Ich habe lange überlegt, ob ich in diesem Thema schreiben soll. Allerdings zeichnet sich langsam eine klar erkennbare Linie ab, die den Nicht-Rollenspielern und Regelbrechern weitreichende Zugeständnisse einräumen soll, gleichzeitig aber auch dazu dient, das Rollenspiel zeitlich zu limitieren - zumindest wirkt vieles in dem Thema auf mich so.
Das fängt bereits hiermit an:
Sheldru Vates hat geschrieben:woanders wird sich beschwert, weil man beleidigend angeflüstert wurde... In letzter Zeit scheinen derartige Vorfälle Überhand zu nehmen
Ein 'Vorfall' ist - jedenfalls in meiner moderativen Begriffswelt aus Welt 6 und Welt 9 eine Handlung, die nahe an der Grenze zum Verwarnungswürdigen steht. Hier wird die Meldung eines aus Sicht des Spielers regelwidrigen Verhaltens als derartiger 'Vorfall' bezeichnet, gleichzeitig gibt es keine moderativen Gegenstimmen in diesem Thread. Daraus lässt sich folgern, dass sich - wie bereits im Eingangspost erwähnt - die Wächter in diesem Punkt einig sind und derartige 'Vorfälle' künftig bestraft werden oder zumindest als Vorstufen zu Vergehen angesehen werden.
Sheldru Vates hat geschrieben:Aber mit welcher Freude erinnere ich mich an die verbalen Schlachten damals, als es schon reichte, der falschen Fraktion anzugehören.
Da hat sich niemand Gedanken müssen, ob eine Aussage wie "...sollte ich mich um Euren geistigen Zustand sorgen?" schon als Beleidigung zu werten ist.
Ich finde es erschreckend, dass keine Grenze mehr zwischen einem 'dreckiger Bündler' in einem RP und einem aus dem nichts kommenden 'dreckiger Hurensohn' bestehen soll.
Traxas hat geschrieben:2. störende/nervende Spieler
Zum Glück ist jeder Spieler in Mirimotha ein Sponsor und hat daher die Möglichkeit die Igno-Liste zu benutzen. Wenn die „Nervenden“ nicht zu hören sind, wie können sie dann noch nerven? Keine Briefe von ihnen, kein Anflüstern, kein Schrei. Einfach himmlische Ruhe.
Auch hier wiederum zeigt sich: es soll keine Bestrafung von OOC-Beleidigungen erfolgen, man solle sie doch stattdessen bitte ausblenden. Es könnten ja arme, geplagte Nummernweltler, die sich durch RP gestört fühlen, bestraft werden müssen. Ja, jeder Spieler in Mirimotha ist Sponsor und hat damit das Recht, dass die Regeln 'auf alle Spieler' angewendet und nicht ignoriert werden.
Traxas hat geschrieben:So gibt es natürlich durchaus Gelegenheiten, in denen ein schönes Rollenspiel von Stänkerern und Störenfrieden bewusst sabotiert werden kann. [...]
Als Beispiel dafür können wir eine Hochzeitsfeier nehmen. [...] So eine Feier zu stören stellt für mich einen Höhepunkt an Niedertracht dar, der leider nicht durch Ignorieren oder Einbeziehen der Störung ins eigene Rollenspiel zu lösen ist.
Wenn die Braut her-oder weggezaubert wird, die Getränke und Speisen geklaut, Gäste beleidigt under drangsaliert werden, dann stört so etwas die Stimmung ganz erheblich. Die gesamte Feier und damit auch das komplette Rollenspiel sind im Eimer.
Hier sollten wir tatsächlich eine eindeutige Regel aufstellen, wie solche Störungen verhindert, unterbunden und im Notfall auch bestraft werden.
