Nawo Led

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-DarkScream-
Teidam
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Nawo Led

Beitrag von -DarkScream- » 21. Mär 2008, 23:36

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Beschreibung:
Ein zierliches Mädchen in dessen Augen man ertrinken könnte. Doch Vorsicht! Blickt man zu tief oder zu lange hinein, so zeigt es dir deine innersten Ängste und bringt dich außer Fassung. Schüchtern anfangs und darauf bedacht, kein anderes Wesen zu treffen, folgt sie einem inneren Ruf. Sie erlernte gute Manieren in der Festung der Magier und ihre Wortwahl ist stets auf freundlichkeit bedacht. Doch sollte kein Wesen sie reizen, oder für unwichtig und unwissend hinstellen. Sie würde ihren Zorrn, der sich in ihr gegen alles und jeden aufgebaut hat, hervorbringen.
Ihre dunklen, fast schwarzen Haare trägt sie offen und oft zerzaust der Wind sie, was sie meistens nichtmal merkt. Aussehen ist unwichtig für sie und ohne jegliche Bedeutung. Sie ist sich ihrer Schönheit nicht bewußt und verborgen unter einfacher Gewandung, schlummert ein junger Körper mit einem wachen Geist. Ihr schlanker Körper wirkt makellos, doch in ihrem Innersten tobt eine Magie, von der sie erst einen kleinen Teil erkundet hat. Sie sucht, doch was es genau ist, weiß sie selbst nicht.

Die Geschichte:
Man fand mich in ein Bündel gewickelt irgendwo in Nawor. Zumindest erzählte mir die Frau das, die mich wie eine Mutter aufzog. Sie und ihr Mann gaben mir den Namen Nawo Led. Nawo für meinen Fundort und Led für Leid, weil ich ihnen leid tat. Meine Kindheit war nicht gerade prickelnd, denn jeder der mich näher kannte, zog sich alsbald zurück. Die Kinder in Konlir bewarfen mich meistens mit Steinen und mochten mich nicht. Die Erwachsenen tuschelten als ich durch die Gassen ging, was ich doch für schöne Augen hätte, doch blickten sie länger hinein, wurden sie zuerst unruhig und dann ängstlich. Bald nannten sie mich nur noch die kleine Hexe. Ich fand es komisch, da es genügend Zauberer gab, die mit großer Ehre von den Leuten angesehen wurden.

Ich dachte lange das meine Eltern meine richtigen wäre, bis sie mir das von Nawor erzählte und den Stoffrest zeigte, in das ich gewickelt war. Woher ich kam habe ich nie wirklich erfahren. Neluja, meine Ziehmutter, gab mir das Tuch worin ich eingewickelt war. Ungläubig starrte ich den Stoff an und Hass stieg in mir hoch, weil ich mir dachte.. Wenn mich meine Mutter einfach wie ein Stück Irgendwas weg legt und mich in der Wildnis dem Getier preis gibt, das ich auch nie etwas mit ihr zu tun haben wollte. Neluja meinte zu mir, ich solle es behalten, vielleicht willst du doch irgendwann nach ihr suchen. Ich und suchen? Nein, schrie ich und warf es ins offene Feuer. Sie sagte nichts mehr, aber ihr Verhalten zu mir hatte sich seid dem geändert.

Als Kind war ich nur immer in Konlir und durfte auch nicht weit vom Haus weg. Doch als ich älter wurde, gab mir Neluja Aufgaben, wo ich so manch Botengang für sie tätigte. So sah ich dann auch mal weiter entfernte Orte. Irgendwann kam ich dann in das vergessene Tal. Eine Festung ragte dort auf und ich beobachtete die Wesen. Interesse hatte mich auf einmal gepackt. Was machen die dort drinnen, stellte ich die Frage an Neluja. Sie antwortete nur hastig: Halte dich lieber von dort fern! Es tut nicht gut, wenn du denen dort zu nahe kommst. Soetwas sollte man einer Jugendlichen nicht sagen, denn da ich keine Gefühle mehr für meine Ziehmutter aufbringen konnte, war ich auf einer Suche nach meinen eigenen Interessen. Ich schlich oft nahe an den Tempel und oftmals hatte ich das Gefühl, als würde ich dennoch gesehen. Doch jedesmal wenn ich mich hastig umsah, war da niemand.

Eines Tages kam ich von einem solchen Botengang zurück und fand Neluja weinend am Tisch sitzen. Was ist denn, fragte ich naiv lächelnd, weil ich recht aufgewirbelt war, da ich einigen der dummen Jungen aus Konlir einen frechen Streich gespielt hatte. Sie sah mich an und etwas Böses funkelte in ihren Augen, was aber auch gleich wieder verschwand und den Tränen platz machte. Vater ist tod! Mir viel der Korb aus der Hand, mit dem ich immer die Sachen transportierte, weil ich meinen Ziehvater doch wirklich gemocht habe. Tod, stammelte ich. Wie denn? Wann denn? Wo denn? Neluja erzählte mir, das er in der Mühle war und ein Onlo ihn angerempelt hatte. Vater sei gestolpert und der große, aufrechte Mühlstein sei über ihn gerollt. Ich war entsetzt. In der Nacht schlief ich kaum, denn heimlich weinte ich. Vermisste danach jeden Tag meinen Vater und mußte feststellen, das meine Ziehmutter ein immer komischeres Verhalten mir gegenüber an den Tag legte.

