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von vnv_nation » 12. Jun 2007, 11:56
Also eigentlich wollte ich ja nicht noch mehr schreiben, aber gut:
1. Rondo mag ein "Quälgeist" sein, er mag mit seiner Sturrheit nerven, aber ihn deshalb zu verleumden geht eindeutig zu weit. Streitkultur ist eine heikle Sache, eine die 8o % der im Forumschreibenden schon lange ver- bzw. nie erlernt haben. Ich steh in dieser Sache - wiedereinmal - auf Rondos Seite, er hat seine Meinung geäußert ("das ist Quatsch") und gut. Er hat diese Meinung sogar begründet, ich weiß nicht, was ihr noch wollt. Angela Merkel ist inkompetent (<< meine Meinung) Was jetzt? Sperrt ihr mich in ein Lager und versucht eine freundlich bestimmte Umerziehung? Ah, denke an, der Vergleich ist wieder Äpfel - Birnen Kompott. Aber den Mund wolltet wenigstens einer Rondo schon wieder verbieten. Er hat ein Recht auf seine Meinung und wenn ihr die eure äußern wollt, dann müsst ihr ihm dies auch gestatten, ob euch das passt oder nicht. So funktioniert das nun einmal.
2. Jetzt regen sich Leute auf, weil man sie Egoisten nennt, sagen aber im gleichen Atemzug, dass ihnen ihr Spielvorteil durch das verraten von Questlösungen verloren geht. Ihr lieben Leute, das trifft genau die Definition von Egoismus. Auf den eigenen Vorteil bedacht zum Nachteil anderer agieren. Vielleicht hat jemand nicht euer Hirnschmalz, oder ist nach Wochen immer noch nicht auf die Lösung gekommen. Dann hat er die Möglichkeit zu schauen. Das es Leute gibt, die es nur so machen, ist nicht das Problem des Wiki. Das Leute sich in die Luft sprengen ist ja auch nicht die Schuld der Leute, die die Chemiebücher schreiben (Ich weiß, Äpfel - Birnen, es hat sich eingeprägt)
3. Es ist eine Sache seine Sichtweise zu vertreten, sich angegriffen zu fühlen, wenn man der Wirkung seines Textes nach beurteilt wird und aufgrund verschiedener Formulierungen innerhalb des Textes nicht mehr als sachlich und objektiv, sondern eben z.B. als Egoist wahrgenommen wird. Sich aber aufzuregen, dass man dann auch als solcher bezeichnet wird, obwohl man seit mehreren Posts nichts anderes macht, als z.b. die hier Schreibenden zu diffamieren, sie des Mogelns zu bezichtigen (weil sie das Wiki verteidigen), dabei zahllose Rätsel aber auch selbst und vielleicht aus dem gleichen Antrieb gelöst haben (ich unterstelle jetzt mal, dass ihr das nicht nur zum eigenen Vorteil macht, sondern vielleicht auch aus Spaß und an der Freude es selbst herausgefunden zu haben), eigentlich zu beleidigen, weil Mogeln (id est cheaten) im Sinne Freewar z.b. Linking, Bugusing oder Multigaming ist, find ich ein hartes Stück.
4. Weiterhin ist es eine Sache Vergleiche zu zerlegen und sie auf Themenbasis zu widerlegen, sie als Äpfel und Birnen hinzustellen, obwohl der Vergleich die Sache trifft, was sie übrigens allesamt tun, sogar der des Spickens, zumindest dann, wenn man willens und wirklich bereit ist noch objektiv zu lesen, in Ordnung. Das würde sogar ohne weiteres im richtigen Kontext bei einigen Vergleichen gelingen (ich werds euch nicht vormachen, Kaots, Count Ypsilons oder 3of12s, wie auch meine Argumente zu widerlegen ist die Sache der Pro Wiki Sperren Seite, und nicht unsere).
