Die Versionsbestimmung geschieht "frei nach Schnautze". Es ist im Prinzip egal, ob du nun eine neue Version 0,35 oder 2,57b oder sonstwie nennst, verschiedene Leute handhaben es auch unterschiedlich. Mir wäre zumindest nicht bekannt, daß es eine Norm gibt, nachdem sich eine Version bestimmen kann, und wenn, dann halten sich die wenigsten dran. Aber natürlich mag es in bestimmten Firmen Richtlinien geben.
Grundsätzlich gibt es aber ein paar Dinge zu beachten...
Eine Betaphase ist die Testphase für ein Programm. Programme in dieser Phase sind normalerweise einem ausgesuchten Beta-Publikum zugänglich, kostenfrei und ohne Gewähr. Programme in dieser Phase haben normalerweise eine Versionsnummer kleiner 1.
Macht das Programm das, was du ursprünglich damit geplant hast, dann bekommt es die Version 1.0
Die Versionsnummer sollte sich in der Nachkommastelle verändern, wenn:
- Die Neuerung nicht sonderlich bedeutend ist und im normalen Betrieb vom Anwender kaum bemerkt werden wird. Das könnte z.B. das Erweitern einer Datenbank sein, oder die Unterstützung neuer Treiber, einfügen neuer Skins oder auch eine Leistungsverbesserung um 5% (o.ä).
- Im Wesentlichen nur Bugfixing betrieben wurde.
- Allgemein: Immer dann, wenn ein Update des Programms nicht wichtig ist, wenn existierendes Programm es genausogut tun würde
Die Versionsnummer sollte auf jeden Fall steigen, wenn:
- Das Programm bearbeitet/ erzeugt Datensätze. Daran hat sich etwas geändert, so sind sie mit älteren Versionen des Programms nicht mehr auslesbar. Das gilt natürlich auch umgekehrt, wenn Daten eine Versionsnummer haben. Sobald sie mit den üblichen Routinen nicht mehr lesbar sind, sollten diese Datensätze eine neue Versionsnummer bekommen. Beispiel: Der ID3-Tag (Informationsspeicherung in MP3-Dateien). Dort gibt es den ID3V1-Tag (auch in unterschiedlichen Subverisonen) und den ID3V2-Tag. Hat eine MP3 nur den V2-Tag, dann kann man sich auf den Kopf stellen, aber Hardware/Software, die nur V1 auslesen kann, kann mit dem Tag nichts anfangen.
- Die Vorraussetzungen sich maßgeblich geändert haben. Wenn z.B. bislang ein Programm auf einem 386er Rechner lief und die neue Version mindestens einen P300 braucht, sollte sich die Version verändern. Auch dann, wenn als Voraussetzungen das Betriebssystem wechselt, a.Ä.
- sich die Benutzerführung maßgeblich verändert hat. Wenn sich die Oberfläche eines Programmes dermaßen verändert, daß sich bisherige Nutzer per se nicht mehr zurechtfinden, dann sollte sich definitiv die Versionsnummer ändern.
- Eine Signifikante Veränderung vorgenommen wurde. Immer dann, wenn der Benutzer auf eine Neuinstalation nicht verzichten sollte oder kann.
Was ist die Bedeutung der Nachkommastelle in der Version?
Oftmals gar keine. Es kann z.B. sein, daß sie einfach die Anzahl der Zwischenschritte anzeigt, die bei der Programmierung seperat abgespeichert wurden. Die alte Version war 1.35, die neue ist 1.85. Somit hat der Programmierer/ die Programmierer das Programm(-packet) 50 mal abgespeichert (ohne die alte Version zu überschreiben).
Oder es kann auch einfach das Speicherdatum sein. So bedeutet 1.1305c vlt., daß es am 13.05. gespeichert wurde und an diesem Tag zuvor noch zwei Versionen gespeichert wurden.
Die Nummer könnte sich auch auf eine Versionsnummer von ähnlichen Programmen beziehen (z.B. ein Antivirenprogramm, welches sich mit der Versionsnummer auf die Versionsnummer des Vierendatensatzes bezieht, mit welchem es ausgeliefert wird).
I.A lohnt es sich nicht, sich darüber Gedanken zu machen, was nun genau eine Nummer zu bedeuten hat, solange es keine einheitliche Bedeutung gibt.