FW-Stories auf Fanfiction.net

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erziraphael
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 20. Jan 2009, 18:36

Yá'át ééh - ich hab wieder eine Meldung zu melden!
1. Das peinliche Drängeln lass ich in Zukunft weg - hat offensichtlich schon funktioniert ;)

2. Ich schreibe das nächste Kapitel bald fertig und stelle es hier rein, der zweite Teil geht ja dem Ende entgegen. Ob ich dann nach Kapitel 20 weiterschreibe - wer weiß?
Danke jedenfalls für das Fazit und viel mehr noch für das Lesen, das Kompliment weiß ich aufrichtig zu schätzen =)
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Fienchen
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von Fienchen » 25. Jan 2009, 19:35

O.o peinlich, hab jetzt erst gemerkt, dass der Dezember-Teil draußen ist^^

Gute Arbeit, aber inzwischen hab ich mehr und mehr das Problem, dass ich kaum noch weiß, wer wer ist... mit dem Auftragskiller-Kern komm ich klar, aber Ignotexx und Fenchurch z.B. kann ich nicht mehr einordnen (Irgendwie aus SaS, oder?)

Wär nett, wenn du mal wieder die Personenliste aktualisierst und neben dem Namen auch mal die Handlungen der Personen bisher beschreibst.
Doofen-Thread-Erstell-Unfähigkeitszauber

Ein sehr starker Zauber, der, auf eine Person angewandt jeden Gedanken an einen Rucksack oder Kaktuspfeilbeutel löscht. Außerdem wird sie gezwungen, vor dem Erstellen eines Threads die Suchfunktion zu nutzen.

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erziraphael
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 31. Jan 2009, 17:59

Okay, ich versuche mal ein wenig Ordnung ins Chaos zu bringen:

Auftragskiller
Notwen Caasi - Natla, neutral, objektiv, logisch
Vinyó Kre - Mensch/Zauberer, Witzbold, schwach
Count (o. Graf) Regley von Hinterwaldingen - Onlo, Provinzler, viel Allgemeinwissen, wenig Welterfahrung
Chontamenti - Serum-Geist, von der Welt genervt
Yaxva Tijet - Dunkler Magier, stur, mittel begabt
Jiko Gaga - Mensch/Arbeiter, etwas dümmlich, versteht keine/n Ironie/Sarkasmus
Mr. Blanche - Taruner, eingebildet, stets weiß gekleidet (friedhofsblond)
Rico de la Vaca - Mensch/Kämpfer, leicht zu verärgern, recht still
Abanderada Varuna - Traipser, keine Welterfahrung, Frohnatur
(Aicard Limoux) - eigentlich Mitglied von TaT, als Spion bei den Auftragskillern

Zusätzlich noch ein paar Personen, die nie offiziell Mitglieder der Auftragskiller waren, aber mit ihnen zusammenarbeiteten:
Geratheon - Taruner, enthusiastischer Vertreter für etliche Produkte
Sedna - Taruner, Mitglied von SaS als Kämpfer und Denker
Ignotexx - Zauberer, Bruder von Sedna, Pazifist
Videm Corume (in Kapitel 6”¦nicht nachschlagen!) - Mensch/Zauberer, Leiter von Taunt and Tacit, (ein)gebildet
Nija Apameia - Serum-Geist, Freundin von Aicard, einflussreiche Person der Konlir-Gruppe
Noir - Taruner, geistiger Gegenspieler von Blanche, mischt sich ungern in Dinge ein

Sowie die SaS:

SaS (Selfish and Solemn)
Namentliche Mitglieder:
- Dragus Try (Gründer) - Zauberer
- Illyrus Reilly (Sekretär) - Arbeiter, kommentiert Dinge bevor sie geschehen
- Sedna Kalyke
- Astraea - Kämpfer
- Astraios - Kämpfer
- Aither - Kämpfer
- Iapetos - Kämpfer

Als Pendant dazu:

TaT (Taunt and Tacit)
Namentliche Mitglieder:
- Videm Corume (Gründer) - dunkler Magier
- Pasiphae Lysithea
- Aicard Limoux (Momentan Mitglied der Auftragskiller)
- Ijiraq - Serum, hochrangiges Mitglied von Taunt and Tacit
- Cygnus Veracruz - Arbeiter/Zauberer, Überläufer

Im zweiten Teil, den Kapiteln 11-20 hauptsächlich wichtig:

"Revolution"
Bestehend aus
- TaT
- Teilen der östlichen und nördlichen Bevölkerung

"Konterrevolution"
Bestehend aus
- SaS
- Ignotexx, Fenchurch (Onlo, oft schlecht gelaunt), Euphrosyne (heller Magier, oft gut gelaunt) und Deprea (dunkler Magier, immer schlecht gelaunt)
- Auftragskiller
- Bewohner Konlirs inkl. Cyrus (Kämpfer, sucht nach praktischen und theoretischen Lösungen im Leben), Nija und Erziraphael (”¦)

Und um das Codenamenverwirrungsproblem aus Kapitel 17 zu lösen:
Die Gestalt - Fenchurch Zacatecas
Der Schreiber - Ignotexx Helixx
Der Beobachter - Sedna Kalyke
Der Antagonist - Cygnus Veracruz
Philby - Pasiphae Lysithea
Walter - Illyrus Reilly
Der Botschafter - Mike/Mark (RIP)


Hoffe, das hat weitergeholfen. Nachfragen einfach in den Raum stellen, ich hol sie dann ab. Kapitel 18, "Road to Shambala" poste ich wohl spätestens zum nächsten Wochenende.
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 7. Feb 2009, 18:20

Ausnahmsweise hab ich mal nichts zu sagen. Deshalb nur viel Spaß beim Lesen:

Kapitel 18 - Road to Shambala
These Nummer dreiundzwanzig
In düsteren Zeiten suchen die Menschen verzweifelter denn je nach der Wahrheit. Findet er sie nicht, erfindet er sie. Findet er sie, wird sie meist für so deprimierend befunden, dass sie schöngeredet werden muss. Und nur manchmal, mit Glück statt Schicksal, Zufall statt Planung, läuft einem die Wahrheit über den Weg. Und einmal mehr nur mit Glück kann man sie akzeptieren. Die Wahrheitssuche ist die schwierigste von allen Suchen im Leben, kostspielig und gefährlich zugleich. Ist sie jedoch erfolgreich, dann hat man mehr als nur die Wahrheit gefunden. Man hat sich selbst gefunden.


”Ich sehe was, was du nicht siehst”¦und das ist”¦grün.”œ
”Unsere Wegverpflegung”œ, meinte Astraea.
”Man hat uns Waldschlurchfleisch mitgegeben, Depp”œ, sagte dessen Bruder Astraios.
”Eben. Guter Zungenbrecher übrigens. Waldschlurchfleisch”¦”œ
”Waldschlurchfleisch schmeckt besser als Fisch.”œ
”Eine forensische Untersuchung des Waldschlurchfleisches, das besser als Fisch schmeckt, dient der Forschung in der Schlucht der Sandsteine. Wiederhole das”œ, forderte Astraea seinen Zwillingsbruder auf.
”Eine forensische Untersuchung des Waldflurschleisches, das besser fals isch schmeckt”¦”œ
”Schon verloren. Nächstes Spiel. Du musst was vorschlagen.”œ
”Ein Streit”œ, schlug Astraios vor.
”Ein Streit? Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich keinen Streit mit dir anfange.”œ
”Hast du nicht.”œ
”Doch.”œ
”Sicher nicht.”œ
”Bestimmt.”œ
”Daran würde ich mich erinnern.”œ
”Kein Streit, meine Worte.”œ
”Nein.”œ
”Doch.”œ
”Nein.”œ
”Doch.”œ
”Nein.”œ
”Doch.”œ
”Nein.”œ
”Das ist doch kein Streit”œ, meinte Astraea. ”Wir widersprechen uns nur.”œ
”Nein.”œ
”Doch.”œ
”Nein!”œ
”Ein Streit zielt nicht darauf ab, sich nur zu widersprechen.”œ
”Aber doch.”œ
”Nein.”œ
”Doch.”œ
”Vielleicht.”œ
”Doch.”œ
”Was? Ach, ich streite nicht mehr mit.”œ
”Doch.”œ
”Erst, wenn du zugibst, dass das eben kein Streit war.”œ
”Nein.”œ
Astraea blieb still.
”Jetzt streite mit”œ, forderte Astraios auf.
”Erst, wenn du zugibst, dass wir eben nicht gestritten haben.”œ
”Na gut. Ich gebe zu, eben haben wir nicht gestritten.”œ
”Geht doch.”œ
”Also?”œ, fragte Astraios.
”Also was?”œ
”Du hast gesagt, du streitest wieder mit, wenn ich zugebe, dass wir nicht gestritten haben!”œ, meinte Astraios und dachte lieber nicht über das Paradoxon in diesem Satz nach.
”Ganz genau”œ, stimmte Astraea zu.
”Also. Ich habe es zugegeben.”œ
”Hast du nicht.”œ
”Hab ich wohl!”œ
”Hast du nicht.”œ
”Hab ich!”œ
Reilly saß vier Meter entfernt auf einem Baumstamm. Die drei Mitglieder von Selfish and Solemn befanden sich an der Grenze zu Konlir. Die beiden Brüder wussten selbstverständlich nicht, dass Reilly sie beobachtete. Er hätte natürlich zu ihnen gehen können, ihnen sagen können, dass sie gefälligst ihre Arbeit tun sollten und weiter beobachten. Aber das hätte auch nicht viel geholfen. Zu ihrer Verteidigung konnte Reilly nur sagen, dass er Verständnis für sie hatte. Eine Woche war schon nichts passiert. Falls die Revolution von diesem Lager wusste, kümmerte es sie nicht. Es war pure Langeweile. Resignation machte sich breit in der Konterrevolution. Noch vor ein paar Tagen hatte Reilly nur zwei Szenarien für möglich gehalten: Entweder würde es eine gewaltsame Lösung geben, oder eine friedliche. Auf beides hatte er sich so gut es ging vorbereitet. Aber nicht hierauf. Er verfluchte sich dafür, weil er im Eifer nicht daran gedacht hatte, dass es eine dritte Möglichkeit gab. Stillstand. Es würde nichts geschehen. Die Revolution würde weitermachen wie bisher. Die Menschen in Konlir würden weitermachen wie bisher. Und die Konterrevolution würde nichts wagen. Weil sie noch zu schlecht geplant war. Fenchurch tat mehr, als eigentlich menschenmöglich war. Reilly ebenfalls. Auch Astraea und Astraios hatten stets gute Berichte abgeliefert. Nur wie lange würde es so bleiben? Was wäre, wenn es nicht genug Einsatz ist? Reilly lehnte sich zurück, wie er es in seinem Büro in seinem Sessel stets tat. Dummerweise hatte der Sessel eine Lehne. Der Baumstamm nicht.

These vierundzwanzig
Das schlimmste Monster ist das Warten. Es kann einen auffressen, auseinander reißen, verschlingen und hilflos zurücklassen.


Notwen schüttelte seine Arme und begann eine von Menschen erfundene Technik. Liegestützen. In Narubia war dies gänzlich unbekannt. Er begann zu zählen:
”Eins. Zwei. Drei. Vier.”œ
Blanche betrat den Raum. Notwen korrigierte sich:
”Einhundertzehn. Einhundertelf. Einhundertzwölf.”œ
”Was wird das?”œ, erkundigte sich der Taruner.
”Mir war langweilig”¦”œ
”Tedsakria!”œ, fluchte Blanche. ”Wir müssen langsam etwas unternehmen, Notwen!”œ
”Was denkst du?”œ
”Ich denke, dass du schon die ganze Zeit darauf wartest, dass dir jemand sagt was du tun sollst. Und deshalb bin ich hier.”œ
”Großartig. Jetzt kannst du auch wieder gehen.”œ
”Wir sollten vielleicht eine militärische Lösung vorbereiten.”œ
Notwen sah ihn verwundert an. ”Wir sind in der Stadt eingeschlossen.”œ
”Die Tore lassen sich von innen öffnen.”œ
”Damit wir von außen niedergemetzelt werden, genau.”œ
”Wenigstens hätten wir was getan.”œ
”Unseren Untergang besiegelt, mehr nicht.”œ
”Auch nicht schlimmer als das hier, oder?”œ, fragte Blanche und wedelte mit der Hand. Notwen überlegte kurz. Zögernd meinte er:
”Es gibt noch eine Möglichkeit”¦”œ
”Wenn du von Cyrus”™ Idee redest: Vergiss es. In den Bergen gehen wir drauf. Ende.”œ
”Wir werden sehen. Wir versammeln die Leute und stimmen ab. Ende und Aus!”œ