5. Ich habe Eingangs schon erwähnt, dass man mit den Wikileuten reden kann, 3of12 ist sicher jederzeit zu einem Gespräch bereit. Aber und das darf mir kein Mensch dieser Welt übelnehmen, eine bewusstes Vorenthalten von bekannten Informationen durch ein Medium, welches sich der vollständigen Information seiner Anwender zu einem bestimmtem Thema, Themengebiet bzw. Themenkomplex entschieden hat, ist falsch. Ich weiß, Äpfel und Birnen, aber wenn man nicht im Kleinen die gleichen Maßstäbe ansetzt, wie im Großen, so ist Zensur recht bald Gang und Gebe, und das kann es nicht sein. Wir müssen als Menschen, in diesem Fall als an einem Spiel beteiligte solche, sensibel mit der Macht der Information umgehen, sie jedoch bewusst, zum eigenen Vorteil bzw. zur Sicherung der Vorteile anderer zu unterdrücken, stellt wissentliche Manipulation und aktive Meinungsbeeinflußung dar. Wer sich auf der einen Seite gegen staatliche Einmischung bei der Informationsbeschaffung bzw. Kontrolle und, so als notwendig erachtet, Veränderung des Informationsgehaltes richtet (was hoffentlich alle in diesem Forum tun), der kann nicht gleichzeitig genau das für eine private Informationsseite verlangen. Ich weiß, dass keiner der hier Anwesenden es zugeben wird und ich weiß auch, dass man mir mit 1oo.ooo Vergleichen zeigen will, dass ich Unrecht habe, da das eine Weltpolitik und das andere ein Spiel betrifft. Was ist aber z.B. mit dem Verbot der Verbreitung von Informationen über Sicherheitsmängel in Software. Dies ist bereits verboten, das aus dieser Information auch Werkzeuge zum Umgehen von Sicherheitsstufen dieser Software entwickelt werden können, aber eben auch Maßnahmen zur Sicherung. Das ist keine Weltpolitik, das trifft auch Freewar. (Anm.: Der Gesetzgeber behauptet, dass Firmen gegen die Anwendung des Paragraphen abgesichert wären, das Problem ist die nicht als Firma eingetragene Einzelperson, welche aus Sicherheitsinteresse Software sich verschafft und oder entwickelt um Systeme auf deren Sicherheit zu überprüfen. Dies gilt auch für eigene System bzw. im Besitz anderer, durch eine Person selbst verwendeter Systeme. D.h. Chorizo ein Werkzeug zum Testen, ob eine PHP Seite Save ist oder nicht, wäre nach diesem Paragraphen nicht mehr durch den Einzelanwender nutzbar...) Weit weg vom Thema? Ich denke nicht. Es ist in beiden Fällen Zensur, etwas, das kategorisch abgelehnt werden muss, da es Entwicklung behindert.
6. Ich kann auch all diejenigen Pro-Wiki-Sperrer verstehen. Man sitzt ein oder zwei Stunden an einer Quest bis der Groschen fällt, oder das/die richtige(n) Item(s) im Inventar ist/sind und dann kommt kaum 5 Sekunden später jemand ins Dungeon, der gerade 2 Minuten on ist und killt einem alle Viecher vor der Nase weg und erhält die gleiche Belohnung. Doch, und das wurde vielmals hier gesagt, ist das nicht die Schuld des Wikis ansich. Der Verbreiter einer Information muss diese zwar sensibel behandeln, aber, er muss sie verbreiten und zwar zeitnah, sachlich richtig und objektiv. Das ist seine Verpflichtung, daran hat sich auch im Onlinezeitalter nichts geändert. Das dies heute bei größeren Printmedien längst nicht mehr der Fall ist, zeigt die massenhafte Annahme der "neuen" Medien und gerade tatsächlich unabhängiger Informationsdienste im Internet.
Die Aufgabe besteht also nicht darin dem Spieler das Wiki bzw. die Information vorzuenthalten, sondern den Zwang sie lesen zu müssen (durch SC, wenn es einem nicht gelingt diesen Auszublenden) entsprechend zu begegnen und ein Bewusstsein beim Spieler zu wecken, welches das selbstständige Lösen der Rätsel als lohnenswertes Spielziel darstellt. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass viele junge Menschen FW spielen um abzuschalten. Gerade durch Schule/Studium sind diese einen ungleich höherem Stress bzw. höherer geistiger Beanspruchung ausgesetzt, denn die Leute, die Arbeiten gehen.
7. Es ist nicht armseelig im Spiel einen Erfolg zu wollen um des Glücksgefühls dabei. Im Gegenteil, dass ist Sinn und Zweck aller Spiele. Sei es Fußball, Tennis, Schach oder irgendein Computerspiel. Menschen müssen spielen, nur so können sie sich entwickeln und lernen, Fähigkeiten verbessern oder auch einfach nur ihre Gedanken kurzzeitig ausblenden um dann mit neuer Kraft an diese heranzutreten. Friedrich Wilhelm August Fröbel: "Die Quelle alles Guten liegt im Spiel.
Nietzsche (den man mögen kann, aber nicht muss): "Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehören zur Kindheit: Wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgend einem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!" oder ein ganzes Stück älter von Anacharis: "Spiele, damit du ernst sein kannst! Das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens."
Ich weiß, ich hab die Zitate gewählt, weil sie passen, doch können sich Philosophen, Pädagoken und Staatenlenker wirklich so getäuscht haben?
8. Ihr seid befreit und danke für's Lesen. Ach ja, eine Bitte: Streitkultur. Ich akzeptiere die Meinung eines jeden Diskussionspartners, ich verlange als Gegenleistung das Gleiche, mögen müssen wir die des jeweilig anderen ja noch lange nicht.