Ich hoffe die Länge entschädigt für die lange Wartezeit
Kapitel 2
Der Mann wendete sich wieder Delana zu. Noch immer lag ein eisiges Lächeln auf seinen Lippen welches ihr beinahe das Blut in den Adern gefrieren lies.
"Endlich lernen wir uns also kennen", sagte er leise und, als hätten seine Worte eine unsichtbare Halterung gelöst, gaben ihre Beine in eben diesem Moment nach und Delana sank auf die Knie. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und die konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
""B-bitte tut mir n-nichts", hörte sie ihre zittrige Stimme, "L-lasst mich gehen."
"So viel habe ich auf mich genommen um euch hierher zu bringen und nun denkt ihr ich würde euch einfach töten oder gehen lassen?", meinte er ruhig, kam näher und streckte eine Hand nach ihr aus. Delana rutschte zurück so weit es eben ging. Tränen der Furcht und Verzweiflung sammelten sich in ihren Augen, in welchen man ihre Angst wie in einem offenen Buch deutlich ablesen konnte.
"Fürchtet euch nicht und trauert nicht um Korilo. Ihr wisst wie er war. Ihr wisst wie er euch belogen und verkauft hat. Er hat es verdient!", flüsterte der Mann ihr eindringlich zu und kurz breitete sich eine eigenartige, tiefe Ruhe in Delana aus und ihre Gedanken wurden klarer. Sie trauerte doch nicht um ihn. Nie würde sie das tun. Für einen Moment schien der Raum vor ihren Augen zu verschwimmen und sie sah wieder den leblosen Körper Korilos vor sich, doch empfand sie weder Ekel noch Schrecken. Nein, es war Erleichterung, Genugtuung, ja sogar Freude.
Sie schüttelte, erschrocken vor ihren Gefühlen, die so wenig ihre eigenen zu sein schienen und es wohl doch waren, den Kopf und der Mann tauchte wieder vor ihren Augen auf. Sie spürte seine Hand an ihrem Arm und merkte erst jetzt, dass sie nicht mehr auf den Knien saß, sondern aufrecht stand. Auch die Veränderung im Gesicht des Mannes bemerkte sie sofort als sie ihn ansah. Die Schlangenaugen waren keine solchen mehr. Sie waren nun von wunderbarem, tiefem Blau.
"Kommt", sagte er plötzlich, drehte sich um und verlies, ohne noch einmal zurückzublicken den Raum durch eine dicke, eisenbeschlagene Tür die sich von allein geöffnet hatte. Einen Moment lang wollte Delana nach einem der Dolche, die noch immer auf dem Tisch neben ihr lagen, greifen, doch ihr Verstand sagte ihr, dass diese Waffe ihr nichts bringen würde. Mit einem leisen, ratlosen Seufzen lief sie ihm einfach nach.
Hinter der Türe führte eine steinerne Treppe nach oben. Kaum hatte sie die erste Stufe betreten schloss sich die Tür hinter ihr von alleine. Mit einem noch mulmigeren Gefühl als zuvor stieg sie hinauf, lief durch eine weitere Tür die sich ebenfalls von selbst wieder schloss und kam in eine recht große, runde Halle. Einige kleine Deckenfenster ließen orange-rotes Abendlicht herein. Die Fackeln an den Wänden brannten noch nicht. Langsam, Schritt für Schritt begab sie sich in die Mitte der Halle. Wohin war er gegangen? Nirgends war mehr eine Spur von ihm zu sehen und keine der 10 Türen, die sie zähle wies irgendwelche Besonderheiten auf. Sie waren alle komplett identisch. Nur ein größeres Tor stach heraus. Schnell, wenn auch mit wenig Hoffnung rannte sie hin und versuchte es zu öffnen. Verschlossen. Sie hatte es schon vermutet, doch war sie ob der bitteren Wahrheit trotzdem enttäuscht als sie sich wieder zu den kleineren Türen umdrehte. Sie meinte ein leises Lachen zu hören, doch noch immer war niemand zu sehen.
