Frei.Wild
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- Zauberer der Bergwiesen
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Re: Frei.Wild
Solang du hier wohnst, ist es auch deine. Sehr egoistisch.
- at first they'll ask you
why you're doing it
but later they'll ask you
how you did it. brsn 2013
Re: Frei.Wild
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... n-sprache/
http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... -1.2022601
Welch tolle Beweise, oder? So Sachen wissenschaftlich exakt zu widerlegen oder zu beweisen ist schier unmöglich.
Ok, dass die durchschnittliche Satzlänge abnehmen ist, ist durchaus bestätigt. Das wollte ich nicht als Beleg nehmen, denn kürzere, bzw. vom Satzbau her weniger komplexe Sätze sind nicht unbedingt (häufig schon) Ausdruck einer "schlechteren" Grammatik.
Vllt. hätte ich dir auch Belege in Form diverser Texte von Professoren geben sollen, hätte dir das genügt?
Und deine Belege für das Gegenteil beschränkten sich eher auf Vergleiche zu älteren Zeiten. Es war vllt. nicht wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, eher Mandarinen mit Orangen.
Ein sympathischer Zeitgenosse dieser Schopenhauer, ich zumindest hätte ihn gern kennengelernt
Allein wie er beim Fußball der Philosophie parodiert wurde. Aber egal, ich klink mich jetzt auch aus.
http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... -1.2022601
Welch tolle Beweise, oder? So Sachen wissenschaftlich exakt zu widerlegen oder zu beweisen ist schier unmöglich.
Ok, dass die durchschnittliche Satzlänge abnehmen ist, ist durchaus bestätigt. Das wollte ich nicht als Beleg nehmen, denn kürzere, bzw. vom Satzbau her weniger komplexe Sätze sind nicht unbedingt (häufig schon) Ausdruck einer "schlechteren" Grammatik.
Vllt. hätte ich dir auch Belege in Form diverser Texte von Professoren geben sollen, hätte dir das genügt?
Und deine Belege für das Gegenteil beschränkten sich eher auf Vergleiche zu älteren Zeiten. Es war vllt. nicht wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, eher Mandarinen mit Orangen.
Wenn mich nicht alles täuscht hat Schopenhauer das mal in seinem Werk zur Eristik vorgeschlagen (bei ihm allerdings nur wenn man Scheinargumente nicht beweisen konnte, für dieses Argument gibt es allerdings keinen 100% Beweis, daher habe ich darauf zurückgegriffen).Teodin hat geschrieben:In welchem Paralleluniversum funktionieren Argumentationen denn bitte so?
Ein sympathischer Zeitgenosse dieser Schopenhauer, ich zumindest hätte ihn gern kennengelernt

mfG Rober
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destruktion ist konstruktion
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Re: Frei.Wild
ITT: Teens die klueger klingen wollen als sie sind.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.
- Teodin
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Re: Frei.Wild
So viel dazu… http://www.rollingstone.de/news/meldung ... alten.html
Dieser Beitrag in der Zeit ist ebenfalls sehr lesenswert: http://www.zeit.de/kultur/musik/2013-03 ... -hindrichs
Dieser Beitrag in der Zeit ist ebenfalls sehr lesenswert: http://www.zeit.de/kultur/musik/2013-03 ... -hindrichs
Re: Frei.Wild
www.kotzendes-einhorn.de hat geschrieben:Nazirock in den Charts? Nationalismus als Pop? Mehrere LeserInnen haben mich darum gebeten über Frei.Wild zu berichten. Ich hab die Band vorher nur am Rande mitbekommen. Sie nie gehört und mich nie damit beschäftigt. Doch die Artikel auf antifaschistischen Seiten sind alarmierend. Zu Recht, denn dass eine solche Band die Spitzenplätze der Charts belegt ist erschreckend. Doch sind Frei.Wild Nazis?
Frei.Wild spielen nicht meine Musik. Und Frei.Wild schreiben ziemlich schlechte Texte. Vieles liest sich als hätte man das Gestammel aus einem Gespräch zur Lyrik erklärt. Wahrscheinlich wollen Frei.Wild aber auch keine Lyrik schreiben, sondern hart und real sein. Im Mittelpunkt ihrer Texte steht, wie auch schon bei den Vorbildern Oneklz, vor allem ein Wir-Gefühl. Und um dem Wir-Gefühl einen Pol gegenüber zu stellen gibt es natürlich auch das Ihr.