Unter dem Punkt 'nervende Zauber' in deinem Posting legst du selbst sehr ausführlich dar, dass diese Art von Störungen sehr leicht verhindert werden können oder man Maßnahmen dagegen ergreifen kann. Für viele mag eine Hochzeit ein Highlight darstellen, für andere ist es ein RP im kleinen Kreis, das mit ganz wenigen Leuten betrieben wird und der Entwicklung des Charakters dient oder ähnliches. Ich finde es nichts anderes als anmaßend, dass du zunächst schilderst, wie leicht Störungen doch zu unterbinden seien, gleich darauf aber schreibst, dass jene RPs, die DU für toll hältst, besonderen Schutz benötigen.
Sheldru Vates hat geschrieben:Ich persönlich könnte mir ja vorstellen, die Regeln extrem abzuspecken und den Spielern wieder mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Sinne des Erfinders sein kann, dass wegen jeder Kleinigkeit zu den Wächtern gerannt wird. Das kann auch gar nicht wirklich die Aufgabe von Wächtern sein. Sowas machen Erzieher in Kindergärten.
"Der hat mich angeranzt. Nur weil ein Clani von mir ihn gekillt hab beschimpft und starrt er mich jetzt ständig. Dabei war ich zu dem Zeitpunkt als das passierte noch nicht mal in diesem Clan. Das ist totales Nummernweltverhalten. Moooobbbiiiing!"
Meine Meinung? Wir haben uns für unser Rollenspiel die Freewar-Plattform gesucht. Das heißt, es gibt diese Möglichkeiten und sie gehören zum Spiel. Werdet flexibler, eigenverantwortlicher und schützt Euch wo nötig. Und nur, wo es gar nicht mehr geht, da sollte moderiert werden.
Du bist also der Meinung, Spieler, die Beleidigungen melden und ihr Recht in Anspruch nehmen wollen, dass diese geahndet werden, sollten verspottet werden? Ich dachte bisher, es wäre die Aufgabe von Moderatoren, in diesen Fällen zu entscheiden, ob eine Beleidigung bereits einen Grund zum Handeln darstellt, nicht aber, die meldenden Spieler zu verspotten. Zudem: ja, 'wir' (welches Wir auch immer gemeint sein mag) haben das Rollenspiel gesucht. Allerdings haben 'wir' auch die Serverregeln akzeptiert, damit allerdings auch das Recht erhalten, auf Spieler, die diese Regeln NICHT akzeptieren, nicht selbst reagieren zu müssen. Zudem wird eine reale Beleidigung nicht dadurch besser, dass ich einen Spieler auf die Ignorierliste setze. Ich könnte diese Dinge noch irgendwo verstehen, wenn du nicht pauschal jede Beleidigung als akzeptabel einstufen würdest, egal wie schwer, egal wie IC oder OOC sie sein mag - gegen eine verbale Schlammschlacht mit etwas Niveau ist nichts einzuwenden. Wohl aber gegen die Weigerung, der moderativen Aufgabe nachzukommen, Spieler vor gewissen Auswüchsen zu schützen:
Sheldru Vates hat geschrieben:Ein Spieler [...] schickt beleidigende Briefe? Statt den Spieler zu ignorieren, rennt man zu den Wächtern.
Traxas hat geschrieben:Drittens schützt er nicht vor Spam. Davor schützt übrigens auch die Ignofunktion nicht. Denn wer 100 Splitter einzeln verlängert wird doch wahrgenommen. Und es gibt zahllose weitere Möglichkeiten für Feldspam.
Auch hier zeigt sich wiederum eine Weigerung, moderativen Tätigkeiten nachkommen zu wollen. Statt zu sagen: 'Hey, Spam muss nicht sein, das nehmen wir in die Regeln auf.' werden Vorschläge mit dem 'Argument' Spam abgeblockt, ganz so, als wäre Spam ein wünschenswerter Bestandteil des Rollenspiels, den man nicht unterbinden sollte.
