Vergessene Zeitalter des Westens - Verspäte Einsendungen

Hier ist Platz für Rollenspiel-Geschichten rund um Freewar. Hier dürft ihr eure kreative Energie einsetzen um Geschichten zu schreiben.
Cevaron
Wächter des Vulkans
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Beitrag von Cevaron » 7. Dez 2006, 17:57

Ich finde die Geschichte vom Inhalt gut und auch das sie sich auf deinen Charackter Shel bezieht.
Nun Elli hat das was ich anmerken wollte schon gesagt und mhm..ja wieso red ich eigentlich noch *grinst*
Ich bin gespannt ob du noch eine weitere Geschichte schrieben wirst ;)

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Ellias Sonnenglut
Wächter des Vulkans
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Beitrag von Ellias Sonnenglut » 7. Dez 2006, 21:44

Glaubst du allen Ernstes, ich lese die BILD, Estron? *g* Da kann ich mir auch gleich ein Bilderbuch kaufen... (Nix gegen Bilderbücher, es gibt da durchaus auch sehr schöne) Einigen wir uns einfach auf eine ironische Untermalung dieser Sensationsmeldung... Ich mein, hey... Ein Abschreibefehler im wohl berühmtesten Buch aller Zeiten und das dann auch noch bei einer Zahl, die in der Goth-Szene das ist, was dem Zuhälter die Rolex (Klischee - haut mich)? Das ist doch absurd irgendwie

Ell

Mirari
Wächter des Vulkans
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Beitrag von Mirari » 12. Apr 2007, 17:10

Ich hab mal wieder meine Schultasche ausgemistet und was kam zum Vorschein. ein recht zerzauster Block mit einer Geschichte drinnen die eigentlich mal hierfür geplant war die ich allerdings nie übertragen habe.
Da ich noch Ferien und somit Zeit habe hab ich mir gedacht: Was solls. Setzt dich mal ran und übertrags. Gesagt getan (ich sag nicht wie lang das übertragen und ausbessern gewisser Stellen gedauert hat^^)

Immer wieder ging Sirom die dunklen, verstaubten und nur vom Schein seiner kleinen Lampe erhellten Gänge entlang. Er hatte so lange gesucht und nun war er bald am Ziel. Langsam wurde das Donnern lauter. Einer von Delos seltenen, jedoch gewaltigen Sandstürmen zog auf die verlassene Kathedrale zu. Ja, es war riskant, doch er wusste das er in dem gebäude warten musste. Vor Aufregung zittrig musste er sich regelrecht zwingen aus dem Gang in den ein wenig sichereren Hauptsaal zu gehen. Auf einem aus der Wand gebrochenem Stein sitzend wartete er. Das Donnern gewann immer mehr an Intensität und das Zittern Siroms schien auf die Wände überzugehen. Jeder einzelne Stein begann in einem noch unhörbaren Rythmus zu schwingen und mit einem mal war er direkt über ihm. Feiner Sand strömte durch jede Ritze des alten Gemäuers, welches drohte unter der Kraft der Sturmes zu brechen. Sirom schloss schwer und flach atmend die Augen und hielt ein Tuch vor Mund und Nase um den Sand wenigstens teilweise abzuhalten. Das tiefe Grollen des Sturmes erfüllte die Luft. Die Erde bebte und mit ihr die Wände, doch eben als er schien als würden diese im nächsten Augenblick dessen Macht erliegen wurde das Kratzen von Stein auf Stein leiser, immer leiser und verstummte schließlich. Nur das schwache Rumpeln des weiterziehenden Sturmes und das leise Prasseln herabrieselnden Sandes durchdrang die nun eingekehrte Stille. Sirom öffnete die Augen wieder und lief schnell zwischen den herabrieselnden Sandkörnern hindurch in den Gang. Es war wie er gehofft hatte. Der feine Sand der alles durchdrungen hatte, hatte sich vor einem Wandstück abgelagert. Aufgeregt begann er das Stück nach irgendeinem Öffnungsmechanismus abzusuchen. Nicht einen Stein, nicht die kleinste Ritze lies er ungeprüft. Immer zittriger werdend wiederholte er den Vorgang wieder und wieder.
"Nichts, aber...", stotterte er. Er hatte so lange gesucht und nun lag es vor ihm und er kam wieder nicht weiter.
"Nein!", schrie er und schlug mit den Fäusten gegen die Wand. Das Mauerwerk bröckelte und einige Stückchen vielen ihm in die Hände. Ungläubig starrte er darauf, sprang dann auf und trat, schlug und rammte einige Male mit voller Kraft gegen die Wand. Die Steine knirschten, die Wand bröckelte und mit einem Mal fiel das Stück zusammen. Aufgeregt lief er die dahinter liegende Treppe nach oben. Endlich war er am Ziel. Vor ihm lag die Bibliothek. Zittrig zog er eine Ampulle aus der Tasche, stellte sie dorthin, wo er die Mitte des Raumes vermutete und öffnete sie. Dicker grüner Qualm stieg aus ihr auf und wurde von den Büchern regelrecht aufgesogen. Sirom wartete ungeduldig. Für ihn legte der Rauch sich viel zu langsam, noch langsamer als sonst, doch ohne ihn wurde jede Berührung die Bücher sicherlich zerfallen lassen. Langsam schritt er die Regale entlang und zog, als auch die letzte Qualmreste verschwunden warten ein besonders dickes Buch heraus. Vorsichtig wischte und bließ er den Staub vom Einband. "Deúk Peliona" stand dort in vergilbten Lettern. "Die erste Generation", murmelte er, schlug das Buch auf und begann zu lesen.

