
Taminath Megylvin ist eine schmale, mittelgroße Frau mit kräftigen Oberarmen, einer einfachen, derben Lederschürze und starken Händen. Sie sorgte für einiges Aufsehen, als sie am frühen Abend des gestrigen Tages plötzlich am Laden in einem der Dörfer Konlirs auftauchte. Kaum ein Mensch, Onlo oder auch sonstiges Wesen war ihr zuvor begegnet. Bisher war sie außerhalb der Schriftrolle, bereiste sie doch die Lande östlich des Meeres. Doch dann erhielt sie beängstigende Post und kehrte, so schnell es ihr möglich war zurück. So stand sie nun also mitten in Konlir und wollte erfahren, ob die Nachrichten der Wahrheit entsprechen und erfuhr von den schrecklichen Ereignissen, welche ihren Höhepunkt bisher im Tod des alten Meisters der jungen Frau hatten, dem Ende des Schmiedes Gelius.
Sofort wurde ihr gewahr, dass die Welt in Gefahr schwebt, sollte ein Wesen in Besitz des Hammers des Schmiedes gelangen. Warum sollte dieses Werkzeug eine Bedrohung sein, wenn es in falsche Hände gerät? Die Antwort war einfach, doch beinahe unglaublich, der Schmiedehammer wurde einst zur Erschaffung der Gebeine der Welt verwendet und ist das einzige, was diese aus den Fugen reißen könnte.
Taminath eilte also umgehend zu Schmiede hinan und fand diese nahezu unversehrt vor. Doch, die Tür zum Haus war vollständig zerschmettert, der Rahmen geborsten, das Holz gesplittert, und der Hammer verschwunden. Ein seltsames Mal prangte auf einem der Bretter auf dem Boden, ein Zeichen, welches seit vielen Jahren nicht mehr gesehen worden war. Jenes, auf dem Bild zum Anfang unseres Berichts, der Dolch im flammenden Ring.
Unter den Trümmern erblickte die Schmiedin ein Stück Stoff. Als sie die Balken beiseite räumte, mit tatkräftiger Unterstützung der zu Hilfe geeilten Helden, entdeckten sie einen Arm. Eilends wühlten sie sich durch die Trümmer und zogen den leblosen Körper des Zwergenschmieds Stoachan Eisenhand hervor. Einige heilende Regen und Fernheilzauber später, schlug dieser die Augen auf, konnte sich jedoch an nichts mehr erinnern. Erst, als die Beule am Hinterkopf durch einen eilends herbeigeschafften Eisstachel gekühlt, zu schmerzen aufhörte, kehrten auch die vorangegangenen Ereignisse lebhaft in den Kopf des Zwerges zurück (Hier sei vermerkt, dass Berilac Broadbelt blutige Rache für die feige Attacke auf seinen Mitzwerg geschworen hat.)
Meister Eisenhand, der vorläufig die Schmiede bewohnte und bewirtschaftete, berichtete von Stimmen vor der Tür und von einem schweren Schlag auf den Kopf. In den restliche Trümmern der Hausvorderseite fanden die Umstehenden ein gebogenes Eisenrohr, dessen gerades Ende seltsame Spuren eines Gegenschliffs aufwies. Der Angreifer musste also ein Taruner gewesen sein. Da der Zwerg jedoch keine weiteren Hinweise liefern konnte, blieb das Rätsel um das seltsame Mal zu lösen. Taminath Megylvin teilte ihr Wissen mit den anwesenden Helden. Sie berichtete, dass dieses Symbol von hohen Wesen verwendet wurde. Bei der Nennung des Namens, eines der Boten jener, bemerkte die Schmiedin eine Reaktion bei der dunklen Magierin Mandragora. Tarktan kLechnok schien ihr durchaus bekannt zu sein. So bat Taminath um eine kurze Beschreibung der Begegnung. Nicht viel hatte die Magierin erzählt, als der Bote höchstselbst auf der Bildfläche erschien. Zornig über das Gerede Mandragoras und den Einfluss, welchen Taminath nehmen wollte, sprach er ein Wort der Macht über die Weitgereiste und entfernte sie aus dem Kreis. Drohend und spottend unterhielt er sich mit den übrigen Wesen, in seiner eigenen freundlichen Art. Der (zauberstabfuchtelnde Möchtegernmagier - Zitat) Eragon Dirothis bekam ebenfalls das Wort der Macht zu spüren, ebenso die tapfer Widerrede leistende Ehlonna Adanedhel. "Den Gestank des Menschenabschaums und des übrigen treulosen Geschmeißes" (Zitat) nicht länger ertragend, zerrte er Mandragora vom Ort des Geschehens weg. Genauere Einzelheiten des folgenden vier Augengesprächs sind nicht bekannt, wohl aber die Tatsache, das er die Magierin aufforderte mehr Getreue um sich zu scharen. Kurz danach verschwand er.