”Eine Versammlung? Nein, wie herrlich!”œ, grinste Cyrus. Erziraphael nickte. ”Es könnte interessant werden. Nija und Aicard warten draußen. Was willst du mit dem Messer?”œ, fragte er beiläufig.
”Frühstücken”œ, sagte Cyrus mit einem diabolischen Grinsen. ”Nur ein Witz. Ich möchte nur”¦wie sagt man in eurer Sprache? Auf Alles vorbereitet sein.”œ
Erziraphael und Cyrus traten ins Sonnenlicht, das in die Straßen von Konlir fiel. Cyrus hatte sich stets gewundert, warum Konlir so sonnig war. Überall wuchsen Bäume, grüne Wiesen im Osten und im Allgemeinen eine sehr anschauliche Landschaft. Doch befanden sich die Nebelwolken von Narubia nicht direkt über der Stadt? Und waren diese nicht so dick, stabil, was auch immer das richtige Wort sein mochte, um auf ihnen zu wandern? Damit würde er sich nicht länger beschäftigen, nahm sich Cyrus vor. Sollten doch Menschen wie Notwen versuchen, die Welt zu verstehen.
”Yᔙát ééh, meine Freunde”œ begrüßte der Kämpfer Aicard und Nija, die draußen warteten.
”Ebenfalls”œ, erwiderte Aicard, was ihm als geschickte Antwort erschien. Ob der Kämpfer ihn nun beleidigt oder gegrüßt hatte, Aicard hatte es ihm mit gleicher Münze heimgezahlt. Dies schien Cyrus aufzufallen, da ein amüsierter Blick in seinen Augen erschien. Vielleicht war er auch einfach nur komplett geistesgestört.
”Ihr habt ein neues Hauptquartier?”œ, erkundigte sich Cyrus.
”Ganz genau”œ, bestätigte der Serum-Geist.
”Sieht beschissen aus.”œ
”These Nummer fünfundzwanzig: Ein wichtiger und gleichzeitig feiner Unterschied im Leben herrscht zwischen Geschmack und Anerkennung von Qualität”œ, bemerkte Erziraphael.
”These Nummer sechsundzwanzig”œ, schaltete sich Cyrus ein. ”Diskussionen über Geschmack sind die schlimmsten von allen.”œ
”Das ist deine Meinung”œ, sagte Nija. ”Mir gefällt so was.”œ
”Siehst du”¦”œ

Die Versammlung schien genau wie alle bisherigen der Sorte abzulaufen. Zwar war die Lage ernst genug, um alle Bewohner aus ihren Häusern zu locken, andererseits trugen sie alle dieselbe ziemlich desinteressierte Miene.
”Ja”œ, begann Notwen schwach. ”Nach ausgiebiger Beratung”¦”œ
”Ausgiebig kann man getrost sagen”œ, hörte man Cyrus”™ Stimme aus der Menge. Blanche schüttelte genervt den Kopf:
”Cyrus: Bevor er mir sagt, dir zu sagen, dass du ruhig sein sollst: Sei ruhig.”œ
Notwen fuhr fort:
””¦haben wir uns dafür entschieden, zwei Möglichkeiten zu verkünden. Entweder gehen wir über die Berge - oder wir kämpfen gegen die Revolutionäre.”œ
Notwen war froh, dass er das so simpel zusammenfassen konnte.
”Ich will euch nichts vormachen: Der Weg über die Berge ist nicht ungefährlich. Wahrscheinlich wird es nicht funktionieren. Sollten wir uns zu einem Kampf entscheiden, sind unsere Chancen ähnlich gering. Wir würden letztere Option mit unseren Verbündeten von außen koordinieren.”œ
”Welchen Weg über die Berge würden wir nehmen?”œ, erkundigte sich Aicard.
”Den Berg im Westen, nördlich des Tores. Wir würden von ihm abgeschirmt sein, sodass man uns vom Tor aus nicht sehen kann. Außerdem ist der Berg relativ klein und leichter zu überqueren als die anderen. Noch Fragen?”œ
Keine Fragen. Damit hatte Notwen gerechnet. ”Also dann, wer ist für den Weg über die Berge?”œ
Notwen sah die meisten Auftragskiller ihre Hände heben. La Vaca hob seine Hand wie erwartet nicht, genauso wenig wie die anderen Kämpfer und Blanche. Cyrus blieb ebenfalls ruhig stehen, hob weder seine Hand noch blinzelte. Dabei war es seine Idee gewesen! Notwen blickte sich weiter um. Viele Handflächen konnte er sehen. Sehr viele.
”Nun gut, ich denke, dass hat es entschieden. Wir brechen am nächsten Morgen auf. Wer hier bleiben möchte, darf dies tun. Aber je größer unsere Gruppe ist, desto besser stehen unsere Chancen.”œ
Konlir verließ den großen Platz in der Stadtmitte.

These Nummer siebenundzwanzig
Jeder Mensch ordnet sich selbst ein, in jede Reihe, jede Gesellschaft, jede Umgebung, jede Gruppe, die ungeachtet ihrer Mitglieder ein starres Schema verfolgt - die große Ironie der Welt, dass die Ideale dieser leblosen Gruppen länger bestehen, als ihre Mitglieder sich überhaupt vorstellen können. Menschen ändern ihre Meinungen. Organisationen, Gruppen, als das bleibt gleich. Immer und nie.


”Ein toller Schachzug”œ, bemerkte Blanche, als sie zurück zum Hauptquartier gingen.
”Was?”œ, fragte Notwen unschuldig.
”Es ihnen so nüchtern darzulegen. Folglich haben sie sich für die nüchterne Möglichkeit entschieden.”œ
”Was hätte ich tun sollen? Flammende Reden halten?”œ
”Eine hätte vollkommen genügt. Aber ich mach dir keinen Vorwurf. Zumindest nicht, wenn es dir gelingt, die Leute über die Berge zu führen.”œ
”Das wird mir nicht gelingen. Du wirst sie führen. Ich nehme einen etwas anderen Weg. Die Jerodar-Diebe könnten uns vielleicht helfen.”œ
”Du bist noch viel verrückter und gerissener als ich gedacht habe. Ich bin dafür, dieser Revolution den Kopf abzuschlagen und du willst Konlir über die Berge bringen - jetzt ist es genau andersrum. Du kannst froh sein, dass ich gutmütig und intelligent genug bin, um zu erkennen, dass du am ehesten Erfolg hast, ob du nun in dieses neblige Gebirge hinauf oder dieses Morthondtal hinab steigst! Nimmst du jemanden mit?”œ
”Cyrus.”œ
”Weiß er das schon?”œ
”Nein.”œ

Konlir hatte sich versammelt. Oder was davon übrig war. Ungefähr fünfzig Personen aller Rassen standen am Fuße des kleinsten, aber dennoch gewaltig wirkenden Berges im Westen von Konlir. Notwen, der kein Gepäck mit sich schleppte, wandte sich an Cyrus:
”Was soll das?”œ
”Was?”œ, fragte Cyrus unschuldig.
”Das war deine Idee, die Berge zu überklettern!”œ
”Ich habe meine Meinung geändert.”œ
”Wie bitte? Was gibt dir das Recht”¦”œ
”Ich nehme mir das Recht”œ, unterbrach ihn Cyrus, ”jeden Tag eine andere Meinung zu haben, da ich jeden Tag ein anderer Mensch bin.”œ
Notwen resignierte. Es war zum verzweifeln.
”Und so etwas verbraucht Sauerstoff!”œ
”Keine Sorge, davon gibt es genug”œ, grinste der Kämpfer und deutete dann mit einer ausladenden Geste umher, um das nicht vorhandene Gepäck von Notwen zu symbolisieren. ”Gehst du nicht mit, Notwen?”œ
”Nein.”œ
”Bitte? Erst hältst du mir einen albernen Vortrag und dann”¦ ach egal. Wo gehst du hin?”œ
”Regley erzählte mir von einem Tunnelsystem, in dem wir Hilfe finden könnten”¦”œ
”Großartige Idee, mon général! Du willst also ganz allein in die Todestunnel von Konlir steigen, das Hauptquartier einer geheimen Organisation suchen und sie fragen, ob sie uns helfen? Falls ja, sei dir gewahr, dass ich davon weiß. Ich war einmal dort und glaub mir, wenn ich sage, dass es reiner Selbstmord ist, vor Allem wenn man um Hilfe bitten möchte!”œ
”Du weißt von den Leuten da?”œ
”Ja! Jerodar-Diebe, gemeine Mörder, das sind sie!”œ
”Nun denn, gut, dass ich nicht allein gehe”¦”œ
”Nicht allein?”œ, fragte Cyrus verwirrt.
”Nicht allein. Du gehst mit, Cyrus. Soweit ich weiß, kennst du dich in dem Tunnelsystem aus”¦”œ
”Was? Bist du bescheuert? Erst ein - halbwegs - rationaler Vorschlag, der wenigstens deinen Tod beinhaltet und jetzt machst du einen auf Colonel Kurtz?”œ
”Ein Sheriff, der sich vor der Arbeit drückt?”œ, hakte Notwen nach.
”Vielleicht sollten wir dich begleiten”œ, schlug Blanche vor.
”Nein. Ihr müsst den Leuten über den Gebirgskamm helfen. Wenn ihr es schafft, kriegen wir es auch hin. Und falls nicht, hoffen wir einfach, dass wenigstens unsere Aktion erfolgreich war. Also, kommst du mit, Cyrus?”œ
”Weißt du: Es gibt viele Menschen, die es nie wieder geben wird. Bei dir ist es sogar schade.”œ
”Das war keine Antwort”¦”œ
”Ich muss verrückt sein, aber ja, ich gehe mit. Dann habe ich wenigstens was zu lachen, weil du vor mir stirbst, John Rambo!”œ
Notwen schien das zufrieden zu stellen, denn er drehte sich zu den restlichen Auftragskillern, wünschte ihnen noch ein letztes Mal Glück und machte sich auf den Weg nach Osten, zum Eingang des Tunnelsystems. Kurz bevor er hinter dem nächstgelegenen Haus verschwand, drehte er sich um und rief Cyrus zu:
”Heute Abend, um acht Uhr. Vergiss deine Waffen nicht.”œ

Cyrus blickte ihm nach, folgte dem Natla aber noch nicht. ”Ein charmanter Kerl”œ, murmelte er. Yax sah ihn fast mitleidig an.
”Ich wünschte, ich könnte mitkommen”œ, sprach er.
”Tust du nicht.”œ
”Nein, tu ich nicht”œ, gab der Magier zu und grinste. Cyrus rang sich ein Lächeln ab und schritt nach Norden, wo er kurz darauf verschwand.
Blanche wandte sich zu der Gruppe, die nun ihm unterstand. Die spärliche Restbevölkerung von Konlir schien für die Reise bereit. ”Ich schätze, wir können los, oder?”œ
”Einen Moment”œ, unterbrach Regley, dem etwas einzufallen schien. ”Ich muss eben noch mit Cyrus sprechen.”œ
Blanche gestikulierte geduldig in die Richtung, in die der Kämpfer verschwunden war. Regley lief los und holte Cyrus ein, der fast die Markthalle erreicht hatte.
”Cyrus!”œ, rief Regley und der Kämpfer blieb stehen.
”Laubhaufen! Nett dich zu sehen. Willst du dich uns und unserer Selbstmordmission anschließen? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, welcher Weg gefährlicher wird.”œ
Der Onlo schüttelte den Kopf.
”Ihr habt vor, in die Tunnel von Konlir zu steigen, oder?”œ
”So stand es in der Jobbeschreibung. Deine Idee, wenn ich mich nicht irre.”œ
”Wenn ihr einen Arenga trefft, sag ihm, es tut mir Leid. Ich hatte falsch gehandelt. Ich war feige. Wirst du ihm das sagen?”œ
”Wortwörtlich”œ, erwiderte Cyrus ernst.
”Nun”œ, meinte Regley, dem nichts mehr einzufallen schien und scharrte mit den Füßen.
”Dann heißt es wohl Auf Wiedersehen”œ, sagte der Kämpfer.
”Wie meinst du das?”œ
”Dass einer unserer Pläne funktioniert, erscheint mir schon unwahrscheinlich. Dass beide funktionieren grenzt an ein Wunder. Ich denke, die Wetten auf die Tunnel stehen schlechter.”œ
”Glaubst du nicht an Wunder?”œ, fragte Regley.
”Ich glaube an immense Zufälle”¦”œ
Cyrus rang einen Moment mit sich, murmelte etwas Unverständliches und meinte dann:
”Etwa drei Wochen bevor wir uns in Konlir trafen, saß ich im Cafe Simplicissimuss neben einem Onlo.”œ
”Ihr lasst Onlo in eure Gaststätten?”œ, hakte Regley verwundert nach. Cyrus fuhr unbeirrt fort, entschlossen, die Geschichte zu beenden:
”Ich hatte schon viele merkwürdige Unterhaltungen geführt, glaub mir, aber das war etwas anderes. Der Onlo, mit dem ich sprach, hatte sich mit seinem Enkel zerstritten. Der Enkel war ebenfalls ein Onlo. Er dachte, es wäre sein Fehler, während sich sein Enkel haargenau für die gleiche Geschichte die Schuld gab. Er hatte ihm zu sehr ins Leben gepfuscht”¦”œ
Regley dämmerte, worüber Cyrus sprach und das Lächeln auf seinem Gesicht erstarrte auf eine fast komische Art und Weise.
”Wie auch immer”œ, fuhr der Kämpfer fort, ”dieser Onlo”¦Ambergris”¦erzählt mir, er würde niemals den Mut aufbringen können und seinem Enkel Aloysius sagen, wie Leid es ihm tut. Er weiß, dass er wegen ihm verschwunden ist, mit dem Gewicht von alledem auf den Schultern, was passiert ist. Er weiß auch, dass die einzige Person, die dieses Gewicht jemals von ihm nehmen könnte, er, Ambergris ist. Er ist trotzdem stolz auf ihn. Sein Nachfahre ist ein besserer Onlo, als er je sein wird.”œ
Cyrus stoppte und fügte dann an: ”Ich weiß nicht, warum, aber irgendetwas sagt mir, dass er niemals dazu gekommen ist, seinem Enkel all das zu erzählen”¦”œ
Regley blieb stumm, unfähig etwas zu sagen.
”Eine winzige Welt, in der wir leben, nicht wahr?”œ
”Ja”œ, brachte Regley mit brechender Stimme hervor.
”Viel Glück Regley”¦”œ, sprach Cyrus und wandte sich ab. ”Schreib mir ”™ne Postkarte.”œ

Es dauerte fünf Minuten, bis Regley seinen Beinen wieder zutraute, sich zu bewegen. Langsam schritt er zurück zu der Stelle, an der Blanche geduldig auf ihn wartete.
”Auf geht”™s!”œ, verkündete der Taruner ohne Umschweife und ohne Regley zu fragen, warum er solange gebraucht hatte. Sie begannen die lebensgefährliche Tour. Es dauerte keine fünf Minuten, den Fuß der Gebirgskette zu erreichen. Blanche entging die Ironie nicht: Aufgrund der Berge galt Konlir als der sicherste Ort der Welt, fast unangreifbar und stolz auf die fehlerlose Verteidigung mit den zwanzig Meter hohen Stadttoren und hundert Mal höheren Bergen. Jetzt galt es, die Stadt zu verlassen. Es war so, als ob sie ihr Lieblingshaustier, das sich gegen sie gewandt hatte, einschläfern mussten, um gefahrlos die Wohnung zu verlassen. Oder so ähnlich.

