W1-Politik-Diskussionsboard

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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Rondo2
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Beitrag von Rondo2 » 19. Sep 2005, 20:03

Eben das ist eine reine Falschinformation.

Viele Firmen gehen ins Ausland obwohl sie Gewinnsteigerungen haben die so hoch sind wie keine andere in den letzten 7 Jahren !
Der Grund dafür ist reine Profitgier weil sie dort noch mehr Gewinn machen.
Nur wird das auch langsam schwerer da sich die Arbeiter zB in Polen auch nicht beliebig lange so ausbeuten lassen. Auch dort steigen inzwischen die Löhne rapide an.

Und klar ist allerdings auch dass wir in Deutschland niemals mit den Löhnen in den Ostländern konkurrieren können.
Da braucht man nur das kleine 1*1 beherrschen und versteht das.
Die Lebenshaltungskosten in den dortigen Ländern sind nur ein Bruchteil von dem was unsereins hier zum Leben braucht. Vergleicht man Grundnahrungsmittel, Mieten oder andere alltägliche Dinge begreift man schnell den Unterschied.
Aber das verschweigen die Wirtschaftsbosse ja immer und erzählen nur wie niedrig die Löhne dort sind. Wenn ich hier nur 50 Euro Miete zahlen müsste und 30Cent für nen Laib Brot könnte ich auch mit geringerem Lohn noch gut leben, aber nicht so wie es momentan ist dass alle Kosten in die Höhe schnellen und wir dann von der Industrie hören dass wir immer weniger Lohn bekommen sollen !
Das kann einfach nicht funktionieren !
In unserem Betrieb zum Beispiel wurden in den letzten 7 Jahren über 500 festangestellte Arbeiter entlassen, gleichzeitig steigt aber der Anteil an Leiharbeitern immer weiter an.
Das zeigt doch klar dass es nicht weniger Arbeit gibt sondern dass es einzig und allein um Lohndumping geht, Leiharbeiter bekommen ca die Hälfte von dem was ein festangestellter Arbeiter verdient.
Haken daran: Leiharbeiter mit so geringem Lohn haben 0,0 Motivation überhaupt Akkord zu arbeiten, noch weniger Interesse sich um Qualität ihrer Arbeit zu kümmern da sie eh nach ein paar Wochen wieder weg sind.
Angenehmer Nebeneffekt für die Arbeitgeber ist dass der Akkordlohn drastisch fällt. ABER: Bereits eine komplette Abteilung die über 3 Monate fast ausschliesslich solche billigen Leiharbeiter beschäftigt hatte wurde inzwischen geschlossen da die Qualität dermassen schlecht war dass die Kunden (BMW und Porsche) ihre Grossaufträge gekündigt haben !
DAS sind die Folgen von immer niedrigeren Löhnen und anderen Sparmassnahmen !
Die qualifizierte Arbeit der Deutschen muss wieder anständig bezahlt werden, das ist das einzige Rezept um zum einen den Export durch hohe Qualitätsstandards zu sichern und andererseits den Binnenmarkt wieder anzukurbeln !
Die derzeitige Halsabschneidermentalität der Wirtschaft, die ja von Merkel und Co absolut unterstützt und vorangetrieben wird bringt Deutschland nie aus der Krise sondern immer weiter hinein !

Boromir
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Beitrag von Boromir » 19. Sep 2005, 20:19

Natürlich ist es Profitgier. So funktioniert die Wirtschaft eben.
Und wenn ich will dass die Firmen eben heir bleiben muss ich ihnen Rahmenbedingungen liefern die eben die finanzielle Schmerzgrenze der Firmen nicht überschreitet.

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Rondo2
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Beitrag von Rondo2 » 19. Sep 2005, 20:23

Boromir das ist ein Trugschluss, und zwar ein sehr gefährlicher.
Die Wirtschaft funktioniert so nicht, bzw nicht mehr lange. Und das müssen die Bosse erst noch begreifen und solange sie das nicht wollen oder können gibts kein Weg aus der Krise ! "Finanzielle Schmerzgrenzen" kennen die Wirtschaftsbosse doch schon längst nicht mehr !
Was erwartest du denn als entsprechende Rahmenbedingungen ? Dass die Unternehmen noch bezahlt werden wenn sie in Deutschland bleiben und die Steuerlast ausschliesslich von denen getragen wird die von der Wirtschaft eh schon ausgebeutet werden ?