”Hallo?”œ, rief sie, bekam jedoch keine Antwort. Sie blickte ratlos auf die vielen Turen. Durch welche sollte sie gehen? Plötzlich viel ihr eine von ihnen ins Auge. Eigentlich sah sie auch nicht anders als die übrigen, doch irgendwie wollte Delana dort unbedingt hinein. Langsam, seltsam vorsichtig lief sie hin, öffnete die Tür und linste hinein. Ein leichter Hauch von Kälte schlug ihr ins Gesicht. Der Raum war fensterlos, dunkel und doch zugleich beleuchtet. Delana wusste nicht wie sie es beschreiben sollte, denn obwohl der Raum stockfinster war konnte sie jede Kleinigkeit erkennen. Sie schlüpfte hinein und schloss die Tür vorsichtig hinter sich, obwohl sie sicher wieder von alleine ins Schloss gefallen wäre. Die Wände waren gänzlich von Regalen voller Bücher bedeckt die leicht zu glitzern schienen. Ja, kalt war es hier schon ein wenig. In der Mitte des Raumes stand ein Podest auf welchem etwas lag, dass einer Jahrmarktskristallkugel stark ähnelte, nur war diese Kugel pechschwarz. Das seltsame dunkle, kalte Licht, wenn man es so nennen konnte, schien von jener auszugehen. Schritt für Schritt bewegte sie sich darauf zu. Sie wusste nicht einmal sicher warum sie das tat. Sie tat es einfach.
Je näher sie kam desto kühler wurde es, doch eine seltsame, gespannte Aufregung wärmte sie von innen. Sie stand nun direkt vor dem Podest und streckte die Hände nach dem Ding aus. Ihr Atem bildete kleine Wölkchen. Sie berührte es. Eisige Kälte umschloss augenblicklich ihre Fingerkuppen, dann die Finger und schließlich beide Hände, von wo aus sie langsam die Arme nach oben kroch. Doch Delana störte sich nicht daran. Sie hielt die Kugel leicht in Händen und blickte in die tiefe, scheinbar unendliche Schwärze. Nach wenigen Sekunden begann der Raum vor ihren Augen zu verschwimmen. Sie fühlte wie ihr Geist abglitt, ihre Gedanken sich fortbewegten. Sie fühlte sich leicht wie eine Feder und meine, für einen kurzen Moment ihren eigenen Körper dort, mit der Kugel in Händen stehen zu sehen.
Ein Zimmer tauchte mit einem Mal vor ihren Augen auf, ein edles Schlafgemach. Obwohl von außen noch abendliches Sonnenlicht gedämpft durch die zugezogenen Vorhänge schien lag ein recht beleibter Mann schlafend auf einem prunkvollen Bett. Gerade als Delana sich weiter umsehen wollte hörte ein leises Knarren und drehte sich um. Eine in schwarz gekleidete Gestalt schlüpfte, nahezu lautlos durch den gerade entstandenen engen Türspalt. Delana konnte im Dämmerlicht kaum das, durch ein Tuch verdeckte Gesicht erkennen, doch die Gestalt besaß eine eindeutig weibliche Figur. Die Frau schlich an das Bett und zog lautlos einen Dolch. Delana stockte der Atem. Was sollte das? Die Frau drückte dem Schlafenden eine Hand auf den Mund und schnitt ihm mit einer einzigen, schnellen Bewegung die Kehle durch.
”Nein!”œ, schrie Delana und wollte hinlaufen, irgendetwas tun, doch weder konnte sie sich bewegen, noch schien die Schwarzgekleidete sie zu hören. Eben so leise wie sie gekommen war entschwand die Gestalt auch wieder durch den Türspalt. Delana drehte sich fast der Magen um als sich das Bild der blutüberströmten Leiche in ihr Hirn bohrte, doch schon verschwamm der Raum wieder vor ihren Augen und bald fand sie sich wieder an einem anderen Ort wieder.