Kuronato Tulaco - Die Entstehung der Tulacer
Das Land war Staub, der Boden trocken und unfruchtbar. Kein Wasser durchfloss es Lebensspendend und kein Tier verirrte sich in dieses verfluchte Land. Erst als Pinaga den Boden berührte, wo sogleich Quellen entsprangen, Dorga die Tiere an diese lockte und Rulcr die Tulacer schuf. Das Land bereit diese zu versorgen und zu nähren fanden sie im Talen der Pinaga. Dort, wo sie sich niederliesen, nach ihrem Willen nach...

Sirom blätterte vorsichtig weiter. Der Text war uralt und dementsprechend von religiösen Vorstellungen geprägt und von Mythen durchzogen. Somit war es für ihn recht uninteressant. Mehrere Bilder und wenig Schrift zierten die nächsten Seiten. Er klappte das Buch zu, stellte es weg und zog wahllos ein anderes, diesmal recht dünnes Buch aus dem Regal. ”Cikrom cel Parey”œ stand darauf. Das klang schon interessanter. Sirom klappte es auf und las in den uralten Seiten.

Mogrom Cikrom - Der dunkle Krieg
Sie kamen in tiefster Nacht, die Wesen aus den Sümpfen Sutraniens. Viele Monate dauerte nun bereits der Krieg mit ihnen doch nun waren sie, wie aus dem Nichts mit Waffen in Händen und Wut in ihren dunklen Herzen an der Spitze der großen Treppe aufgetaucht. Das warnende Geräusch des Wächterhornes hallte durch das Tal und weckte alle. Mit einem Mal wurde die Dunkelheit vom Licht frisch entzündeter Fackeln und Laternen die die Gassen und die gesamte Stadt erhellten verdrängt. Magier und Krieger, gerade geweckt doch in voller Ausrüstung rannten hin zum großen Haupttor, während sich die neugierigen der übrigen Bürger auf dem Hauptplatz versammelten und andere sich in ihren Häusern verschanzten. Wie es meine Aufgabe war begab ich mich in die Mitte der auf dem Dorfplatz versammelten und begann zu predigen. Meine Stimme erhob ich noch über das stetige Gurgeln und Platschen der Wesen, gemischt mit den Geräuschen fliegender Feuerbälle die die nächtliche Luft durchdrangen und aufheizten. Etwa zur Nachtmitte stürmte ein Mann aus Richtung der Tores auf den Platz und unterbrach meine Predigt. Er berichtete von Höllenkreaturen, schwarz wie die Nacht, die jedes Leben mit einer einzigen Berührung zerstören konnten. Ein immer lauter werdendes Murmeln ging durch die Menge welches ich trotz meiner Bemühungen nicht unterbinden konnte. Erst als Schreie aus Richtung der Häuser auf den Platz drangen verstummten alle. Jemand schrie aus voller Kehle: ”Feuer!”œ Ein vernichtender Anblick. Mehrere Häuser standen in Flammen und immer wieder vielen brennende Pechpfeile vom Himmel. Die Straßen waren schnell gefüllt von Tulacern die Wassereimer schleppten, Frauen die ihre Kinder aus den Häusern gerettet hatten und Knappen die Schwerter und Schilde für Krieger und Stäbe für die Magier zum Haupttor trugen. Erst als viele Häuser ganz oder zu größten Teilen abgebrannt, jedoch alle Feuer gelöscht waren graute der Morgen, doch das Glucksen, Platschen und das Knistern der Magie wollte noch immer nicht enden. Langsam wurde das Rot am Horizont intensiver und die ersten Strahlen der Sonne brachen den morgendlichen Nebel. Plötzlich wurden die Geräusche leiser und eine bedrückende Ruhe kehrte ein.

