Keine Beschwerde, nur ein trauriger Gedanke meinerseits

[Camisado]

Zunächst einmal:
Nein, diese, in Anführungszeichen, Kritik soll sich nun nicht an die Wächter richten. Sondern an die meisten der Mitleser, an einige der momentanen Mitspieler auf dem Server. Manche haben den Server bereits zu meinem Bedauern verlassen, und auch ich werde es nun tuen, zumindest wieder die Inaktivität vorziehen, obgleich mich die breite Masse wohl nicht kennt, gar weiß welcher Charakter sich überhaupt hinter diesem Account verbirgt. Auch wenn ich denke, dass auch dieser Post untergehen wird, manche ihn mit zynischen Kommentaren verurteilen werden, verspüre ich trotz allem das Bedürfnis ihn zu verfassen.

Schon seit längerer Zeit störte mich etwas an dem Server. Doch ich rappelte mich immerwieder auf, und loggte mich ein, fand sogar einen kleinen RP-Clan, mit wirklich netten Leuten und an dem RP an sich konnte ich nicht meckern. Doch die Probleme blieben. Immer wieder bekam ich mit, und musste es auch selbst zu spüren bekommen, wie die Grenze zwischen OOC und RP verwischt wurde, teilweise komplett wider den Charakter gehandelt wurde, lediglich um gewisse Spielvorteile zu erringen. Nun wurde man nachts um drei gestarrt, wenn man die Jagdroute des größeren Spielers belegte, oder auch nur wenn man zufälligerweise auf dem Lieblingsplatz desjenigen stand, und und und.
Von unbegründeten Attentatsversuchen einiger in den Wahn verfallenen Kreaturen möchte ich nun einmal nicht sprechen.
Doch wovon ich sprechen möchte, zu meinem Bedauern, ist, dass in meinen Augen das RP, und die Kreativität, die Liebe zum Detail im Charakter, irgendwo auf der Strecke bleibt. Es ist schon demotivierend wenn man durch Mirimotha läuft und die Profile nur von bösen Charakteren handeln, die ihr Gedächtnis verloren haben, und auf der ewig währenden Mission sind, ihre Familie zu rächen.
Um den, in meinen Augen, Problem entgegenzuwirken, würde mir nur ein härteres Durchgreifen in den Sinn kommen, doch dass liegt in der Hand der Wächter und der Gemeinschaft, ganz bestimmt nicht in meiner.

Schönen Abend noch.

[vnv_nation]

Um den, in meinen Augen, Problem entgegenzuwirken, würde mir nur ein härteres Durchgreifen in den Sinn kommen, doch dass liegt in der Hand der Wächter und der Gemeinschaft, ganz bestimmt nicht in meiner.

Ähm, und was bist du? Verzeih mir, wenn ich jetzt so doof daher frage, aber ich meine es so, wie es da steht. Die Antwort liegt klar auf der Hand und du hast sie sogar selbst vorgegeben. Wenn sich jeder sagt "Ich kanns eh nicht ändern", dann wird sich auch nichts ändern. Aber zwischen all den Disputen macht das eins immer wieder deutlich, die Unfähigkeit sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner beim Rollenspiel zu einigen. Ich kenne Rollenspieler - allesamt kompetent genug um auch wirklich Rollen zu spielen - die sind sich so Spinnefeind, dass es unter ihnen niemals eine Einigung geben wird, und das nur, weil der eine das Rollenspiel des anderen bzw. die Art, wie dieser spielt nicht mag.

