Cian Mirarus
Einen Monat war nun nichts von mir zu hören doch jetzt habe ich mich endlich aufraffen können weiterzuschreiben.
Namen auf Stein
Kramir erwachte schweißgebadet. Ständig plagten ihn diese Nacht Albträume. Kramir und Mirarus lagerten im Wald von Ruward an der Grenze zu Kanobien. Sie hatten den großen Friedhof verlassen, doch Kramirs Gedanken konnten sich kaum von ihm abwenden.
Die neblige Landschaft, die grau-grünlich schimmernde Erde und die Grabsteine, die immer wieder aus dem Nebel auftauchten, verliehen Ruward wahrlich den Charakter eines Geisterfriedhofs, beschrieben in alten Mären. Ein Ticken schien aus manchen Steinen zu kommen, leises Kratzen von Rattenkrallen auf hartem Boden war zu hören und zuweilen vernahm man aus der Ferne das Brechen von dicken Knochen was schon allein einen Brechreiz hervorrief.
Sie durchquerten das öde Gebiet, liefen an Gräbern vorbei, immer nach Nordwesten. Seit Mirarus den Onlo zurück zu Erde verwandelt hatte war kein Wort mehr über seine Lippen gekommen. Er lief nun mit ernstem Blick voran. Nach mehreren Versuchen hatte Kramir es schließlich aufgegeben ein Gespräch zu beginnen. Nun lichtete sich der Nebel und ein großer Steinhaufen türmte sich vor ihnen auf. Von diesem Haufen ging eine dunkle Aura aus die den Nebel wie eine Barriere zurückhielt. Geisterhafte Gestalten flogen immer wieder, Namen wispernd auf. Namen der Menschen-, Onlo- und Tarunersprache und sogar, selten, jedoch deutlich zu erkennen waren Namen der Sprache der Natla zu hören. Als Ort der Todes war dieser Platz in allen Sprachen bekannt. Die beiden Taruner lauschten einige Zeit wie gezwungen dem Flüstern, bevor sie den Einfluss der Geister abschütteln konnten.
Nachdem sie den halben Friedhof überquert hatten schien sich die düstere Stimmung der Umgebung auf Kramir und Mirarus übertragen zu haben. Kramir trottete lustlos und kraftlos hinter Mirarus her, warf zufällig einen flüchtigen Blick auf einen der vielen Grabsteine und blieb wie angewurzelt stehen. Es war unfassbar. Auf dem Grabstein vor ihm, in einer gegend die er vorher noch nie gesehen geschweige denn betreten hatte, stand sein Name eingemeiselt. Er wich ein wenig zurück.
”Vorsicht!”œ, rief Mirarus. Kramir schreckte hoch. Sein Bein wurde plötzlich eiskalt. Er sah nach unten. Eine Knochenhand, grünlich wie der Boden, hatte sein Bein ergriffen. Eben als er versuchen wollte sich loszureissen durchstieß eine zweite Hand den Erdboden, ergriff seinen Hals und drückte diesen langsam zusammen. Reflexartig griff Kramir nach der Knochenhand. Kälte umfing ihn. Seine Gedanken wurden wirr, doch kein Gedanke des Todes kam ihm. Nur ein Satz durchzog seinen Geist: Ich habe versagt.
Plötzlich ließ die Kälte nach, der Griff der Hand lockerte sich und viel ab. Sein Hals wurde warm, sein Blick klärte sich. Mirarus hatte sein Schwert gezogen und den Skelettarm abgeschlagen. Nun hielt er die Klinge an Kramirs Hals, wodurch dieser sich schnell erwärmte. Mirarus zog ihn hoch.
”Bedanken kannst du dich später. Jetzt nimm deine Waffe und komm mit”œ, sagte Mirarus zu ihm und lief schnell zwischen den Gräbern hindurch. Kramir, der Mirarus inzwischen blind vertraute, zog seine Sandzange und lief schnell hinter ihm her. Von hinten kam ein lautes Rumpeln, so als würden riesige Erdbrocken in die Luft geschleudert werden. Kramir sah kurz zurück. Ihm saß von eben noch der Schock in den Gliedern und was er nun sah verstärkte dieses Gefühl noch. Drei riesige Skelette hatten sich hinter ihm aus ihren Gräbern erhoben. Das Knacken von Knochen hallte über den Friedhof als die drei sich in Bewegung setzten. Kramir holte schnell zu Mirarus auf, bis plötzlich vor ihnen ein weiteres Skelett auftauchte. Beide blieben aprupt stehen.
In Kramirs Gedanken waren fast alle folgenden Ereignisse wie unter einem schleier verborgen. Zwar meinte er noch die Kälte die ihn dort umfangen hatte hautnah zu spüren, doch nur ansatzweise war eine Erinnerung an den Kampf vorhanden. Vage wusste er noch das sie beide angriffen und nach ihrem Sieg nur knapp den drei anderen Skeletten entkommen waren.
Nun lagerten sie am äußersten Rand des Waldes von Ruward. Mirarus hatte ihm zwar versichert, nachdem er ihm von dem Grab erzählt hatte, das dies nicht von Bedeutung wäre, doch Kramir hatte an dem besorgten Ausdruck auf Mirarus Gesicht erkannt, das es wohl doch eine Bedeutung gehabt hatte. Er atmete noch einmal tief durch und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen.
Namen auf Stein
Kramir erwachte schweißgebadet. Ständig plagten ihn diese Nacht Albträume. Kramir und Mirarus lagerten im Wald von Ruward an der Grenze zu Kanobien. Sie hatten den großen Friedhof verlassen, doch Kramirs Gedanken konnten sich kaum von ihm abwenden.
Die neblige Landschaft, die grau-grünlich schimmernde Erde und die Grabsteine, die immer wieder aus dem Nebel auftauchten, verliehen Ruward wahrlich den Charakter eines Geisterfriedhofs, beschrieben in alten Mären. Ein Ticken schien aus manchen Steinen zu kommen, leises Kratzen von Rattenkrallen auf hartem Boden war zu hören und zuweilen vernahm man aus der Ferne das Brechen von dicken Knochen was schon allein einen Brechreiz hervorrief.
Sie durchquerten das öde Gebiet, liefen an Gräbern vorbei, immer nach Nordwesten. Seit Mirarus den Onlo zurück zu Erde verwandelt hatte war kein Wort mehr über seine Lippen gekommen. Er lief nun mit ernstem Blick voran. Nach mehreren Versuchen hatte Kramir es schließlich aufgegeben ein Gespräch zu beginnen. Nun lichtete sich der Nebel und ein großer Steinhaufen türmte sich vor ihnen auf. Von diesem Haufen ging eine dunkle Aura aus die den Nebel wie eine Barriere zurückhielt. Geisterhafte Gestalten flogen immer wieder, Namen wispernd auf. Namen der Menschen-, Onlo- und Tarunersprache und sogar, selten, jedoch deutlich zu erkennen waren Namen der Sprache der Natla zu hören. Als Ort der Todes war dieser Platz in allen Sprachen bekannt. Die beiden Taruner lauschten einige Zeit wie gezwungen dem Flüstern, bevor sie den Einfluss der Geister abschütteln konnten.
Nachdem sie den halben Friedhof überquert hatten schien sich die düstere Stimmung der Umgebung auf Kramir und Mirarus übertragen zu haben. Kramir trottete lustlos und kraftlos hinter Mirarus her, warf zufällig einen flüchtigen Blick auf einen der vielen Grabsteine und blieb wie angewurzelt stehen. Es war unfassbar. Auf dem Grabstein vor ihm, in einer gegend die er vorher noch nie gesehen geschweige denn betreten hatte, stand sein Name eingemeiselt. Er wich ein wenig zurück.
”Vorsicht!”œ, rief Mirarus. Kramir schreckte hoch. Sein Bein wurde plötzlich eiskalt. Er sah nach unten. Eine Knochenhand, grünlich wie der Boden, hatte sein Bein ergriffen. Eben als er versuchen wollte sich loszureissen durchstieß eine zweite Hand den Erdboden, ergriff seinen Hals und drückte diesen langsam zusammen. Reflexartig griff Kramir nach der Knochenhand. Kälte umfing ihn. Seine Gedanken wurden wirr, doch kein Gedanke des Todes kam ihm. Nur ein Satz durchzog seinen Geist: Ich habe versagt.
Plötzlich ließ die Kälte nach, der Griff der Hand lockerte sich und viel ab. Sein Hals wurde warm, sein Blick klärte sich. Mirarus hatte sein Schwert gezogen und den Skelettarm abgeschlagen. Nun hielt er die Klinge an Kramirs Hals, wodurch dieser sich schnell erwärmte. Mirarus zog ihn hoch.
”Bedanken kannst du dich später. Jetzt nimm deine Waffe und komm mit”œ, sagte Mirarus zu ihm und lief schnell zwischen den Gräbern hindurch. Kramir, der Mirarus inzwischen blind vertraute, zog seine Sandzange und lief schnell hinter ihm her. Von hinten kam ein lautes Rumpeln, so als würden riesige Erdbrocken in die Luft geschleudert werden. Kramir sah kurz zurück. Ihm saß von eben noch der Schock in den Gliedern und was er nun sah verstärkte dieses Gefühl noch. Drei riesige Skelette hatten sich hinter ihm aus ihren Gräbern erhoben. Das Knacken von Knochen hallte über den Friedhof als die drei sich in Bewegung setzten. Kramir holte schnell zu Mirarus auf, bis plötzlich vor ihnen ein weiteres Skelett auftauchte. Beide blieben aprupt stehen.
In Kramirs Gedanken waren fast alle folgenden Ereignisse wie unter einem schleier verborgen. Zwar meinte er noch die Kälte die ihn dort umfangen hatte hautnah zu spüren, doch nur ansatzweise war eine Erinnerung an den Kampf vorhanden. Vage wusste er noch das sie beide angriffen und nach ihrem Sieg nur knapp den drei anderen Skeletten entkommen waren.
Nun lagerten sie am äußersten Rand des Waldes von Ruward. Mirarus hatte ihm zwar versichert, nachdem er ihm von dem Grab erzählt hatte, das dies nicht von Bedeutung wäre, doch Kramir hatte an dem besorgten Ausdruck auf Mirarus Gesicht erkannt, das es wohl doch eine Bedeutung gehabt hatte. Er atmete noch einmal tief durch und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen.
Kanobien - Der Händler
Ruward grünlich schimmernder Boden und die beinahe abgestorbenen Bäume standen an der Grenze in krassem Kontrast zur gesunden braunen Erde und den frischen, grünen Wäldern des Landes Kanobien. Die Geräusche des Waldes waren ebenfalls wieder zu hören. Sanfter, warmer Wind strich durch die Kronen der Baume über ihnen. Eine Schwere viel von Mirarus ab und er atmete hörbar auf.
”Wir sind da. Ich hoffe nur wir finden was wir suchen bevor es zu spät ist”œ, sagte er zu Kramir.