Irritiert blickte Sirom auf die Schriftzeichen. Die Handschrift, bis zu diesem Absatz weich und sanft geschwungen änderte sich mit einem mal zu einem viel härteren Schreibstil. Der erste Abschnitt war offensichtlich von einem Priester, wie er dem Text entnehmen konnte geschrieben worden, doch wer schrieb nun? Das Buch schien eine Art Bericht darzustellen und nicht eine Geschichte. Neugierig über den weiteren Verlauf las er weiter.

Endlich zogen die Kreaturen sich zurück. Wir hatten das Tor halten können. Bald verstummte das Gemurmel der Magier das die gesamte Schlacht hindurch nicht abgebrochen war. Auch wir Krieger senken, endlich, erschöpft nach stundenlangem Kampf die Waffen und zogen und, bis auf wenige Wachposten in die Unterkünfte nahe dem Tor zurück. Doch lange Ruhe sollte uns nicht vergönnt sein. Als die Sonne beinahe ihren höchsten Stand erreicht hatte wurde ich von einem Boten geweckte. Ishta Erkosh, der Oberste der Magier erwartete mich und die anderen Kúnesh vor dem großen Turm. Seine Autorität duldete keinen Aufschub. Als ich dort ankam erwarteten er und die anderen mich bereits. Meister Erkosh begann zu sprechen:
”Kúnesh! Ihr wisst wir haben bereits eine große schlacht hinter uns, doch ihr wisst auch das die Gefahr noch immer vor unseren Toren im Wald lagert, wo nun der Nebel herrscht. Lassen wir die Nacht ohne Taten hereinbrechen wird sie unser Untergang sein. Wir müssen zuschlagen solange uns noch die Zeit bleibt. Ruft eure Männer zusammen und schickt sie mit ihren Waffen hierher. Die euren lasst nun bereits hier. Ihr werdet sie rechtzeitig und von mir persönlich bearbeitet zurückerhalten.”œ Mit diesen Worten kamen einige Magier aus dem Turm, nahmen unsere Waffen entgegen und verschwanden mit ihnen wieder und wir taten wie uns geheißen.
Bereits wenig später waren die Vorbereitungen abgeschlossen und die Truppen standen bereit. An die 3000 Mann hatten sich vor dem Stadttor eingefunden, jeder einzelne mit einer rötlich schimmernden Waffe in Händen. Ein letztes Mal vor der Schlacht sprach ich zu meinen Männern.
”Hört her! Ihr wisst, dass viele von uns aus dieser Schlacht vermutlich nicht zurückkehren werden und auch der Tod kein angenehmer sein wird, denn wir kämpfen gegen Wesen ohne Mitleid, gefühlslos und Todbringend.”œ Bei den nächsten Worten hob ich meine Stimme: ”Doch ihr wisst auch wofür wie das tun! Für unsere Heimat! Für unsere Familien! Für unsere Zukunft! Und genau aus diesem Grund werden wir ihnen zeigen wie ein Tulacer kämpfen kann! Und wir werden siegen!”œ
Ein Jubelgeschrei begleitete meine letzen Worte, schlug schnell auf die anderen Teile des Heeres über und bald bebte der Boden unter den Füßen der Soldaten und die Mauern schienen ob des Gebrülls zu zittern. Zufrieden blickte ich zu den anderen Kúnesh. Diese nickten leicht. Ich hob mein Kriegsschwert und die anderen zehn taten es mir gleich. Sogleich verstummte das Geschrei und wurde durch das Knarren der schweren sich nun öffnenden Tore ersetzt. Wenige Sekunden kehre völlige Ruhe ein. Wie auf Befehl richteten wir unsere Waffen nach vorn und brüllten wie aus einem Munde: ”Zum Angriff!”œ
Das riesige Heer schwappte wie auf einer Welle des erneut aufkommenden siegessicheren Geheuls getragen nach vorn. Wir stürmten auf den nicht weit entfernt im Nebel liegenden Waldrand zu. Als dunkle Schemen sah ich die widerlichen Kreaturen darin umherschleichen. Je näher wir kamen desto lauter nahm ich das von der letzten Nacht bekannte und Übelkeit hervorrufende Glucksen und Gurgeln wahr, jedoch schien auch das Leuchten jeder einzelnen Waffe umso intensiver zu werden. Wie vom Licht tausender Kerzen erleuchtet brach das Heer durch den dichten Nebelschleier. Jeder einzelne Wassertropfen teilte das Licht und glitzerte in tausenden Farben. Der ganze Wald war von Leuchten erfüllt, doch der wunderbare Anblick verlor seinen Glanz durch die Schreie der Männer, das Glucksen der Wesen und das Geräusch von tief ins Fleisch fahrender Klingen. Schwerter, Äxte, Streitkolben und Lanzen trafen die Sumpfwesen, doch so schnell wir sie auch niederstrecken konnten töteten sie Soldaten unserer Armee. Bald hingen Bluttropfen, von derselben Magie wie das Wasser gehalten in der Luft. Es schien mir als würde eine ewige Zeit vergehen in der ich nur meine Kriegsaxt schwang, während ein Mann nach dem anderen neben mir fiel. Glück oder Schicksal mag mein Überleben gewesen sein, doch mit einem Mal kam keines der Wesen mehr aus den tiefen des Waldes. Mit einem letzten tiefen, röhrenden Gurgeln zerfiel das letzte Wesen, von meiner Klinge getroffen zu Erde und Schlamm. Nur mein rasselnder Atem, der der Männer hinter und neben mir, sowie das Klirren der Waffen und Rüstungen erfüllte nun die Gegend. Leichen bedeckten den Boden, die Luft roch nach Schweiß, Blut und Moder. Ich richtete mich auf und trat vor die Männer, unterdrückte das Würgegefühl und fasste mich um zu ihnen zu sprechen:
”Männer! Heute haben wir einen großen Sieg errungen, doch wir haben auch vieles verloren. Kameraden, Freunde und Bekannte sind gefallen, doch der Feind ist bezwungen. Lasst uns diese Botschaft in die Stadt zurücktragen. Danach werden wir den Gefallenen die letzte Ehre erweisen.”œ Ich schritt durch eine Fasse die sich gebildet hatte. Erschöpfte und oft blutverschmierte Gesichter blickten mir entgegen, doch nahezu alle mit demselben siegesbewussten und stolzen Glanz in den Augen. Erhobenen Kopfes marschierten wir in die Stadt zurück.