These Nummer achtundzwanzig
Und der Optimist mit Ansprüchen, der enttäuscht wird, wird ein unglücklicher Mensch. Aber der Pessimist ohne diese Ansprüche, der überrascht wird, der ehrlich und wahr erstaunt ist, unerwartet, unvermutet - der wird ein glücklicher Mensch. Wir begrenzen uns unnötig mit unseren Erwartungen, dabei wissen wir so wenig, können so wenig, schaffen so wenig. Warum? Wann wird der Mensch begreifen, dass er das braucht, was ihn glücklich macht, nicht was er haben möchte? Wer aufhört danach zu suchen, wird vielleicht endlich fündig. Wer aufhört danach zu suchen, wird vielleicht endlich glücklich.


”Sie wandeln am Tage, doch nie in der Nacht,
sie haben nie genug, wollen immer mehr Macht.
Sie stehen am Rande der Ewigkeit,
und warten vergebens auf das Ende der Zeit.
Sie wollen nicht rasten, sie wollen nie ruhen,
wollen immer mehr Gold, welches füllt ihre Truhen.
Sie sind unbesiegbar und doch siegen sie nicht,
steh'n unter ew'gem Schutze und sehen kaum Licht.
Sie sind einmal hier, sie sind einmal dort,
sie sehen den Killer und schon sind sie fort.
Verschollen im Himmel, sie wohnen im Nebel,
die Natla sind sie, und ihr größtes Übel
ist das Leben im Schutze der Arroganz
- sie wahren den Geist und ihre Distanz.
Verräter verachten sie ohnegleichen,
dem Mörder, dem Spieler, ihm müssen sie weichen.
Doch trotz Allem sind die Natla ein lustiges Volk,
sie reden, sie schwatzen und das mit Erfolg”¦”œ

Cyrus beendete das Gedicht mit einem leisen Lachen. Hinter ihm grummelte Notwen etwas Unverständliches.
”Mach mal hin, Notwen! Du bist momentan das schwächste Glied in der Kette!”œ, rief der Kämpfer, der etwa zwanzig Meter vor dem Natla den Tunnel entlanglief. Noch sahen sie das Tageslicht hinter sich, doch auch dieser Silberstreifen sollte den Horizont bald verlassen.
”Wir sind nur zwei, du Trottel!”œ, rief Notwen genervt zurück. Der Kämpfer drehte sich um und wartete, bis Notwen ihn eingeholt hatte. Inzwischen hatten sie eine Abzweigung erreicht, ein Loch in der Tunnelwand, hinter der Notwen das weit verzweigte Höhlensystem vermutete.
”Glaubst du, sie schaffen es?”œ, erkundigte sich der Natla, als sie die Tunnel verließen und die Höhlen betraten.
”Wer? Dieses kunterbunt zusammen gewürfelte Reserve-Platoon, das von diesem Meister Proper Blanche angeführt wird? Sicherlich nicht!”œ
Notwen stoppte abrupt. Er hatte mit Zweifeln gerechnet, sicherlich, aber nicht mit so etwas. ”Aber es war deine Idee!”œ
”Ha! Ihr habt gedacht, ich wäre ein rücksichtsloser Killer und nur weil ich euch - noch - nicht das Gegenteil bewiesen habe, dachtet ihr schon, ich wäre auf eurer Seite! Ihr seid wirklich zum Lachen. Für euch gibt es nur gut und böse und ihr könnt nicht einsehen, wie berechenbar ihr dabei werdet! Nein, ich wollte diesen lärmenden Haufen nur aus dem Weg schaffen. Aber keine Sorge, zumindest deine Leute dürften problemlos überleben. Sie erschienen mir ziemlich widerstandsfähig, mein nebliger Freund”¦”œ
”Du Kretin!”œ
”Ah, ich sehe bei mir sparst du nicht an ausschweifenden Beleidigungen. Aber pass auf deinen Rücken auf, denn die trübste Tasse wird immer zuerst von dem Monster geholt”¦”œ
Instinktiv blickte Notwen hinter sich. Aus den Augenwinkeln sah er noch eine Faust auf sich zufliegen. Als er auf dem Boden aufschlug hörte er Cyrus sagen: ”Tut mir Leid. Aber ich glaube diese Reise werde ich alleine machen. Du bist nicht konsistent genug.”œ Dann verlor der Natla das Bewusstsein.

Notwen erwachte. Er blickte um sich. Stein, dachte er. Fels, dachte er. Waffen, dachte er. Notwen rappelte sich auf und stieß hart mit dem Schädel gegen das Gestein. Bunte Lichter schwirrten im Einklang mit imaginären Sternen um seinen Kopf. Verdammt, dachte er. Wieder sah er sich um. Waffen, dachte er. Er hielt sich an der Höhlenwand fest. Allmählich konnte sein Verstand wieder klar arbeiten. Waffen?, dachte er. Er drehte sich um. Ein Jerodar-Dieb blickte ihn mit einem eiskalten Lächeln an. Was aber mindestens ebenso schlimm wie eiskalt war, waren die stählernen Waffen, die auf ihn gerichtet waren. Diese Waffen befanden sich wortwörtlich in den Händen von einem Dutzend Dieben. Der Jerodar-Dieb in der Mitte der Gruppe lächelte noch einmal. ”Notwen Caasi, würden Sie bitte mitkommen?”œ, sprach er höflich. Notwen sah sich nach einem Ausweg aus dieser Situation um und kam sich im selben Moment lächerlich vor. Er nickte und schloss sich der kleinen Gruppe an.

”Da vorne”œ, meinte Blanche und deutete auf die Felswand rechts der großen Gruppe. Der Taruner war in dieser weißen Schneewelt kaum auszumachen. ”Eine Höhle. Rico, Gaga, würdet ihr bitte den anderen Leuten Bescheid geben? Dort rasten wir.”œ
Die beiden Menschen zogen von dannen. Blanche schritt zielstrebig auf das Felsmassiv zu. In den bisherigen sechs Stunden der Wanderung hatte sich ihre Gruppe auf mehrere Dutzende Meter verstreut. Nun galt es, sich zu sammeln. Leichter gesagt als getan.
”Wo ist Regley? Wo sind Aicard und Nija? Wo ist eigentlich Chontamenti?”œ, fluchte Blanche etwa fünf Minuten später. Niemand wusste eine Antwort.

”Da wären wir”œ, sprach der Jerodar-Dieb. Die Gruppe schritt um eine Ecke und fand sich in einer Höhle wieder. Falls man es als Höhle bezeichnen konnte. Die Decke war mangels Licht der Fackeln nicht auszumachen. Der Durchmesser ließ sich allerdings gut abschätzen. Mehr als hundert Meter trennten Notwen und die kleine Gruppe Diebe vom anderen Ende der Höhle. Innerhalb dieses großen Raumes waren einzelne Häuser gebaut worden. Das Größte von ihnen wurde von drei Wachen gesichert. ”Nirgendwo ist es schöner als Daheim”œ, lächelte der Anführer der Gruppe und gestikulierte einladend in die Richtung des Hauses. Notwen entschied sich dafür, dieser Einladung Folge zu leisten. Die Wachen hinderten ihn nicht am Betreten. Notwen öffnete die provisorische Holztür.
”Na endlich. Was hat dich aufgehalten?”œ, redete ihm ein ungeduldiger Cyrus entgegen. Notwen starrte ihn an. ”Was mich aufgehalten hat?”œ, brachte er schließlich hervor. ”Was mich AUFGEHALTEN hat? Lass mich nachdenken”¦Vielleicht ein geistig zurückgebliebener Kämpfer, der wahllos auf andere Personen einprügelt, nur weil er es kann?”œ
”Und weil es ihm Spaß macht”œ, fügte der Jerodar-Dieb an, der hinter dem Natla das Haus betreten hatte. Cyrus sah ihn misstrauisch an.
”Du nicht auch noch, Arenga!”œ
”Ich muss Notwen beipflichten”œ, sprach der Dieb unbeirrt weiter. ”Indem du ihn bewusstlos schlugst, hast du dafür gesorgt, dass wir eine weitere unnötig riskante Reise durch die Tunnel unternehmen, um ihn zurückzuholen. Du solltest wissen, dass wir in gefährlichen Zeiten leben”¦”œ
”Doch was bedeutet dein Wort in diesen Hallen?”œ, spottete Cyrus und deutete um sich. ”Eigentlich recht viel”œ, antwortete der Dieb kühl. ”Denn schließlich bin ich der Besitzer und Anführer ebendieser Hallen.”œ

Diesmal schien Cyrus ehrlich überrascht. Auch Notwen hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass der recht unscheinbare Dieb Arenga der eigentliche Herrscher war.
Allerdings, gestand sich Notwen ein, zeichneten sich Diebe besonders dadurch aus, dass sie unscheinbar waren.
”Du bist also der Anführer dieser Gruppe?”œ, vergewisserte sich der Natla.
”Ja. Erst war ich es provisorisch, dann permanent.”œ
”Wieso provisorisch?”œ
”Ich war der Stellvertreter des bisherigen Anführers, der getötet wurde. Dann hab ich das Amt übernommen.”œ
”Getötet?”œ, hakte Notwen nach. Arenga der Dieb deutete auf Cyrus. ”Er war”™s!”œ
Cyrus sah ihn an. Es vergingen ein paar Sekunden. ”Echt?”œ, fragte er dann.
”Echt!”œ
”Ich hab ihn umgebracht?”œ
”Du hast ihn umgebracht!”œ
”Bei meinem letzten Besuch?”œ
”Bei deinem letzten Besuch!”œ
Wieder entstand eine Stille.
”Wieso?”œ, fragte Notwen dann.
”Ja, wieso eigentlich? Schließlich hat unser ehemaliger Anführer - er ruhe in Frieden - nur bei einem harmlosen Tischgespräch behauptet, der bessere Schwertkämpfer zu sein. Dann hat Cyrus ihn umgebracht!”œ
”Dadurch habe ich nur bewiesen, dass er im Unrecht war”œ, meinte Cyrus trocken. ”Außerdem bist du ein viel besserer Anführer.”œ
”Kann ich den Scherz noch mal in Farbe hören?”œ
Notwen lächelte sein mildes, sedativ wirkendes Lächeln. ”Der beste Anführer ist der, dessen Existenz gar nicht bemerkt wird, der zweitbeste der, welcher geehrt und gepriesen wird, der nächstbeste der, den man fürchtet und der schlechteste der, den man hasst. Wenn die Arbeit des besten Anführers getan ist, sagen die Leute \Das haben wir selbst getan\, daher wollen die meisten Menschen zur zweiten Form der Anführer gehören, selbst die, die schon gehasst werden. Entscheide dich also weise”œ, spottete Notwen.
”Sehr weise Worte, aber hier behauptet niemand, etwas erreicht zu haben. Nicht ich und auch nicht meine Leute. Nachdem alle Bürger von Konlir die Flucht ergriffen hatten, sah es ziemlich schlecht für uns aus.”œ
”Ihr habt mitbekommen, was passiert ist?”œ, fragte Notwen.
”Wir leben davon, diese Bürger zu bestehlen. Natürlich bemerken wir es, wenn uns unsere Lebensgrundlage unter den Füßen weggezogen wird.”œ
”Über den Füßen, um genau zu sein”œ, verbesserte Cyrus.
”Und jetzt?”œ, wollte Notwen wissen. ”Wovon lebt ihr?”œ
”Tja”œ, murmelte Arenga. ”Wovon leben wir eigentlich? Die ersten unserer Gruppe haben schon”¦ihr Misstrauen gegen mich geäußert.”œ
”Inwiefern?”œ
”Sie wollten mich umbringen. Und als das - wie ihr vielleicht bemerkt habt - nicht funktionierte, haben sie sich tiefer in die Höhlen zurückgezogen. Seitdem herrscht ein Konflikt zwischen den Abtrünnigen und uns.”œ
”Kann ich mir vorstellen”œ, warf Cyrus trocken ein.
”Und ihr seid sicher hier, um uns dabei zu helfen, die Sache zu klären, nicht wahr?”œ, fragte Arenga sarkastisch.
”Gewalt zerbricht an sich selbst”œ, murmelte Notwen.
”Klar helfen wir!”œ, bekräftigte Cyrus. ”Es hat also Zwischenfälle gegeben?”œ
”Natürlich. Gestern haben sie vier meiner Leute entführt. Seither lasse ich sie verfolgen.”œ
”Eine großartige Vorsichtsmaßnahme”œ, pflichtete Cyrus bei.
”Nur leider zwei Tage zu spät”œ, kommentierte Notwen trocken.
”Wir haben ihnen den Weg abgeschnitten. Sie sitzen im südöstlichen Teil des Tunnelsystems in der Falle. Wir sind keine Kämpfer, wir sind Diebe. Helft uns und wir helfen euch. Ihr braucht Unterstützung gegen die Revolutionäre? Das wird dann kein Problem mehr sein.”œ
”Sicherlich nicht”œ, strahlte Cyrus.
”Ihr habt gerade gesagt, ihr seid keine Kämpfer”œ, meinte Notwen kühl. ”Dann werdet ihr uns kaum nützlich sein.”œ
”Unterschätze nicht die Macht der Jerodar, Natla”¦”œ
”Geht es etwas konkreter?”œ
”Nein. Helft ihr uns, oder nicht?”œ, wollte Arenga schlussendlich wissen.
Notwen resignierte. ”Na gut. Ich denke, wir können euer Problem lösen”¦”œ
”Dann viel Glück. Unsere Feinde können nur durch drei Tunnel fliehen, ich habe sie alle absperren lassen. Ich lasse euch zu einer der Barrikaden bringen.”œ
Notwen und Cyrus verschwanden wortlos, begleitet von einem Jerodar-Dieb, der ihnen den Weg zeigte. Arenga atmete tief durch. Dann sagte er:
”Damit ich das richtig verstehe: Ich bitte dich, die Sache zu klären, nur damit du mich zu dem hier überredest?”œ
Eine Person trat aus der Ecke des Raumes hervor. ”Genau. Hab Vertrauen. Das wird funktionieren”¦”œ

