Serapis und der Clan des Friedens

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Serapis
Wächter des Vulkans
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Serapis und der Clan des Friedens

Beitrag von Serapis » 5. Apr 2005, 09:17

Die Dunkle Festung war kalt und düster. Serapis hätte nicht gedacht, dass dieser Morgen eine Verheißung für ihn bereithielt. Eine Verheißung, die sein ganzes Leben ändern würde. Doch noch war er ahnungslos. Als er in die Sonne heraustrat, um zu dem Larafstrauch hinüberzugehen, fühlte er ein dunkles Gefühl in sich herankeimen. Eine düstere Vorahnung, dass etwas Schreckliches passieren könnte.

Es waren keine Blüten an dem Strauch. Jemand anderes musste bereits hier gewesen sein und danach gesucht haben. Seine Mutter hatte ihn immer gewarnt, alleine zum Laraf zu gehen. Man munkelte, dass Kämpfer und Zauberer, manchmal sogar Onlos an sonnigen Tagen hier vorbeikamen, um selbst nach der geheimnisvollen Blüte des Larafstrauches zu suchen. Das konnte für einen jungen Magier gefährlich sein, sogar sehr gefährlich.

Er glaubte nicht an alle diese Geschichten, die die alten Magier erzählten. Alle diese Geschichten von einer Welt im Nebel, wo riesige Schattenfledermäuse ihr Unwesen trieben. Von einer Insel des Goldes, die weit im Osten läge und unglaublichen Höhlen unter riesigen Seen, die wahrhaft schreckliche Gestalten beherbergen würden. Ein alter Magier, der schon viele tausend Wesen getötet hat, hatte ihm dereinst von einem Geist erzählt, der nahezu unsterblich sein sollte. Er erzählte ihm auch von einer Kammer voller Wesen aus Gold und einer Höhle im Lichterwald. Doch er sagte auch zu Serapis, dass er noch zu unerfahren wäre, für alle diese Wunder. ”Du bist noch so verwundbar, junger Serapis. Du musst noch so viel lernen.”œ, hatte er gemurmelt.

Serapis hatte ihn angeschaut und im Schein des Feuers war das zerfurchte Gesicht des alten Magiers kaum zu erkennen. Nur seine Augen blitzten ab und an listig. Man munkelte, dass er unglaublich stark sei. Keiner der anderen Magier kannte sein wahres Alter. Wohl über 500 Jahre, hat ihm einer der Männer zugeraunt.

”Deine Berufung musst Du erst noch finden, junger Serapis.”œ, hatte er ihn angelächelt. ”Du wirst wissen, was ich meine, wenn es soweit ist.”œ Serapis hatte auf den dunklen Dämonen geschielt, der in unmittelbarer Nähe des alten Magiers in einer düsteren Ecke kauerte und ihn jederzeit beschützte. Der Magier war seinem Blick gefolgt. ”Vor dem wahren Grauen dieser Welt kann Dich nicht einmal dieser mächtige Dämon schützen. Der Friede wird erst einkehren, wenn diese unsäglichen Kreaturen endlich alle vernichtet sind. Menschenwesen und diese grässlichen Onlos.”œ Er hatte die letzten Worte voller Verachtung ausgestoßen.

Der Dunkle Dämon des Schutzes hatte sich am Kopf gekratzt und einen Seufzer ausgestoßen. Auf den Knien des Magiers hatte Serapis einen eigenartig verdrehten, knorrigen Zauberstab erkennen können. Eine unwirkliche Macht schien von ihm auszugehen und Serapis erinnerte sich daran, dass es ihm damals so schien, als würde der Stab der fremden Gedanken seine Gedanken aus ihm heraussaugen.

Doch das war lange her. Seitdem hatte er Erfahrungen in der Jagd gemacht und trug einfache Waffen. So hatte er von einem fetten Natla ein dunkles Armband gekauft. Etwas günstiger, als wenn er es im Laden gekauft hätte. Das half ihm, wenn er einen Feuerwolf in den Bergen jagte oder wenn er einem Trockenwurm begegnete. Erst vor ein paar Tagen hatte er einem dieser starken Würmern seinen Panzer abgenommen und im Laden verkauft, doch die Preise waren schon so gefallen. Ein anderer Magier hatte ihm erzählt, dass es zwar gefährlich sei, sich in die Nähe der Menschen zu wagen, doch seien gerade in diesen Tagen die Verkaufspreise im Dorfe Konlir sehr interessant.

Ein Geräusch erschrak ihn, während er noch im Laraufstrauch nach verborgenen Blüten suchte. Ein weiblicher Serum-Geist hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen. Er roch ihren Duft und hatte sie nur deswegen bemerkt. Als er sich herumdrehte, wich sie zurück.

