Verwunderung machte sich in mir breit. Die, die keinerlei Ahnung hatten von der "alten Götterwelt", hatten hier ihren eigenen Gott.
Breeven, so jubelten sie, gröhlten Lobeshymnen. Ach! *verachtend ausruft* Auch er ist nur ein Wesen wie alle jene, die dort oben wandelten im Himmelsgefilde. Selbst sie sind mit Fehlern behaftet und schwach! ..dies lernte ich kennen. Nur eine "andere Ebene" ist\s, wo sie wandeln. Mich teilen Verachtung für die Götter und Bewunderung für Nut, welche sich herabließ und einer Sterblichen half. Doch sind\s jene, welche den Pöbel knechten und zum Spielball für ihre Belustigung machen. Nein! .. schreit es in mir.. keine weiteren Götzenbilder, keiner Verehrung. Götter .. Phaa *verachtend ausspeiend* .. NIEMAND SOLL ÜBER MICH HERRSCHEN !
Lange wanderte ich ohne richtiges Ziel, bis ich ein Bündnis, mit namen LEGATI SIGNORVM fand, , und schloss mich ihm an. Der Oberste mit Namen Oberon Tamriel und andere nette Leute, die mich umgeben. Gefühl von Geborgenheit, welches ich niemals kannte, beschlich mich. Und von einigen, kann selbst ich noch viel lernen.
Die Menschlichen Regungen sind oftens in mir, doch zuweilen (und dies immer öfter, wie\s mir schein, schlägt das Tarunerblut in wilden Feuersbrünsten in mir hoch.
Mag\s am Kriege hier in der Welt liegen, wo man gezwungen, mit gezückten Waffe zu wandern?
Seit Jahrhunderten, sagte man mir, währet nun dieser Krieg, der Wesen und Rassen entzweit und ein Ende sei nicht abzusehen.
Als Tochter eines Tarunerfürsten, ward mir der Umgang mit Waffen bekannt und lag gut zu Handen, jedoch lange nicht angewant. Manch finstere Gestallt begegnet einem auf der Reise. So griff ich selbst zum Schwerte und legte das Schild eines Taruners an, zu dessen Seite ich mich mehr hingezogen fühle, als die des Menschen. Begann meine täglichen Übungen, um mit eisernem Willen und schneller Hand, meine Fertigkeiten und Talente zum Ruhme zu fördern. Tag für Tag gewinnen an Stärke, dies ist mein Ziel, um im Kampfe als Sieger hervorzugehn.
Zum Andenken an Göttin Nut, welche mich aufnahm wie eine Schwester, trage ich ihr Zeichen den Löwen in meinem Wappen. Gegrüßt seist du mir Freundin, auf allen Wegen die ich wandle.
Nun denn.. hier bin ich! Ihr wisset bescheid.
Wirklich schön!
On the road to world domination. 