”Ich hab keine Lust mehr”œ, maulte ein Onlo.
”Du kriegst gleich eine in die--”œ
”Danke Rico, das reicht”œ, meinte Blanche an la Vaca gewandt. Sie hatten die Höhle in der Felswand erreicht. Von Regley, Nija, Aicard und Chontamenti fehlte jede Spur. Und es war kalt. Blanche war Taruner, an Wüsten gewöhnt. Aber eben nicht an Eiswüsten. Der Gedanke, das auch sonst niemandem danach war, in die noch kältere Kälte außerhalb der Höhle zu treten, tröstete ihn ein wenig. Trotzdem hatte er die Kälte noch nie so respektiert wie jetzt.
”Was machen wir jetzt?”œ, wollte einer der Kämpfer wissen. Zwar hatten Blanche und Notwen alle Bewohner der Stadt - sogar die Kämpfer - überreden können, sich den Auftragskillern anzuschließen, aber der Taruner machte sich nichts vor. Nicht mehr lange und die ersten würden umkehren.
”Erst verschwindet Caasi kurz bevor wir losziehen, dann geht einer nach dem anderen verloren und jetzt sind wir hier in dieser Höhle! Wann sind wir endlich über die Berge?”œ
Das wusste Blanche zugegeben nicht. Sie waren zwar schon weit gewandert, aber ob sie überhaupt schon den Pass zwischen den beiden Gipfeln erreicht hatten, war fraglich. Blanche entschied sich dafür, etwas zu tun.
”Erziraphael, la Vaca, Abanderada und ich sehen uns um. Wir sind hoffentlich bald zurück. Bis dahin leiten euch Yax und Vinyó.”œ
Mit einem Schaudern verließen die vier die Höhle.

”Hier. Viel Glück. Vielleicht sieht man sich wieder”œ, meinte der Jerodar-Dieb, der Notwen und Cyrus bis zur Barrikade begleitet hatte.
”Vielleicht?”œ, fragte Notwen.
”Vielleicht gibt es einen Gefangenenaustausch”œ, erklärte der Dieb.
”Vielleicht gibt es keine Gefangenen, wolltest du sicher anhängen?”œ, hakte Cyrus nach.
”Vielleicht.”œ
”Vielleicht sollten wir jetzt losgehen”œ, meinte Notwen.
”Vielleicht liegst du richtig.”œ
Nach einer geringen Strecke erreichten sie”¦
”Aha. Die obligatorische Wegkreuzung! Natürlich!”œ, grinste Notwen mit Galgenhumor. ”Und wo sollen wir jetzt bitte weiter?”œ
”Du siehst vielleicht die Blutspur an der Wand des linken Tunnels?”œ, fragte Cyrus überflüssigerweise. ”Arengas Leute haben sich hier zurückgezogen. Folgen wir dem linken Weg erreichen wir nur eine weitere Barrikade. Also: Rechts entlang.”œ
Entschlossen trat Cyrus vor, doch Notwen hielt ihn zurück.
”Vielleicht waren es nicht Arengas Leute, sondern ihre Feinde, die sich zurückgezogen haben. Warum handelst du so vorschnell? Was verschweigst du?”œ
Cyrus wirkte ernsthaft ertappt. ”Tja. Tja”¦”œ
”Was?”œ, fragte Notwen, diesmal in einem inquisitorischen Ton.
”Nun”¦Gegen die bösen Leute zu kämpfen, scheint nicht unser”¦primäres Ziel zu sein.”œ
”Wovon redest du?”œ
”Wovon rede ich?”œ, fragte Cyrus mehr zu sich selbst. ”Nun, die Jerodar-Diebe sind bekannt für ihre Halsketten.”œ
”Und?”œ
”Und eine”¦besonders wertvolle scheint ihnen von den Aufständischen”¦”œ
””¦gestohlen worden zu sein?”œ, beendete Notwen den Satz.
”Ausgeborgt”œ, verbesserte der Kämpfer. ”Geliehen. Mit besten Empfehlungen.”œ
”Großartig”œ, meinte Notwen in bitterem Tonfall.
”Großartig”œ, stimmte Cyrus zu.
”Großartig”œ, sagte eine dritte Stimme. Der Urheber verlor beinahe den Kopf, als Cyrus mit einem Schwert herumwirbelte. Notwen hasste diese Momente, in denen er schnell reagieren musste. Er war es gewohnt, Dinge langsam abzuwägen, zu planen und dann sorgfältig und präzise durchzuführen. Davon konnte hier kaum die Rede sein. Vier Gestalten hatte er ausmachen können, verließ sich aber nicht auf seinen flüchtigen Blick. Sein Dolch konnte den ersten Schlag gerade noch rechtzeitig abwehren. Der zweite jedoch riss ihm die Waffe aus der Hand, der dritte ließ ihn zurückstolpern. Neben ihm fiel Cyrus auf den Steinboden, rappelte sich auf und wäre beinahe erneut hingefallen, hätte sich nicht hinter ihm die Wand befunden. Vor ihm standen vier Jerodar-Diebe. Notwen sah zwei weitere regungslos auf dem Boden liegen. Sie hatten nicht wirklich lange nach den Dieben suchen müssen.
”Waffe fallen lassen!”œ, brüllte der vorderste Jerodar-Dieb. Er war wohl der Anführer und hatte anscheinend gute Reflexe, da er derselbe Dieb zu sein schien, der vorhin fast von Cyrus enthauptet worden war.
”Jetzt bitte im vollständigen Satz”œ, bat Cyrus.
”Lass die Waffe fallen!”œ
”Besser”œ, meinte Cyrus und folgte dem Befehl, was Notwen gelinde gesagt überraschte. Irgendetwas Merkwürdiges musste vor sich gehen, damit Cyrus kampflos aufgab.
Wieder wurden sie durch das Höhlensystem geführt. Diesmal, so schien es, in die andere Richtung. Notwen kam es trotzdem ziemlich bekannt vor - ein neues Lager, ein neuer Anführer, zu dem sie gebracht wurden. Der Jerodar-Dieb trug tatsächlich eine ziemlich teuer aussehende Kette um den Hals. Ob es die war, nach der sie Ausschau halten sollten, wusste der Natla nicht. Der Anführer begrüßte sie.
”Hallo. Ich bin Agnera.”œ
”Freut mich, Agnera. Ich bin Notwen, das ist Cyrus”œ, nahm Notwen das Gespräch auf. Der Anführer stutze. ”Anjera.”œ
”Bitte?”œ
”Anjera.”œ
”Nein. Notwen. Cyrus.”œ
”Ich. Mich. Ich meinte ich mich. Ich meinte mich. Ich bin Anjera”œ, sagte der Anführer ungeduldig.
”Ich dachte du bist Agnera”œ, warf Cyrus ein.
”Sei nicht so unhöflich”œ, knirschte Notwen mit den Zähnen. Er wollte gerne lebend aus dieser Unterwelt heraus.
”Es ist Anjera, das n spricht man kaum.”œ
”Aber was ist mit Agnera?”œ, fragte Cyrus, jetzt schon fast verzweifelt.
”Er wird Agnera geschrieben und Anjera ausgesprochen, du elementares Chaos!”œ, fluchte Notwen.
”Woher weißt du, wie ich geschrieben werde?”œ, fragte Arenga verunsichert. Notwen öffnete und schloss den Mund einige Male und blieb dann stumm. Darauf wusste er wirklich keine Antwort.

”Weißt du was? Das können wir vergessen!”œ, meinte la Vaca. Sie standen vor der wohl steilsten Felswand, die der Kämpfer je gesehen hatte. Sie ging nicht nur fast vierzig Meter senkrecht aufwärts, sondern beschrieb am Ende einen Neunzig-Grad-Bogen, sodass man mit dem Rücken zum Boden klettern musste.
”These Nummer neunundzwanzig: Der Mensch kann Alles bezweifeln, nur nicht die Realität. Oder sogar diese? Wir haben unsere Augen nicht, um blind zu sein, unsere Ohren nicht für Taubheit, unsere Sinne nicht, um sie anzuzweifeln, sind sie doch die einzigen Dinge, auf die wir uns halbwegs verlassen können.”œ
”These Nummer dreißig: Thesen helfen uns nicht, diese Wand abzutragen!”œ, maulte la Vaca.
”Vielleicht helfen sie uns aber anderweitig”œ, meinte Blanche.
”Was meinst du?”œ, fragte Abanderada.
”Abwarten. Vielleicht sehen wir den Sinn zu guter Letzt.”œ
”Mal abgesehen von \zu guter Letzt\. Was machen wir jetzt?”œ, erkundigte sich la Vaca mit einer höflich-dezenten Kritik in der Stimme.

Sie waren eingesperrt, offensichtlich in einem Wohnraum. Ein Tisch stand in der Mitte des Raumes, den Cyrus interessiert erkundet hatte. Besonders das Bücherregal schien ihm zu gefallen:
”Sieh dir das an: Ilias. Was für ein bescheuerter Name.”œ
”Hast du es gelesen?”œ, fragte Notwen kühl.
”Ja”œ, sagte Cyrus überraschenderweise. ”Allerdings-”œ
”Pst.”œ
Cyrus sah sich um und zuckte mit den Schultern. ”Allerdings-”œ
”Pst.”œ
”Lass das, du Bodenwolke.”œ
”Das bin ich nicht”œ, beschwerte sich Notwen.
”Pst. Hier”œ, kam eine Stimme von der Tür. Notwen ging der Stimme entgegen. Er sah noch einen Schatten verschwinden und etwas auf den Boden klirren. Notwen öffnete die Tür. Sie war nicht verschlossen. Auf dem Boden lag die Halskette.
”Scheint so, als hätte Arenga noch ein paar treue Diebe in den Reihen seiner Feinde”œ, kommentierte Cyrus.
Plötzlich gellte ein Warnschrei durch die Höhle.
”Was jetzt?”œ, grummelte Cyrus.
”Vielleicht sollten wir jetzt verschwinden”œ, empfahl Notwen, als eine Gruppe bewaffneter Diebe auf sie zu rannte.
”Es ist nicht meine Art dir zuzustimmen - aber ich stimme dir vollkommen zu.”œ

”Haben wir sie abgehängt?”œ, keuchte Notwen und lehnte sich gegen eine Tunnelwand.
”Was? Soll ich zurückgehen und fragen? Die kennen die Tunnel, ich bin mir sicher, sie sind uns dicht auf den Fersen. Aber kein Grund zu hetzen. Wir können auch ruhig langsam gehen.”œ
”Na dann”œ, sprach Notwen.
”Was erhoffst du dir hiervon?”œ, wandte sich Cyrus unverwandt an ihn.
”Dass wir aus Konlir gelangen natürlich!”œ
”Und dann?”œ
Notwen schwieg.
”Soll ich dir sagen, was ich denke?”œ
”Oh bitte, weil es mich ja so brennend interessiert!”œ, fauchte Notwen.
”Ich glaube du hast Angst.”œ
”Wir werden von einem Haufen irrer mit Waffen verfolgt, natürlich hab ich Angst!”œ
”Angst vor dem, was dich draußen erwartet”¦”œ
”Was sollte das schon sein? Ich hab Angst, dass die Welt nicht mehr da ist, in der ich gelebt habe!”œ
”Eben nicht. Du hast nicht Angst, dass deine heile Welt von damals zerbricht”¦”œ
”Ach, jetzt bin ich beruhigt!”œ
””¦Du hast Angst, dass sie es nicht tut.”œ
Notwen blieb kurz stehen. ”Und warum zum Teufel sollte ich das fürchten?”œ
”Weil es dir beweisen würde, dass sich niemand draußen für uns hier drinnen interessiert. Weil du fürchtest, dass die Welt auf der anderen Seite keinen Helden wie Notwen Caasi braucht. Dass sich niemand mehr an den Erfinder des Schutzes der Natla erinnert. Daher sage ich dir: Wenn du erst einmal hinter jenen Linien stehst, bist du auf der Verliererseite.”œ
”Was macht dich da so sicher?”œ
Cyrus grinste. ”Weil es mir genauso ergehen wird. Aber mich wird das nicht kümmern”¦”œ
”Großartig”œ, fauchte Notwen. ”Das fehlte mir noch. Im selben Boot wie Cyrus, der Wahnsinnige sitzend. Das ist ja der Hauptgewinn für einen Pessimisten.”œ
Zu seiner Verwunderung ging Cyrus nicht darauf ein und bedeutete ihm nur stumm, weiterzugehen. Notwen fluchte.
”Du. Du! Von allen Tiefpunkten ist das”¦ist das”¦”œ
”Ja?”œ
””¦der Gipfel! Jawohl!”œ
Cyrus grinste.
”Bist du fertig? Wir sind da”œ, sprach er und deutete um die Ecke des Tunnels. Notwen erkannte die Barrikade wieder und erlaubte sich ebenfalls ein Lächeln. Es hielt nicht lange an. Hinter sich hörte er Schritte und wusste, dass mehrere Jerodar-Diebe hinter ihnen standen. Das allein wäre noch erträglich gewesen. Aber von vorne kletterten zwei Personen über die Barrikade.
”Da...”œ, stammelt Notwen. ”Da”¦Das”¦macht mich fertig. Was zum”¦”œ
Arenga und Agnera kamen auf sie zu.
”Was”¦was macht er hier?”œ, fragte der Natla an Arenga gewandt, während er schwach auf Agnera deutete.
”Ach bitte. Ich finde mich in den Tunneln besser zurecht als ihr”œ, meinte dieser.
”Aber was machst du hier”¦mit ihm?”œ, fragte Notwen.
”Warum sollte er nicht hier sein?”œ, fragte Arenga erstaunt. ”Er ist mein Bruder.”œ
”Bruder?”œ
”Wie in: Kind meiner Eltern”œ, erläuterte der Dieb.
”Aber ja: Die Namen! Dann habt ihr euren Streit beigelegt?”œ
”Du meinst den Aufstand?”œ
”Ja!”œ
”Es gab keinen”œ, erklärte Arenga.
”Alles Schwindel”œ, fügte Agnera an.
”Wir sind eben Diebe”œ, rechtfertigte sich Arenga.
”Aber”¦aber”¦Ihr habt gekämpft! Das Blut an der Tunnelwand!”œ
”Das in Kopfhöhe angebrachte? Unecht.”œ
”Die Halskette!”œ
”Die ist echt”œ, gestand Agnera. Aber falls du wirklich gedacht hast, jemand hätte sie mir abgenommen haben, euch gegeben haben und dafür gesorgt, dass ihr entkommen könnt: Unecht. Und unrealistisch obendrein.”œ
”Der Kampf gegen Cyrus und mich!”œ
”Der Kampf gegen Cyrus”œ, verbesserte Cyrus. ”Du hast ja nicht wirklich gekämpft, vielmehr taub und blind am Boden gelegen”œ, sprach der Kämpfer und nahm von Arenga eine Waffe entgegen. Seine Waffe.
”Unecht”œ, sagten beide Diebe zusammen. Notwen blickte von einem zum anderen. Jetzt erkannte er sofort, dass sie Brüder sein mussten.
”Du!”œ wandte er sich dann an Cyrus. ”Du hast da mit drin gesteckt!”œ
”Teilweise. Aber nicht nur ich. Der Typ hat auch mitgemacht”œ, sagte der Kämpfer und deutete auf die Barrikade, neben der”¦Regley stand.
”Aber”¦”œ
”Vielleicht sollten wir den Rest im Lager besprechen.”œ