”Wir werden den Onlo sicher finden und er wird uns helfen. Er muss uns helfen”œ, antwortete dieser halb zuversichtlich, halb beunruhigt. Mirarus nickte leicht und trat durch das Unterholz, ging jedoch sofort in Deckung. Etwa 50 Schritte vor ihm lief eine Truppe Onlos durch den Wald. Nur durch reinen Zufall hatte er sie inmitten der dicht stehenden Bäume entdecken können. Kramir schlich neben ihn und flüsterte:
”Was ist denn?”œ Mirarus legte den Finger auf den Mund, bedeutete Kramir zu warten und schlich durch das dichte Gestrüpp an die Onlos heran. Weit kam er nicht, denn schnell versperrten ihm Dornen und Stacheln giftiger Pflanzen den Weg. So sah er die Gruppe nicht und konnte nur einige Wortfetzen heraushören:
””¦niemand.”œ
”Wir ”¦ dort suchen. Es ”¦ Ruward”œ, sagte eine tiefe Stimme. Er hörte wie ein Schwert gezogen wurde und Schritte die näher kamen. Er hielt den Atem an und rührte keinen Finger. Der Onlo stach immer wieder mit dem Schwer in die Büsche. Sein letzter Schlag verfehlte ihn nur knapp. Dann hörte er die tiefe Stimme rufen:
”Irgendetwas gefunden?”œ
”Nein, nicht einmal ein Tier”œ, rief der Onlo vor ihm zurück.
”Gehen wir weiter”œ, kam die tiefe Stimme als Antwort und der Onlo entfernte sich. Noch einige Zeit verharrte Mirarus regungslos, bevor er zurück kroch. Knapp war es gewesen und er hatte kaum etwas erfahren. Nur war nun sicher das sie etwas suchten. Mirarus erzählte Kramir was er erfahren hatte.
”Meinst du sie suchen uns?”œ, fragte Kramir unsicher. Mirarus zuckte mit den Schultern.
”Es hörte sich irgendwie so an aber eigentlich kann es ja nicht sein. Woher sollten sie wissen das wir schon hier sind? Aber was sicher ist, ist das wir nun sehr vorsichtig sein müssen. Wir sollten das Waldhaus bis zum Abend erreichen können. Dort können wir sicher übernachten”œ, antwortete er. Sie zogen weiter nach Nordosten und machten, soweit es ihnen möglich war, einen großen Bogen um jedes Lebewesen. Einige Male konnten sie die Onlos erst in letzter Sekunde entdecken und entgingen deren zugriff nur um Haaresbreite. Als die Nacht hereinbrach waren sie kaum vorangekommen und zu Tode erschöpft. Im Nordosten war Licht zu sehen. Der Wald hörte abrupt auf und sie standen auf einer Lichtung mit einer Hütte in der Mitte. Mirarus klopfte an die Tür. Ein Einheimischer, ein wenig rundlich aussehender Händler öffnete und sah sie mit dem typischen Verkäufer-Lächeln an.
”Zu so später Stunde noch unterwegs?”œ, frage er und entdeckte den prallen, ledernen Beutel den Mirarus sich an den Gürtel gebunden hatte, ”Aber es ist ja nie zu spät für gute Geschäfte. Tretet ein.”œ Er machte eine einladende Geste. Mirarus und Kramir betraten das Haus. An den Wänden hingen allerlei Dinge und die Regale waren voll von Tränken. Eine Theke und ein Tisch standen noch im Raum. Der Händler bedeutete ihnen zu sich zu setzen.
”Taruner kommen selten in diese Gegend. Was führt euch her, das ihr eine so weite Reise auf euch nehmt?”œ, begann er ein Gespräch in Hoffnung auf ein lohnendes Geschäft.
”Das ist unsere Angelegenheit. Machen wir es kurz. Wir brauchen ein Nachtlager und Verpflegung. Was könnt ihr uns anbieten?”œ, erwiderte Mirarus. Der Händler verzog enttäuscht und misstrauisch das Gesicht, hatte jedoch noch Hoffnung und lächelte sogleich wieder.
”Mein Sortiment ist groß. Heiltränke, Kräuter, schwache Gegengifte, gebratene Giftbeisser, Hüpferschenkel, einfach alles was das Herz begehrt. Ein Nachtlager habe ich allerdings nicht für euch”œ, antwortete des Händler. Mirarus holte einen kleineren Beutel aus dem an seinem Gürtel, öffnete ihn das man hineinschauen konnte und warf ihn auf den Tisch.
”Ich denke ihr werdet etwas für uns finden. Wir sind nicht wählerisch”œ, sagt Mirarus ruhig und auffordernd. Der Händler beugte sich leicht vor. In dem Beutelchen glitzerte Goldstaub. Seine Finger zuckten. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Er sah die beiden Taruner noch einmal kurz an und steckt dann den Beutel ein.
”Ihr könnt dort im Nebenraum schlafen. Es sollten einige Felle herumliegen so das ihr es euch bequem machen könnt. Über alles andere verhandeln wir morgen.”œ Mit diesen Worten ging er eine Treppe nach oben. Kramir und Mirarus betraten den Nebenraum, der wohl einmal ein Lager gewesen war und suchten nach den besagten Fellen. In einigen Kisten wurden sie fündig.
”So ein Geizkragen. Für das Gold hätten wir überall etwas fürstliches bekommen”œ, grummelte Kramir. Mirarus lachte.
Sei froh das er gierig genug ist und uns überhaupt etwas gibt. Er hätte uns auch hinauswerfen können. Nun sollten wir aber schlafen. Morgen wird ein harter Tag”œ, sagte er, legte sich auf einen kleinen Stapel Felle und schloss die Augen. Auch Kramir legte sich mit leichtem Grummeln zur Ruhe.
Ruward grünlich schimmernder Boden und die beinahe abgestorbenen Bäume standen an der Grenze in krassem Kontrast zur gesunden braunen Erde und den frischen, grünen Wäldern des Landes Kanobien. Die Geräusche des Waldes waren ebenfalls wieder zu hören. Sanfter, warmer Wind strich durch die Kronen der Baume über ihnen. Eine Schwere viel von Mirarus ab und er atmete hörbar auf.
”Wir sind da. Ich hoffe nur wir finden was wir suchen bevor es zu spät ist”œ, sagte er zu Kramir.
”Wir werden den Onlo sicher finden und er wird uns helfen. Er muss uns helfen”œ, antwortete dieser halb zuversichtlich, halb beunruhigt. Mirarus nickte leicht und trat durch das Unterholz, ging jedoch sofort in Deckung. Etwa 50 Schritte vor ihm lief eine Truppe Onlos durch den Wald. Nur durch reinen Zufall hatte er sie inmitten der dicht stehenden Bäume entdecken können. Kramir schlich neben ihn und flüsterte:
”Was ist denn?”œ Mirarus legte den Finger auf den Mund, bedeutete Kramir zu warten und schlich durch das dichte Gestrüpp an die Onlos heran. Weit kam er nicht, denn schnell versperrten ihm Dornen und Stacheln giftiger Pflanzen den Weg. So sah er die Gruppe nicht und konnte nur einige Wortfetzen heraushören:
””¦niemand.”œ
”Wir ”¦ dort suchen. Es ”¦ Ruward”œ, sagte eine tiefe Stimme. Er hörte wie ein Schwert gezogen wurde und Schritte die näher kamen. Er hielt den Atem an und rührte keinen Finger. Der Onlo stach immer wieder mit dem Schwer in die Büsche. Sein letzter Schlag verfehlte ihn nur knapp. Dann hörte er die tiefe Stimme rufen:
”Irgendetwas gefunden?”œ
”Nein, nicht einmal ein Tier”œ, rief der Onlo vor ihm zurück.
”Gehen wir weiter”œ, kam die tiefe Stimme als Antwort und der Onlo entfernte sich. Noch einige Zeit verharrte Mirarus regungslos, bevor er zurück kroch. Knapp war es gewesen und er hatte kaum etwas erfahren. Nur war nun sicher das sie etwas suchten. Mirarus erzählte Kramir was er erfahren hatte.
”Meinst du sie suchen uns?”œ, fragte Kramir unsicher. Mirarus zuckte mit den Schultern.
”Es hörte sich irgendwie so an aber eigentlich kann es ja nicht sein. Woher sollten sie wissen das wir schon hier sind? Aber was sicher ist, ist das wir nun sehr vorsichtig sein müssen. Wir sollten das Waldhaus bis zum Abend erreichen können. Dort können wir sicher übernachten”œ, antwortete er. Sie zogen weiter nach Nordosten und machten, soweit es ihnen möglich war, einen großen Bogen um jedes Lebewesen. Einige Male konnten sie die Onlos erst in letzter Sekunde entdecken und entgingen deren zugriff nur um Haaresbreite. Als die Nacht hereinbrach waren sie kaum vorangekommen und zu Tode erschöpft. Im Nordosten war Licht zu sehen. Der Wald hörte abrupt auf und sie standen auf einer Lichtung mit einer Hütte in der Mitte. Mirarus klopfte an die Tür. Ein Einheimischer, ein wenig rundlich aussehender Händler öffnete und sah sie mit dem typischen Verkäufer-Lächeln an.
”Zu so später Stunde noch unterwegs?”œ, frage er und entdeckte den prallen, ledernen Beutel den Mirarus sich an den Gürtel gebunden hatte, ”Aber es ist ja nie zu spät für gute Geschäfte. Tretet ein.”œ Er machte eine einladende Geste. Mirarus und Kramir betraten das Haus. An den Wänden hingen allerlei Dinge und die Regale waren voll von Tränken. Eine Theke und ein Tisch standen noch im Raum. Der Händler bedeutete ihnen zu sich zu setzen.
”Taruner kommen selten in diese Gegend. Was führt euch her, das ihr eine so weite Reise auf euch nehmt?”œ, begann er ein Gespräch in Hoffnung auf ein lohnendes Geschäft.
”Das ist unsere Angelegenheit. Machen wir es kurz. Wir brauchen ein Nachtlager und Verpflegung. Was könnt ihr uns anbieten?”œ, erwiderte Mirarus. Der Händler verzog enttäuscht und misstrauisch das Gesicht, hatte jedoch noch Hoffnung und lächelte sogleich wieder.
”Mein Sortiment ist groß. Heiltränke, Kräuter, schwache Gegengifte, gebratene Giftbeisser, Hüpferschenkel, einfach alles was das Herz begehrt. Ein Nachtlager habe ich allerdings nicht für euch”œ, antwortete des Händler. Mirarus holte einen kleineren Beutel aus dem an seinem Gürtel, öffnete ihn das man hineinschauen konnte und warf ihn auf den Tisch.
”Ich denke ihr werdet etwas für uns finden. Wir sind nicht wählerisch”œ, sagt Mirarus ruhig und auffordernd. Der Händler beugte sich leicht vor. In dem Beutelchen glitzerte Goldstaub. Seine Finger zuckten. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Er sah die beiden Taruner noch einmal kurz an und steckt dann den Beutel ein.
