Warum bringst du es dann mit dem hier in Zusammenhang? Kennt man die Geschichte des Viehs, weiß man, dass man es für eine lange Zeit weder loswird noch loswerden soll.Thilhestus hat geschrieben:Es geht darum das dinge angefangen werden, immer und immer und immer wieder, und die nicht zu ende gebracht werden, und ich steh mit dieser meinung nicht alleine da
Aber hey. Es wäre doch viel zu viel verlangt, dass man sich selbst etwas zu einem Element der Welt ausdenkt, das einfach existiert. Nein, es muss überall sofort eine Quest dahinterstecken, wenn was eingebaut wird. Und wenn sich diese vermutete Quest nicht sofort auf Knopfdruck löst oder offenbart, geht das Geheule los. Dass es einfach Dinge in der Welt geben kann, die entweder durch eine vorangegangene Quest zum Bestandteil der Welt werden oder gar ohne eine solche ein Bestandteil dieser sind, dieser Gedanke ist der questgeilen Mehrheit offenbar so fremd wie der Gedanke auf eigenes RP, das sich nicht auf Beziehungsdramen oder sonstige Konflikte zwischen Wesen, sondern auf bereits existierende Dinge bezieht. Gott verdammt nochmal, man kann sich Quests selbst ausdenken.
Wie sehr die meisten nur auf Oberflächlichkeiten und Trara wert legen, zeigt auch, dass so manche unscheinbare Kleinigkeit durchaus ihre Quest hat, aber sich bisher noch niemand die Mühe gemacht hat, da groß nachzuhaken - ja, in manchem Fall offenbar sogar (fast) niemand Gedanken an sowas verschwendet hat. Vermutlich, weil es nicht um Dinge geht, die auf jedem Feld gleich eine Giftpanik auslösen oder böse Nebeneffekte in Kellern haben. Vermutlich, weil es da schwieriger wäre, weil man selbst denken müsste, sich Gedanken machen, wie man da überhaupt an Infos käme - und dann vielleicht feststellen müsste, dass es dort keine Quest gibt.
Fast alles, was dieses Jahr reinkam und zu einem mehr oder minder fixen Bestandteil der Welt wurde, war dazu gedacht, dass sich die Leute Gedanken über Mirimotha machen, über seltsame, unerklärliche, nervige, neue, unbekannte, verwunderliche Dinge. Zur Questsache hochgeschaukelt wurden diese Dinge von Leuten, die beispielsweise nicht schaffen, eine Rattenplage als das zu sehen, was sie ist: eine Rattenplage, vollkommen ohne jeden Hintergedanken. So was passiert nunmal, das wars auch schon. Buran wurde und wird heimgesucht, das wars. Kein weiterer Hintergedanke, einfach diese simple Tatsache. Als mehr war diese Sache niemals geplant - aber es war immerhin unglaublich witzig, wie die Leute sich die Köpfe einrannten, weil sie es NICHT als normales Ereignis betrachtet haben.
Wenn wer eine coole Lösung präsentiert, auch gut, das zeigt, dass sich jemand Gedanken macht, wie man etwas für die oder in der Welt tun kann. Und dann hat man sich selbst eine Quest gemacht aus Dingen, die vorhanden sind. Denkt irgendwer, der Rattenfänger von Hammeln hätte bei Gott geheult, dass Rattenplagen stattfinden und man sie nicht so einfach lösen kann? Nö, der hat sich hingesetzt, nachgedacht, eine Lösung ausprobiert, sie hat funktioniert, daraufhin hat er seine Dienste betroffenen Städten angeboten. Was nicht heißt, dass man jetzt die Flöte auspacken muss oder soll. Was ihr aus den Ratten macht, war immer eure Sache. Der Handwerker hatte da - im Sinne der Rolle - eigene Pläne, da hat eine QP als Charakter eine Sache genutzt, die vorhanden war und mitgespielt. Nicht als leitende Figur, sondern als Teilnehmer, genau, wie es viel zu selten passiert.
Und der Orreck - nunja, klar, er stammt aus einer Quest, wie einige wissen. Aber inzwischen ist er halt eben einfach da und ein Teil der Welt, ein Vieh wie (fast) jedes andere. Warum beschwert man sich so über den oder zerbricht sich ewig den Kopf darüber? Warum nicht über die Goldkutsche, über den Sternenhimmel oder die Tanne am Wegrand? Es gibt eben Dinge in der Welt, die rätselhaft sind (und zwar selbst, wenn man die Herkunft kennt). Nicht alles ist dazu angetan, eine befriedigende Lösung zu finden. Und wenn man unbedingt eine haben will: selber machen!
Und ja, mich regt total auf, wenn man aus jeder Sache eine Quest konstruieren muss. Bei allen größeren Quests und Sachen heuer lag der Hauptaugenmerk auf Initiative, nicht auf 'wir beten eine Komplettlösung runter'. Klar, nicht alles lässt sich verwenden, aber immerhin vieles. Viele haben einfach aus den Augen verloren, dass es bei einer Quest nicht darum geht, dass man möglichst 100%ig die Gedanken der QP nachbetet, nur, um bei ihr möglichst großen Gefallen zu finden. Ja, lange gabs keine flexiblen Lösungen, aber erschreckend ist dann, dass auch viele neuere Spieler nicht auf eigene Ideen zu kommen versuchen, sondern möglichst das machen wollen, was sie denken, dass die QP will oder was geplant sein könnte. Und sowas ist einfach nur traurig ...