Sie stand mitten in einem Wald! Sie atmete tief ein. Die Luft war kühl, frisch und es roch nach Herbst. Die Blätter der Bäume leuchteten in allen möglichen Farben, vom letzten verblassenden grün, über gelb, zum wunderbaren rot, bis hin zu den bereits abgefallenen braunen Blättern. Es war so friedlich hier. Und es tat gut nach dem Erlebnis, dass sie gerade gehabt hatte. Das orangerote Licht der langsam untergehenden Sonne erleuchtete den Wald nur noch schwach. Sicher würde bald die Nacht hereinbrechen. Dieses Mal konnte sie sich bewegen, doch schienen ihre Füße von selbst einem, Delana unbekannten Weg zu folgen.
Hundegebell und Hufklappern war mit einem Mal in der Ferne zu hören und kam langsam näher. Auch Delana merkte, dass sie sich direkt darauf zu bewegte. Bald kamen sie in Delanas Sichtweite. Es war wohl eine kleine Jagdgemeinschaft. Drei junge Männer ritten auf Pferden voraus und hinter ihnen kam ein kleiner Zug, welche wohl ihre Diener waren, mit der bisherigen Beute hinterher. Delana konnte nicht genau erkennen was sie trugen, doch sie schienen bereits einiges geschossen zu haben. Plötzlich drang ein Rascheln an ihr Ohr und sie drehte sich um.
”Dort ist noch etwas! Das nehmen wir noch mit!”œ, rief jemand und sie hörte kurz darauf das Geräusch einer auslösenden Armbrust. Nur wenige Millimeter vor ihrem Gesicht flog der bolzen an Delana vorbei. Sie kreischte erschrocken auf, sprang zurück, doch ein zweiter, spitzer Schrei hatte den ihren noch übertönt. Sie blickte in die Richtung in welche der Bolzen geflogen war und stieß einen zweiten Schrei aus. Wenige Meter entfernt, mitten, in diesem ach so friedlichen Wäldchen lag nun ein kleiner Junge. Der Bolzen hatte sich in seine Brust, direkt dorthin, wo das Herz lag gebohrt. Zwei Körbe voller Beeren lagen umgekippt neben ihm auf dem Boden. Und ein Mädchen kniete dort neben ihm. Geschockt, zitternd, mit Tränen in den Augen, irgendetwas vor sich hin sprechend und den Körper mit den Händen leicht schüttelnd, als wollte sie ihn wieder aufwecken. Delana wollte zu ihr gehen. Tröten, helfen, irgendetwas tun, doch wieder konnte sie nicht. Sie konnte nur, selbst ungesehen, ungehört, zusehen.
Die drei Jäger kamen langsam angeritten und stiegen ab. Die Hunde waren bis auf ein leises Hecheln und Schnüffeln verstummt. Niemand sagte etwas. Nur das leise Weinen des Mädchens erfüllt die abendliche Welt des Waldes.
Innerlich schrie Delana auf. Sie wollte nur noch weg! Weg von diesem Wald, weg von irgendwelchen Schlafräumen, weg vom Tod und mit einem Mal befand sie sich wieder in dem seltsamen Raum. In ihren Händen ruhte die Kugel. Nein, sie schien zu pulsieren und Wellen tiefster Kälte durch ihren Körper zu jagen. Geschockt lies sie die Kugel fallen und taumelte zurück. Erst jetzt spürte sie wieder ihr Herz, welches ihr bis zum Hals schlug. Klirrend zerbrach das Ding auf dem Boden, doch die Stücke flossen, flüssig wie sie plötzlich geworden waren zurück auf das Podest und formten sich zurück zu ihrer alten Form. Unversehrt lag sie dort, die seltsame Kugel.
Fluchtartig verließ Delana den Raum und schleuderte die Tür hinter sich zu. Eisige Kälte erfüllte noch immer ihren gesamten Körper und nur langsam kehrte Wärme, Stück für Stück zurück. So schnell sie ihre Füße trugen lief sie fort von dieser unheilvollen Tür und erst als die die Wand auf der anderen Seite der Halle erreicht hatte blieb sie stehen und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Angstvoll blickte sie zurück. Sie hatte nun in kürzester Zeit mehr tote Menschen gesehen als je zuvor. Eigentlich hatte sie zum ersten Male einen Toten gesehen. Ein weiterer Schauer lief durch ihren Körper. Was sollte sie nur tun? Sicher führte nicht eine dieser Türen nach draußen. Wie sollte sie nur hinauskommen? Wie? WIE!?