”Ihr könnt dort im Nebenraum schlafen. Es sollten einige Felle herumliegen so das ihr es euch bequem machen könnt. Über alles andere verhandeln wir morgen.”œ Mit diesen Worten ging er eine Treppe nach oben. Kramir und Mirarus betraten den Nebenraum, der wohl einmal ein Lager gewesen war und suchten nach den besagten Fellen. In einigen Kisten wurden sie fündig.
”So ein Geizkragen. Für das Gold hätten wir überall etwas fürstliches bekommen”œ, grummelte Kramir. Mirarus lachte.
Sei froh das er gierig genug ist und uns überhaupt etwas gibt. Er hätte uns auch hinauswerfen können. Nun sollten wir aber schlafen. Morgen wird ein harter Tag”œ, sagte er, legte sich auf einen kleinen Stapel Felle und schloss die Augen. Auch Kramir legte sich mit leichtem Grummeln zur Ruhe.
Kanobien - Das Geheimnis des Tempels
Es war noch früher Morgen als die beiden geweckt wurden. Eben erst waren die Schatten der Nacht dem Licht der Sonne gewichten, als einige dumpfe Schläge durch das Haus hallten. Jemand klopfte an die Tür. Mirarus und Kramir standen schnell auf und stellten sich an die Wand neben der Tür um nicht gesehen zu werden. In diesem Moment rannte der Händler die Treppe hinunter und öffnete.
”Das gegrüßt. Was kann ich euch zu so früher Stunde anbieten?”œ, hörten sie ihn sagen.
”Nur eine Information. Habt ihr diese Nacht zufällig Gäste beherbergt?”œ, fragte eine Stimme.
”Gäste? Warum fragt ihr danach?”œ, erwiderte der Händler unsicher.
”Wir sind auf der Suche nach zwei Tarunern. Sagt es uns wenn sie hier sind und euch wird nichts geschehen”œ, sagte eine weitere Stimme. Das leise Klimpern von Goldmünzen war kurz darauf hörbar. Mirarus und Kramir hielten, wissend sie waren verraten worden den Atem an. Die Sekunden schienen endlos in die Länge gezogen. Leise Schritte waren zu hören. Ein Onlo erschien im Türrahmen. Blitzschnell zog Mirarus sein Schwert und schlug zu. Im letzten Moment bemerkte der Onlo ihn und Mirarus verfehlte sein Ziel um Haaresbreite. Ein zweiter Onlo stürmte mit hoch erhobener Keule herein und ließ sie auf ihn Mirarus niedersausen. Kramir sprang dazwischen und blockte sie ab. Die beiden Taruner wichen ein Stück zurück. Die Onlos folgten ihnen in den Raum. Der eine hielt ein Schwert, der andere eine Giftnadelkeule in Händen, sie waren beide hoch gewachsen und hatten den selben leeren Blick wie der Krieger aus Plefir. Mirarus griff den Onlo mit dem Schwert an. Mit schnellen, präzisen Schlägen versuchte er seinen Gegner zu verunsichern, doch dessen Gewandtheit und Schnelle übertraf die Seine noch. Bereits nach kurzer Zeit wurde er zurückgedrängt. Er wechselte seine Technik und packte den Knauf seines Schwertes fest mit beiden Händen. Mit harten Schlägen donnerte er auf den Onlo ein, trieb ihn zurück, durchbrach seine Verteidigung und stieß ihm das Schwert in die Brust. Reflexartig griff der Onlo nach Mirarus Schwert. Die dunkle Leere verließ seine Augen und einen kurzen Moment sah er Mirarus halb dankbar, halb erschrocken an, bevor die Augen in die Totenstarre überglitten. Mirarus sah schnell zu Kramir. Dieser hatte seinen Gegner gepackt und wollte ihm eben die Kehle durchschneiden.
”Warte!”œ, rief Mirarus, ”Töte ihn nicht.”œ Kramir sah ungläubig zu wie er darauf ein Seil aus dem Rucksack holte und den Onlo damit fest verschnürte. Wie kann er das nur tun? Er wollte uns töten und als Dank lässt er ihn leben!?, dachte Kramir bei sich und wollte eben die Frage stellen als Mirarus zu ihm sagte:
”Ich erkläre dir alles später. Jetzt müssen wir hier erst einmal weg.”œ Er stand auf, nahm seine Sachen und verließ, dich gefolgt von Kramir den Raum. Plötzlich durchzuckte ein stechender Schmerz, von seiner Schulter ausgehend seinen Körper. Neben dem Durchgang stand der Händler, nun mit Kramirs Dolch in seiner Kehle. Mirarus zog das Messer aus seiner Schulter, untersuchte es kurz und stellte dann mit ruhiger,jedoch leicht zittriger Stimme fest:
”Vergiftet. Dort, hinter dem Tresen. Er hat sicher ein Gegengift dafür.”œ Kramir sprang über den Tresen und durchsuchte die Regale voller Tränke. Recht schnell fand er ein kleines, braunes, bauchiges Fläschchen mit der Beschriftung Gegengift. Er brachte es zu Mirarus, der die klare Flüssigkeit darin mit einem Schluck austrank. Er stand auf und sagte:
”Das sollte wirken. Holen wir uns Verpflegung und dann nichts wie weg hier.”œ Kramir nickte zustimmend. Sie nahmen sich was sie brauchen konnten, verließen das Haus und gingen nach Norden auf den Tempel zu. Von dort an wurde der Wald zunehmend dichter und bald kamen sie im Unterholz nicht mehr voran. Bald waren sie gezwungen einem der Wege zu folgen auf die sie trafen. Seit langem hatten sie wieder einmal Glück. Ohne Schwierigkeiten erreichten sie nach längerem Marsch den Fuß des riesigen, uralten und bereits von vielen Pflanzen überwucherten Tempels. Langsam kletterten sie an den Ranken die Wand des Monuments nach oben. Sie erreichten nach einige Zeit eine breite, steinerne Plattform, die den eigentlich Tempelvorplatz darstellte. Die große Tempelkuppel, die die auch der Eingang eingelassen war, ragte im Osten in den Himmel. Sie liefen darauf zu. Wie ein tiefes, schwarzes Loch lag nun der Eingang vor ihnen.
”Bald ist es geschafft. Komm”œ, sagte Mirarus zu Kramir und wollte die Kuppel betreten, wurde jedoch von einem starken Wind zurückgehalten. Beide versuchten daraufhin mit reiner Kraftanstrengung hinein zu kommen, doch je weiter es ihnen möglich war vorzudringen, desto stärker wurden sie vom Wind zurückgestoßen. Schließlich mussten sie erschöpft aufgeben.
”So schaffen wir das nie”œ, stellte Kramir keuchend fest, ”Wie kommen wir da bloß rein? Es muss doch irgendeinen Weg geben.”œ
”Wenn wir einen Onlo finden der uns verrät wie kommen wir auch hinein”œ, antwortete Mirarus und sah die Plattform hinunter. Die Nacht brach über ihnen herein. Sie schlugen ihr Lager hinter einer bereits halb zerfallenen Mauer auf.
Mit dem nächsten Morgen kündigte sich ein schwül-warmer Tag an. Die Feuchtigkeit der Luft war deutlich zu spüren und die Kleidung klebte unangenehm nass am Körper. Mirarus und Kramir sahen hinunter und suchten nach einem einzelnen Onlo.
”Nichts wo wir ein Chance hätten. Immer nur Truppen”¦”œ, murmelte Mirarus bei sich. Seit 2 Stunden stand nun jeder der beiden auf einer Seite der Plattform und starrte hinunter. Nur Spähtrupps waren unter ihnen vorbeigezogen, nie kleiner als 3 Mann. Keine guten Ziele.
”Mirarus. Komm her”œ, rief Kramir halblaut und winkte ihn zu sich. Mirarus stellte sich neben ihn und folgte mit den Augen seinem ausgestreckten Zeigefinger der nach unten zeigte. Erst erkannte er nichts, doch dann nahm er einen kleinen Onlo wahr der zwischen den Bäumen umherlief. Mirarus lächelte und sagte:
”Gut. Schnell. Versuchen wir es.”œ Sie kletterten hinunter und versteckten sich in einem Busch, nahe des Onlos.
”Das ist ja noch ein Kind”œ, flüsterte Kramir. Mirarus nickte leicht und antwortete:
”Wir sollten es trotzdem versuchen. Gib mir deinen Dolch.”œ Ohne Widerworte legte Kramir ihm den Dolch in die Hand. Er schlich sich von hinten an. Von Nahem erkannte er, dass der vermeindliche Onlo eigentlich ein kleines Onlomädchen war. Er schlich sich knapp hinter sie, legte ihr die Hand auf den Mund und hielt ihr den Dolch an die Kehle. Sie keuchte erschrocken. Er zog sie ein wenig beiseite hinter einen Baum und flüsterte ihr zu:
”Wenn ich jetzt meine Hand von deinem Mund nehme und du schreien solltest werde ich dir die Kehle durchschneiden und deine Leiche an die Tempelhüpfer verfüttern. Verstanden?”œ Die Onlo deutete ein Nicken an. Er nahm seine Hand von ihrem Mund.
Mein Vater wird euch töten wenn ihr mir etwas antut”œ, drohte sie ihm. Mirarus lächelte böse und sprach mit deutlichem Unterton in der Stimme:
”Aber tot zu sein wird dich denke ich nicht reizen. Außerdem wird dir nichts geschehen wenn du mir verrätst was ich wissen will. Beantworte einfach meine Fragen. Sag mir zuerst warum man den Tempel nicht betreten kann.”œ Die Onlo kicherte leise.
”Niemand kann den Tempel betreten und niemand kann ihn verlassen. Unsere mächtigsten Priester belegten den Eingang mit einem unüberwindbaren Windzauber. Verschwindet wieder. Hier gibt es nichts für euch”œ, antwortete das Mädchen.
”Es muss einen Weg hinein geben. Dort sind die die ihr in all der Zeit in die Verbannung geschickt habt. Also wie kommt man hinein? Lüge nicht oder du wirst sterben”œ, erwiderte er und verstärkte den Druck mit dem Dolch. Die Klinge schnitt fast in ihr Fleisch hinein. Sie schluckte und atmete stocken.
”Es gibt einen Weg”œ, begann sie worauf er den Dolch wieder etwas zurücknahm, ”Im Osten des Landes, ihr werdet Kanobien fast ganz durchqueren müssen, gibt es einen Wasserfall mit einem kleinen See. Wenn ihr dort hinabtaucht solltet ihr eine kleine Unterwasserhöhle finden. In dieser Höhle fließt ein reissender Fluss. Die Strömung ist so stark das man nur mit ihr schwimmen kann. Wenn ihr in diesen Fluss springt kommt ihr in den Tempel, jedoch nicht mehr zurück.”œ Sie verstummte. Stelle kehrte ein. Nur das leise, angstvolle Schluchzen der Onlo war zu hören. Mirarus überlegte und brach das Schweigen:
”Wenn du ein Wort über das hier geschehene verlierst werde ich dich finden. Glaub mir. Bis in den Tod werde ich dich jagen.”œ Damit nahm er den Dolch von ihrem Hals und verschwand im Gebüsch. Das Mädchen sank weinend auf die Knie und hielt sich den schmerzenden Hals.