These Nummer einunddreißig
Und wurden wir gelinkt, getäuscht, vielleicht auch verraten, dann richtet sich unsere Wut nicht gegen die, die uns täuschten, sondern gegen uns selbst - gegen unsere Dummheit, Naivität, unseren Leichtsinn. Dem folgt die Resignation, die Erkenntnis, dass wir es nun auch nicht mehr ändern können. Und zum Schluss folgt die Phase, in der wir versuchen, positive Schlüsse zu ziehen, aus unseren Fehlern zu lernen und unsere Schwächen zu akzeptieren.


Sie saßen im offensichtlichen Hauptraum des Lagers. Eines der Lager, wie Notwen sich selbst sagte. Natürlich gab es zwei Lager. Natürlich hatte es sie immer gegeben. Das Lager der Aufständischen, die keine Aufständischen gewesen waren, hatte auch viel zu alt und solide gewirkt, nicht wie ein sporadisches Lager, vielmehr wie eine kleine Stadt.
”Wir wollten nur wissen, ob ihr wirklich so schlau seid, wie immer behauptet wird, bevor wir uns euch und eurem Kampf anschließen”œ, erklärte Arenga, der wohl tatsächlich der Anführer war. Zumindest der Teil schien nicht gelogen.
”Das heißt, ihr werdet es nicht tun”œ, fragte Notwen resigniert und verfluchte sich innerlich, auf diesen Trick hereingefallen zu sein.
”Doch. Wir arbeiten nur mit Leuten zusammen, die wir unter Kontrolle halten können. Intellektuell meine ich.”œ
”Danke sehr”œ, gab Notwen bissig, aber nichtsdestotrotz zufrieden zurück. ”Aber ich glaube trotzdem, dass es Zeit ist, sich zu verabschieden. In drei Tagen melde ich mich wieder. Erst muss ich zurück an die Oberfläche.”œ
”Erfahren, ob Blanche es geschafft hat, über die Berge zu wandern?”œ
”Woher weißt du das?”œ
”Regley hat es mir erzählt”œ, meinte Arenga.
”Ach ja”œ, murmelte Notwen. ”Der”¦”œ

These Nummer zweiunddreißig
Warum haben Menschen ein unterschiedliches, ungleichmäßiges Verständnis von Ethik und Moral? Warum rechtfertigen manche Wesen Dinge und andere nicht? Die Antwort ist: Alle Menschen sind gleich. Nur die Momente, die Ereignisse formen uns zu dem, was wir sind. Das ist das Fundament unserer Individualität. Was wir sind, ergibt sich nicht durch unser Aussehen, unsere Ideale, sondern durch unsere Entscheidungen. Diese Entscheidungen, die wir treffen, sind abhängig von unbeständigen und nicht anhaltenden Faktoren, vereinbar mit dem Glauben an Schicksal, gleichwohl wie mit dem Glauben an Zufall.


”Du hast also dafür gesorgt, dass ich durch spärlich beleuchtete Tunnel rennen und bewaffneten Dieben entfliehen musste, Regley?”œ, fragte Notwen.
”Das ist richtig. Aber sie hätten dir nicht getan. Die Diebe nicht, die Tunnel vielleicht schon. Aber nach einem Monat tauchen die meisten wieder auf.”œ
”Natürlich”¦Was war also los?”œ
”Ich bin euch zuvorgekommen und in die Höhlen gelaufen. Ich war schon mehrmals dort, ich kannte den Ort. Ich habe es für sinnvoll gehalten, zuerst mit Arenga zu reden, bevor ihr auftaucht. Er war mittelmäßig erfreut mich zu sehen. Hat mich gefragt, ob er uns trauen kann.”œ
”Du hast doch nicht nein gesagt oder?”œ
”Ich habe nichts gesagt. Diebe halten nicht viel auf das Wort eines anderen. Ich hab ihm gesagt, wir würden einen Weg finden. Prompt haben wir den Plan ausgearbeitet. Als ihr dann abends in die Tunnel gezogen seit, hatte ich bereits Cyrus informiert.”œ
”Warum ihn?”œ
”Weil ich Arenga kannte”œ, schaltete sich Cyrus ein. ”Ich hab ihm nicht zuletzt seinen Posten verschafft.”œ
”Du hast wirklich den ehemaligen Anführer umgebracht?”œ, ächzte Notwen.
”Ja. Und was immer Arenga behauptet, er war sicher nicht unzufrieden damit. Diese Diebe vertrauen nur auf andere Diebe - Personen, denen man ohnehin nicht vertrauen kann. Als Regley mir von dem Plan erzählte, war ich sofort dafür. Eine einmalige Gelegenheit dich niederzuschlagen, nicht wahr?”œ
Als Notwen zu guter Letzt den Tunnel verließ, flankiert von Regley und Cyrus und geblendet vom Licht der Sonne, das sich so stark vom Licht der Fackeln unterschied, brauchte er ein paar Sekunden um die weiße Gestalt im ebenso grellen Licht zu erkennen.
”Blanche! Was zum Teufel”¦?”œ

These Nummer dreiunddreißig
Der Geist kann größer als der größte Berg und kleiner als der kleinste Grashalm sein. Von großen Bergen erwartet man Gefahr - doch von Grashalmen? Was kann ein Grashalm schon ausrichten? Nichts. Aber Millionen von Grashalmen? Sie bilden das Antlitz der Erde.


”Der Plan hat nicht funktioniert”œ, begann der Taruner ohne Umschweife zu erzählen. ”Dein Plan, wie ich jetzt anmerken möchte. Uns waren ein paar tausend Tonnen Gestein zuviel im Weg. Und wir haben ein Problem. Aicard, Nija, Regley und Chontamenti sind verschwunden.”œ
”Regley ist hier”œ, meldete sich der Onlo und trat ebenfalls aus dem Kanalisationstunnel.
”Gut. Die anderen auch?”œ
”Leider nicht”œ, sagte Notwen. ”Sind sie euch in den Bergen verloren gegangen?”œ
”Nein, das habe ich zwar zuerst gedacht, aber nachdem ich die Leute befragt habe”¦”œ
”Was meinst du?”œ
”Keiner hat die drei gesehen, nur kurz bevor wir losgegangen sind. La Vaca dachte, sie würden weiter vorne gehen, ich dachte, sie wären hinten, etc. Am Ende kommt es darauf hinaus: Sie sind nie mit uns in die Berge gegangen.”œ
”Aber sie müssen zumindest zu Beginn dabei gewesen sein, schließlich haben wir anfangs die Leute gezählt”œ, sagte Yax, der scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war.
”Niemand hat gesehen, wo sie hin sind”œ, wandte Blanche ein. ”Aber wenigstens sind sie noch in der Stadt, genau wie wir.”œ
”Toller Trost”œ, murmelte Notwen. ”Es wird wohl Zeit, einen Brief an unsere Konterrevolution dort draußen zu schicken. Scheint so, als ob wir die Tore letzten Endes öffnen müssen.”œ

These Nummer vierunddreißig
Am Ende bleiben stets Schlussfolgerungen, logische Ergebnisse. Die Erkenntnis, dass der friedliche Weg nicht funktioniert und dass man der Gewalt nicht entfliehen kann. Die Schlussfolgerung, dass im Universum ein kleiner Witz existiert, ein Gesetz, dass Dinge, denen man aus dem Weg geht, umso schneller vor der Tür stehen. Und manche Gesetze kann man nicht ändern.


---
Da waren's nur noch zwei. Die letzten zwei Kapitel poste ich hier noch, muss sie aber erst schreiben. Ich bitte also eine vielleicht etwas längere Pause zu entschuldigen, für den Fall, dass mir nichts einfällt =)
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von Gangrils » 8. Feb 2009, 05:49

Also der neue Teil gefällt mir bisher am besten du hast diesmal dich viel tiefer in die Freewar Welt gehangelt als sonnst man erkennt zwar noch den "Ritter der Kokosnuss" Stil aber iwi hat sich dein Stil leicht verändert gefällt mir gut. Nein, doch ! ^^

Und schön lang war der neue Teil. Freue mich auf das Vor- Finale
*Lust zusteuer*
6 Jahre 11 Monde hats gedauert... :lol:
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 22. Mär 2009, 11:55

Mensch, wie schön: Ein sonniger Tag und gleich mehrere Jubiläen.
Zuerst einmal umfasst die Auftragskiller-Geschichte inwischen mehr als 80.000 Wörter (kaum zu fassen) und darf sich damit nun ohne schlechtes Gewissen "Roman" nennen.
Und zweitens ist es heute auf den Tag genau neunzehn Monate her, dass ich eben diese Geschichte nur kurz nach meinem 15. Geburtstag begann. Und immerhin ist was draus geworden. Nach neunzehn Monaten hätte ich gerne das neunzehnte Kapitel veröffentlicht, aber das passte zeitlich leider nicht. Ich bin etwas spät dran, ich weiß, habe aber den groben Rahmen des Kapitels fast fertig. Es wird also allerhöchstens noch einen Monat dauern, aber ich denke ich bin früher fertig. Das Kapitel wird "Rubikon" heißen und sowohl in, als auch außerhalb Konlirs spielen, wobei auf letzterem der Schwerpunkt liegt. Ich hab mich sowieso schon gefragt, wie ich den Auftragskiller über acht Kapitel und zehntausende Wörter immer was zu tun geben konnte, in dieser leeren und langweiligen Stadt (nicht böse gemeint, Wahrheit und Fiktion haben nichts miteinander zu tun) ;)
Ich hoffe, ihr habt nicht mit zu hohen Erwartungen auf dieses Thema geklickt. Bin bald fertig, versprochen =P
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 22. Apr 2009, 19:27

Kapitel 19 - Rubikon
These Nummer fünfunddreißig
Es gibt die einen, die immer versuchen werden die Welt zu verändern, wenn sie es nur können. Und es gibt die, die reglos verharren, sich zurückziehen und dort bleiben, weil sie ja nicht von der Welt im Allgemeinen und dem Schicksal im Besonderen erfasst werden möchten. Manche sehen es als einen gemeinen und perfiden Scherz einer höheren Macht. Aber in Wirklichkeit ist es nur die Einstellung, mit der diese Menschen dem Schicksal begegnen. Ein zufällig gesprochenes Wort - ein absichtlich gesprochenes Wort. Worin liegt für Realisten der Unterschied, wenn es denselben Effekt hat, dieselbe Lawine auslöst. Worin liegt der Unterschied, wenn diese Lawine einen - lapidal gesagt - schlussendlich begräbt? Die Antwort: Es gibt keinen physischen Unterschied, nur eine - wenn auch starke - Einbildung eines Unterschieds. Tedsakria nennen die Taruner es. Die Menschen bleiben lieber vage und umschreiben es grob mit ”Leben”œ oder, wenn sie etwas genauer sein möchten mit ”Chaos und Willkür”œ, auch wenn man nicht wirklich genau sagen könnte, was es nun ist. Ein altes Volk im Süden von Kerdis besitzt angeblich mehr als zwei Dutzend Wörter, scheinbar für alle einzelnen Lebenslagen, während wir Magier dazu schlicht Σ sagen - da es der erste Buchstabe in unserem Alphabet ist. Genau genommen lässt aber auch diese simple Form zu wünschen übrig, denn es beschreibt nicht unsere Existenz, sondern unsere Existenz von dem Punkt, ab dem unser Leben einen höheren Sinn bekommen hat. Haben wir ein Denkmal errichtet, beginnt der Σ - vollbringen wir ein kleines Wunder beginnt es von vorne, bis wir es schaffen, ein noch höheres Ziel zu erreichen. So lässt sich die Motivation in allem was wir tun erklären. Und wenn der Vorgang des Σ erst beginnt, wenn ein neuer Lebenssinn wirklich an unsere Tür klopft, dann nützt keine Flucht mehr. Wir bleiben gebunden an unsere Aufgabe und versuchen dem Ruf des Schicksals mit erhobenem Haupt zu folgen.