Die anderen sind das “Ihr”. Die anderen sind “Volidioten” (aus “Das Land der Vollidioten”), Provokateure die ihre Schnauze halten sollten (aus “Halt Deine Schnauze”), “Gutmenschen, Moralapostel” (aus “Gutmenschen und Moralapostel”) oder dumm (aus “Nur Dumme sagen Ja und Amen”). Es wird durch alle Alben hindurch ein Feindbild geschaffen. Das der dummen Gutmenschen, die eine Multikulti-Gesellschaft fördern (vgl. hierzu “Das Land der Vollidioten”: “Kreuze werden aus Schulen entfernt, aus Respekt vor den ansdersgläubigen Kindern”). Frei.Wild stilisiert dabei sich und seine Hörer in die Rolle der Minderheit und Opfer. Das klappt meinetwegen gut als Süd-Tiroler in Italien führt aber in Deutschland zu einer unglaublich bigotten Ironie. Diese Unterscheidung nimmt die Band nicht vor, wieso sollten dann auch ihre Hörer dies tun? Und warum auch? Wäre diese Reflektion nicht auch wieder politisch korrekt?
Frei.Wild bedienen sich dabei immer wieder eines vorbelasteten Vokabulars. Sprechen von Heimat, Ehre, Verrat usw. Ich denke da kann man der Band tatsächlich nicht mal einen Vorwurf machen. Die Aussage, dass sie eine unpolitische Band seien weißt darauf hin, dass keine politische Bildung stattfand. Die Texte scheinen mir nicht bewusst auf diese Richtung schielend, sondern unglaublich naiv. Das unterscheidet Frei.Wild auch von Bands wie Rammstein oder Laibach, die mit entsprechendem Wissen mit einer rechten Symbolik flirten. Frei.Wild sind zur Reflektion nicht in der Lage. Das nimmt man ihnen alleine vom qualitativen Anspruch ab. Und was allen Künstlern des populären Rechtsrock gemein ist: Durchhalteparolen! Bloß nicht Verlierer sein, Aufstehen, nicht unterkriegen lassen. Das haben Frei.Wild, Onkelz und Sacha Korn gemein.
Dass sie dabei trotz stetiger Distanzierung dennoch ein rechtes Publikum bedienen nehmen sie in Kauf. Frei.Wild bedienen Klischees und werfen den anderen (Remember: Ihr, der Feind!) Schwarzweißmalerei vor. In Liedern wie “Aids” singen sie, dass HIV nur “Sünder” treffen könne. In “Das Land der Vollidioten” stellen sie Anarchismus und Nationalsozialismus auf eine Stufe. All das spricht für ein geringes (politisches) Bildungslevel. So betont die Band auch immer wieder gegen jeglichen Extremismus zu sein und greift dabei auf veraltete Definitionen zurück.
Das eigentlich Schlimme an Frei.Wild ist: Sie transportieren die Werte einer christlich geprägten zutiefst reaktionären Mitte. Die “Das wird man ja sagen dürfen”, “Heimat ist keine Nation” und “Nationalistisch ist nicht Rechts” Mitte. Die Sarrazin und Buschkowsky Mitte. Die Mitte die von einer gleichgeschalteten Presse redet, von Anwälten des Schweigens. Das alles verpackt mit der vermeintlichen Widerspenstigkeit von Rock und Oi. Lederjacken und Tattoos.
Das ist das Traurige und erklärt ihren Erfolg. Die Mitte ist mittlerweile so weit nach rechts gedriftet, dass eine solche Band goutiert werden kann und man jegliche Kritik abschmettert und von Verleumdungskampagnen spricht. Bands und Musiker wie Frei.Wild oder Sacha Korn liefern den Soundtrack dazu.
Sind Frei.Wild also Nazis? Vermutlich nicht. Sind sie rechts? Leider auch nicht mehr als viele andere. Sind sie scheiße? Definitiv! Und dennoch haben sie Tausende Fans. Traurige Kranke Welt.