Es war noch früher Morgen als die beiden geweckt wurden. Eben erst waren die Schatten der Nacht dem Licht der Sonne gewichten, als einige dumpfe Schläge durch das Haus hallten. Jemand klopfte an die Tür. Mirarus und Kramir standen schnell auf und stellten sich an die Wand neben der Tür um nicht gesehen zu werden. In diesem Moment rannte der Händler die Treppe hinunter und öffnete.
”Das gegrüßt. Was kann ich euch zu so früher Stunde anbieten?”œ, hörten sie ihn sagen.
”Nur eine Information. Habt ihr diese Nacht zufällig Gäste beherbergt?”œ, fragte eine Stimme.
”Gäste? Warum fragt ihr danach?”œ, erwiderte der Händler unsicher.
”Wir sind auf der Suche nach zwei Tarunern. Sagt es uns wenn sie hier sind und euch wird nichts geschehen”œ, sagte eine weitere Stimme. Das leise Klimpern von Goldmünzen war kurz darauf hörbar. Mirarus und Kramir hielten, wissend sie waren verraten worden den Atem an. Die Sekunden schienen endlos in die Länge gezogen. Leise Schritte waren zu hören. Ein Onlo erschien im Türrahmen. Blitzschnell zog Mirarus sein Schwert und schlug zu. Im letzten Moment bemerkte der Onlo ihn und Mirarus verfehlte sein Ziel um Haaresbreite. Ein zweiter Onlo stürmte mit hoch erhobener Keule herein und ließ sie auf ihn Mirarus niedersausen. Kramir sprang dazwischen und blockte sie ab. Die beiden Taruner wichen ein Stück zurück. Die Onlos folgten ihnen in den Raum. Der eine hielt ein Schwert, der andere eine Giftnadelkeule in Händen, sie waren beide hoch gewachsen und hatten den selben leeren Blick wie der Krieger aus Plefir. Mirarus griff den Onlo mit dem Schwert an. Mit schnellen, präzisen Schlägen versuchte er seinen Gegner zu verunsichern, doch dessen Gewandtheit und Schnelle übertraf die Seine noch. Bereits nach kurzer Zeit wurde er zurückgedrängt. Er wechselte seine Technik und packte den Knauf seines Schwertes fest mit beiden Händen. Mit harten Schlägen donnerte er auf den Onlo ein, trieb ihn zurück, durchbrach seine Verteidigung und stieß ihm das Schwert in die Brust. Reflexartig griff der Onlo nach Mirarus Schwert. Die dunkle Leere verließ seine Augen und einen kurzen Moment sah er Mirarus halb dankbar, halb erschrocken an, bevor die Augen in die Totenstarre überglitten. Mirarus sah schnell zu Kramir. Dieser hatte seinen Gegner gepackt und wollte ihm eben die Kehle durchschneiden.
”Warte!”œ, rief Mirarus, ”Töte ihn nicht.”œ Kramir sah ungläubig zu wie er darauf ein Seil aus dem Rucksack holte und den Onlo damit fest verschnürte. Wie kann er das nur tun? Er wollte uns töten und als Dank lässt er ihn leben!?, dachte Kramir bei sich und wollte eben die Frage stellen als Mirarus zu ihm sagte:
”Ich erkläre dir alles später. Jetzt müssen wir hier erst einmal weg.”œ Er stand auf, nahm seine Sachen und verließ, dich gefolgt von Kramir den Raum. Plötzlich durchzuckte ein stechender Schmerz, von seiner Schulter ausgehend seinen Körper. Neben dem Durchgang stand der Händler, nun mit Kramirs Dolch in seiner Kehle. Mirarus zog das Messer aus seiner Schulter, untersuchte es kurz und stellte dann mit ruhiger,jedoch leicht zittriger Stimme fest:
”Vergiftet. Dort, hinter dem Tresen. Er hat sicher ein Gegengift dafür.”œ Kramir sprang über den Tresen und durchsuchte die Regale voller Tränke. Recht schnell fand er ein kleines, braunes, bauchiges Fläschchen mit der Beschriftung Gegengift. Er brachte es zu Mirarus, der die klare Flüssigkeit darin mit einem Schluck austrank. Er stand auf und sagte:
”Das sollte wirken. Holen wir uns Verpflegung und dann nichts wie weg hier.”œ Kramir nickte zustimmend. Sie nahmen sich was sie brauchen konnten, verließen das Haus und gingen nach Norden auf den Tempel zu. Von dort an wurde der Wald zunehmend dichter und bald kamen sie im Unterholz nicht mehr voran. Bald waren sie gezwungen einem der Wege zu folgen auf die sie trafen. Seit langem hatten sie wieder einmal Glück. Ohne Schwierigkeiten erreichten sie nach längerem Marsch den Fuß des riesigen, uralten und bereits von vielen Pflanzen überwucherten Tempels. Langsam kletterten sie an den Ranken die Wand des Monuments nach oben. Sie erreichten nach einige Zeit eine breite, steinerne Plattform, die den eigentlich Tempelvorplatz darstellte. Die große Tempelkuppel, die die auch der Eingang eingelassen war, ragte im Osten in den Himmel. Sie liefen darauf zu. Wie ein tiefes, schwarzes Loch lag nun der Eingang vor ihnen.
”Bald ist es geschafft. Komm”œ, sagte Mirarus zu Kramir und wollte die Kuppel betreten, wurde jedoch von einem starken Wind zurückgehalten. Beide versuchten daraufhin mit reiner Kraftanstrengung hinein zu kommen, doch je weiter es ihnen möglich war vorzudringen, desto stärker wurden sie vom Wind zurückgestoßen. Schließlich mussten sie erschöpft aufgeben.
”So schaffen wir das nie”œ, stellte Kramir keuchend fest, ”Wie kommen wir da bloß rein? Es muss doch irgendeinen Weg geben.”œ
”Wenn wir einen Onlo finden der uns verrät wie kommen wir auch hinein”œ, antwortete Mirarus und sah die Plattform hinunter. Die Nacht brach über ihnen herein. Sie schlugen ihr Lager hinter einer bereits halb zerfallenen Mauer auf.
Mit dem nächsten Morgen kündigte sich ein schwül-warmer Tag an. Die Feuchtigkeit der Luft war deutlich zu spüren und die Kleidung klebte unangenehm nass am Körper. Mirarus und Kramir sahen hinunter und suchten nach einem einzelnen Onlo.
”Nichts wo wir ein Chance hätten. Immer nur Truppen”¦”œ, murmelte Mirarus bei sich. Seit 2 Stunden stand nun jeder der beiden auf einer Seite der Plattform und starrte hinunter. Nur Spähtrupps waren unter ihnen vorbeigezogen, nie kleiner als 3 Mann. Keine guten Ziele.
”Mirarus. Komm her”œ, rief Kramir halblaut und winkte ihn zu sich. Mirarus stellte sich neben ihn und folgte mit den Augen seinem ausgestreckten Zeigefinger der nach unten zeigte. Erst erkannte er nichts, doch dann nahm er einen kleinen Onlo wahr der zwischen den Bäumen umherlief. Mirarus lächelte und sagte:
”Gut. Schnell. Versuchen wir es.”œ Sie kletterten hinunter und versteckten sich in einem Busch, nahe des Onlos.
”Das ist ja noch ein Kind”œ, flüsterte Kramir. Mirarus nickte leicht und antwortete:
”Wir sollten es trotzdem versuchen. Gib mir deinen Dolch.”œ Ohne Widerworte legte Kramir ihm den Dolch in die Hand. Er schlich sich von hinten an. Von Nahem erkannte er, dass der vermeindliche Onlo eigentlich ein kleines Onlomädchen war. Er schlich sich knapp hinter sie, legte ihr die Hand auf den Mund und hielt ihr den Dolch an die Kehle. Sie keuchte erschrocken. Er zog sie ein wenig beiseite hinter einen Baum und flüsterte ihr zu:
”Wenn ich jetzt meine Hand von deinem Mund nehme und du schreien solltest werde ich dir die Kehle durchschneiden und deine Leiche an die Tempelhüpfer verfüttern. Verstanden?”œ Die Onlo deutete ein Nicken an. Er nahm seine Hand von ihrem Mund.
Mein Vater wird euch töten wenn ihr mir etwas antut”œ, drohte sie ihm. Mirarus lächelte böse und sprach mit deutlichem Unterton in der Stimme:
”Aber tot zu sein wird dich denke ich nicht reizen. Außerdem wird dir nichts geschehen wenn du mir verrätst was ich wissen will. Beantworte einfach meine Fragen. Sag mir zuerst warum man den Tempel nicht betreten kann.”œ Die Onlo kicherte leise.
”Niemand kann den Tempel betreten und niemand kann ihn verlassen. Unsere mächtigsten Priester belegten den Eingang mit einem unüberwindbaren Windzauber. Verschwindet wieder. Hier gibt es nichts für euch”œ, antwortete das Mädchen.
”Es muss einen Weg hinein geben. Dort sind die die ihr in all der Zeit in die Verbannung geschickt habt. Also wie kommt man hinein? Lüge nicht oder du wirst sterben”œ, erwiderte er und verstärkte den Druck mit dem Dolch. Die Klinge schnitt fast in ihr Fleisch hinein. Sie schluckte und atmete stocken.
”Es gibt einen Weg”œ, begann sie worauf er den Dolch wieder etwas zurücknahm, ”Im Osten des Landes, ihr werdet Kanobien fast ganz durchqueren müssen, gibt es einen Wasserfall mit einem kleinen See. Wenn ihr dort hinabtaucht solltet ihr eine kleine Unterwasserhöhle finden. In dieser Höhle fließt ein reissender Fluss. Die Strömung ist so stark das man nur mit ihr schwimmen kann. Wenn ihr in diesen Fluss springt kommt ihr in den Tempel, jedoch nicht mehr zurück.”œ Sie verstummte. Stelle kehrte ein. Nur das leise, angstvolle Schluchzen der Onlo war zu hören. Mirarus überlegte und brach das Schweigen:
”Wenn du ein Wort über das hier geschehene verlierst werde ich dich finden. Glaub mir. Bis in den Tod werde ich dich jagen.”œ Damit nahm er den Dolch von ihrem Hals und verschwand im Gebüsch. Das Mädchen sank weinend auf die Knie und hielt sich den schmerzenden Hals.