Boromir
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Beitrag von Boromir » 19. Sep 2005, 20:26

So lang es funktioniert werden sie es so machen.
Und solang keine anreize hier geschaffen werden ändert sich nix

shiva
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Beitrag von shiva » 20. Sep 2005, 07:48

Rondo wenn ich mir dein Zeug hier durch lese kommen mir die tränen! Ich frag jetzt einfach ma gehst du arbeiten?? bist du in einer Führungsposition und bist du in einer Gewerkschaft??
Was du da geschrieben hast steht teilweise Wortwörtlich auf einer Gewerkschaftsseite im Net und ich denke du willst die 35Stundenwoche dabei mehr Lohn aber willst auch das dein Unternehmen keine Stellen abbaut usw! Das zeigt mir einfach Rondo das du dich nie mit der Martwirtschaft beschäftigt hast also VWL und BWL wobei noch ein bissel Wiso dazu dir auch noch gut tun würde ich geb dir ma ein Tip, kauf dir ma das Buch EInfach zum Bürokaufmann/frau ist zwar nur ma grob bissel erklärt aber ich denke das wird dir ma ein wenig die Augen öffnen. Selbst mein Cousen der im Betriebsrat sitzt labert nicht soviel Schrott wie du

Und außerdem Rondo mußt ich feststellen das es dir ja nicht so schlecht gehen kann wie du dich hier gibst hab durch zufall mitbekommen das du im August allein 140Euro für Gold in fw ausgegeben hast und das ist für mich eine verhöhnug deren die kein Geld zum leben haben wegen der von unseren n och Regierung ins Land gerufenen Hartz Reform usw

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Monsi
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Beitrag von Monsi » 21. Sep 2005, 19:02

Also... ich als schweizer habe ja auch ein bisschen was von der Deutschen Politik mitbekommen in den letzten tagen... nun haben sich mir noch mal ein paar fragen gestellt... (mag sein dass es euch wie n00b-Fragen vorkommt, aber unser politiksystem unterscheidet sich ein bisschen von eurem =)

also...

Momentan geht es ja bei euch darum, dass sich die Parteien Zusammenzuschliessen zu versuchen, um somit mit der dadurch entstehenden Koalition die Mehrheit im Parlament zu gewinnen.

Doch nun haben wir uns gefragt... warum?
Was bringt denn einer Partei die mehrheit im parlament? geht es da nur um das Amt des Bundeskanzlers?
Bringt die Koalition auch nach der Entscheidung um den Bundeskanzler noch etwas? und wie weit arbeiten denn die parteien in der koalition zusammen?

sorry für die fragen, interessiert mich halt =)

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Danol
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Beitrag von Danol » 21. Sep 2005, 19:13

Also:
1.: Ja, die Mehrheit brauchen sie um den Bundeskanzler wählen zu können, aber auch damit sie regieren können, d.h. damit sie für ihre Gesetzesvorlagfen etc. eine Mehrheit im Bundestag haben.
2.: Koalitionspartner regieren zusammen, sprich die beteiligten Parteien teilen sich die Macht, jede stelle einige Minister, die stärkste zusätzlich den Bundeskanzler. Bei 2 Koalitionspartnern stellt i.d.R. die 2.Stärkste den Vizekanzler der meist auch Außenminister ist. Bei 3 Parteien (gabs noch nie) würden diese Ämter wohl getrennt.
Die Koalitionspartner arbeiten zusammen einen Koalitionsvertrag aus in dem sie festlegen inwieweit sie ihre Parteiprogramme umsetzen und welche Kompromisse sie eingehen um miteinander regieren zu können, eine Koalition wird also als Gesamtheit das Mittel der Meinungen ihrer Mitglieder vertreten (zumindest im Idealfall :roll: )

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Rondo2
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Beitrag von Rondo2 » 21. Sep 2005, 20:40

Shiva zu Deiner Info:
- Ich gehe arbeiten !
- Gewerkschaftsseiten lese ich im Netz überhaupt nicht, allerdings bin ich Mitglied einer Gewerkschaft
- 35-Stunden-Woche hab ich schon lange nicht mehr !
- Ich brauche weder VWL noch BWL studieren um die einfachsten Abläufe der Marktwirtschaft zu verstehen !
- Ich bin auch Betriebsratsmitglied und weiss wovon ich rede !