Traxas hat geschrieben:Daher empfinde ich es keinesfalls als unzumutbar dort auch die Rollenspiele anzukündigen, die ich besonders geschützt haben möchte.
Sprich: wenn eine Gruppe mal vergisst, ein RP einzutragen, kann einfach jemand anders vorbeikommen, der stören will, trägt eine kurze Notiz ein und holt dann ein, zwei Freunde hin, die ein bisschen quatschen. Dadurch sind alle, die vergessen haben, ihr Rollenspiel einzutragen, die Störenfriede (immerhin würden sie dann ja in das angemeldete RP reinreden, ohne erwünscht zu sein) und könnten bestraft werden. Sprich, man gibt mit einer derartigen Eintragungs'pflicht' den Störenfrieden sogar noch eine Möglichkeit, spontane RPs mit Verweis auf die Anti-Störungsregel und den Foreneintrag zu sprengen.
Dyana hat geschrieben:Haltbar als Zauber für 24 Stunden (ohne die Möglichkeit zur Verlängerung)
Angewendet als Feldkennzeichnung "schützt" sie das Feld dann für 3 Stunden.
Funktion: kennzeichnet das Feld als aktives Rollenspielfeld ohne weitere Funktion
Und wem das immer noch nicht reicht, der möge bitte selbst praktikable Vorschläge machen oder die vielfältigen Möglichkeiten des Unterkunfssystems nutzen

Auch, wenn du Kritik nur hören willst, wenn man einen besseren Vorschlag hat: ich werde sie dennoch anbringen.
Ich gehe hierbei von zwei Beispielen aus.
Clan A hat sieben bis acht Spieler, die sich das Buch der Inspiration wünschen. Der Clan macht kaum RP mit, spielt vorwiegend Freewar. Daher können alle Spieler einem Mitglied alle Blumen zustecken, die sie erwerben (oder, sollte man die Blumen auf den Käufer personalisieren, für diese Person anwenden) und dieser kann täglich ein bis mehrere Stunden ungestört auf der Westinsel farmen - hier lässt sich beliebig jegliche Art von anderem Farmitem einsetzen. Durch die Nennung der Nicht-Definition von Rollenspiel wird diese Handlungsweise der Spieler legitimiert und sie erhalten Spielvorteile geschenkt.
Clan B hat sieben bis acht Spieler, die in Ruhe RP spielen wollen. Allerdings sind sie aus rp-technischen Gründen gerade nicht am selben Ort, sondern an zwei Orten, kommen jeden Tag ein bis mehrere Stunden zum Spielen. Diese Spieler erhalten mit den Blumen gerade mal 50%igen Schutz, da täglich zwei von ihnen einen solchen Zauber anwenden müssen, die Zauber also nach einer halben Woche zu Ende sind. Natürlich lassen sich Zauber von Clan A hinzukaufen, sollte dieser mit dem Farming fertig sein - wiederum erhält jedoch Clan A Spielvorteile geschenkt.
Sprich: ein aktiver Rollenspieler-Clan kann weiterhin gestört werden, während das Farmen von Items, die rein dem Spielzweck dienen, durch diesen Schutzzauber explizit gefördert wird.
Insgesamt: mich schockiert diese Grundhaltung zutiefst - nicht nur, dass der Bruch der AGB legitimiert werden soll ('Beleidigt ruhig, es gibt ja Igno.'), auch gehen die bisherigen Vorschläge alle in eine Richtung, die gerade die Störer von Rollenspiel in eine bessere Position bringen kann (einerseits 'Hey, ICH hab angemeldet, DIE nicht.', andererseits 'Hey, wenn ihr nicht wollt, dass ich weiter nerve, kauft doch meine überzähligen Schutzzauber.'). Ich kann nicht glauben, so etwas von RP-Wächtern lesen zu müssen, Menschen, die sich freiwillig dazu verpflichtet haben, für die Einhaltung der Spielregeln zu sorgen und das Rollenspiel zu fördern.