P.S.: Außerdem ist die Musik auch echt mal kacke! Ernsthaft!
P.P.S.: Die Rechtsrockvergangenheit des Sänger Philipp Burger bei Kaiserjäger ist mir bekannt. Ich habe sie in diesem Post nicht erwähnt, da ich mich hauptsächlich auf die Band Frei.Wild beschränken wollte und auch keine “Das war früher” und “Ja, aber er sagt doch Jugendsünde” Debatten anregen will. Ein Fehler von mir, denn in dem Kontext darf es zumindest nicht unerwähnt bleiben, was ich hiermit nachhole.
Lesen gefährdet die Dummheit.
Re: Frei.Wild
Hahah dieser Thread. Zu gut.


Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.
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- Kopolaspinne
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Re: Frei.Wild
so Waldi und jetz erklärst mir mal was daran nicht stimmt xD.
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
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- Kopolaspinne
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Re: Frei.Wild
aja, zum Thema Kastelruther Spatzen 
Die produzieren gerade mit Frei.Wild ne Single
Die Spatzen haben erkannt, dass man sich nach vorn orientieren muss xD.
Sie haben sich folgendermaßen zum Thema Echo-Rauswurf geäußert: Wir haben wegen der produzierten Single doch ne lange Zeit mit Frei.Wild zusammengearbeitet und konnten nicht im Ansat irgendwelche rechtsradikalen Tendenzen erkennen.

Die produzieren gerade mit Frei.Wild ne Single

Sie haben sich folgendermaßen zum Thema Echo-Rauswurf geäußert: Wir haben wegen der produzierten Single doch ne lange Zeit mit Frei.Wild zusammengearbeitet und konnten nicht im Ansat irgendwelche rechtsradikalen Tendenzen erkennen.
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
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- Kopolaspinne
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Re: Frei.Wild
Anti? Faschismus!
1 Reply
Eigentlich wollte ich mich nicht – oder nicht mehr – zu politischen Themen äußern. Das sollen die Leute machen, die da mehr Spaß dran haben, sich die Holzköpfe aneinanderzuhauen und sich über den hohlen Klang freuen.
Ich wäre aber auch nicht ich, wenn ich nicht ab und an mit meinen Prinzipien brechen würde, wenn es mir notwendig erscheint. Merke: Prinzipien sind richtig und wichtig – Dogmen sind es nicht! Also den eigenen Standpunkt immer und immer wieder auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls an die Realität anpassen. Auch wenn es bedeutet, sich einzugestehen, selbst mal falsch gelegen zu haben. Denn sind wir mal ehrlich: Es erfordert mehr Größe, einen Fehler einzugestehen und fremde Argumente zu akzeptieren, als sich den Kopf zu vernageln und alles, was nicht ins eigene Weltbild passt, kategorisch auszusperren.
Und damit habe ich auch den Bogen gespannt zu dem Thema, das mich seit langem ärgert, seit kurzem aber vom Ärgernis zu einem in meinen Augen ernsthaften Problem herangewachsen ist.
Es geht um Faschismus und Antifaschismus. Dass der originale Faschismusbegriff nicht mehr ganz korrekt ist, sollte nicht verwundern(immerhin gehts ja nicht um Italiener… meistens jedenfalls), daher ziehe ich hier eine wohl derzeit allgemeingültigere Interpretation des Begriffes vor:
“Der Faschismus duldet keine andere Weltanschauung neben sich. Getreu dem Führerprinzip haben sich alle seinen Regeln, die vom Führer sozusagen verkörpert werden, in ihrem Denken und Handeln zu unterwerfen. Das Führerprinzip ist mit allen Mitteln durchzusetzen. Gewalt gilt dabei als absolut legitim. Als ebenso legitim gilt die gewaltsame Machtergreifung, denn der “natürliche” Anspruch auf die Macht besteht aus der Sicht des Faschisten ohnehin. Diese Macht ist demnach dauerhaft zu sichern. Meinungsfreiheit, demokratische Strukturen, eine funktionierende Opposition oder gar freie Wahlen sind daher in solchen Systemen nicht denkbar.”