Da ist die Rede von einem "Zirkel der anerkannten Rollenspieler" usw. und das obendrein auf jeder Seite, mit der man redet. Solang die Gemeinschaft nur vorgibt Rollenspiel als Interesse zu haben, solange sich Einzelne aus der Verantwortung stehlen wollen, solang können wir Wächter versuchen Sanktionierungsmaßnahmen zu finden, wie wir wollen - und denkt nicht, dass wir das nicht recht intensiv machen, sie müssen nur auch den Betreiberanforderungen genügen. Offen zu sehen ist seit Monaten - abgesehen von Händlergequake und dem resultierenden du sollst nicht Händlerquaken - vom Rollenspiel lediglich, dass schon vor beinahe zwei Jahren angeprangerte "kreative Beleidigen". Es mag sein, dass dem einen oder anderen das Geplärre eines Mohklohn nicht passt (ich gehöre offen gestanden dazu), aber wenigstens machen die Jungs und Mädels was (auch wenn es einem vorkommt bzw. man es weiß, dass alles nach Drehbuch läuft). Ob es nun hochgestochen und anspruchsvoll oder eher Schmalspurrollenspiel ist, sorry, wie soll man den lernen, wenn man für jedes Wort, das man öffentlich äußert erstmal ins Rektum und vor den Hals getreten wird. Es gäbe genug Leute, die diesem "wild gewordenen" Haufen beratend zur Seite stehen könnten. Es wird nicht besser werden, schaut euch doch mal um, was heute als Rollenspiel verkauft wird. Da gehören NWN und TES noch zu den absoluten Highlights, obgleich TES natürlich auch mein Favorit ist, allein wegen der Freiheit die Welt auf eigene Faust und in relativ freien Bahnen, die Hauptquest ignorierend zu erkunden ist. Ansonsten heißt doch heut schon etwas Rollenspiel, wenn da nur ein Elb, Zwerg oder Waldwichtel vorkommt, bzw. es in irgendeiner Form eine Handlung gibt (ich hab letztens in einem Blog eines Fachzeitschriftsjournalisten vom neuen Rollenspielrenner GTA gelesen). Und wenn ich mir überlege, dass unsere Clientel jünger wird, ergo die Wenigsten noch wirklich wissen, das DSA nicht für "Du schwabbeliger Hintern" (erst denken, dann den "Fehler feststellen bitte ) steht, dann ist klar, dass ein Heranführen an das, was man unter Rollenspiel tatsächlich versteht immer notwendiger wird, aber sich garantiert nicht durch Überreglementierung erreichen lässt.

Ja, das schreibt ausgerechnet der, der seines Zeichens für die Konkretisierung bzw. Notation der Interpretation der Freewar AGB für den RP-Server mit zuständig ist. Diese Regeln reichen jedoch aus. Alles weitere würde die Luft zum Atmen nehmen und die freie Entwicklung in mehreren Dimensionen beschränken. Und ja, auch ein Mohklohn hat für mich, ob ich in nun comicbunt und kitschig oder auch nur nervig - plärrend finde, eine Berechtigung seine Vorstellung von Rollenspiel umzusetzen, wobei ich natürlich anmerken muss (was ich ja schon getan), dass Rollenspiel zwar einen Rahmen, aber kein Drehbuch haben sollte.

Und wenn viele Leute feststellen, dass sich die seelenlosen Killer häufen, dann ist auch das eine logische Entwicklung, schließlich suggeriert auch dieses Spiel (aber auch viele andere Titel), dass planloses Meucheln und dann fragen bereits Rollenspiel wäre. Und darum ist auch und gerade der Einzelne gefordert, nämlich erst einmal dazu beizutragen, dass die Rollenspieler, also jene, denen das ausschließliche Rollenspiel am Herzen liegt, wenigstens miteinander reden können - und das weit über dem Niveau: "Du nervst, geh sterben" - und das dann wirklich mal nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner gesucht wird. Ich bin gern bereit bei konsolidierenden Gesprächen zu vermitteln und beizusitzen, aber ich werde keinen dazu zwingen die Vorstellung "Rollenspiel" von einem anderen zu übernehmen. Und falls, was ich nicht erwarte, jemand meine, mittlerweile doch recht liberale Ansicht zum Thema Rollenspiel interessiert, der möge einfach diesen Wikiartikel lesen.