”Meine Verbündeten und Freunde! Ich stehe heute vor euch, um ein Thema von größter Wichtigkeit zu besprechen! Gierige und respektlose Personen, die sich überheblich Revolutionäre nennen, möchten unsere Welt verunglimpfen und weiter destabilisieren! Wir stimmen dem nicht zu. Wir können dem nicht zustimmen. Wir werden dem nicht zustimmen! Unsere Postfiliale zu schließen ist ein so böses Verbrechen, das ich es kaum beschreiben kann. Die hungrigen Wölfe der Ungerechtigkeit scharren sich zusammen, um unsere Rechte mit den”¦Pfoten zu treten - unsere Rechte auf Briefe und Briefmarken! Die Revolution kümmert sich nicht um uns und jetzt müssen wir handeln. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass aufrechte Menschen, die sich mit der Kraft des Guten verbünden jegliche Gefahren überwinden können! Denn wir werden nicht zögern, Gewalt gegen die Monster im Dunkeln anzuwenden. Denn wir werden nicht ruhig bleiben, wenn sie unser Postbüro schließen. Und selbst wenn sie es wagen dies zu tun, wird es wie ein Phönix aus der Asche aufsteigen, da wir mit der ganzen Kraft unserer Köpfe und Herzen kämpfen. Lasst uns nicht unseren Feind unterschätzen. Aber lasst uns auch nicht verzweifeln und erst recht nicht versäumen zu realisieren, dass die Macht des Guten immer die größere sein wird. Folglich werden wir gewinnen und zurückerobern, was uns gehört: Die Vogelpostaußenstelle in Terbat!”œ
Viele Leute klatschten. Lynn Zye trat vom Rednerpult zurück und verschwand schnell in der Menge.
”Übertreibt ganz schön, oder?”œ, fragte Astraea.
”Ja. Ein Kampf gegen das Böse - aber nur so hören einem die Leute zu”œ, antwortete Astraios und sein Bruder gab ihm im Stillen Recht. Alle vorigen Redner waren eher nüchtern und trocken an das Thema herangegangen und hatten entsprechend spärlichen Applaus ernten können.
Letztendlich war es ja auch nur eine Prestigefrage gewesen, denn das Postvogelhaus besaß keine besondere Funktion außer eben dem Verkauf von Postvögeln - die es auch haufenweise in der Markthalle in Konlir zu kaufen gab, wie auch an der Börse in Reikan, an der Zweigstelle der Post in Wilisien, an der Bank aller Wesen in Ferdolien, genau wie in dem westlich von Konlir gelegenen Schwestergebäude und zu guter Letzt auch an der Post selber. Nicht einmal Briefmarken gab es an dem kleinen Häuschen zu kaufen.
Terbat aber war ein Ort des Friedens - vielmehr ein ganzer Landstrich des Friedens - und das Vogelhäuschen wirkte fast magisch auf die hier versammelten Menschen.
Es war nicht nur das einzige Haus weit und breit - es war verboten, in Terbat, oder zumindest in der unmittelbaren Umgebung zu siedeln, stattdessen pilgerten die Menschen fast eine Stunde durch das Gebiet, um zu dem Gebäude zu gelangen - sondern vermittelte einen so friedlichen und beruhigenden Eindruck, dass Astraios und Astraea der Menge vollauf zustimmten, die diesen Ort erhalten wollte. Die Revolution schien eine fast unnatürliche Begabung zu haben, die Bevölkerung zu verärgern, fast als ob sie versuchen würde, das Fass mit allen Mitteln zum Überlaufen zu bringen.
Sie machten einen guten Fortschritt. Fast jede Entscheidung der noch vor kurzem als ”Befreiung”œ gefeierten Revolution stieß inzwischen auf Kritik. Nicht auf blanke Kritik - dafür waren die Leute viel zu verängstigt - sondern auf verhüllte, hinter dem Rücken geäußerte Kritik. Die Revolution hatte keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung, nur noch eine Fassade war übrig. Ein dünnes Blatt Papier. Und die Konterrevolution hatte vor, es zu zerreißen. Sobald dies geschehen war, das wussten beide SaS-Agenten, wäre es um die Revolution geschehen.
”Scheint verschwunden zu sein”œ, riss Astraios seinen Bruder und Kollegen aus dessen Gedanken.
”Wenigstens ist sie nicht so dumm wie die anderen Redner”œ, kommentierte dieser. Tatsächlich sah er nicht weit entfernt aus dem Osten eine Gruppe bewaffneter Revolutionäre anrücken. Astraea hatte keine Angst vor ihnen - dafür waren sie viel zu schlecht ausgebildet, die wenigsten konnte ein Schwert überhaupt halten - trotzdem sollten sie Diskretion wahren. Ohne ein Wort setzten sie sich nach Norden in Bewegung, um dem Serum-Geist Lynn Zye zu folgen, die hoffentlich bald ihre Reihen verstärken würde - selbstverständlich nicht ohne Grund, wie Ignotexx betont hatte. In diesem Fall, erinnerte sich Astraea an dessen Worte, würde ihnen die Anonymität einmal mehr Hilfe erweisen.

”Eine Woche.”œ
”Eine Woche?”œ, fragte Blanche misstrauisch.
”Eine Woche”œ, wiederholte Notwen, an alle Anwesenden gerichtet. Es war ein Treffen der Auftragskiller, wie in guten alten Zeiten. Dragus Try sprach für Selfish and Solemn, war aber bisher stumm geblieben.
Ebenfalls anwesend waren Geratheon und Erziraphael, sowie Cyrus, was bei Notwen grundsätzlich schlechte Stimmung hervorrief. Allerdings war der Kämpfer der Verbindungsmann zwischen den ”Oberen”œ und den Jerodar-Dieben und daher hatte er ein Recht darauf, anwesend zu sein. Wovon er auch reichlich gebrauch machte. Er hatte sich einen der Standardsessel unter den Nagel gerissen, für die die Edelhäuser in der Berggasse, eben auch ihr Hauptquartier, berühmt waren.
”Eine Woche Zeit, um unser Verschwinden zu planen?”œ, fragte Vinyó zaghaft.
”Verschwinden! Ihr Zauberer habt immer merkwürdige Ausdrücke”œ, murmelte Yax.

”Nun denn, Monsieur Kalyke. Was genau mache ich hier?”œ, fragte Lynn Zye mit einem winzigen Reikanakzent. Sedna versuchte den Spott aus ihrer Stimme herauszuhören, scheiterte aber.
”Eine berechtigte Frage!”œ, lobte er. Irgendwie war ihm nicht ganz wohl bei dem Plan, den Ignotexx entworfen hatte. Und er glaubte auch nicht, dass das Gespräch einen guten Verlauf nehmen würde. ”Wir benötigen Ihre Hilfe”œ, gestand er.
”Wer ist wir? Und du kannst mich duzen.”œ
”Die Gegenrevolution.”œ
”Das sagst du so offen?”œ
”Wir könnten dich jederzeit umbringen.”œ
”Könntest du?”œ, fragte der Serum-Geist und wechselte damit in die Singular-Form.
Kein gutes Zeichen, dachte Sedna.
”Äh”œ, festigte er seinen Standpunkt.
”Äh?”œ
”Äh - Leute zu töten ist das, was ich am wenigsten gerne tue.”œ
”Schön zu hören. Soll ich denn jemanden töten?”œ
Na toll. Woher soll ich das wissen? Es können tausend Sachen bei dem Plan schief gehen. Und viele würden dazu führen, dachte Sedna. Laut sagte er:
”Nicht wenn wir es vermeiden können.”œ
Lynn Zye maß ihn genau mit dem Blick, den er benutzt hätte um zu demonstrieren, dass er kein Stück überzeugt von dieser Ausrede war. Sedna verfluchte seinen Bruder Ignotexx innerlich, weil es nun an ihm lag, den selbstmörderischen Plan zu erklären.
”Wir würden gerne mit jemandem reden. Und ich denke, dass du uns am ehesten dazu verhelfen könntest, mit dieser Person zu reden.”œ
”Mein Stiefbruder?”œ
”Dein”¦was?”œ, fragte Sedna verwirrt. ”Es geht um Pasiphae Lysithea, einer deiner Kommilitonen, oder?”œ
”Genau. Mein Stiefbruder.”œ
”Pasiphae Lysithea ist dein Stiefbruder?”œ, fragte der Taruner ungläubig.
”In dieser Welt sind viele miteinander verwandt”œ, erklärte Lynn Zye geheimnisvoll.
”Äh. Schön. Also, nun da du unseren genialen Plan durchschaut hast, bist du dabei?”œ
”Nein. Ich würde nur ungern mit ihm reden.”œ
Plan B, schoss es Sedna durch den Kopf. Schnell, Plan B!
”Prima, dann müsste ich dich jetzt doch umbringen.”œ
”Aber du tust es nicht, gibst stattdessen vor, mich laufen zu lassen, um zu zeigen, dass ihr die Guten seid und damit ich dann ein schlechtes Gewissen bekomme und euch letztendlich doch helfe? Ein guter Plan, aber er kostet euch zuviel Zeit.”œ
Ach du sch”¦, dachte Sedna.
”Da wir so wenig Zeit haben, würdest du uns einfach helfen, für das Gute und so weiter?”œ
”Was muss ich tun?”œ, fragte Lynn resigniert.
”Also”œ, begann Sedna, froh, den schwierigsten Teil hinter sich zu haben. ”Wir haben viel Zeit und Energie darauf verwendet, Pasiphae Lysithea auf unsere Seite zu bringen. Wir dachten eigentlich, wir hätten ihn soweit.”œ
”Aber ihr habt ja auch gedacht, ich würde ihn nur von der Universität kennen. Ihr seid erstaunlich schlecht informiert.”œ
”Tja, unsere besten Leute sind beschäftigt oder in Konlir oder beides und können keine nachrichtendienstlichen Aufgaben”¦”œ
Was erzähle ich da eigentlich? Das geht sie nichts an. Bin ich alt geworden oder was?, dachte Sedna.
”Keine Ahnung. Egal. Also, wir dachten, du wärest einfach nur eine gute Bekannte von ihm, aber eure Verwandtschaft erleichtert einiges. Du hast einen Job in der Revolution angenommen, gestern.”œ
”Hab ich das? Ihr scheint ja überzeugt gewesen zu sein, mich zu überreden.”œ
”Waren wir. Pasiphae hat dir diese Jobbewerbung abgenommen.”œ
”Warum?”œ, fragte Lynn Zye. Es schien die erste wirklich ernst gemeinte Frage zu sein.
”Aus demselben Grund, aus dem du auch noch nicht für deine antirevolutionären Bemerkungen eingesperrt worden bist. Er scheint sich an dich zu erinnern. Und das können wir von Glück sagen, denn er ist der Hauptkoordinator der Revolution - derjenige, der entscheiden darf, wer ein normales Leben führen darf und wer nicht.”œ
”Ihr meint ihn überzeugen zu können?”œ
”Wir möchten zuerst einmal wissen, was ihn so unentschlossen macht. Er arbeitet für die Revolution, ist aber nicht fanatisch bei der Sache. Entweder plagt ihn sein Gewissen, oder wir wurden”¦äh”¦falsch informiert.”œ
Glücklicherweise ging Lynn Zye nicht darauf ein.
”Ich habe also diesen Job. Und dann?”œ
”Dann werden wir beide und Illyrus Reilly, sowie mein Bruder Ignotexx Helixx zu ihm gehen und ihn überreden.”œ
”Einfach so?”œ
”Einfach so.”œ

”Wo sind sie?”œ
”Wer?”œ, fragte Iapetos, eines der Mitglieder von SaS.
”Sedna, Igno, Reilly, Lynn Zye?!”œ, hakte Fenchurch nach.
”Die sind schon auf dem Weg. Wieso, was ist denn?”œ
”Wir haben eine Nachricht von Alpha Proxima bekommen!”œ
”Von wem?”œ, fragte nun auch Aither, ein weiterer Kämpfer.
Euphrosyne und Deprea schalteten sich jetzt ebenfalls ein.
”Alpha Proxima ist doch der, der mit Noir unterwegs war und uns in Kuridan geholfen hat, oder?”œ, fragte ersterer strahlend.
”Ja. Und nach dem Kampf hat er uns genauso wenig geholfen wie Noir und ist verschwunden. Illoyales Pack”œ, murmelte letzterer.
”Also, wer ist Alpha Proxima?”œ, fragten Iapetos und Aither erneut.
”Ein Freund. War unterwegs mit Noir, hat uns geholfen, als wir beim Haus der Zauberer in Kuridan waren und gegen Videm Corume kämpften.”œ
”Dankeschön”œ, sagten die Kämpfer erleichtert. ”Geht doch. Und was schreibt er?”œ
”Das ist ja das Problem. Ich lese mal vor”¦”œ
”Ist die Nachricht lang?”œ, fragte Deprea depressiv.
”Warum sind die zwei eigentlich noch hier?”œ, fragten die SaS-Agenten. ”Haben sie uns jemals geholfen? Sind doch nur Yin und Yang des Stimmungsausdrucks, oder?”œ
”Ein netter Vergleich, aber beide sind männlich. Egal”œ, fuhr Fenchurch fort. ”Die Nachricht besteht nur aus fünf Wörtern: Lysithea ist Mitglied in TaT.”œ
Fenchurch wartete die Stille ab.
”Ja und? Das wussten wir doch längst oder?”œ, fragte Iapetos und wandte sich an Aither: ”Das wussten wir doch, oder nicht?”œ
”Das wussten wir”œ, sagte dieser an Iapetos gewandt. ”Das wussten wir”œ, sagten beide zu Fenchurch.
”Toll! Ein Glück, dass wir solche Genies dabei haben! NATÜRLICH wussten wir das! Das Problem ist, dass ich nicht aus der Nachricht schlau werde! Entweder weiß er irgendwas über Lysithea, was bestätigen würde, dass Sedna und die anderen auf eine Selbstmordmission gehen”¦”œ
”Cool”œ, sagte Deprea.
”Oder?”œ, fragte Euphrosyne.
”Oder ich versteh nichts mehr”œ, gab Fenchurch zu.