Quelle: dir-info.de
Dementgegen sollte man meinen, der Antifaschismus tritt für Meinungsfreiheit, Toleranz, Weltoffenheit und ein buntes Miteinander aller Weltanschauungen ein, auch für Demokratie und Freiheit. Dafür, dass niemand das Recht hat, jemand anderem seine Weltsicht aufzuzwingen oder seine eigene zu verbieten.
(Poppers Paradoxon der Toleranz klammere ich an dieser Stelle bewusst aus, darauf gehe ich später ein)
Nun, wenn man das Obenstehende so liest, müsste man eigentlich der Meinung sein, dass Antifaschismus etwas tolle, erstrebenswertes ist. Leider sieht die Realität, wie bei allen Ideologien, etwas anders aus: Die Antifa geht mehr und mehr dazu über, alles und jeden, der/das nicht in deren Weltbild passt, zu verdammen. Man versteckt sich hierbei immer schön hinter dem Deckmäntelchen der Politically Correctness, indem man beispielsweise auf (in deren Augen sexistische) Geschlechtsformen in Texten verzichtet bzw. diese zweigeschlechtlich angibt (z.B. Mitglieder_innen). An sich eine schöne Idee, die auch durchaus zu den obigen Ansätzen passen würde. Wäre da nicht das Problem mit allem, was gesinnungstechnisch rechts der Antifasprachrohre steht. Definitionsgemäß dürfte das so ziemlich alles sein…
Sobald irgendetwas oder irgendwer erstmal ins Visier dieser Aktivisten geraten ist, scheint es einfacher zu sein, den Dalai Lama zum Papst zu wählen, als die oftmals blind hetzende Meute von Antifaschistischen Freiheitskämpfern davon zu überzeugen, dass sie sich a) geirrt haben könnten oder b) das Ziel vielleicht einen früheren Fehler eingesehen und korrigiert hat.
Populärstes Beispiel sind hier sicher die Onkelz, oder aus der näherern Vergangenheit Bands wie Varg. Distanzieren, entschuldigen, nicht wieder tun, all die Dinge, die man normalerweise als Wiedergutmachung nach einem Fehltritt erwartet, werden ignoriert oder als Heuchelei abgestempelt.
In einer Diskussion um Varg (als Anmerkung: ich kann die nicht leiden
) habe ich die strikten “Das sind doch Nazis!”-Brüller gefragt, was sie denn erwarten würden, was eine Band wie Varg tun müsste, um sich in ihren Augen zu rehabilitieren.
Die Antwort war ebenso erwartet wie traurig: Schweigen. Es gab keine Antwort von Seiten der Ankläger, keinen Vorschlag, wie man die in ihren Augen gescheiterten Mitglieder der Gesellschaft zurückholen kann.
Das lässt für mich leider nur den Schluss zu, dass eben diese panischen Ankläger eigentlich nicht konstruktiv sein wollen. Sie wollen etwas oder jemanden, der nicht in ihr eigenes Weltbild passt, nicht haben, ausgrenzen, am liebsten verbieten und verbannen, mit (verbaler) Gewalt auch anderen die eigene Denke aufzwingen und jeden, der sich nicht ihrer Sicht auf den Fall anschließt, ebenfalls zu denunzieren.
Das sieht für mich deutlich mehr nach den Prinzipien des Faschismus aus, als nach Antifaschismus. Mit Toleranz hat das in jedem Fall ganz sicher nichts zu tun.
Eines vorweg: Die grundlegende Maxime der Toleranz und der meinungsfreiheit bedeutet für mich (kA ob das schon irgendwer berühmtes so gesagt hat):
“Meinungsfreiheit bedeutet immer zwingend die Freiheit der ANDEREN Meinung”
Denn den Menschen nur die Meinung zuzugestehen, welche auch meiner eigenen entspricht… nun ja… das ist dann wieder eher faschistisch.
Selbstverständlich muss auch Toleranz grenzen haben, das wusste schon Karl Popper, auf dessen Philosophischen Thesen ein großer Teil unseres Grundgesetzes fußt.
“[...]Paradox der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.”
