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von vnv_nation » 24. Sep 2008, 22:10
Alte Not gilt es zu zwingen,
Und wir zwingen sie vereint,
Denn es muss uns doch gelingen,
Dass die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint.
Korrekter Auszug. Und es kann sich auf entstandene Notlagen beziehen, so, wie es eine gewissen Not meint, die wir niemals vergessen sollten. Das heißt nicht, dass wir stets bußfertig durch die Welt ziehen müssten, dass bedeutet "Verantwortung" in diesem Zusammenhang längst nicht mehr, sondern das sich diese Dinge nicht wiederholen dürfen. Dass Deutscher in den Köpfen der Menschen nicht wieder eins mit Massenmörder wird, auch wenn dies vielleicht nur ein paar hunderttausend Irrsinnige waren, die diese Taten begingen.
Weiterhin und das ist die "alte Not" in einem völlig anderen Verständnis: monopolistische Unterdrückung, irrationale Ausbeutung und elitäres Denken. Und das gibt es auch heute wieder, nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt, auch wieder von deutscher Hand. Heutzutage ummäntelt man es und nennt es Rationalisierung. So mussten bei VW einige tausend Arbeiter ihren Platz räumen, wurden in einer von VW gegründeten Zeitarbeitsfirma untergebracht - das bezeichnete der Konzern übrigens als soziales Vorsorgeprogramm - und durften dann für 7o% der vorherigen Lohnes arbeiten. Soweit, so gut, die Sache ist nur, wo sie diese Tätigkeit antraten: an ihrem alten Arbeitsplatz im VW Werk. Auch um solche Dinge geht es. Die Einheit selbst, bzw. die Teilung wurde anfänglich von beiden Staaten als kurzzeitige betrachtet. Im Westen sagte man: Die Bolschewiken (oder Kommunisten) wollen die Teilung und zwingen das Volk, im Osten sagte man die Großbourgeoisie unterdrückt die Arbeiter und Bauern und zwingt sie sich von ihren Brüdern und Schwestern zu trennen. Und wir wissen heute, dass sowohl die westlichen Besatzungsmächte, wie auch die Sowjetunion lieber einen Teil unter ihrer Kontrolle hatten, als diesen in der Hand des anderen zu wissen. Den Amerikanern, Briten und Franzosen ging es genauso wenig um die Deutschen, wie sich die Sowjetunion um sie scherte.
Es gibt sicher dutzende andere Ansichten und das ist das schöne am Lesen, es bleibt ein anarchischer Akt, solang man das Mögliche und nicht das vollkommen Abwegige sieht, ist alles erlaubt. Auch das macht Demokratie aus, die Freiheit des Denkens. Übrigens ist dies einer der wesentlichsten Punkte der Definition des Sozialismus. Wie schön, dass wir in einem real-existierenden solchen, wie in einer gegenwärtig propagierten Demokratie in dieser Freiheit zum Einen von Oben beschnitten werden und uns oft genug untereinander beschneiden wollen. Der Fehler Mensch, den kannten schon die Humanisten.
Später editiert:
Ganz vergessen: Und wir zwingen sie vereint, hat in diesem Zusammenhang nur sekundär etwas mit der Vereinigung beider Staaten zu tun. Präzise ist hier gemeint, dass alle Schichten des Volkes im Allgemeinen, diesen Missständen begegnen. Doch auch der Subtext, die Vereinigung Deutschlands, ist noch längst nicht abgeschlossen. Auch 18 Jahre danach nicht. Es gibt noch immer gravierende Unterschiede und in vielen Köpfen ist die Mauer nach wie vor existent.