Unerwartete Begegnung
Pfeile zischten über ihre Köpfe hinweg. Sie hatten, nachdem sie den Weg in den Tempel erfahren hatten, beschlossen den direkten Weg zu gehen um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Bereits nach kurzer Zeit hatten sich einige Onlos an ihre Versen geheftet und versuchten nun sie zu stoppen. Die beiden Taruner schlugen eine regelrechte Schneise durch das Unterholz und rannten, jeden Schmerz ignorierend quer durch den dichten Wald. Jeder Schlag den sie benötigten um weiter vorwärts zu kommen lies ihre Verfolger weiter herankommen.
Abrupt endete ihre Flucht. Dicke Baumstämme versperrten ihnen den Weg und machten somit ein weiteres Vordringen unmöglich. Gehetzt blickten beide zurück. Unaufhaltsam rückten die Onlos näher heran. Mirarus und Kramir machten sich zum Kampf bereit. Je vier Krieger griffen einen von ihnen an und schnell wurden sie voneinander getrennt.
Mirarus Puls raste als er die ersten Schläge parierte. Er wusste das sie beide sterben würden wenn kein Wunder geschah. Er mobilisierte all seine Kräfte und versuchte sich den Angriffen zu erwehren. Doch sobald er einen Schlag abgeblockt hatte kamen sogleich die Waffen zweier anderer Onlos angeflogen. Er begann stark zu schwitzen. Sie liesen ihm nicht eine Sekunde um selbst anzugreifen. Seine Muskeln begannen zu schmerzen. Sein Körper war bald von Wunden übersäht. Er vernahm einen Schrei. Einige Meter von ihm entfernt sah er Kramir zu Boden gehen.
”Nein!”œ, brüllte er, blockte knapp die Angriffe zweier Feinde ab und rannte auf die Gruppe um Kramir zu. Einen der vier erschlug er mit einem einzigen harten Schlag von hinten. Die Wucht des Schlages und der plötzliche Angriff lies die drei übrigen zurückweichen. Vor ihm lag schwer verwundet Kramir. Die Todesangst war deutlich in seinen Augen zu lesen. Mirarus nahm Kramir über die Schultern und drehte sich zu den Onlos um. Langsam wich er vor den sieben Angreifern zurück die ihn nun umzingelten und näher kamen. Er wich mit Kramir zurück bis er an die Baumstämme stieß. Er atmete schwer und hob sein Schwert so gut es mit Kramir auf den Schultern möglich war. Wenigstens einige wollte er mit in den Tod nehmen. Die Krieger griffen an. Seine Muskeln pulsierten schmerzhaft als er sie anspannte um den ersten Angriff abzuwehren.
Plötzlich spürte er wie Magie ihn umgab und er nach oben gehoben wurde bis er in der Baumkrone verschwand. Er landete auf einem dicken Ast. Vor ihm saß eine in einen grünen Umhang gehüllte Gestalt.
”Folgt mir”œ, flüsterte das Wesen mit einer leisen, weiblich klingenden Stimme die ich seltsam bekannt vorkam und sprang von Ast zu Ast weiter auf den nächsten Baum. Mirarus steckte sein Schwert zurück und folgte ohne Fragen, das er keine Wahl hatte so schnell wie möglich der Gestalt. Somit verbrachte er den Rest des Tages zwischen riesigen Ästen und versuchte dem sich geschickt bewegenden Wesen zu folgen wobei er mehrmals wegen Kramirs Gewicht fast gefallen wäre. Dieser war in tiefe Ohnmacht gesunken. Erst spät Abends wurden sie langsamer. Sie stoppten direkt vor einer Baumhöhle die einen der gewaltigen Baumstämme nahezu komplett aushöhlte. Mirarus drehte sich zu dem Wesen um.
”Ich bin euch zu großem Dank verpflichtet. Sagt, wie ist euer Name und wer seid ihr?”œ, fragte er.
”Meine Name lautet Mina. Jedoch wer ich bin und woher ich euch kenne sollte euch noch im Gedächtnis geblieben sein”œ, antwortete sie und nahm dabei die Kapuze von ihrem Kopf. Mirarus erstarrte. Vor ihm stand die kleine Onlo von der er den Weg in den Tempel erfahren hatte.
”Aber weshalb helft ihr uns?”œ, erwiderte er verwirrt und sah sich, auf der Suche nach Fallen um. Sie kicherte.
”Keine Sorge. Dies ist keine Falle. Ich helfe euch aus einem anderen Grund”œ, sagte sie und sah dabei sehr traurig aus, fing sich jedoch sofort wieder, ”Ich werde euch sicher zum See führen. Mehr kann ich nicht tun. Ruhen könnt ihr heute hier. Versorgt euren Freund so gut es geht.”œ
”Wie kann ich euch dafür danken und was wollt ihr als Gegenleistung?”œ, fragte Mirarus ein wenig unsicher. Sie schüttelte nur den Kopf, lief einige Äste entlang und verschwand im Blätterwerk. Was habe ich für eine Wahl?, dachte er und betrat die Baumhöhle. Vorsichtig legte er Kramir nieder und versorge seine Wunden so gut wie möglich doch er wusste das mehr Hilfe nötig sein würde. Bevor er sich auf den Boden legte as er die letzten Brocken Verpflegung die er nicht hatte wegwerfen müssen und schloss die Augen. Bevor er einschlief schweiften seine Gedanken noch einmal zu dem Kampf zurück: Wir müssen unsere Aufgabe zu Ende bringen. Er muss einfach überleben. Wenn wir es nicht schaffen ist alles verloren. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
Zusatz: An dieser Stelle möchte ich Mina Ginnarkyn für die Erlaubnis um der Verwendung ihres Charakters danken.
Vielen Dank!!
Pfeile zischten über ihre Köpfe hinweg. Sie hatten, nachdem sie den Weg in den Tempel erfahren hatten, beschlossen den direkten Weg zu gehen um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Bereits nach kurzer Zeit hatten sich einige Onlos an ihre Versen geheftet und versuchten nun sie zu stoppen. Die beiden Taruner schlugen eine regelrechte Schneise durch das Unterholz und rannten, jeden Schmerz ignorierend quer durch den dichten Wald. Jeder Schlag den sie benötigten um weiter vorwärts zu kommen lies ihre Verfolger weiter herankommen.
Abrupt endete ihre Flucht. Dicke Baumstämme versperrten ihnen den Weg und machten somit ein weiteres Vordringen unmöglich. Gehetzt blickten beide zurück. Unaufhaltsam rückten die Onlos näher heran. Mirarus und Kramir machten sich zum Kampf bereit. Je vier Krieger griffen einen von ihnen an und schnell wurden sie voneinander getrennt.
Mirarus Puls raste als er die ersten Schläge parierte. Er wusste das sie beide sterben würden wenn kein Wunder geschah. Er mobilisierte all seine Kräfte und versuchte sich den Angriffen zu erwehren. Doch sobald er einen Schlag abgeblockt hatte kamen sogleich die Waffen zweier anderer Onlos angeflogen. Er begann stark zu schwitzen. Sie liesen ihm nicht eine Sekunde um selbst anzugreifen. Seine Muskeln begannen zu schmerzen. Sein Körper war bald von Wunden übersäht. Er vernahm einen Schrei. Einige Meter von ihm entfernt sah er Kramir zu Boden gehen.
”Nein!”œ, brüllte er, blockte knapp die Angriffe zweier Feinde ab und rannte auf die Gruppe um Kramir zu. Einen der vier erschlug er mit einem einzigen harten Schlag von hinten. Die Wucht des Schlages und der plötzliche Angriff lies die drei übrigen zurückweichen. Vor ihm lag schwer verwundet Kramir. Die Todesangst war deutlich in seinen Augen zu lesen. Mirarus nahm Kramir über die Schultern und drehte sich zu den Onlos um. Langsam wich er vor den sieben Angreifern zurück die ihn nun umzingelten und näher kamen. Er wich mit Kramir zurück bis er an die Baumstämme stieß. Er atmete schwer und hob sein Schwert so gut es mit Kramir auf den Schultern möglich war. Wenigstens einige wollte er mit in den Tod nehmen. Die Krieger griffen an. Seine Muskeln pulsierten schmerzhaft als er sie anspannte um den ersten Angriff abzuwehren.
Plötzlich spürte er wie Magie ihn umgab und er nach oben gehoben wurde bis er in der Baumkrone verschwand. Er landete auf einem dicken Ast. Vor ihm saß eine in einen grünen Umhang gehüllte Gestalt.
”Folgt mir”œ, flüsterte das Wesen mit einer leisen, weiblich klingenden Stimme die ich seltsam bekannt vorkam und sprang von Ast zu Ast weiter auf den nächsten Baum. Mirarus steckte sein Schwert zurück und folgte ohne Fragen, das er keine Wahl hatte so schnell wie möglich der Gestalt. Somit verbrachte er den Rest des Tages zwischen riesigen Ästen und versuchte dem sich geschickt bewegenden Wesen zu folgen wobei er mehrmals wegen Kramirs Gewicht fast gefallen wäre. Dieser war in tiefe Ohnmacht gesunken. Erst spät Abends wurden sie langsamer. Sie stoppten direkt vor einer Baumhöhle die einen der gewaltigen Baumstämme nahezu komplett aushöhlte. Mirarus drehte sich zu dem Wesen um.
”Ich bin euch zu großem Dank verpflichtet. Sagt, wie ist euer Name und wer seid ihr?”œ, fragte er.
”Meine Name lautet Mina. Jedoch wer ich bin und woher ich euch kenne sollte euch noch im Gedächtnis geblieben sein”œ, antwortete sie und nahm dabei die Kapuze von ihrem Kopf. Mirarus erstarrte. Vor ihm stand die kleine Onlo von der er den Weg in den Tempel erfahren hatte.
”Aber weshalb helft ihr uns?”œ, erwiderte er verwirrt und sah sich, auf der Suche nach Fallen um. Sie kicherte.
”Keine Sorge. Dies ist keine Falle. Ich helfe euch aus einem anderen Grund”œ, sagte sie und sah dabei sehr traurig aus, fing sich jedoch sofort wieder, ”Ich werde euch sicher zum See führen. Mehr kann ich nicht tun. Ruhen könnt ihr heute hier. Versorgt euren Freund so gut es geht.”œ
”Wie kann ich euch dafür danken und was wollt ihr als Gegenleistung?”œ, fragte Mirarus ein wenig unsicher. Sie schüttelte nur den Kopf, lief einige Äste entlang und verschwand im Blätterwerk. Was habe ich für eine Wahl?, dachte er und betrat die Baumhöhle. Vorsichtig legte er Kramir nieder und versorge seine Wunden so gut wie möglich doch er wusste das mehr Hilfe nötig sein würde. Bevor er sich auf den Boden legte as er die letzten Brocken Verpflegung die er nicht hatte wegwerfen müssen und schloss die Augen. Bevor er einschlief schweiften seine Gedanken noch einmal zu dem Kampf zurück: Wir müssen unsere Aufgabe zu Ende bringen. Er muss einfach überleben. Wenn wir es nicht schaffen ist alles verloren. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
Zusatz: An dieser Stelle möchte ich Mina Ginnarkyn für die Erlaubnis um der Verwendung ihres Charakters danken.