”Hallo!?”œ, rief sie erneut mit zittriger Stimme, doch wieder blieb die Antwort aus. Sie sank zu Boden und vergrub den Kopf in ihren Händen. Leise begann sie zu Schluchzen und wollte Weinen, doch es viel ihr seltsam schwer, nahezu unmöglich.
”Steht auf!”œ, hörte sie eine Stimme und blickte auf. Der Mann stand wieder vor ihr, nun in eine rot-schwarze Robe, wie sie die Magier gern trugen gehüllt. Sie hatte ihn nicht kommen hören, doch sie sah nicht ein weshalb sie ihm einfach gehorchen sollte.
”Warum? Was wollt ihr von mir?”œ, fragte sie trotzig, doch zu verängstigt um mehr Kraft und Wut in ihre Stimme zu legen.
”Eine Schülerin meiner Künste sitzt nicht heulend herum. Steht auf!”œ, antwortete er knapp.
”Schülerin? Ich bin nicht eure Schülerin? Ich will es auch nicht sein! Lasst mich gehen! Das ist alles was ich will. Ich bitte euch”œ, erwiderte sie aufgebracht und verwundert von seinen Worten, doch ihr Körper hatte dem Befehl des Mannes inzwischen bereits Folge geleistet und hatte sich erhoben.
Was soll dieser Unsinn?, fragte Delana sich selbst. Sie wollte doch nur wieder nach Hause. Zu ihren Eltern. Oder von ihr aus auch einfach nur weg von diesem Ort!
”Ich sagte bereits, dass es dumm wäre euch gehen zu lassen. Ihr wollt die Kräfte der Magie die in euch liegen kennen lernen, erforschen und ausbauen. Ihr wisst das. Ihr seid mehr als die anderen, denn ihr seid der Magie mächtig. Ihr habt das immer gewusst. Und nun kommt”œ, sagte er, ging zielstrebig zu einer der äußeren Türen, welche sich als er näher kam von selbst öffnete und betrat den dahinter liegenden Raum. Wieder begannen Delanas Beine von alleine hinterherzulaufen. Sie wollte sich zunächst wehren, stehen bleiben, sich widersetzen, doch etwas sagte ihr, dass dies sinnlos sei. Sie war eingeschlossen, gefangen. Was konnte sie schon tun? Sicher würde er bald merken, dass sie sie Falsche war, egal was er vorhatte. Sicherlich würde es so kommen, denn eine andere Hoffnung hatte sie nicht mehr...
Kraftlos, doch ohne Angst betrat sie den Raum. Sie hörte wie hinter ihr die Tür leise ins Schloss fiel, blieb stehen und sah sich, mit einer eigenartigen Neugierde um. Jeder Zentimeter von Wand, Boden und Decke war von schweren, dunklen Teppichen bedeckt. Licht spendeten hier keine Fackeln, sondern die Delana wohlbekannten, magischen Lichter, auch wenn sie scheinbar düsterer strahlten als normal. Der Mann wartete bereits hinter dem einzigen Möbelstück des Raumes, einem Buchständer, auf welchem ein in schwarzes Leder gebundenes Buch ruhte. Er lächelte sie, scheinbar herzlich an und Delana musste sich regelrecht zwingen diese Geste nicht zu erwidern.
”Von heute an werdet ihr mein Lehrling sein”œ, begann er, ”Daher werdet ihr mich von nun an mit Meister ansprechen und exakt befolgen, was auch immer ich euch auch auftrage. Verstanden?”œ
”Ja, Meister”œ, hörte Delana sich sagen, noch bevor sie überhaupt über die Worte die er gesprochen hatte nachgedacht hatte.