Quelle: Die Zeit
Diese Theorie wir gemeinsam mit Ovids “Principiis obsta”, zu deutsch “Wehre den Anfängen” als Rechtfertigung genommen, gegen alles zu schießen, was eben der eigenen Weltsicht zuwider läuft.
Auch hier ist, wie so oft, die Theorie absolut korrekt, in der Praxis wird aber einfach nicht (mehr?) differenziert.
Daher meine Bitte an diejenigen, die allzu leichtfertig die Nazikeule auspacken: Nehmt eure eigenen Grundsätze, versteht sie wieder und wendet sie zunächst auf euch selbst an. Sicher sind nicht alle Antifa-Mitglieder- und Sympathisanten derart undifferenziert. Andererseits muss sich eine Gruppierung, die immer allen anderen vorwirft wegzuschauen, den Vorwurf gefallen lassen, blind zu sein, wenns um die eigenen Reihen geht.
Mir ist vollkommen bewusst, dass sich ein überzeugter Antifa-Anhänger nicht vorstellen kann, dass man sein Land liebt. Dass Patriotismus etwas gutes sein kann und dass diese Einstellung keinesfalls in Richtung totalitäres 4. Reich steuern muss.
Aber genau das ist der Punkt: Als toleranter Mensch MUSS man das Gegenüber nicht verstehen. Man muss es lediglich akzeptieren.
Man muss Bands wie die Onkelz und Varg nicht toll finden. Man darf lediglich anderen Leuten nicht verbieten, sie toll zu finden.
Was derzeit aber im linken Lager abgeht, zeigt mir wieder deutlich, dass das Universum in sich gekrümmt ist:
Extrem rechts und extrem links treffen sich ganz hinten, wo das Hirn am fernsten und der Arsch am nächsten ist!
In diesem Sinne,
euer (zumindest versucht) tolerantes Cookiemonster
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Eigentlich wollte ich mich nicht – oder nicht mehr – zu politischen Themen äußern. Das sollen die Leute machen, die da mehr Spaß dran haben, sich die Holzköpfe aneinanderzuhauen und sich über den hohlen Klang freuen.
Ich wäre aber auch nicht ich, wenn ich nicht ab und an mit meinen Prinzipien brechen würde, wenn es mir notwendig erscheint. Merke: Prinzipien sind richtig und wichtig – Dogmen sind es nicht! Also den eigenen Standpunkt immer und immer wieder auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls an die Realität anpassen. Auch wenn es bedeutet, sich einzugestehen, selbst mal falsch gelegen zu haben. Denn sind wir mal ehrlich: Es erfordert mehr Größe, einen Fehler einzugestehen und fremde Argumente zu akzeptieren, als sich den Kopf zu vernageln und alles, was nicht ins eigene Weltbild passt, kategorisch auszusperren.
Und damit habe ich auch den Bogen gespannt zu dem Thema, das mich seit langem ärgert, seit kurzem aber vom Ärgernis zu einem in meinen Augen ernsthaften Problem herangewachsen ist.
Es geht um Faschismus und Antifaschismus. Dass der originale Faschismusbegriff nicht mehr ganz korrekt ist, sollte nicht verwundern(immerhin gehts ja nicht um Italiener… meistens jedenfalls), daher ziehe ich hier eine wohl derzeit allgemeingültigere Interpretation des Begriffes vor:
“Der Faschismus duldet keine andere Weltanschauung neben sich. Getreu dem Führerprinzip haben sich alle seinen Regeln, die vom Führer sozusagen verkörpert werden, in ihrem Denken und Handeln zu unterwerfen. Das Führerprinzip ist mit allen Mitteln durchzusetzen. Gewalt gilt dabei als absolut legitim. Als ebenso legitim gilt die gewaltsame Machtergreifung, denn der “natürliche” Anspruch auf die Macht besteht aus der Sicht des Faschisten ohnehin. Diese Macht ist demnach dauerhaft zu sichern. Meinungsfreiheit, demokratische Strukturen, eine funktionierende Opposition oder gar freie Wahlen sind daher in solchen Systemen nicht denkbar.”