Vielen Dank!!
Der Zugang
Am nächsten Tag wurde Mirarus durch das Stöhnen Kramirs, der eben erst aus der Bewusstlosigkeit erwacht war geweckt. Sogleich beugte Mirarus sich über ihn und untersuchte seine Wunden. Nur langsam begannen diese zu verheilen.
”Kannst du mich hören?”œ, sprach er Kramir ruhig und leise ein. Ein bejahendes Stöhnen war von Kramir zu hören. Mirarus erklärte ihm langsam und deutlich wie er die verborgene, regenerative Kraft die jeder Taruner in sich trägt wecken konnte, stand dann auf und wartete. Nach kurzer Zeit begannen die Sandkörner von Kramirs Körper sich neu zu ordnen. Wunden verschwanden, verheilten oder schrumpften zu kleinen Schnitten zusammen. Der Vorgang dauerte nur wenig Sekunden. Mirarus lächelte, stützte den nun vollkommen erschöpften Kramir und verließ mit ihm die Baumhöhle.
Bald wird er wieder gesund sein, dachte er bei sich. Vor der Höhle saß Mina auf einem Ast und ließ die Beine nach unten hängen.
”Seid gegrüßt”œ, begrüßte Mirarus sie, ”Würdet ihr uns nun an den See führen?”œ Sie sah auf, nickte nur, stand auf und lief los ohne sich noch einmal umzudrehen. Er nahm Kramir wieder auf die Schultern und folgte ihr.
”Was ist passiert? Ist das nicht dieses Onloweib? Was tust du da?”œ, fragte Kramir sofort als er nach knapp einer Stunde wieder die Kraft dazu gefunden hatte.
”Sie hat uns beiden das Leben gerettet. Ich weiss nicht weshalb sie das getan hat, doch im Moment haben wir keine andere Wahl als ihr zu vertrauen. Sie kennt sich hier scheinbar sehr gut aus”œ, antwortete Mirarus.
”Erst willst du einen am Leben lassen und nun folgen wir einem dieser Arktesh”œ, sagte Kramir und verzog angeekelt das Gesicht, ”Wo soll das noch hinführen?”œ Mirarus seufzte.
”Willst du deinen Feind besiegen wirst du noch oft Kompromisse eingehen müssen. Auch wenn sie dir oft nicht gefallen werden”œ, erwiderte er.
Nach diesem kurzen Wortwechsel sprachen sie nur noch wenig bis sie am Nachmittag den Waldrand erreichten. Vor ihnen breitete sich der See aus. Mina blickte sich suchend um.
”Niemand zu sehen. Kommt, folgt mir”œ, raunte sie den beiden zu und lief schnell zum Seeufer hinüber. Mirarus folgte ihr mit Kramir auf dem Rücken.
”Dort hinunter?”œ, fragte er. Sie nickte.
”Ja”œ, antwortete sie, ”Dort befindet sich der Zugang”¦”œ Sie stockte. ”Dorthin”œ, sagte sie und stieß die beiden in ein Geflecht aus Uferpflanzen. Sie drehte sich herum. Bevor Mirarus etwas sagten konnte entdeckte er sie am Waldrand. Dort waren wie aus dem Nichts einige Onlokrieger erschienen. Mina ging ihnen ein Stück entgegen und knickste graziös.
”Ich grüße euch”œ, begrüßte sie sie höflich, doch die Kriege hoben ihre Kaktuspfeilschleudern und fixierten Mina mit eiskaltem Blick. Sie wich zurück. Die Schleudern knackten und die Pfeile schossen der jungen Onlo entgegen. Zwei streiften sie nur, doch ein dritter Bohrte sich in ihre Schulter und ein vierter in ihre Seite. Sie taumelte und fiel rückwärts, hinein in den See. Mirarus sprang reflexartig hinterher, weder wissend was, noch warum er das tat. Unbeweglich, vom Gift gelähmt sah er Mina nach unten sinken. Schnell schwamm er, Kramir mit sich ziehend zu ihr. Um die Wunden herum färbte sich das Wasser langsam rot. Er zog sie heran. Sie streckte mit einigen Schwierigkeiten den Finger aus und zeigte in Richtung Grund wo Mirarus eine Art Öffnung im Fels, knapp über dem Boden entdeckte. So schnell er konnte mit den beiden hinter sich schwamm er darauf zu und tauchte hindurch. Sie kamen in eine Art kleine Unterwasserhöhle. Er hielt sich an einem Felsen fest und schob die beiden auf die winzige Plattform die dieser darstellte. Weiter vorn verengte sich die Höhle stark und das rauschen von Wasser war zu hören. An den Wänden der Höhle wuchsen eigenartige Lichtpflanzen und tauchten sie in ein schummriges Licht das gerade so ausreichte um genug zu sehen.
”Alles halbwegs in Ordnung?”œ, fragte er erschöpft und dachte sich sofort wie er nur solch eine Frage stellen konnte. Als Antwort bekam er nur ein Grummeln und Stöhnen von Kramir und Mina schüttelt wortlos den Kopf.
”Wir müssen weiter. Wenn wir nicht mehr auftauchen werden sie entweder denken wir wären ertrunken oder uns folgen. Und ich möchte kein Risiko eingehen. Wir haben nicht viel Zeit”œ, meinte Mirarus, zeigte auf die Verengung und wendete sich zu Mina. ”Müssen wir dort hinein?”œ Sie nickte.
”Tief Luft holen und dann beten das wir nicht von den Felsen zerrissen werden. Vielleicht schaffen wir es dann”œ, antwortete sie und blickte ernst zu Mirarus.
”Aber ihr werdet doch hier bleiben. Sie werden euch sicher nichts tun wenn ihr allein seid”œ, sagte er.
”Nein. Ich komme mit euch”œ, sagte sie bestimmt und hielt sich die schmerzende Schulter. Mirarus schüttelte nur den Kopf wurde jedoch als er etwas erwidern wollte sofort unterbrochen. ”Sie würden mich töten. Bitte. Ich weiss es”œ, versicherte sie ihm und Mirarus seufzte, wusste jedoch das er die Onlo nicht aufhalten konnte und er auch eigentlich nicht wollte. Vielleicht konnte man sie noch brauchen.. Er nickte worauf Mina ihren Blick von ihm abwendete und mit 2 Stofffetzen ihrer Kleidung ihre Wunden verband. Kurz nachdem sie damit fertig war standen Mirarus und Kramir auf und sprangen in die Fluten. Mina zögerte einen Augenblick, nahm dann all ihren Mut zusammen und sprang hinterher.
Die Strömung riss sie mit sich und mit einem Mal umfing sie Dunkelheit.
Nach langer Zeit endlich mal wieder etwas neues. Scheint zwar keiner mehr zu lesen aber trotzdem mach ich weiter
Am nächsten Tag wurde Mirarus durch das Stöhnen Kramirs, der eben erst aus der Bewusstlosigkeit erwacht war geweckt. Sogleich beugte Mirarus sich über ihn und untersuchte seine Wunden. Nur langsam begannen diese zu verheilen.
”Kannst du mich hören?”œ, sprach er Kramir ruhig und leise ein. Ein bejahendes Stöhnen war von Kramir zu hören. Mirarus erklärte ihm langsam und deutlich wie er die verborgene, regenerative Kraft die jeder Taruner in sich trägt wecken konnte, stand dann auf und wartete. Nach kurzer Zeit begannen die Sandkörner von Kramirs Körper sich neu zu ordnen. Wunden verschwanden, verheilten oder schrumpften zu kleinen Schnitten zusammen. Der Vorgang dauerte nur wenig Sekunden. Mirarus lächelte, stützte den nun vollkommen erschöpften Kramir und verließ mit ihm die Baumhöhle.
Bald wird er wieder gesund sein, dachte er bei sich. Vor der Höhle saß Mina auf einem Ast und ließ die Beine nach unten hängen.
”Seid gegrüßt”œ, begrüßte Mirarus sie, ”Würdet ihr uns nun an den See führen?”œ Sie sah auf, nickte nur, stand auf und lief los ohne sich noch einmal umzudrehen. Er nahm Kramir wieder auf die Schultern und folgte ihr.
”Was ist passiert? Ist das nicht dieses Onloweib? Was tust du da?”œ, fragte Kramir sofort als er nach knapp einer Stunde wieder die Kraft dazu gefunden hatte.
”Sie hat uns beiden das Leben gerettet. Ich weiss nicht weshalb sie das getan hat, doch im Moment haben wir keine andere Wahl als ihr zu vertrauen. Sie kennt sich hier scheinbar sehr gut aus”œ, antwortete Mirarus.
”Erst willst du einen am Leben lassen und nun folgen wir einem dieser Arktesh”œ, sagte Kramir und verzog angeekelt das Gesicht, ”Wo soll das noch hinführen?”œ Mirarus seufzte.
”Willst du deinen Feind besiegen wirst du noch oft Kompromisse eingehen müssen. Auch wenn sie dir oft nicht gefallen werden”œ, erwiderte er.
Nach diesem kurzen Wortwechsel sprachen sie nur noch wenig bis sie am Nachmittag den Waldrand erreichten. Vor ihnen breitete sich der See aus. Mina blickte sich suchend um.
”Niemand zu sehen. Kommt, folgt mir”œ, raunte sie den beiden zu und lief schnell zum Seeufer hinüber. Mirarus folgte ihr mit Kramir auf dem Rücken.
”Dort hinunter?”œ, fragte er. Sie nickte.
”Ja”œ, antwortete sie, ”Dort befindet sich der Zugang”¦”œ Sie stockte. ”Dorthin”œ, sagte sie und stieß die beiden in ein Geflecht aus Uferpflanzen. Sie drehte sich herum. Bevor Mirarus etwas sagten konnte entdeckte er sie am Waldrand. Dort waren wie aus dem Nichts einige Onlokrieger erschienen. Mina ging ihnen ein Stück entgegen und knickste graziös.
”Ich grüße euch”œ, begrüßte sie sie höflich, doch die Kriege hoben ihre Kaktuspfeilschleudern und fixierten Mina mit eiskaltem Blick. Sie wich zurück. Die Schleudern knackten und die Pfeile schossen der jungen Onlo entgegen. Zwei streiften sie nur, doch ein dritter Bohrte sich in ihre Schulter und ein vierter in ihre Seite. Sie taumelte und fiel rückwärts, hinein in den See. Mirarus sprang reflexartig hinterher, weder wissend was, noch warum er das tat. Unbeweglich, vom Gift gelähmt sah er Mina nach unten sinken. Schnell schwamm er, Kramir mit sich ziehend zu ihr. Um die Wunden herum färbte sich das Wasser langsam rot. Er zog sie heran. Sie streckte mit einigen Schwierigkeiten den Finger aus und zeigte in Richtung Grund wo Mirarus eine Art Öffnung im Fels, knapp über dem Boden entdeckte. So schnell er konnte mit den beiden hinter sich schwamm er darauf zu und tauchte hindurch. Sie kamen in eine Art kleine Unterwasserhöhle. Er hielt sich an einem Felsen fest und schob die beiden auf die winzige Plattform die dieser darstellte. Weiter vorn verengte sich die Höhle stark und das rauschen von Wasser war zu hören. An den Wänden der Höhle wuchsen eigenartige Lichtpflanzen und tauchten sie in ein schummriges Licht das gerade so ausreichte um genug zu sehen.