”Wer bist Du, holde Maid?”œ stotterte er hervor. War ihm doch noch nie so ein schönes Wesen begegnet. Sie lächelte, bemerkte seine Unsicherheit und sagte mit einer Stimme, die ihn vollends verzauberte. ”Meinen Namen wirst Du kennen, wenn es soweit ist. Ich habe Dich gesucht.”œ

Serapis war völlig verwirrt. ”Du hast mich gesucht? Warum... ich verstehe nicht.”œ Sie lächelte ihn nur entwaffnend an. ”Wir haben von Dir gehört, Serapis. Es gibt eine Prophezeiung, die Du erfüllen musst. Noch bist Du schwach, doch Du wirst stärker werden. Das verspreche ich Dir. Meinem Clan gehören viele Wesen an. Es sind Serumgeister, Magier, Taruner. Aber auch Kämpfer, Zauberer und Onlos. Wir sind der Clan des Friedens. Wir haben erkannt, dass es unsere Aufgabe ist, alle Wesen zur Friedfertigkeit zu bekehren.”œ

”Was redest Du denn da?”œ, stammelte Serapis. ”Frieden wird es erst geben, wenn alle Menschen und Onlos besiegt sind”œ, wiederholte er die Worte des alten Magiers und bemerkte sogleich, dass er diese Ansicht eigentlich nie in Frage gestellt hatte.

”Du irrst, Serapis.”œ, lächelte sie ihn an. ”Du irrst. Suche den Clan des Friedens und schließe Dich ihm an. Du musst Deine Prophezeiung erfüllen.”œ

”Welche Prophezeiung? Wovon sprichst Du.”œ, er sah dieses zerbrechliche, wunderbare Wesen an. Sie war so wunderschön, dass der Anblick ihm fast weh tat. Er fühlte sein Herz klopfen und wollte nichts mehr, als diesem Wesen nahe sein. Er hätte ihr augenblicklich jeden Wunsch erfüllt, nur um ein Lächeln von ihr zu erhaschen.

Doch dann - aus dem Nichts - erschien plötzlich in einem gleißenden Licht lautlos ein riesiges Wesen, umgeben von einem unwirklichen Glitzern. Es schien, als trage es ein Hemd aus Diamanten. In seiner rechten Hand blendete ein gleißendes Schwert Serapis. Der riesige Kämpfer war genau hinter dem Serum-Geist erschien und sie drehte sich erschrocken um. Serapis erkannte, dass sie einen Feuerstab emporreckte und den Kämpfer mit einem Feuerball bewarf.

Doch der Ball verpuffte an diesem seltsamen Hemd aus Diamanten. Der Kämpfer reckte eine Hand und ein bläulicher Schein leuchtete auf sie. Sie schien mit einem Mal zu versteinern und regte sich nicht mehr.

”Serum-Geist”œ, rief Serapis voller Angst. ”Lauf weg!”œ. Doch es war zu spät. Der Kämpfer erhob sein gleißendes Schwert und stieß es in den Körper dieses anmutigen Wesens. Sie starb auf der Stelle. Wie er es kannte, verschwand der Leichnam sofort, doch der Feuerstab und eine seltsame Kugel blieb liegen. Der Kämpfer bückte sich und hob den Feuerstab auf. Da sprang Serapis zu der Kugel, umklammerte sie und rannte zwischen den Beinen des riesigen Kämpfers hindurch. Er rannte zur Festung zurück und hinter ihm erhob sich ein fürchterliches Geschrei.

Der Kämpfer schrie so laut, dass es auf der ganzen Welt zu hören war: ”Serapis, Du mieser Dieb. Ich hab den Serum rechtmäßig getötet. Sie war Feind meines Clans! Gib mir die Zauberkugel, die gehört nicht Dir!”œ

Serapis rannte so schnell er konnte. Doch konnte er die Schritte des Kämpfers hören. In der Festung angekommen, ließ sich der Kämpfer nicht abschütteln. Er drang in die geheiligten Räume ein und forderte lautstark die Kugel. Ein älterer Magier zauberte ihn weg. ”Pass das nächste Mal ein wenig auf.”œ, sagte er zu Serapis. ”Wir wollen keine Kämpfer hier in der Festung. Dieser Kämpfer war sehr stark. Was soll passieren, wenn noch mehr von ihnen kommen? Und Zauberer und Arbeiter und Onlos?”œ. Er schüttelte missbilligend seinen Kopf.

Erst wollte er von den Geschehnissen berichten, wollte um Rat und Hilfe fragen. Doch kannte er die Gilde der alten Magier. Sie hätten ihn nur ausgelacht. Wunderschöner Serum-Geist, Clan des Friedens. Und gar noch eine Prophezeiung. So ein Unsinn, hätten sie ihn verhöhnt. Also ersparte er sich seinen Bericht und zog sich in seine Ecke der Festung zurück. Unter seinem Umhang hatte er die gestohlene Kugel versteckt. Nun holte er sie vorsichtig hervor.