Als ich mein 17tes Lebensjahr begann meinte meine Mutter: Nun bist du erwachsen geworden und ich habe einen Mann für dich ausgesucht. Einen Mann? Entsetzen packte mich. Du willst mich verheiraten, stotterte ich ungläubig hervor. Ja sagte sie zu mir. Einer der Bauern aus Konlir, der eine kleine Schafherde in Terbat hat, hat dich gesehen und würde dich gerne zur Frau nehmen. Du gefällt ihm und er würde mir drei Schafe und einen kleinen Beutel Gold für dich geben. Er meinte noch, das er dich.. Weiter kam sie nicht mehr. Ich tobte und schrie sie an: "Was fällt dir ein mich wie ein Stück Vieh zu verkaufen?" Verschachert für ein paar Goldmünzen und Vieh? Ich rannte davon. Heulend saß ich an der Brücke zu Terbat, obwohl ich dort gar nicht hin wollte. Tränen tropften in das Wasser. Wie kann sie nur? Langsam faßte ich mich wieder und langsam begann ich klar zu denken. Trotz kam hoch in mir und ich würde mir sicher soetwas nicht gefallen lassen. Als ich zurück zum Haus wanderte, sah ich sie mit einem Mann vor der Tür reden. Er war so hässlich und als ich genauer hinsah, hatte er einen Beutel in der Hand und wiegte ihn ständig hin und her. Neluja konnte kaum ihre Augen von dem Beutel lassen und ein Hass stieg in mir hoch. Als ich an dem Abend wieder das Haus betrat, sprach ich kein Wort mit ihr und verzog mich in mein Zimmer.

Noch vor der Dämmerung packte ich hastig einige Lebensmittel ein und verließ für immer das Haus. Kein einziges Mal habe ich mich umgedreht. Ohne einen Plan wohin ich sollte irrte ich eine Weile dahin und ich grübelte ständig. Was soll aus mir werden und wie werde ich zurecht kommen? Ich hatte keine vorstellungen vom Leben außerhalb. Langsam verbrauchten sich die wenigen Vorräte und ich hungerte. Irgendwie gelang es mir einen Hasen zu fangen und voll Stolz auf mein Geschick, briet ich ihn am Abend über einem winzigen Feuer. Ich hatte Angst man könnte mich entdecken und wie ich auch gesehen hatte, gab es viele Wesen, die hinterrücks jemanden Erschlugen, um dann Gold und Sachen des Opfers einzusammeln. Wie grausam dachte ich und verfolgte sichere und verborgene wege. Doch wo ich auch ging, überall fand man Spuren von Kampf und Blut. Eines Tages stand dann dieser Kerl vor mir. Hässlich und mit Zahnlücken grinste er mich schief an. "Na Püppchen biste du allein unterwegs?" Stocksteif stand ich da und ich Dummerchen nickte auch noch dazu. Zum Schrein kam ich nicht mehr, hatte ich schon seine dreckige Hand über meinem Mund und seinen ekeligen Leib auf meinem liegen. Er war so wiederlich und nur mit viel Mühe konnte ich seine gierigen Hände von mir fern halten. Das Glück kam mir zuhilfe und ein Tritt von mir in seine untere Gegend, ließ ihn von mir ablassen. Zudem biss ich ihn noch kräftig in die Hand, bevor ich davon lief. Heulend verbrachte ich diese Nacht in einer Höhle.

Ich aß in der Zeit wenig und vermied nun wirklich jeden Kontakt. Irgendwann führten mich meine Schritte wieder zurück und ich gelangte ins vergessene Tal. Lag einige Zeit dort auf der Lauer und wurde beinahe von einigen Leuten entdeckt. Und immer wieder sah ich dort Magier, die mit Schriftrollen sich vor die Pforte setzten, und darin angestrengt lasen. Wissen, ja Wissen durchzuckte es mich. Vielleicht könnte ich mir dadurch einen Vorteil gegenüber anderer Wesen verschaffen. Ich hatte auch viele Wesen gesehen, die schwer bewaffnet sich durch Konlir bewegten. So stand ich eines Tages in der Höhle nahe dem Felsenshop in einer der dunklen Ecken und fuchtelte spielerisch, aber mit einem solchen ernst im Gesicht, mit einem kleinen Stock herum, als wenn es die schärfste Klinge wäre. HA HAA Schurke, zischte ich bösartig, ich werde dir all dein Habe nehmen und deinen Wambs aufschlitzen! Natürlich hatte ich keine Ahnung von Waffen, geschweige denn vom Kamp. Als plötzlich eine Stimme hinter mir sagte: "So wird das mit Sicherheit nichts werden!" Ich erschrack fürchterlich und ließ den Stock fallen und drehte mich mit Furcht in den Augen herum. Hinter mir stand ein sehr weise wirkender Magier und sein weißes Haar viel in weichen Wellen über seine Schulter und umrahmte sein Gesicht so, als wenn ein Himmelsbote vor mir stünde.
Ich muß wohl sehr dämlich ausgesehen haben, als ich da mit offenem Mund stand und fast die Hose voll hatte. Es war so peinlich, so unsagbar entwürdigend, das er mich so gesehen hatte, doch er stand nur da und lächelte mich milde an.