Wenn ich mal ebenso vermuten darf dann gehörst du sicher nicht zu der Sorte Mensch die sich den Lebensunterhalt mit harter Arbeit verdienen müssen sonst wärst du nicht so blauäugig !

Und was Hartz betrifft so findet das sicher auch nicht meine Zustimmung, ich hab auch nie behauptet dass die SPD in den letzten Jahrn alles richtig gemacht hat. Aber was uns die CDU bereits angekündigt hat ist weitaus schlimmer und bedeutet die weitere Verarmung der unteren Schicht und das alles zu Gunsten derer die eh schon genug haben !

PS: Was ich mit meinem schwer erarbeiteten Geld anstelle trägt wohl kaum zum Thema hier bei ! Ausserdem kannst du nichtmal richtig rechnen denn es war nur ca die Hälfte davon also verbreite nicht solche Hirngespinste !! :evil:
Momentan hab ich eben manchmal noch etwas übrig da wir noch keine CDU-Regierung haben !
Zuletzt geändert von Rondo2 am 24. Sep 2005, 06:34, insgesamt 1-mal geändert.

shiva
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Beitrag von shiva » 22. Sep 2005, 08:54

ok ROndo jetzt verstehe ich dich :) Betriebsradmitglieder sollten alle einmal ein Lehrgang über die WIrtschaft mitmachen das ist allgemein bekannt! Und deine Einstellung versteh ich auch wenn du in einer Gewerkschaft bist :) Ich frag mich für was du da die Mitgliedschaft bezahlst weißt du eigentlich das die Bosse der Gewerkschaften mehr verdienen als ein normaler Unternehmer aus dem Mittelstand außerdem weißt du eigentlich das die Gewerkschaften am wenigsten Auzubildene haben? DIe große Verdi z.B. hat insgesamt Deutschlandweit 6 Auszubildene das ist 1,2% von den Angestellten die die Verdi besitzt! EIn normales Mittelstädiges Unternehmen liegt bei 8,7% also fang erstma an zu Überlegen über deine Gewerkschaften und dein glauben!

Es ist immer das gleiche die Gewerkschaften machen Deutschland mit kaputt aber maulen über andere

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Beitrag von Rondo2 » 22. Sep 2005, 14:26

Also langsam machst du dich echt lächerlich Shiva :D

Ich bin in die Gewerkschaft eingetreten um den Kampf der Arbeiter für ihre Rechte zu unterstützen. Ohne die Gewerkschaften hätten wir hier in Deutschland doch Arbeitsbedingungen und Löhne wie in China ! Klar den Arbeitgebern würde das sicher gefallen :twisted: (nur könnte in Deutschland damit keiner überleben !!
Meine erste Ausbildung dagegen habe ich vor rund 25 Jahren bereits gemacht und damals hab ich mich noch nichtmal für irgendwelche Gewerkschaften interessiert.
Gewerkschaften sind auch keine Arbeitgeber bzw keine Betriebe die man mit anderen vergleichen kann, dass Du dabei jammerst die würden fast niemand ausbilden zeigt dass Du keine vernünftigen Argumente findet :!:

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Beitrag von shiva » 22. Sep 2005, 16:01

nein es ist fakt und im Grundbuch stehen die Gewerkschaften auch unter Unternehmen drinne schau doch ma also sind sie Unternehmen und wenn die Gewerkschaften jammern wegen der wenigen Ausbildungsstellen dann sollen sie ma bei sich anfangen! Außerdem gehen mir die Kommentare nicht aus nur ich sag dir gerade ma wie es aussieht.

DIe Gewerkschaften haben in meine Augen einfach zuviel Macht die sollen das machen für was sie ma da waren und nicht in die Wirtschaft eingreifen weil von dem haben die kein Plan

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Beitrag von Danol » 22. Sep 2005, 16:09

Rondo, shiva hat doch Recht :roll:

Wären die Gewerkschaften nicht mit ihrem unflexiblen Tarifsystem und ihren starren Arbeitszeitvorstellungen hätten wir wesentlich mehr Arbeit.

