das, was du unter einer "Vernünftigen Gesellschaft" verstehst, ist schlichtweg Utopie!Ice hat geschrieben:*schulterzuck*
Ich vertrete sowieso die Einstellung, daß ein staatliches Gebilde an sich überflüssig wäre, würde es eine vernünftige Gesellschaft geben.
Menschen sind nunmal Homo Oeconomicus... und der Homo Oeconomicus zieht zweckrationale Entscheidungen... Rational für sich selbst! Und rational eingennützige Entscheidungen führen oft zu kollektiv schlechten Ergebnissen... (Stichwort: Prisoners Dilemma) Wiki-Artikel
Meiner Meinung nach ist der Staat ein unerlässliches Gebilde, ohne das die Menschheit heutzutage Kaum so weit wäre, wie sie ist...
Gerade was die Wirtschaft anbelangt, so ist der Staat ein Akteur, Ohne den das Wirtschaftswachstum, das wir im letzten Jahrhundert erleben durften, (und das verantwortlich für unser aller Wohlstand ist), wohl kaum hätten erleben dürfen...
Um es mal etwas provokativ zu formulieren: Ohne ein Staatliches Gebilde würden wir jetzt wohl kaum vor dem Pc sitzen und in einem Forum über sowas hier diskutieren... Die meisten von uns wären irgend auf einem Feld am Getreide ernten... Oder vielleicht nichtmal das.
Der Staat tut vieles für uns, was wir uns vielleicht im Alltag gar nicht so bewusst sind...
Einige Beispiele:
-Recht auf Eigentum. (überlegt mal, was geschehen würde, wenn es sowas nicht gäbe...)
-Recht auf Sicherheit bzw. körperliche Unversehrtheit
-das zur Verfügung stellen von öffentlichen Strassen, Schulen, etc... (Angenommen, es gäbe keinen Staat: Wer würde das Schulsystem finanzieren? wer würde die Strassen bauen, und vor allem bezahlen?)
-Das zur Verfügung stellen von Geld als allseits anerkanntes Zahlungsmittel. (ja, auch das gäbe es ohne Staat wohl kaum...)
-Die Möglichkeit, seine Rechte vor dem Gericht durchzusetzen.
Dies sind nur ein paar grundlegende Beispiele, weiter möche ich hier gar nicht gehen.
Was ich eigentlich kurz aufzeigen will, ist, dass ein Staat heute absolut notwendig ist...
Klar mag der Staat einige Sachen hervorgebracht haben, die einzelnen von euch missfallen etc... Aber Trotzdem denke ich kaum, dass irgendeiner von euch lieber in einer absoluten Anarchie leben möchte... (wenn doch, soll er mal meine Beispiele oben durchlesen und sagen, ob er danach immer ncoh so denkt)...
Auf die Frage, ob wir nun einem solchen Staat etwas schuldig sind: Meines erachtens absolut! Ich mein, ich freu mich ja acuh nicht, wenn ich Steuern zahlen muss... aber trotzdem halte ich es für Nötig.
Noch ein paar Worte an Danol:
Dies stimmt absolut nicht!danol hat geschrieben:Würde der Staat die Bildung nicht quasi-Monopolisieren, müssten private Unternehmen schon im eigenen Interesse ein ausreichendes Bildungsabgebot schaffen, qualifizierte Arbeitskräfte wachsen eben nicht auf Bäumen
Es würde vielleicht schon so etwas wie ein Bildungsangebot geben, aber 1. nur für jene, die bezahlen (und das geld dafür haben) und 2. viel zu wenig!
Und gerade bei elementarer Bildung wie Lesen + Schreiben / Rechnen wirst du auf privatlicher Basis niemals genügend Bildung zusammenbringen, um ernsthaft so viel Bildung zu produzieren, wie das beim staatlichen Schulsystem der Fall ist. Klar kann man sich jetzt darüber unterhalten ob denn soviel Bildung überhaupt nötig ist... Aber dass wir in der heutigen Gesellschaft alle zumindest fähig sein sollten, eine Zeitung zu lesen (und auch zu verstehen), oder einfachste Rechnungen durchzuführen, kann man kaum abstreiten.
im Fall der Bildung besteht übrigens gesammtwirtschaftlich ganz klar ein Externer Effekt. Das heisst, im Privaten Rahmen wird niemals so viel Bildung "produziert", wie wirtschaftlich optimal wäre, weil viele Menschen den "Wert" der Bildung drastisch unterschätzen. Darum halte ich es für durchaus gerechtfertigt, wenn hier der Staat korrigierend eingreift.
Man sollte allgemein zuerst etwas nachdenken, was denn der Staat alles für die Bevölkerung tut, bevor man schlecht über ihn redet...
Da gibts nämlich ach so vieles, was unsereins gar nicht so bewusst wahrnimmt, weil es alltäglich und selbstverständlich ist, aber ohne Staatsgebilde schlichtweg inexistent wäre...