Sie standen im Vorraum des Büros.
”Bücher?”œ, fragte Lynn mit einem Blick auf die großen Bücherregale an den Wänden des Raumes.
”Er will sich bilden”œ, erklärte Illyrus Reilly, der Sekretär von SaS.
”Da hat er viel zu tun”œ, bemerkte Sedna trocken.
”Er hat studiert, vergiss das nicht”œ, erwiderte Lynn.
”Macht ihn nicht zum Heiligen. Und außerdem: Warum bewahrt er das ganze Zeug hier im Vorraum auf und nicht in seinem Büro? Meinst du wirklich, er hat alle Bücher hier gelesen?”œ
”Herein”œ, sprach Pasiphae Lysithea gerade laut genug, damit man es auch hinter der Tür hören konnte und unterbrach damit die Unterhaltung. Herein trat Lynn Zye. Herein traten auch Sedna und Ignotexx. Illyrus Reilly trat nicht wirklich herein, er war einfach da im Raum, ohne dass man ihn bemerkt hätte. Diskretion stand schließlich auch in seiner Jobbeschreibung. Falls Pasiphae Lysithea überrascht war, sah man es ihm nicht an.
”Guten Tag. Was kann ich für euch tun?”œ
”Wir hätten ein paar Fragen.”œ
”Ich auch. Drei an der Zahl.”œ
”Du zuerst”œ, sagte Sedna großmütig.
”Frage eins: Wo ist Ijiraq?”œ, fragte Pasiphae Lysithea.
””¦Ijiraq?”œ, fragte der Taruner zurück.
”Ijiraq. Die Nummer zwei in Taunt and Tacit. Zu Beginn der Revolution gab es ein bisschen Probleme, als sich fast alle Mitglieder von TaT zur Generalversammlung trafen. In Kuridan.”œ
”Im Haus der Zauberer.”œ
”Genau. Die SaS hat uns damals etwas gestört, genauso wie die Auftragskiller und ein paar mehr Leute: Alpha Proxima, jemand namens Noir, sowie Euphrosyne Adrastea, Deprea Vandamál und Fenchurch Zacatecas - letztere kennt ihr vielleicht noch, da sie in der Gegenrevolution arbeiten.”œ
”Die Geschichte. Ich erinnere mich”œ, gab Sedna zu.
”Immerhin. Damals konnte ich entkommen, genauso wie Notwen Caasi, Videm Corume und Al Jazeera. Aber Ijiraq habt ihr bewusstlos geschlagen. Wo ist er jetzt?”œ
”An einem sicheren Ort”œ, sagte Sedna.
”Gefängnis”œ, grenzte Ignotexx ein.
”Aber nicht in Konlir”œ, fügte Illyrus Reilly an.
”Belassen wir es erstmal dabei. So schlimm ist es auch nicht. Die Revolution hat sich angepasst.”œ, erklärte Pasiphae.
”Zum Beispiel bist du jetzt die Nummer zwei, oder? Ijiraq kann also schön lange im Gefängnis bleiben, ginge es nach dir!”œ, fuhr Lynn Zye auf.
”Ah. Ja, ein guter Plan, meine Stiefschwester hierher zu bringen. Das muss ich zugeben. Ihr hättet aber auch höflich fragen können”¦”œ
”Und die anderen Fragen?”œ, unterbrach Ignotexx.
”Frage zwei: Wisst ihr, dass die Auftragskiller einen Spion von Taunt and Tacit in ihren Reihen haben?”œ
”Nein!”œ, entfuhr es Sedna, Lynn und Illyrus.
”Ja”œ, sagte Ignotexx.
”Tatsächlich?”œ, fragte Lysithea erstaunt an ihn gewandt. ”Hast du seinen Namen auf der Mitgliederliste im Haus der Zauberer gesehen? Oder ist dir aufgefallen, dass wir unsere Leute immer in den Iden jedes Monats einschleusen, genau wie ihn?”œ
”Beides”œ, gab Ignotexx zu.
”Wer ist es?”œ, fragte Sedna.
”Nicht so wichtig”œ, meinte sein Bruder. ”Und die dritte Frage?”œ
”Frage drei: Wisst ihr, wer ich bin?”œ, sprach Pasiphae Lysithea und lächelte fragend.

”Ein Code, vielleicht?”œ, fragte Aither.
”Könnte sein”œ, murmelte Fenchurch.
”Ein Anagramm? Lysithea ist Mitglied in TaT”¦wird vielleicht zu”¦.\List hagelt mit Yeti in Dista\”œ
”Schwachsinn”œ, sagte Iapetos.
”Moment”œ, sagte Fenchurch und nahm einen Zettel. Sie schrieb die Wörter untereinander:

Lysithea
Ist
Mitglied
In
TaT


Anschließend unterstrich sie die ersten Buchstaben jedes Wortes und schrieb diese als ein Wort.
”Limit? Was ist Limit?”œ, fragten Deprea und Euphrosyne.
”Keine Ahnung”œ, meinten Iapetos und Fenchurch nur. Aither jedoch blieb still und wechselte nur einen kurzen, bedeutungsvollen Blick mit dem Wort auf dem Papier.
”Hallo?”œ, unterbrach Iapetos und winkte ein bisschen. ”Was ist Limit?”œ
”In welcher Einheit bist du?”œ, fragte Aither.
”Was?”œ
”Bei SaS. Als es noch Einheiten gab. Welche Einheit?”œ
”Viertes Team, dritte Einheit, wieso?”œ
”Ich war im ersten Team in der zweiten. Nach uns wurde niemand mehr über Limit informiert. Das war auch nicht mehr nötig - dachten wir.”œ
”Wovon redest du?”œ, unterbrach Fenchurch.
”Limit war die wohl gefährlichste der fünf Organisationen.”œ
”Fünf Organisationen?”œ, fragte Iapetos hilflos. Warum musste es in dieser Welt auch so unheimlich komplex sein?
”Damals waren es noch fünf: Selfish and Solemn, Taunt and Tacit, Righteous and Restful - Oder auch RaR - die Regierung von Konlir, natürlich. Und eben Limit.”œ
”Aha.”œ
”Die RaR hat sich als erstes aufgelöst. Illyrus war ein früheres Mitglied. Die Regierung von Konlir ist jetzt auch hinüber. Und bis eben war ich sicher, dass auch Limit nicht mehr existiert. Die fünf Organisationen arbeiteten nach viel Machtgerangel einen Waffenstillstand aus. Die RaR wollte ihn brechen und hat dafür bezahlen müssen.”œ
”Und Limit?”œ
”War die einzige Organisation, die sich nicht gegen die RaR stellte. Aber auch nicht auf deren Seite. Sie verschwanden einfach - keine Lust mehr am ewigen diskutieren und kämpfen, dachten wir. Wir lagen wohl falsch.”œ
”Und wieso ist sie so gefährlich?”œ
”Weil sie sich nicht nur darauf beschränkt hat, Mitglieder anzuwerben, einen Nachrichtendienst zu erschaffen und Leute auszubilden. Genau genommen haben sie bevor sie verschwanden fast alles kontrolliert: Geschäfte, Banken, halb Narubia und Konlir und auch die Jerodar-Diebe mussten ihnen Geld zahlen.”œ
”Klingt nach Verbrechern.”œ
”Fast. Es ging ihnen nicht um Geld, das hatten sie immer schon gehabt. Sie wollten eher Macht. Macht über alle Gebiete und alle Rassen. Das war ihr ”Limit”œ und sie hatten es zum Schluss fast erreicht.”œ
”Und wenn Pasiphae Lysithea also Mitglied bei Limit ist bedeutet das”¦was?”œ, fragte Fenchurch.
”Dass Sedna und Ignotexx versuchen, einen Spion von Limit anzuwerben. Und viel Erfolg werden sie wohl nicht haben.”œ
”Und die RaR?”œ
”Existiert wie gesagt nicht mehr.”œ
”Ein Glück. Wenigstens müssen wir uns nicht auch noch mit denen rumschlagen”¦”œ

Zur selben Zeit im Hauptquartier der ”Righteous and Restful”œ, oder kurz RaR
”Äh. Kann ich reinkommen, Sir?”œ, fragte der Arbeiter mit dem Codenamen ”Scylla”œ zaghaft.
”Ja, ja”œ, meinte dessen Vorgesetzter, Codename Charybdis und winkte abwesend. ”Was ist los?”œ
”Ja”¦Wir haben jetzt einen neuen Bericht vorliegen, Sir.”œ
”Ja?”œ, fragte Charybdis.
”Es geht um Pasiphae Lysithea. Er ist Hauptkoordinator bei TaT, Sir.”œ
”Ja. Das ist mir bewusst.”œ
”Es scheint so, als ob vor einer halben Stunde eine Gruppe von Leuten sein Büro betreten hat...”œ
”Eine Gruppe von Leuten?”œ, unterbrach Charybdis skeptisch.
”Ja. Eine davon war Lynn Zye, Studentenbekanntschaft von Lysithea. Die anderen waren Sedna Kalyke, ein Freund von den Auftragskillern in Konlir und wichtiges Mitglied bei SaS und Ignotexx Helixx. Außerdem dabei war Illyrus Reilly.”œ
”Reilly? War der nicht mal bei uns?”œ
”Ja, Sir, aber jetzt ist er Generalsekretär bei SaS.”œ
”Und diese Lynnz”¦”œ
”Lynn Zye”œ, half Scylla.
”Äh ja. Die ist auch bei SaS?”œ
”Nein, Sir, sie hat sich aber sehr revolutionskritisch geäußert.”œ
”Aha. Und Igno”¦dieser Typ halt?”œ
”Der”¦äh”¦wir wissen nicht, wer er ist, Sir. Wir kennen nur seinen Namen.”œ
”Ein Anfang”œ, meinte Charybdis sarkastisch. ”Und warum sind die bei Pasiphae Lysithea?”œ
”Gute Frage, Sir. Na ja, jedenfalls arbeiten diese Leute”¦”œ
”Diese Gruppe von Leuten”œ, verbesserte Charybdis.
”Genau Sir”¦jedenfalls arbeitet diese Gruppe von Leuten mit Fenchurch Zacatecas zusammen.”œ
”Lassen Sie mich raten: Die ist bei uns Mitglied.”œ
”Nein, Sir. Die ist auch revolutionskritisch.”œ
”Aha.”œ
”Und wir haben einen an sie gerichteten Brief abfangen wollen.”œ
”Wollen?”œ
”Das hat nicht ganz funktioniert, Sir. Es waren zwei Postvögel. Wir haben nur einen an Notwen Caasi adressierten Brief abgefangen, wahrscheinlich vom selben Absender.”œ
”Und jetzt?”œ
”Wir haben ihn, Sir.”œ
”Wir haben ihn. Wofür?”œ
”Äh”¦er ist von Alpha Proxima.”œ
”Toll. Wahrscheinlich einer von TaT?”œ
”Nein, Sir.”œ
”Also revolutionskritisch?”œ
”Auch nicht.”œ
”Und der Inhalt?”œ, fragte Charybdis resigniert. Er hatte keine Ahnung, in welche Richtung das Gespräch ging.
”Etwas über so einen Erziraphael, Sir.”œ
”Und was haben wir über den?”œ
”Arbeitet momentan in Konlir für die Auftragskiller. Ist ein dunkler Magier, zumindest nach unseren Akten. Und ein Philosoph. Im Brief geht es um irgendwelche Thesen, die--”œ
”Egal. Schicken Sie den Brief einfach weiter an die Auftragskiller. Sollen die doch damit fertig werden.”œ
”Ja, Sir.”œ
”Noch irgendwas?”œ
”Äh”¦Na ja, Sir. In dem Brief ging es unter anderem um Aicard Limoux.”œ
”Zu viele Namen! Ist der bei den Auftragskillern.”œ
”Ja und nein. Er ist ein Mitglied von TaT und den Auftragskillern, Sir.”œ
”Und was geht das alles uns an?”œ
”Einer unserer Agenten ist”¦äh”¦tot. Offensichtlich von so einem Noir getötet. Der ist ein Freund von Alpha Proxima, Sir.”œ, fügte Scylla schnell an.
”Und warum hat er unseren Agenten”¦wie hieß der eigentlich?”œ
”Submuloc. Und der war wiederum ein Nachbar von Notwen Caasi. Und der ist wiederum der einzige Zeuge von dem Verschwinden unseres anderen Agenten, Lixandru.”œ
”Also”¦also”¦dieser Submuloc wurde warum umgebracht?”œ
”Das wissen wir nicht.”œ
”Unser Agent, der Nachbar von Notwen Caasi wurde also von demjenigen umgebracht, der ein Freund von dem ist, der zwei Briefe versand hat an die Auftragskiller in Konlir inklusive eines TaT-Typen, sowie an eine Gegenrevolutionärin, die zusammenarbeitet mit der Gruppe von Leuten, die aus SaS-Agenten, nämlich einem Bekannten von Notwen Caasi, einem ehemaligen Agenten von uns, einem Typen, über den wir nichts wissen und einer revolutionskritischen Studentenfreundin von Pasiphae Lysithea besteht, die zufälligerweise auch gerade das Büro eines TaT-Agenten, nämlich Lysitheas betreten haben?”œ
”Ganz genau, Sir.”œ
”Und wir wissen nicht, was auch nur einer von denen will? Weder was Alpha Dingsda und die SaS, noch die TaT, die Revolution, die Gegenrevolution, die Undercoverleute, die Auftragskiller und die merkwürdige Gruppe von Leuten wollen?”œ
”So scheint es.”œ
”Verdammt, ich weiß nicht einmal was WIR wollen!”œ
”Tja”¦”œ
”Beobachten Sie weiter.”œ
”Ja, Sir.”œ
”Und geben Sie mir Bescheid wenn”¦wenn”¦wenn das irgendeinen Sinn ergibt”¦”œ