Quelle: dir-info.de
Dementgegen sollte man meinen, der Antifaschismus tritt für Meinungsfreiheit, Toleranz, Weltoffenheit und ein buntes Miteinander aller Weltanschauungen ein, auch für Demokratie und Freiheit. Dafür, dass niemand das Recht hat, jemand anderem seine Weltsicht aufzuzwingen oder seine eigene zu verbieten.
(Poppers Paradoxon der Toleranz klammere ich an dieser Stelle bewusst aus, darauf gehe ich später ein)
Nun, wenn man das Obenstehende so liest, müsste man eigentlich der Meinung sein, dass Antifaschismus etwas tolle, erstrebenswertes ist. Leider sieht die Realität, wie bei allen Ideologien, etwas anders aus: Die Antifa geht mehr und mehr dazu über, alles und jeden, der/das nicht in deren Weltbild passt, zu verdammen. Man versteckt sich hierbei immer schön hinter dem Deckmäntelchen der Politically Correctness, indem man beispielsweise auf (in deren Augen sexistische) Geschlechtsformen in Texten verzichtet bzw. diese zweigeschlechtlich angibt (z.B. Mitglieder_innen). An sich eine schöne Idee, die auch durchaus zu den obigen Ansätzen passen würde. Wäre da nicht das Problem mit allem, was gesinnungstechnisch rechts der Antifasprachrohre steht. Definitionsgemäß dürfte das so ziemlich alles sein…
Sobald irgendetwas oder irgendwer erstmal ins Visier dieser Aktivisten geraten ist, scheint es einfacher zu sein, den Dalai Lama zum Papst zu wählen, als die oftmals blind hetzende Meute von Antifaschistischen Freiheitskämpfern davon zu überzeugen, dass sie sich a) geirrt haben könnten oder b) das Ziel vielleicht einen früheren Fehler eingesehen und korrigiert hat.
Populärstes Beispiel sind hier sicher die Onkelz, oder aus der näherern Vergangenheit Bands wie Varg. Distanzieren, entschuldigen, nicht wieder tun, all die Dinge, die man normalerweise als Wiedergutmachung nach einem Fehltritt erwartet, werden ignoriert oder als Heuchelei abgestempelt.
In einer Diskussion um Varg (als Anmerkung: ich kann die nicht leiden

Die Antwort war ebenso erwartet wie traurig: Schweigen. Es gab keine Antwort von Seiten der Ankläger, keinen Vorschlag, wie man die in ihren Augen gescheiterten Mitglieder der Gesellschaft zurückholen kann.
Das lässt für mich leider nur den Schluss zu, dass eben diese panischen Ankläger eigentlich nicht konstruktiv sein wollen. Sie wollen etwas oder jemanden, der nicht in ihr eigenes Weltbild passt, nicht haben, ausgrenzen, am liebsten verbieten und verbannen, mit (verbaler) Gewalt auch anderen die eigene Denke aufzwingen und jeden, der sich nicht ihrer Sicht auf den Fall anschließt, ebenfalls zu denunzieren.
Das sieht für mich deutlich mehr nach den Prinzipien des Faschismus aus, als nach Antifaschismus. Mit Toleranz hat das in jedem Fall ganz sicher nichts zu tun.
Eines vorweg: Die grundlegende Maxime der Toleranz und der meinungsfreiheit bedeutet für mich (kA ob das schon irgendwer berühmtes so gesagt hat):
“Meinungsfreiheit bedeutet immer zwingend die Freiheit der ANDEREN Meinung”
Denn den Menschen nur die Meinung zuzugestehen, welche auch meiner eigenen entspricht… nun ja… das ist dann wieder eher faschistisch.
Selbstverständlich muss auch Toleranz grenzen haben, das wusste schon Karl Popper, auf dessen Philosophischen Thesen ein großer Teil unseres Grundgesetzes fußt.
“[...]Paradox der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.”
Quelle: Die Zeit
Diese Theorie wir gemeinsam mit Ovids “Principiis obsta”, zu deutsch “Wehre den Anfängen” als Rechtfertigung genommen, gegen alles zu schießen, was eben der eigenen Weltsicht zuwider läuft.