Langsam kam er näher und dabei beobachtete er mich genau. Als er direkt vor mir stand, hob er seine Hand und nahm mich beim Kinn, drehte meinen Kopf mal rechts, mal links und sah mir dabei so fest in die Augen, das mir beinahe schwindelig wurde. Er lies seine Hand wieder sinken und wechselte seinen Wanderstock in die nun wieder freihe Hand. Etwas komisches fühlte ich auf einmal und eine kleine elektrische Entladung lief von dem kleinen, beinahe unscheinbaren Edelstein am oberen Ende, nach unten und verflüchtigte sich wie eine winzige, sich windende Schlange im Boden. Ich war wohl so verblüfft, denn der Magier begann leise zu lachen. Sowas hast du wohl noch nie gesehen? Ich nickte nur unmerklich und sah weiterhin zu dem Edelstein hoch. Er flüsterte leise aber wie verschwörerisch: "Es ist.. Magie!" Dabei zwinkerte er mir mit einem Lächeln zu. Schon hatte ich weniger Angst und ich lächelte zaghaft zurück. Er gefiel mir auf einmal und ich denke das merkte er auch, denn er sprach sanft weiter: "Ich meine, in dir steckt da auch etwas.. "Magie". Er betonte das Wort Magie so geheimnisvoll schön und er lächelte dabei weiter so lieb. Ohh.. mein Herz wurde so warm. "Ihr meint, ich könnte sowas, ich deutete auf seinen Stab, auch?" Sein Blick folgte zum Stein, der nun leicht pulsierte: "Oh ja, aber vielleicht ist deine Magie auch, er stockte kurz und die kleine Pause war für mich unheimlich aber belebend, anders.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und fragte mit ernstem, undläubigem Gesicht: "Wie anders?" Er lachte und kam direkt neben mich, wobei er einen Arm um meine Schulter legte und schob mich dabei mit sich einige Schritte zum Ausgang der Höhle: "Nun! Man weiß nicht immer, welche Magie in einem steckt. Dies kann man nur herausfinden, dindem man mehr über Magie generell in erfahrung bringt. Lange Studien und Versuche, bis man irgendwann das für sich am meisten wirksamste herausfindet."

Er redete weiter und ich lauschte seinen Worten, als mir bewußt wurde, das wir schon aus der Höhle herausgetreten waren und in Richtung Festung marschierten. Erschrocken hielt ich inne, und sein Arm rutschte von meiner Schulter. Voll entsetzt, da ich einfach so in der freien Umgebung stand und nichtmal auf eine Deckung geachtet hatte, blieb ich stehen. Sein Blick war so gütig als er sprach: "Willst du nicht für dich herausfinden, welches deine Gabe ist? Wenn du es möchtest, kann ich dich ein wenig lehren. Sag mir, kannst du lesen und schreiben?" Ich schüttelte den Kopf, da ich nie zur Schule gegangen bin. "Hmm, brummelte er leise, dann müssen wir also von Anfang an beginnen." Gar nichtmal mehr an ein Nein dachte ich, denn ich fühlte mich irgendwie wohl bei ihm und darum nickte ich wohl auch nur bestätigend. Landsam wanderten wir zur Festung, wo er mich erstmal nach meinem Namen fragte und später einigen der Magiern vorstellte.

Meine Studien dauerten gar nicht mal so lange. Irgendwie begriff ich Lesen und Schreiben sehr schnell. Deguleda, der für mich wie zu einem Großvater und Beschützer wurde, war sichtlich stolz auf mich. Doch eines wunderte mich immer wieder, das die Magier leise tuschelten, wenn ich an ihnen vorbei gegangen war und anerkennendes Nicken und freundliches Lächeln mir überall zuteil wurde. Sowas kannte ich nicht, und anfangs war mir wirklich unwohl dabei. Langsam jedoch gefiel es mir und so ist es auch noch heute. Deguleda verstarb diesen Sommer und tiefe Trauer war in meinem Herzen. Ich werde immer an dich denken und meine Fähigkeiten erweitern, versprach ich an seinem Grabe.
Bisher hat sich noch kein anderer Magier gefunden, der den Platz des Lehrers anstelle von Großvater, wie ich Deguleda gerne nannte, einnehmen könnte. Ich weiß nicht wieso, doch kommt es mir vor, als würden die anderen Magier sich davor fürchten, oder was auch immer. Ich weiß es nicht.
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TarX
Zauberer der Bergwiesen
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Registriert: 12. Apr 2008, 23:16

Re: Nawo Led

Beitrag von TarX » 29. Apr 2008, 16:03

Öhmmm willst du dich umbennenen oder hatteste einfach Lust was zu schreiben? ;)

EDIT: Gefällt mir gut...fast vergessen xD

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