Abgesehen davon ist es echt das letzte wenn Gewerkschaften versuchen politische Entscheidungsprozesse zu beieinflussen.

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Beitrag von Rondo2 » 22. Sep 2005, 16:26

shiva hat geschrieben:nein es ist fakt und im Grundbuch stehen die Gewerkschaften auch unter Unternehmen drinne schau doch ma also sind sie Unternehmen und wenn die Gewerkschaften jammern wegen der wenigen Ausbildungsstellen dann sollen sie ma bei sich anfangen! Außerdem gehen mir die Kommentare nicht aus nur ich sag dir gerade ma wie es aussieht.

DIe Gewerkschaften haben in meine Augen einfach zuviel Macht die sollen das machen für was sie ma da waren und nicht in die Wirtschaft eingreifen weil von dem haben die kein Plan
Jo klar shiva, also wenn jemand ne Stelle als Bäcker, Metzger, Schweisser, Autoschlosser etc sucht kann er einfach mal ne Bewerbung an die entsprechenden Gewerkschaften schicken, ich lach mich echt kaputt :P
Das einzige was die eben brauchen ist ab und zu mal ne Bürokraft für die Verwaltung und die bilden sie eben aus, das mit Produktionsbetrieben zu vergleichen ist hanebüchener Quatsch !

Die Gewerkschaften machen genau das für was sie schon immer da waren: Siekämpfen für die Rechte der Arbeitnehmer und ebenso ist das schon immer ein Dorn im Auge der Arbeitgeber !

Die Tarifautonomie, den Kündigungsschutz und ähnliches abzuschaffen oder gleich die Gewerkschaften zu entmachten wäre ein Rückschritt den Deutschland absolut nicht brauchen und schon gar nicht verkraften könnte !

@Danol:
"Starres Tarifsystem" ? Soweit ich weiss werden die Tarifverträge in mehr als zähen Verhandlung zusammen mit den Arbeitgebern ausgehandelt ;)

Und was dein Argument "mehr Arbeit" betrifft so ist das schlichtweg falsch !
Was die Arbeitgeber wollen ist dass die derzeitigen Arbeitnehmer möglichst ohne Lohnausgleich wesentlich mehr arbeiten, und das bringt uns bei dem Problem der hohen Arbeitslosigkeit überhaupt nicht weiter !
Selbst in der heutigen Situation sind da die Gewerkschaften oft schon machtlos dagegen, ich arbeite selbst momentan wieder 3 Wochen mit nur einem einzigen freien Tag dazwischen, und dann sag mir nicht es wäre keine Arbeit da !
Wem nützt es denn was wenn die Leute die Arbeit haben teilweise bis zu 60 Stunden arbeiten und dafür 4-5 Millionen keinen Arbeitsplatz bekommen ? Die 35-Stunden-Woche ist schon lange nur noch ein Traum, die Realität sieht ganz anders aus.

Boromir
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Beitrag von Boromir » 22. Sep 2005, 16:38

Ich hab manchmal das Gefühl dass die Gewerkschaften den Arbeitnehmern mehr schaden als helfen. Manchmal wäre es besser wenn der einzelne mal auf etwas verzichten würde wenn dafür der gesamten Branche geholfen wird.
Das verstehen die Gewerkschaften aber anscheinend nicht und stellen meistens total überzogene Forderungen, was wiederum den Standort Deutschland schwächt.

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Rondo2
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Beitrag von Rondo2 » 22. Sep 2005, 16:45

Da stimme ich Dir zu Boromir, nur sollte der Verzicht nicht immer nur auf Seite der Arbeitnehmer erwartet werden.
Klar stellen die Gewerkschaften erstmal etwas zu hohe Forderungen, ist doch verständlich wenn man sich die Forderungen der Gegenseite anschaut.....und am Ende kommt ein Kompromiss raus der beide Seiten mehr oder weniger zufrieden stellt.
Nur ohne die Gewerkschaften könnte die Arbeitgeberseite alles durchsetzen was sie wollen und der Arbeitnehmer hätte überhaupt keine Rechte mehr. Ausser dem Recht möglichst für umme zu arbeiten bis er umfällt !

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