Die Kugel war mattschwarz. Es war nicht eine der gewöhnlichen Zauberkugeln. Er hatte blaue, gelbe und einmal sogar eine grüne bei einem der älteren Magier gesehen. Benutzt hatte er noch nie eine.

Diese hier war etwas besonderes. Seltsame Runen bedeckten sie. Als er auf eine drückte, verwandelte sich die Welt plötzlich und er war in einem grünen Wald. Er hielt aber noch immer die Kugel in der Hand. Sie war nicht verschwunden...

Es dauerte etwas, bis er sich zurechtfand. Hier war viel los. Ein riesiger Onlo schritt an ihm vorbei. Der Boden erzitterte beinahe. Und als er erschrocken fragte, wo er war, würdigte das Waldwesen ihn keines Blickes. Er war verwirrt und wusste nicht, was er machen sollte. Dann kam ein Zauberer mit langem weißen Bart vorbei, doch auch er beachtete den armen Serapis gar nicht.

Der Schmerz war schrecklich, der ihn blitzartig durchfuhr. Als er an sich heruntersah, ragte aus seinem Brustkorb ein Schwert. Es war rostig und voller Scharten und jemand musste es ihm in den Rücken gestoßen haben. Er spürte, wie ihn das Leben verließ. Das Schwert wurde mit einer ruckartigen Bewegung wieder aus ihm herausgezogen. Er fiel auf seine Knie und dann auf die Seite.

Während er seine letzten Atemzüge tat, spürte er, wie der fremde Kämpfer ihn durchsuchte und ihm fast alles Gold entriß, das er einem kleinen Ledersäckchen bei sich hatte. Der Kämpfer grinste und freute sich und sagte: ”Schönen Gruß vom Schwerte des Tamoa, Du Bastard. Was bist Du schwach, von Deiner Sorte hatte ich mit Dir dann heute schon den vierten. Doch Du bist der mit Abstand reichste Verlierer. Zweihundert Goldstücke schleppst Du mit Dir rum und kannst Dich nicht verteidigen. Fahr zur Hölle!”œ

Dann umfasste ihn ein Goldenes Licht und er fand sich schwach und gedemütigt zurück in der Dunklen Festung. Sein Gold war fort, doch hatte er sonst alles behalten. Auch die Kugel war noch bei ihm. Er dachte über die Prophezeiung nach, die er nicht kannte und das, was dieser arme Serum-Geist zu ihm sagte, bevor sie starb. Sollte er sich auf den Weg machen und nach dem sagenhaften Clan des Friedens suchen? Das wunderschöne Gesicht schwebte im Dunklen vor seinem inneren Auge. Sie war so schön. Auch nach ihr könnte er suchen...

In dieser Welt starb man nicht wirklich. Nur der mächtige Breeven und die Wächter hatten die Mittel, einen aus dieser Welt zu verbannen. Es rankten sich Berichte um diese Zwischenwelt, doch keiner wusste etwas genaues. Er wusste, dass er sie eines Tages wiedersehen würde.

Dann spürte er eine Bewegung in der Dunkelheit. Es war ein fast transparentes Wesen. Wohl ein Zauberer, doch als er den Mund öffnete, wurde ihm klar, dass es einer der Wächter sein musste. Seine Stimme war tief und kraftvoll. Die Worte umhüllten Serapis fast und er fühlte den Zwang, ihnen aufmerksam zu lauschen.

”Das Leben ist verhüllt und verborgen,
wie auch Euer größeres Selbst verborgen
und verhüllt ist.

Aber wenn das Leben spricht,
werden alle Winde Worte;
und wenn es von neuem spricht,
so wird das Lächeln auf euren Lippen
und die Tränen in euren Aug' zum Wort.

Wenn es singt, hören es die Tauben und sind ergriffen;
und wenn es sich langsam nähert,
sehen es die Blinden und sind entzückt
und folgen ihm verwundert und erstaunt.”œ

Als der Wächter verstummt war, sah er Serapis aufmerksam an. Dann zog er sich in die Dunkelheit zurück und verschwand. Serapis war verwirrt, aber er war zu müde, als dass er etwas hätte entgegnen können. Eines wurde ihm nun bewusst. Das Leben, dass er bis jetzt geführt hatte, war zu Ende. Ein neues begann. In welche Abenteuer es ihn führen würde, war ihm nicht klar. Doch es würde warten müssen. Er war am Ende seiner Kräfte und fiel in einen traumlosen, tiefen Schlaf.
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