”Alles halbwegs in Ordnung?”œ, fragte er erschöpft und dachte sich sofort wie er nur solch eine Frage stellen konnte. Als Antwort bekam er nur ein Grummeln und Stöhnen von Kramir und Mina schüttelt wortlos den Kopf.
”Wir müssen weiter. Wenn wir nicht mehr auftauchen werden sie entweder denken wir wären ertrunken oder uns folgen. Und ich möchte kein Risiko eingehen. Wir haben nicht viel Zeit”œ, meinte Mirarus, zeigte auf die Verengung und wendete sich zu Mina. ”Müssen wir dort hinein?”œ Sie nickte.
”Tief Luft holen und dann beten das wir nicht von den Felsen zerrissen werden. Vielleicht schaffen wir es dann”œ, antwortete sie und blickte ernst zu Mirarus.
”Aber ihr werdet doch hier bleiben. Sie werden euch sicher nichts tun wenn ihr allein seid”œ, sagte er.
”Nein. Ich komme mit euch”œ, sagte sie bestimmt und hielt sich die schmerzende Schulter. Mirarus schüttelte nur den Kopf wurde jedoch als er etwas erwidern wollte sofort unterbrochen. ”Sie würden mich töten. Bitte. Ich weiss es”œ, versicherte sie ihm und Mirarus seufzte, wusste jedoch das er die Onlo nicht aufhalten konnte und er auch eigentlich nicht wollte. Vielleicht konnte man sie noch brauchen.. Er nickte worauf Mina ihren Blick von ihm abwendete und mit 2 Stofffetzen ihrer Kleidung ihre Wunden verband. Kurz nachdem sie damit fertig war standen Mirarus und Kramir auf und sprangen in die Fluten. Mina zögerte einen Augenblick, nahm dann all ihren Mut zusammen und sprang hinterher.
Die Strömung riss sie mit sich und mit einem Mal umfing sie Dunkelheit.
Nach langer Zeit endlich mal wieder etwas neues. Scheint zwar keiner mehr zu lesen aber trotzdem mach ich weiter

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Dafür das so lange ncihts kam is das mit das längste das cih bis jetzt geschrieben hab. Wünsch euch viel Spaß damit!
Der Wald der Lichter
Auf Minas Körper lag eine unglaubliche Schwere. Sie spürte, dass sie auf dem Rücken lag. Nur langsam entglitt sie der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit die ihren Geist umfangen hielt. Ihr Kopf und ihre Schulter schmerzten. Die Luft die sie atmete war heiß und feucht. Sie stöhnte leicht vor Schmerz. Sie konnte das schwache Rauschen von Wasser wahrnehmen. Güldenes Licht schien durch ihre geschlossenen Augenlider. Langsam setzte sie sich auf, hielt mit der Hand den schmerzenden Schädel und öffnete vorsichtig die Augen.
Das Licht war grell, doch langsam gewöhnte sie sich daran. Sie saß am Ufer eines kleinen Flusses, dessen Wasser im Licht glitzerte, welches jedoch nicht von der Sonne kam sondern von einfach allem hier. Jedes Blatt, jede Pflanze, jeder Grashalm leuchtete mit einem seltsamen, inneren Licht. Wo war sie hier nur gelandet?
”Guten Morgen”œ, sagte jemand hinter ihr. Sie drehte sich um. Einer der Taruner, Cian Mirarus, lehnte an einem der Bäume und rauchte Pfeife. Wie ihre eigene war auch seine Kleidung tropfnass, doch schien ihn das nicht zu stören. Genüsslich blies er den Rauch aus.
”Wo sind wir hier?”œ, fragte sie ihn.
”Nun, ich hoffe doch da wo wir hin wollten”œ, antwortete er knapp. In diesem Moment trat Kramir aus dem Gebüsch hervor. Scheinbar war er wieder völlig genesen. Er warf Mina einen verachtenden Blick zu und sprach mit Mirarus: ”Ich glaube dieser Wald ist ziemlich groß. Und alles sieht gleich aus. Ich hatte Mühe wieder zurück zu finden. Es wird nicht leicht werden.”œ Cian Mirarus nickte leicht.
”Aber wenn er hier ist werden wir ihn finden”œ, sagte dieser dann bestimmt und klopfte seine Pfeife aus, ”Ich habe keine Lust ewig in diesem Dampfkessel zu bleiben.”œ Kramir stimmte ihm zu und auch Mina nickte, obwohl sie nicht genau wusste, wen die beiden eigentlich suchten. Sie stand auf. Ihre Kleidung klebte an ihrem Körper. Sie schob das widerliche Gefühl beiseite und folgte den beiden in den Wald aus Licht.
Sie wusste nicht genau wie lange sie gelaufen waren. Die hohe Feuchtigkeit der Luft erleichterte das Atmen kein bisschen und die nassen Kleider lasteten schwer auf ihr. Und es sah wirklich, genau wie Kramir gesagt hatte, alles gleich aus. Keine Menschenseele begegnete ihnen. Manchmal raschelte es irgendwo, doch meist herrschte nahezu bedrückende Stille. Nur selten flüsterten die Taruner kurz miteinander und an Kramir”™s Gesichtsausdruck konnte Mina sich zusammenreimen worum es ging, doch was sollte sie schon tun? Gelangweilt und erschöpft lief sie ihnen nach.
Plötzlich raschelte es hinter ihr. Noch ehe sie sich umdrehen konnte umfassten zwei Hände ihre Taille und eine heißere Stimme flüsterte ihr ins Ohr: ”Na meine kleine Süße?”œ Erschrocken schrie Mina auf, drehte sich reflexartig um und traf den Mann hinter ihr mit der flachen Hand im Gesicht. Dieser taumelte zurück. ”Komm schon. Wir beide haben das gleiche Schicksal”œ, sagte er und entblößte eine Reihe schlechter Zähne.
”Verschwinde!”œ, schrie sie, doch er ging schon wieder auf sie zu. Sie stolperte rückwärts und wollte sich umdrehen und losrennen als ein Messer durch die Luft flog, knapp an ihr vorbeizischte und sich in die Schulter des Mannes, der offensichtlich ein Onlo war, bohrte. Er schaffte noch einen Schritt, dann fiel er gelähmt zu Boden. Minas Herz pochte noch immer wild vor Schreck als Mirarus an ihr vorbeiging, den Kerl an der Schulter packte, das Messer herauszog und ihn problemlos nach oben zerrte.
”Wer seid ihr?”œ, fragte er und blickte ihn durchdringend an.
”Was geht dich das an, Taruner?”œ, erwiderte dieser zähneknirschend.
”Vielleicht interessiert es mich einfach”œ, meinte Mirarus und drückte deutlich fester zu. Das Gesicht des Mannes verkrampfte sich.
”Aran”œ, presste dieser daraufhin heraus, ”Aran, das ist mein Name.”œ Ein Lächeln breitete sich auf Mirarus und Kramirs Gesichtern aus und der Griff wurde gelockert. ”Wunderbar. Euch haben wir die ganze Zeit über gesucht”œ, sagte Mirarus und schilderte kurz, ohne Aran loszulassen und ohne sich unterbrechen zu lassen was sich in Mentoran ereignet hatte. Nun verstand Mina weshalb die beiden gekommen waren. Kaum hatte er geendet platzte Aran heraus: ”Weshalb sollte ich euch helfen? Ich habe es einmal getan und ihr seht wie man mir gedankt hat. Seit Jahren habe ich nicht einen anderen Menschen zu Gesicht bekommen und den Zauber, der mich hier bannt konnte ich auch nicht brechen.”œ Mirarus lies ihn los. Aran sackte in die Knie.
”Habt ihr nicht zugehört?”œ, begann Mirarus wütend, ”In Mentoran stirbt mein Volk. Ich habe wirklich keine Zeit für Spielchen.”œ
”Pah. Ich habe nichts zu verlieren. Zieht euer Schwert. Schlagt zu. Es stört mich nicht sonderlich”œ, antwortete Aran lachend, doch das Lachen verstummte als Mirarus mit einem Grinsen die Hand öffnete.
”Dreckiger Dieb!”œ, schrie Aran und griff nach dem Ding in des Taruners Hand. Dieser zog sie blitzschnell weg, warf Kramir einen blau leuchtenden Stein zu und drückte Aran wieder zu Boden. ”Immer langsam”œ, sagte er, ”Sagt uns was wir brauchen und wo wir es finden. Dann bekommt ihr auch wieder was euch gehört.”œ Unter protestierenden Grummeln und dem festen Blick des Taruners erzählte der Onlo etwas von Wurzeln, Blättern, Moorblüten und einem Salzkristall das alles zusammen mit reinem Wasser zu mischen wäre. Die Wurzeln und Blätter müsse er hier sammeln, wie sie den Rest finden wollten wäre dann nicht mehr seine Sache. Mirarus nickte, hieß Kramir mit Mina hier zu warten und ging mit Aran auf die Suche nach den Zutaten.
Die Stille der folgenden Stunden war schier unerträglich. Mina wurde von Kramir komplett ignoriert und sie verstand einfach nicht warum. Sie hatte vorher noch nicht einmal einen Taruner gesehen, geschweige denn mit einem geredet. Die Zeit schlich regelrecht dahin.
Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein als die beiden endlich zurückkehrten. Mirarus gab Kramir einen kleinen Stoffsack und nahm den Stein wieder an sich. ”Ich danke euch für eure, wenn auch nicht ganz freiwillige Hilfe”œ, sagte er mit ruhiger Stimme zu Aran und gab ihm seinen Stein zurück. Der Onlo blieb stumm, nahm den Stein entgegen und blickte den Taruner wütend an.
”Unsere Reise führt uns nun also nach Krato”œ, erklärte Mirarus weiter, wendete sich wieder Mina und Kramir zu und beachtete den Blick nicht. ”Aber zunächst müssen wir hier herauskommen. Da wir uns in einem riesigen Tempel befinden muss es auch irgendwo ein Ende dieses Raumes geben. Am besten gehen wir in eine Richtung und dann am Rand entlang bis wir einen Ausgang finden. Ich denke nicht das uns unser Freund noch einmal helfen wird.”œ Mit diesen Worten zog er einen kleinen Kompass hervor und ging Richtung Norden.