Die übrigen Helden, all jene, welche der Angst widerstanden und versucht hatten den Boten und Mandragora zu finden, hatten nun ein weiteres Rätsel aufbekommen. Kurz bevor Taminath fortgeschleudert wurde, hatte sie den Namen Rorald Hirtenfels, der auch als Jaurik Baumwächter bekannt ist, genannt.
Die Mehrheit der Helden entschied sich jedoch den Taruner, welcher der mutmaßliche Dieb des Hammers des Schmieds Gelius ist, zu stellen.
Andere studierten eifrig die Geschichte der Welt, in der Hoffnung einen Anhaltspunkt zu finden.
Einige Zeit später wurde Lärm im Süden der Welt laut, kurz darauf erreichten Hilferufe die Wesen der Welt. Triloth, ein junger Kämpfer, gelangte als erster an den Ort des Geschehens und weitere versammelten sich in Kerdis am dunklen Bau. Dort lag ein übel zugerichteter Taruner, tiefe, klaffende Wunden übersääten seinen Körper und eine seltsame Flüssigkeit - es wurde vermutet, dass es sich um Tarunerblut handelte - ran aus Augen, Nase, Ohren und dem Mund. Der Bezwungene lag in eine furchtbar verdrehten Haltung da. Einige Zauber der Heilung und - ob sonderbar oder nicht - die Gabe von Wasser, linderten die Schmerzen des lebensgefährlich Verletzten.
Nach einer Weile berichtete er, in einer Art spontaner Folterbefragung, dass er hinterrücks von einer Frau mit Hammer angegriffen worden war, welche ihm das Werkzeug, welches er mit sich führte und, das er von jenem "dummen, stinkenden Zwergenschmied" (Zitat) gestohlen, abgenommen hatte. Empört über die Aussagen des Taruners, auch über die meisten der anderen Rassen und Berufe, hob nun der Ruf nach sofortiger Satisfaktion an. Doch, ehe noch ein genauer Plan gefasst und der Taruner seiner gerechten Strafe zugeführt werden konnte -"Schlagt ihm einen Langzahnaffenzahn in den Leib" (Zitat) - tat dieser seinen letzten Atemzug und nahm vieles seinens noch verborgenen Wissens mit in sein Grab. Natürlich zählten die beteiligten Helden nun schnell Eins und Eins zusammen.
Taminath, welche mit knapper Not dem Tod entronnen, im, von giftigen Dämpfen und enormer Hitze gefüllten Ixidion erwacht war, sich unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte heimwärts nach Buran zu Schmiede ihres alten Meisters gerettet hatte, sah sich nun plötzlich einer brodelnder Wesenmasse gegenüber, welche lautstark ihre sofortige Hinrichtung forderte. Nach kurzem Hin und langem Her, erklärte sich die Mehrheit jedoch bereit dazu, ihr eine Ortsbegehung an der Fundstelle, des inzwischen Verstorbenen, einzuräumen. Nach einiger genauer Untersuch des Bodens, entdeckte Taminath an der Stelle, an welcher zuvor, Berichten zu folge, der Kopf des Taruners gelegen haben sollte, einen Stein, auf dessen Rückseite das finstere Zeichen eingegraben war. Antares von Thailir beharrt allerdings darauf, dass sie diesen Stein selbst dort abgelegt hätte. Die Schmiedin ihrerseits, erinnerte die Anwesenden daran, dass nur durch gründliches Suchen und äusserste Vorsicht, beim Betreten eines solchen Ortes, wie auch bei der Befragung von mutmaßlichen Tätern, Hinweise gefunden werden können. Die Masse der, den Taruner Jagenden, hatte eine Vielzahl Spuren vernichtet und Neuigkeiten verloren, weil sie vergessen hatten sich mit Umsicht zu bewegen, den Ort abzusuchen und den Taruner die entsprechenden Fragen zu stellen.
Somit bleibt den Beteiligten vorläufig nur die Suche nach Rorald Hirtenfels, der jedoch nicht so einfach zu finden ist. Aus diesem Grunde beendete die Schmiedin ihren Tag auf einer kleinen Bank an der zerstörten Wand neben der zerschmetterten Tür mit dem alten Tagebuch des Schmiedes in der Hand, im verzweifelten Versuch das Blut, welches durch den Angriff auf den Zwerg über die Seiten geflossen war, zu entfernen. Möglicherweise befindet sich im Tagebuch des, in Folge schwerer Kampfverletzungen, verstorbenen Schmiedes Gelius ein Hinweis, wie ein Treffen mit Rorald Hirtenfels eingeleitet werden kann.
Für den Konlirer Boten
Teitharn faeg Siniath