Im Büro von Pasiphae Lysithea
”Limit?”œ, fragten Lynn Zye und Ignotexx verständnislos und unisono.
”Großartig. Die haben uns gerade noch gefehlt”œ, meinte Sedna und nickte Illyrus Reilly zu.
”Na und?”œ, fragte dieser gerade.
”Ich weiß wer du bist”œ, erklärte Pasiphae verspätet an ihn gewandt.
”Genau der.”œ
”Der, der Antworten gibt, bevor er Fragen hört, nicht wahr?”œ
”Das stimmt.”œ
”Du warst bei RaR?”œ
”Ja, wir können den Teil überspringen”œ, meinte Illyrus nur.
”Limit? Noch so eine Organisation?”œ, fragte Lynn Zye.
”Ist sie gefährlich?”œ, erkundigte sich Ignotexx bei seinem Bruder. Bevor Sedna antworten konnte, sprach Pasiphae Lysithea bereits.
”Gefährlich? Ja, Limit ist gefährlich. Doch auch Sedna hier ist gefährlich und ich bin es auch. Aber momentan gehen wir auf dasselbe Ziel zu.”œ
”Du wirst also nichts tun?”œ, fragte Ignotexx verunsichert.
”Nichts tun? Nein, ich werde nichts tun, wenn du meinst, euch etwas anzutun. Aber wir werden trotzdem noch einiges zu tun haben. Zuerst werden wir Konlir befreien müssen und dann ist Zeit für größere Pläne.”œ
”Größere?”œ, fragte Sedna skeptisch.

In Konlir
”Äh”¦Nehmen wir Briefe an?”œ, brüllte Yax vom Dach des Hauptquartiers herunter.
”Was?”œ, brüllte Vinyó zurück.
”Nehmen wir Briefe an oder was?”œ
”Nehmen wir Briefe an?”œ, echote Vinyó.
”Das will ich ja wissen!”œ
”Was ist die Lösung?”œ
”Die kenne ich nicht, deswegen frage ich ja!”œ, brüllte der Magier genervt. ”Da ist eine Brieftaube auf dem Weg hierher!”œ
”Dann fang sie ab!”œ, rief Vinyó wieder nach oben.
”Was?”œ, fragte Yax an la Vaca und Gaga gerichtet, die das Schauspiel bisher passiv genossen hatten.
”Wir sollen sie abfangen”œ, meinte der Kämpfer nur und holte eine massiv aussehende Armbrust hervor.
”Müssen wir den Vogel gleich abschießen?”œ, fragte Gaga nervös.
”Hast du eine bessere Idee?”œ, gab la Vaca zurück und zielte bereits.
In dem Moment ergab sich diese Idee, indem der Vogel in einen Sturzflug überging und mit einem dumpfen Kreischen an der Wand des gegenüberliegenden Gebäudes abprallte.
Vinyó hob den überraschend unversehrten Vogel auf und nahm ihm den Brief ab. Ersterer flog davon (damit war natürlich der Vogel gemeint”¦nicht Vinyó”¦).
”Ein Brief an Notwen”œ, brüllte Vinyó zu den drei Auftragskillern nach oben.
”Was?”œ

Notwen blickte auf.
”Und ihr seid sicher, dass der Brief echt ist?”œ
”Das fragst du uns?”œ, fragte la Vaca verwirrt.
”Ja. Habt ihr ihn geöffnet?”œ
”Äh”¦nein.”œ
”Warum nicht?”œ
”Na ja”œ, meldete sich Gaga zu Wort. ”Das ist doch sicher nicht für uns gedacht, oder? Wir als Auftragskiller kriegen ja nichts mehr zu tun. Nur du machst noch diesen”¦geheimen”¦”œ
”Scheiß”œ, beendete Yax, als Notwen fragend blickte.
”Ist so”œ, stimmte Vinyó zu. ”Ständig gibt”™s es irgendwelche Treffen, leere Worte und wenig Informationen. Wir kriegen nichts mehr mit und wir sollen in einer Woche hier”¦ verschwinden?”œ
Notwen blickte einen Moment stumm von einem zum anderen und dann wieder auf den Brief.
”OK”œ, sagte er.
”OK”¦was?”œ, fragte Yax.
”OK, wir machen eine Versammlung und ich lese den Brief offen vor. In Ordnung?”œ
”In Ordnung. Das ist eine gute Idee.”œ

”Das ist eine dumme Idee”œ, maulte Chontamenti.
”Inwiefern?”œ, wandte sich Erziraphael an ihn. ”These Nummer sechsunddreißig: Ideen sind so relativ wie Raum und Zeit. Uhren würden auf dem Mond wahrscheinlich langsamer ticken und schwächer schwingen als auf der Erde. Auch würde man sich langsamer bewegen - warum also sollte die Zeit dort nicht ebenfalls langsamer vergehen? Die Idee einer Versammlung entspringt der Idee, dass sich alle gleichstellen möchten und sich unter ihresgleichen wagen.”œ
”Toll!”œ, stieß la Vaca nach einer kurzen Pause aus und klopfte ein paar Mal probeweise auf den Kopf des Magiers. ”Jemand da? Wir möchten nur einen Brief lesen, nicht den Mond bewohnen!”œ
”Kann man auf dem Mond leben?”œ, fragte Gaga verwundert.
”Man kann ihn sehen, also existiert er”œ, sprach Regley selbstsicher. ”Also kann man ihn auch bewohnen.”œ
”Meint ihr, dort lebt schon jemand?”œ, fragte Yax, während er zum Mond blickte, der im Mittagslicht noch blasser als sonst wirkte.
”Warum nicht?”œ, schaltete sich jetzt auch Abanderada ein. ”Obwohl uns Dinge fremd und fern scheinen, existieren sie, lautet ein altes Sprichwort bei uns.
Inzwischen hatten sie den gewünschten Platz in Konlir erreicht. Blanche und Cyrus warteten bereits stumm, während sich Aicard Limoux und Nija Apameia mit Dragus Try unterhielten.
Bald waren alle vollzählig.
”Was meinst du zu unserer Mondthese?”œ, wandte sich Yax an Erziraphael, den einzigen anderen dunklen Magier.
”Der Glaube an etwas Irrationales steigt exponentiell”œ, meinte dieser nur.
”Das war These Nummer siebenunddreißig?”œ, fragte Vinyó.
”These?”œ, fragte Erziraphael zurück. Die anderen blickten ihn verwirrt an, wurden aber von Notwen unterbrochen:
”Ich mach es kurz und fange gleich an. Alpha Proxima schreibt: Es ist wenig Zeit und viele Worte zu verlieren, Notwen. Limit, die Organisation für die ich seit kurzem arbeite, bietet euch unsere Unterstützung in Form einer Entsatzeinheit an”¦”œ
”Was ist eine Entsatzeinheit?”œ, fragte Gaga, wurde aber von mehreren gefuchtelten Händen zur Ruhe gebracht.
”Selbstverständlich nicht ohne Gegenleistung. Gegenwärtig befindet sich einer unserer Agenten, ein dunkler Magier in euren Reihen, dessen Thesen essential für die zukünftigen Pläne von Limit sind.”œ
La Vaca, Vinyó und Yax sahen sich entsetzt an und blickten zu Erziraphael, der offenbar Interesse an der umliegenden Häuserfassade gefunden hatte.
”Äh”œ, begann Yax, doch Notwen fuhr fort:
”Erziraphael besitzt eine Liste von zweiundvierzig Thesen, die ihr uns so bald wie möglich aushändigen müsst. Da wir euch vertrauen, hat dies Zeit bis nach der Aktion in fünfeinhalb Tagen. Limit ist dafür bereits in Kontakt mit Fenchurch Zacatecas und Illyrus Reilly getreten und wir haben dem bisherigen Schlachtplan zugestimmt. Also auf eine gute Zusammenarbeit: Alpha Proxima.”œ
”Na toll”œ, murmelte Blanche, doch Notwen hob die Hand und las weiter:
”PS: Stelle bitte sicher, dass keine TaT-Agenten und auch keine Revolutionsmitglieder von diesen Plänen erfahren. Ein TaT-Agent wurde bei uns als Mitglied der Auftragskiller gelistet. Ich hielt dies für einen Fehler in unseren Akten. Noir meinte, ihr würdet nicht so dumm sein und einem feindlichen Agenten Asyl gewähren. Aber nur für den Fall, dass er sich irrt: Der Name ist Aicard Limoux. Stellt sicher, dass er sich nicht in Konlir befindet.”œ
”Na toll”œ, echote Cyrus die Worte Blanches.

Außerhalb, jedoch fünf Tage später
Pasiphae Lysithea blickte einen der vier Hügel hinab, die Konlir umgaben. Er wandte sich an Fenchurch, Sedna und die beiden SaS-Agenten und Zwillinge Astraios und Astraea, die jeweils eine Gruppe von Kämpfern in die Schlacht führen sollten.
”Seid ihr sicher? Jetzt ist die letzte Chance umzukehren.”œ
”Das wissen wir”œ, sagte Sedna.
”Wir überschreiten also den Rubikon? Dann gibt es eben kein zurück!”œ, sprach Ignotexx entschlossen.
”Alea iacta est”œ, murmelte Fenchurch.

Ende von Kapitel 19.
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 28. Apr 2009, 15:18

Nin hao!
Ich hab das letzte Kapitel gerade noch rechtzeitig hochgeladen. Aufgrund eines Virus habe ich nämlich alle Auftragskillerkapitel und leider auch sonstige fw-stories verloren. Die Kapitel kann ich mir ja zum Glück hier wieder rauskopieren, aber auch alle bisherigen Passagen, Notizen etc. zum nächsten Kapitel sind weg. Wird daher etwas schwierig alles nochmal zu schreiben... = )
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Re: Auftragskiller

Beitrag von erziraphael » 6. Mai 2009, 21:10

Es wird vielleicht schwieriger sein, Kapitel 20 zu schreiben als ich dachte. Vieles ist bei mir noch im Kopf - aber ich hatte vorher ein weit über 100 Seiten umfassendes Dokument. Selbstverständlich war nur ein Bruchteil davon Inhalt von Kapitel 20, trotzdem bin ich jetzt etwas ratlos vor einem weißen Blatt Papier (rein metaphorisch, meine ich). Es kostet mich also viel Überwindung, mit dem Schreiben zu beginnen.
Ich werde auch noch das letzte Kapitel schreiben, falls Interesse besteht.
Wer das Finale also lesen möchte, sollte dies hier auch zum Ausdruck bringen, aber ich werde meine Zeit nicht darauf verschwenden in ein leeres Thema zu schreiben.

Andernfalls bleibt die Geschichte eben unvollendet und ich schreibe zu einem anderen Ort oder Zeitpunkt weiter. Dass die Geschichte dann noch etwas mit Freewar zu tun hat, kann ich in dem Fall aber nicht versprechen.

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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von sgr011566 » 6. Mai 2009, 21:12

Ein kleiner Tipp, ohne deine Geschichte bisher gelesen zu haben - mach doch eine Liste dieser Form in den ersten Post:

Code: Alles auswählen

[url=Link zum Post mit Kapitel x]Kapitel x[/url]
Das würde erleichtern, zu nem anderen Zeitpunkt weiterzulesen und die Übersichtlichkeit erhöhen :)


Hm, das ist natürlich verdammt blöd. Ich komm derzeit kaum zum Lesen von Fanfictions, ich weiß nur, dass meine Enttäuschung früher, als ich mehr gelesen hab auf FF.net, immer sehr groß war, wenn wer ausstieg. Denn wenn mir was gefällt, will ichs zu Ende lesen, sonst steig ich ohnehin selbst aus. Beispielsweise warte ich heute noch darauf, dass eine Gechichte fortgeführt wird, zu der die Autorin vor 4 Jahren das letzte Mal was in ihr Profil geschrieben hat ... Und auf eine andere, wo vor etwa 2 Jahren das letzte Mal weitergeschrieben wurde (bei der tuts besonders weh, weil es eine der besten Geschichten ist, die ich je gelesen habe).

Aber ich verstehe natürlich, dass das wahnsinnig bescheiden ist, wenn sowas passiert :( Auch wenn es diesmal nichts hilft, solltest du in Zukunft immer drauf achten, deinen Rechner zu schützen und die Datei zu kopieren (wobei ich das wohl gemacht hätte, wenn ich was Längeres schreibe, hab ich immer wahnsinnige Angst, es geht verloren ...).
Lorana ...
Das Lumpenpack hat geschrieben:Harry Potter ist für ihn ein Kinderbuch.
Äußerliche Zustimmung, innerlich Cruciatus-Fluch.

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erziraphael
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Re: FW-Stories auf Fanfiction.net

Beitrag von erziraphael » 13. Mai 2009, 15:11

Danke für die konstruktive Kritik. Verlinkungen zu allen Kapiteln finden sich jetzt am Anfang des Themas. Ich fange bald mit Kapitel 20 an. Ob's danach weitergeht, weiß ich nicht.
Zira ;)
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