Auch hier ist, wie so oft, die Theorie absolut korrekt, in der Praxis wird aber einfach nicht (mehr?) differenziert.
Daher meine Bitte an diejenigen, die allzu leichtfertig die Nazikeule auspacken: Nehmt eure eigenen Grundsätze, versteht sie wieder und wendet sie zunächst auf euch selbst an. Sicher sind nicht alle Antifa-Mitglieder- und Sympathisanten derart undifferenziert. Andererseits muss sich eine Gruppierung, die immer allen anderen vorwirft wegzuschauen, den Vorwurf gefallen lassen, blind zu sein, wenns um die eigenen Reihen geht.
Mir ist vollkommen bewusst, dass sich ein überzeugter Antifa-Anhänger nicht vorstellen kann, dass man sein Land liebt. Dass Patriotismus etwas gutes sein kann und dass diese Einstellung keinesfalls in Richtung totalitäres 4. Reich steuern muss.
Aber genau das ist der Punkt: Als toleranter Mensch MUSS man das Gegenüber nicht verstehen. Man muss es lediglich akzeptieren.
Man muss Bands wie die Onkelz und Varg nicht toll finden. Man darf lediglich anderen Leuten nicht verbieten, sie toll zu finden.
Was derzeit aber im linken Lager abgeht, zeigt mir wieder deutlich, dass das Universum in sich gekrümmt ist:
Extrem rechts und extrem links treffen sich ganz hinten, wo das Hirn am fernsten und der Arsch am nächsten ist!
In diesem Sinne,
euer (zumindest versucht) tolerantes Cookiemonster
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
- Teodin
- Feuervogel
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Re: Frei.Wild
Liebe Erika Steinbach,
Sie sind enttarnt und dürfen nun gerne unter ihrem Klarnamen weiter schreiben.
Mit freundlichem Gruß,
Ihr gesunder Menschenverstand
Sie sind enttarnt und dürfen nun gerne unter ihrem Klarnamen weiter schreiben.
Mit freundlichem Gruß,
Ihr gesunder Menschenverstand
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- großer Laubbär
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Re: Frei.Wild
Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.Als toleranter Mensch MUSS man das Gegenüber nicht verstehen. Man muss es lediglich akzeptieren.
Wie sagten schon die Onkelz: Geht wählen aber bitte keine Extremen.
Und nein: Ich kenne nicht einen einzigen Song von Frei.Wild. Aber manches was ich so an Liedtexten gelesen habe finde ich abstoßend.
Es gibt sogar Leute, die die NPD wählen, die ich akzeptiere. Die wohnen in einem Viertel mit hohen Immigranten Anteil und haben während der Schule täglich auf die Fresse bekommen. Wenn du dann eben das 300. mal was abbekommst und es sind immer Immigranten und es stehen eben solche extremen Parteien zur Wahl, dann darf man sich nicht wundern. Allerdings gebe ich nicht den Immigranten die Schuld. Ich gebe sie zum großen Teil der deutschen Bevölkerung (und damit auch mir) und der Politik. Eine Integration erfodert nicht nur den Willen des Neuen an der Gesellschaft teilzunehmen, sondern auch den Willen der Gruppe diese aufzunehmen.
Ich bin schneller als die Skripter!Vidar hat geschrieben:Ich wusste doch, dass du ein elektronischer Eieruhrnatla bist
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- Kopolaspinne
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Re: Frei.Wild
hab den Text übrigens nur kopiert, wollt ich so nebenbei mal erwähnen. Nicht dass mir wegen einer Plagiatsaffäre die Schreibberechtigung im Forum aberkannt wird!
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
- Teodin
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Re: Frei.Wild
Wie wäre es dann mal mit einer Quellenangabe? Wo der Text her kommt, würde mich jetzt schon interessieren.
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- Kopolaspinne
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Re: Frei.Wild
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen
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- Gelbbart-Yeti
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Re: Frei.Wild
find den text aber sehr passend...und @nelan: der wille muss aber von beiden partein da sein und manchmal vermiss ich doch stark den willen der anderen partei...von daher is das etwas aussichtslos vor allem da man das negative eher auffässt als das positive da das einfach net gepusht wird...is meine meinung...
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