”Bevor wir beginnen werdet ihr einen Schwur ablegen. Tretet neben mich und legt eure Hand auf die Seite des Buches”œ, befahl er und Delana gehorchte wieder, dieses Mal ein wenig bewusster, wenn der erste Schritt auch wieder von alleine kam. Sie lief zu ihm, stellte sich neben ihn und legte die Hand auf das Buch.
”Lest dies”œ, sagte er und deutete auf einen, in ihr unbekannter Sprache verfassten Text. Sie wartete kurz, vermutete, dass sie sowieso wieder einfach beginnen würde, musste dann jedoch bewusst beginnen vorzulesen. Mit seltsamer Leichtigkeit kamen die Worte über ihre Lippen und das, obwohl sie sicher war solche Schrift nie zuvor gelesen, geschweige denn gehört zu haben. Bis auf ein leichtes Kribbeln in der Hand, welche das Buch berührte spürte sie keine Veränderung, doch das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht des Magiers als sie geendet hatte sagte ihr, dass es sicherlich etwas bewirkt hatte. Vorsichtig nahm sie die Hand wieder von dem buch und betrachtete sie. Alles war in Ordnung. Nichts zu sehen, keine Veränderung zu bemerken.
”Nun können wir beginnen, doch erwartet zunächst nicht zu viel. Ihr werdet die meiste Zeit alleine lernen und Bücher lesen. Zumindest, bis ihr die Grundlagen beherrscht. Mit der Zeit werdet ihr jedes Buch das sich in der Bibliothek im Nebenraum befindet lesen. Ich werde euch nur alle zwei Tage für wenige Stunden selbst unterrichten. Morgen werde ich euch zum ersten Male zu mir rufen, doch für heute werdet ihr euch zurückziehen. Ich habe euch ein Gemacht zugeteilt wohin einer meiner Diener euch nun führen wird. Des Weiteren werdet ihr dort neue Kleidung finden. Euer altes Kleid braucht ihr nicht mehr. Ihr könnt nun gehen”œ, sagte der Magier und wendete sich dem Buch zu, offenbar nicht gewillt auch nur noch ein einziges Wort an sie zu verschwenden.
Gehorsam, da alles andere wohl sinnlos gewesen wäre, verließ Delana den Raum. In der Halle wurde sie bereits von einem, knapp einen Meter großen, vollständig in einen grauen Mantel gehüllten etwas erwartet. Ohne ein Wort lief es schnellen Schrittes los und Delana folgte ihm, wobei sie sich ein leises Seufzen nicht verkneifen konnte. Es führte die durch eine der Türen, die, welche sich ganz links außen befand, in einen Gang mit vier weiteren Türen und dort zur Allerletzten. Kurz blieb es steht, streckte einen verhüllten Arm aus, deutete auf die Tür und verschwand dann blitzschnell wieder aus dem Gang. Delana blickte ihm kurz nach, schüttelte dann jedoch den Kopf und betrat schnell das Zimmer. Es war klein, sauber und, kurz gesagt, dunkel. Boden, Decke und Wände waren aus dunkelbraunem Holz, doch das Holz des Schranks und des Bettes war pechschwarz. Sie wusste nicht warum, doch lief sie zunächst zu dem Schrank und öffnete ihn. Drei schwarz-rote Kleider hingen darin. Sie legte ihre Hand an eines und fühlte den Stoff. Weicher als Seide schien er zu sein. Sie schloss die Schranktüren wieder ging zu dem Bett und setzte sich darauf. Es war angenehm weich und sie strich mit der Hand über die schwarze Decke. Es fühlte sich wunderbar an.
Seufzend entkleidete sie sich, warf ihr Kleid achtlos auf den Boden und schlüpfte unter die Decke. Das Bett war kuschelig, warm und weich. Sie hatte erwartet, dass nun alle Gedanken auf die einströmen würden, dass sie weinen würde, dass sie darüber nachdenken konnte was eben geschehen war, doch dies geschah nicht. Irgendetwas lag wie ein Block vor ihrem Gehirn und noch bevor sie auch nur versuchen konnte es sich zu erklären war sie bereits in einen unruhigen Schlaf gefallen.