Vor Siroms geistigen Auge wurde die Situation, die damals in dieser Gegend herrschte immer deutlicher. Er blätterte langsam weiter. Auf den nächsten Seiten wurde über den Neuaufbau der Stadt und eine Blütezeit des Volkes berichtet, doch Sirom las nur wenige Abschnitte wirklich ganz.

Sevium - Ruhige Zeit

Es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet und doch waren alle Straßen, Gassen und auch die großen Plätze vom Schein unzähliger Kerzen und fliegender Lichter erleuchtet. Zum 100-ten Male jährte sich nun der Tag des Endes des Mogrom Cikrom. Magie lag in der Luft. Bald wurde die magische Wolkendecke aufreissen und die Strahlen der Sonne freigeben. Vom Turm der Kathedrale aus lies ich meinen Blick über den riesigen Westwald schweifen und sah dann gen Osten, in den Himmel hinauf. Wie jedes Jahr, doch lange nicht so prächtig wi in diesem hörte es auf zu regnen, der Himmel erhellte sich und schließlich brachen die Strahlen der Sonne durch die Wolken. Das Rot der Morgensonne erleuchtete die ganze, sich in Festtagsstimmung befindende Stadt. Der große, weiße Turm der Magier nahm das Rot regelrecht auf und schien es sogar noch zu verstärken, während die Scheiben der Kathedralenfenster das Licht spiegelten und ebenfalls hell leuchteten. Ein wahrlich wunderbarer Anblick welchen ich mir noch nie hatte entgehen lassen. Der Morgen verging wie im Fluge. Von Mittag bis in den Frühen Abend herrschte geschäftiges Treiben. Vorbereitungen wurden getroffen und schließlich war es endlich soweit. Mit viel Musik und Tanz wurde das Festmahl auf dem Marktplatz, zu dem jeder Tulacer geladen war eröffnet. Schausteller erfreuten die Zuschauer, Magier zeigten ihr Können und Krieger duellierten sich. Bis spät Nachts aßen und tranken alle, feierten ausgeladen und taten das eine oder andere, was jedoch in dieser Nacht bald vergessen war.