Sie waren erst einige Schritte gegangen als Aran hinter ihnen herrief: ”Nicht so schnell!”œ Ruckartig drehten sich alle drei gleichzeitig um. Genau in diesem Moment traf ein blaues Licht Cian in Brusthöhe, er taumelte einen schritt zurück und verschwand mit einem Mal. Nur eine Sekunde blickte Kramir sprachlos auf die Stelle an der der Taruner eben noch gestanden hatte, dann richtete er seinen Blick auf den Onlo. Er zog seine Waffe und noch eher dieser noch eine Bewegung machen konnte hatte er ihm bereits mit einem einzigen gezielten Schlag den Hals aufgeschlitzt. Mit einem stummen Lachen auf den Lippen viel Aran tot zu Boden. Mina kreischte vor Schreck auf. Kramir fuhr herum. Der pure Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben und die reine Wut sprach aus ihm: ”Dreckige kleine Onlo. Dein gesamtes Volk ist es nicht wert zu existieren.”œ Mina wich erst einige Schritte zurück, drehte sich dann um und rannte. Rannte um ihr Leben. Doch sie kam nicht weit. Er holte sie innerhalb weniger Augenblicke ein, riss sie an der Schulter herum und holte zum Schlag aus. ”Nun wirst du sterben, Arktesh.”œ Mina hielt die Arme reflexartig zum Schutz vor ihr Gesicht, auch wenn sie genau wusste, dass das den Schlag kaum aufhalten würde.
Der Wald der Lichter
Auf Minas Körper lag eine unglaubliche Schwere. Sie spürte, dass sie auf dem Rücken lag. Nur langsam entglitt sie der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit die ihren Geist umfangen hielt. Ihr Kopf und ihre Schulter schmerzten. Die Luft die sie atmete war heiß und feucht. Sie stöhnte leicht vor Schmerz. Sie konnte das schwache Rauschen von Wasser wahrnehmen. Güldenes Licht schien durch ihre geschlossenen Augenlider. Langsam setzte sie sich auf, hielt mit der Hand den schmerzenden Schädel und öffnete vorsichtig die Augen.
Das Licht war grell, doch langsam gewöhnte sie sich daran. Sie saß am Ufer eines kleinen Flusses, dessen Wasser im Licht glitzerte, welches jedoch nicht von der Sonne kam sondern von einfach allem hier. Jedes Blatt, jede Pflanze, jeder Grashalm leuchtete mit einem seltsamen, inneren Licht. Wo war sie hier nur gelandet?
”Guten Morgen”œ, sagte jemand hinter ihr. Sie drehte sich um. Einer der Taruner, Cian Mirarus, lehnte an einem der Bäume und rauchte Pfeife. Wie ihre eigene war auch seine Kleidung tropfnass, doch schien ihn das nicht zu stören. Genüsslich blies er den Rauch aus.
”Wo sind wir hier?”œ, fragte sie ihn.
”Nun, ich hoffe doch da wo wir hin wollten”œ, antwortete er knapp. In diesem Moment trat Kramir aus dem Gebüsch hervor. Scheinbar war er wieder völlig genesen. Er warf Mina einen verachtenden Blick zu und sprach mit Mirarus: ”Ich glaube dieser Wald ist ziemlich groß. Und alles sieht gleich aus. Ich hatte Mühe wieder zurück zu finden. Es wird nicht leicht werden.”œ Cian Mirarus nickte leicht.
”Aber wenn er hier ist werden wir ihn finden”œ, sagte dieser dann bestimmt und klopfte seine Pfeife aus, ”Ich habe keine Lust ewig in diesem Dampfkessel zu bleiben.”œ Kramir stimmte ihm zu und auch Mina nickte, obwohl sie nicht genau wusste, wen die beiden eigentlich suchten. Sie stand auf. Ihre Kleidung klebte an ihrem Körper. Sie schob das widerliche Gefühl beiseite und folgte den beiden in den Wald aus Licht.
Sie wusste nicht genau wie lange sie gelaufen waren. Die hohe Feuchtigkeit der Luft erleichterte das Atmen kein bisschen und die nassen Kleider lasteten schwer auf ihr. Und es sah wirklich, genau wie Kramir gesagt hatte, alles gleich aus. Keine Menschenseele begegnete ihnen. Manchmal raschelte es irgendwo, doch meist herrschte nahezu bedrückende Stille. Nur selten flüsterten die Taruner kurz miteinander und an Kramir”™s Gesichtsausdruck konnte Mina sich zusammenreimen worum es ging, doch was sollte sie schon tun? Gelangweilt und erschöpft lief sie ihnen nach.
Plötzlich raschelte es hinter ihr. Noch ehe sie sich umdrehen konnte umfassten zwei Hände ihre Taille und eine heißere Stimme flüsterte ihr ins Ohr: ”Na meine kleine Süße?”œ Erschrocken schrie Mina auf, drehte sich reflexartig um und traf den Mann hinter ihr mit der flachen Hand im Gesicht. Dieser taumelte zurück. ”Komm schon. Wir beide haben das gleiche Schicksal”œ, sagte er und entblößte eine Reihe schlechter Zähne.
”Verschwinde!”œ, schrie sie, doch er ging schon wieder auf sie zu. Sie stolperte rückwärts und wollte sich umdrehen und losrennen als ein Messer durch die Luft flog, knapp an ihr vorbeizischte und sich in die Schulter des Mannes, der offensichtlich ein Onlo war, bohrte. Er schaffte noch einen Schritt, dann fiel er gelähmt zu Boden. Minas Herz pochte noch immer wild vor Schreck als Mirarus an ihr vorbeiging, den Kerl an der Schulter packte, das Messer herauszog und ihn problemlos nach oben zerrte.
”Wer seid ihr?”œ, fragte er und blickte ihn durchdringend an.
”Was geht dich das an, Taruner?”œ, erwiderte dieser zähneknirschend.
”Vielleicht interessiert es mich einfach”œ, meinte Mirarus und drückte deutlich fester zu. Das Gesicht des Mannes verkrampfte sich.
”Aran”œ, presste dieser daraufhin heraus, ”Aran, das ist mein Name.”œ Ein Lächeln breitete sich auf Mirarus und Kramirs Gesichtern aus und der Griff wurde gelockert. ”Wunderbar. Euch haben wir die ganze Zeit über gesucht”œ, sagte Mirarus und schilderte kurz, ohne Aran loszulassen und ohne sich unterbrechen zu lassen was sich in Mentoran ereignet hatte. Nun verstand Mina weshalb die beiden gekommen waren. Kaum hatte er geendet platzte Aran heraus: ”Weshalb sollte ich euch helfen? Ich habe es einmal getan und ihr seht wie man mir gedankt hat. Seit Jahren habe ich nicht einen anderen Menschen zu Gesicht bekommen und den Zauber, der mich hier bannt konnte ich auch nicht brechen.”œ Mirarus lies ihn los. Aran sackte in die Knie.
”Habt ihr nicht zugehört?”œ, begann Mirarus wütend, ”In Mentoran stirbt mein Volk. Ich habe wirklich keine Zeit für Spielchen.”œ
”Pah. Ich habe nichts zu verlieren. Zieht euer Schwert. Schlagt zu. Es stört mich nicht sonderlich”œ, antwortete Aran lachend, doch das Lachen verstummte als Mirarus mit einem Grinsen die Hand öffnete.
”Dreckiger Dieb!”œ, schrie Aran und griff nach dem Ding in des Taruners Hand. Dieser zog sie blitzschnell weg, warf Kramir einen blau leuchtenden Stein zu und drückte Aran wieder zu Boden. ”Immer langsam”œ, sagte er, ”Sagt uns was wir brauchen und wo wir es finden. Dann bekommt ihr auch wieder was euch gehört.”œ Unter protestierenden Grummeln und dem festen Blick des Taruners erzählte der Onlo etwas von Wurzeln, Blättern, Moorblüten und einem Salzkristall das alles zusammen mit reinem Wasser zu mischen wäre. Die Wurzeln und Blätter müsse er hier sammeln, wie sie den Rest finden wollten wäre dann nicht mehr seine Sache. Mirarus nickte, hieß Kramir mit Mina hier zu warten und ging mit Aran auf die Suche nach den Zutaten.
Die Stille der folgenden Stunden war schier unerträglich. Mina wurde von Kramir komplett ignoriert und sie verstand einfach nicht warum. Sie hatte vorher noch nicht einmal einen Taruner gesehen, geschweige denn mit einem geredet. Die Zeit schlich regelrecht dahin.
Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein als die beiden endlich zurückkehrten. Mirarus gab Kramir einen kleinen Stoffsack und nahm den Stein wieder an sich. ”Ich danke euch für eure, wenn auch nicht ganz freiwillige Hilfe”œ, sagte er mit ruhiger Stimme zu Aran und gab ihm seinen Stein zurück. Der Onlo blieb stumm, nahm den Stein entgegen und blickte den Taruner wütend an.
”Unsere Reise führt uns nun also nach Krato”œ, erklärte Mirarus weiter, wendete sich wieder Mina und Kramir zu und beachtete den Blick nicht. ”Aber zunächst müssen wir hier herauskommen. Da wir uns in einem riesigen Tempel befinden muss es auch irgendwo ein Ende dieses Raumes geben. Am besten gehen wir in eine Richtung und dann am Rand entlang bis wir einen Ausgang finden. Ich denke nicht das uns unser Freund noch einmal helfen wird.”œ Mit diesen Worten zog er einen kleinen Kompass hervor und ging Richtung Norden.
Sie waren erst einige Schritte gegangen als Aran hinter ihnen herrief: ”Nicht so schnell!”œ Ruckartig drehten sich alle drei gleichzeitig um. Genau in diesem Moment traf ein blaues Licht Cian in Brusthöhe, er taumelte einen schritt zurück und verschwand mit einem Mal. Nur eine Sekunde blickte Kramir sprachlos auf die Stelle an der der Taruner eben noch gestanden hatte, dann richtete er seinen Blick auf den Onlo. Er zog seine Waffe und noch eher dieser noch eine Bewegung machen konnte hatte er ihm bereits mit einem einzigen gezielten Schlag den Hals aufgeschlitzt. Mit einem stummen Lachen auf den Lippen viel Aran tot zu Boden. Mina kreischte vor Schreck auf. Kramir fuhr herum. Der pure Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben und die reine Wut sprach aus ihm: ”Dreckige kleine Onlo. Dein gesamtes Volk ist es nicht wert zu existieren.”œ Mina wich erst einige Schritte zurück, drehte sich dann um und rannte. Rannte um ihr Leben. Doch sie kam nicht weit. Er holte sie innerhalb weniger Augenblicke ein, riss sie an der Schulter herum und holte zum Schlag aus. ”Nun wirst du sterben, Arktesh.”œ Mina hielt die Arme reflexartig zum Schutz vor ihr Gesicht, auch wenn sie genau wusste, dass das den Schlag kaum aufhalten würde.
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