Mit einem Grinsen im Gesicht, wohl wissend ob der Situation während solcher Feste las Sirom den Abschnitt und blätterte weiter. Nachdem er bei etwa drei Vierteln des Buches angekommen war waren die Seiten plötzlich leer. Grübelnd suchte er weiter hinten, fand jedoch nicht bis plötzlich einige Blätter aus dem Buch vielen. Sirom hob diese auf. Sie waren zerrissen und von Blut und Wachsflecken bedeckt und boten sich ihm wie ein Kontrast zu dem sauber geführten Buche dar. Neugierig übersetzte er den Text.

Purkam Lisar, Cinaro Delom - Ende der Zeit, Griff des Sandes

Es ist meine Pflicht zu berichten.
Wir wussten nicht woher sie kamen oder warum sie kamen. Still und rau wie Sand selbst aus dem sie bestanden griffen sie die große Mauer an. In einem Sandwirbel rauchten sie auf, unsere Abwehr problemlos überwindend. Wir wollten sie, wie wir es so oft bei unseren Feinden taten am großen Tor stoppen, doch die kamen über die Berge, hunderte, tausende von ihnen. Ein Großteil der Bürger, sowie die wenigen Magier die im Turm zurückgeblieben waren fielen, noch ehe wir sie überhaupt bemerkt hatten. Wie Schwert auf Schwert prallten ihr und unser Heer aufeinander. Die Männer kämpften tapfer und voller Siegeswillen, doch sie wurden besiegt. Tote Körper bedeckten den Boden und die Angreifer wüteten unerbittlich unter den Überlebenden. Nur wenige vermochten sich zu uns Magiern in den wieder zurückeroberten Turm zu retten. Ilur, einer der Höchsten hatte den Plan sie alle mit einem einzigen magischen Schlag auszulöschen. Ich blickte durch ein Fenster hinaus. Die Sandwesen zerstörten Haus für Haus. Blieb uns denn eine andere Wahl? Das Siegel, ein Heptagramm wurde auf den Boden gezeichnet und wir formierten uns darum. Langsam begann die Magie zu wirken. Sie war nahezu körperlich spürbar. Die Luft knisterte, der Singsang nahm den Takt an, der gesamte Raum schien zum bersten mit magischer Energie gefüllt. Ich hörte noch das Knacken der Wände, doch meine Magie floss weiterhin. Ich zitterte. Das letzte Wort der Formel glitt über meine Lippen. Die Mauern barsten. Die Steine zersprangen und ich fiel in die Tiefe.
Ich weiss nicht wie lange ich Bewusstlos war, doch als ich wieder erwachte war eines meiner Beine taub und mein Kopf schien dem explodieren nahe zu sein. Der Turm war bis auf wenige Grundmauern völlig verschwunden und offensichtlich hatte keiner der anderen überlebt. So leise und schnell wie ich konnte schleppte ich mich in Richtung Kathedrale, in Gedanken nur all das aufzuschreiben. Überall lag Sand. Egal in welche Richtung ich blickte, nirgendwo sah ich etwas anderes. Was hatten wir nur getan? Erst kurz vor den Toren der Kathedrale sah ich sie, nicht weit von mir schweben. Tod und dennoch lebendig, fremd und doch so vertraut. Tief in mir spüre ich, dass es mich langsam zu ihnen zieht. Es ist nun wohl an der Zeit.

Hier endete das Buch. Alle restlichen Seiten waren leer.


Anmerkungen:
Kúnesh: Heeresführer der Tulacer. Früher 11 an der Zahl, jeder für einen Gott stehend, später nur noch 6 da mehrere Götter in Vergessenheit gerieten.

Die Tulacer: Gehören allgemein zum Volk der Menschen, haben jedoch bräunliche Haut und allesamt rötliches bis braunes Haar. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht sehr.

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