Entscheidender Denkfehler. Jede Verkürzung der Arbeitszeit hat bisher Arbeitsplätze vernichtet, da die Produktivität dabei schneller sinkt als die Kosten. Folge ist weniger Arbeit anstatt mehr.
Genau deswegen rede ich ja ein unabhängigwerden vom Finanziellen Aspekten. Man nehme an 10 Arbeiter stellen in 40h etwas her, so brauchen 20 Arbeiter nur 20h ergo würde die Konsumtion genauso weiter gehen wie vorher nur das die Arbeiter insgesamt durch Arbeitsteilung an Freizeit gewinnen. Problem dabei: Die Lohnkosten (und Lohnnebenkosten) würden sich verdoppeln. Hätten wir eine Wirtschaft die aber nicht auf die Kapitalakkumulation ausgerichtet und nicht von der Konkurrenz zur Arbeitsplatzeinsparung gezwungen wäre, sähe die Sachlage anders aus. Da der Kapitalismus aber so aufgebaut wird das Gewinn der Hauptziel eines Unternehmens ist, wird dies nicht gehen. Das ist ja einer der Hauptwidersprüche dieses Systems: Mehr Zusammenarbeit die theoretisch jedem Vorteile bringen, bringen in diesem System nur Wettbewerbsnachteile.
Und warum sollte man versuchen Gemeinsamkeiten zu begreifen? Das ist sinnlos weil die Strukturen der jeweiligen Staaten zu unterschiedlich sind, als das man anhand einiger weniger Gemeinsamkeiten Rückschlüsse ziehen könnte. Als Beispiel mal die USA: Ihr Haushalt weist ebenfalls ein ziemlich großes Defizit auf, in den USA sind allerdings die sozialabgaben niedriger, die Unternehmensbesteuerung ebenso, das Wirtschaftswachstum des ersten Quartals dieses Jahres lag bei ~5,3%. Dafür sind die Überproportionalen Militär- und Geheimdienstausgaben (die NSA hat einen größeren Etat als die Bundeswehr), der Irakkrieg sowie Finanpolitische Probleme für das dortige Defizit verantwortlich. Wo siehst Du dort jetzt Gemeinsamkeiten aus denen man eine Lösung extrahieren könnte?
Hier gilt aber dasselbe: Militär und Geheimdienste sind unprofitabel und fallen deshalb in das Gebiet des Staates. Die Wirtschaft hingegen stürzt sich auf die profitablen Bereiche, das heisst das die Wirtschaft generell Gewinnorientiert ist und der Staat generell Verlustreich. Diese Verluste werden jetzt mit Steuern und Sozialabgaben ausgeglichen, da diese Steuern und Abgaben aber an die Wirtschaftslage gekoppelt sind, welche schwankt führt es dazu das der Staat ebenso mal mehr und mal weniger einnimmt. Der Staat versucht deshalb wie du schon angeführt hast in Krisenzeiten die Wirtschaft wieder in Schwung zu kriegen um wieder Einnahmen zu haben. Dauern die Krisen aber zu lang oder sind die Kosten für einen solchen Konjunkturaufbau zu hoch, dann passiert das was wir jetzt haben: Schulden enstehen.
Das Konkurenz immer auch verlierer beinhaltet glaube ich nicht. Solange die Weltwirtschaft im Wachstum begriffen ist (darunter verstehe ich die Summe der produzierten Waren und geleisteten Dienstleistungen zunimmt) kann es auch durchaus nur Gewinner geben.
Richtig, da es den Unternehmern aber nicht um Produktionserhöhung sondern um Kapitalakkumulation geht, wird es immer Verlierer geben müssen. Wenn nämlich jemand mehr Geld will folgt logisch das jemand anderer dann weniger bekommt. Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Wenn jetzt alle Profit machen, ginge das garnicht, denn woher soll es kommen? Es kann also Beispielsweise die chinesische Volkswirtschaft an Geld gewinnen, während eine andere an Kapital verliert. In einer Nicht-Kapitalgebundenen Wirtschaft träfe deine Aussage zu, hier könnten alle gewinnen, weil es um Produktion statt um Akkumulation geht.
Als Beispiel nehme ich mal die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, das teilweise enorme Weltweite Wirtschaftswachstum damals hatte keine Verlierer hervorgebracht (außer diejenigen Länder die sich dem Marshallplan verweigert haben, weil die wirtschaftliche Konkurenz mit dem Rest der Welt für diese Länder aber nicht gegeben war kann man hier nicht von Konkurenz reden).
Doch kann man, da diese Staaten unmengen an Kapital akkumulierten während die Planwirtschaften im Ostblock verloren, da eine private Wirtschaft immer stärker ist als eine Staatswirtschaft. Insofern waren die Planwirtschaften hier die "freiwilligen" Verlierer.
Mal zur Frage der Kooperation, die gibt es doch schon längst. Man denke z.B. an den Euro, das ist insoweit Kooperation als das einzelne Länder wettbewerbsvorteilen durch besonders attraktive Währungen entsagt haben und anderen die Chance gaben, ihrer Wirtschaft damit zu helfen. Italiens inflationsrate ist durch den Euro beispielsweise nicht allzu wenig gesunken. Auch eine gemeinsame Außenhandelspolitik, wie sie z.B. die EU betreibt ist eine Kooperation.
Die Konkurrenz zwischen den EU-Nationalstaaten existiert aber weiterhin. Sowie die EU in Konkurrenz zu dem Rest der Wirtschaftsbündnisse steht.
Nur ist das natürlich kein Allheilmittel, weil Konkurenz auch einen Ansporn liefert besser zu weden. In Zeiten der Globalisierung kann man Konkurenz fast schon einen Motor des Fortschritts nennen, denn ohne den Zwang eine außerordentlich gute Leitsung zu bringen würde die Weiterentwicklung von Produkten und techniken weniger Interessant. Und das kann man sich heute in anbetracht schwindender Ressourcen und anderer Probleme wie z.B. Klimawandel nicht leisten.
Betrachten wir ein einfaches Beispiel:
Zwei Forschergruppen eine in Amerika (A) und eine in Frankreich (B) konkurrieren miteinander und forschen am selben Sachverhalt. A ist nach 5 Monaten fertig B erst nach 6Monaten. A gewinnt, B verliert. Nehmen wir weiter an ohne Konkurrenz würden beide noch einen Monat länger brauchen also A:6 und B:7. Würden beide Gruppen aber Kooperativ zusammen statt gegeneinander arbeiten bräuchten sie: Den Durchschnitt also 6,5 durch 2 (da sie zusammen ja doppelt so schnell sind) also 3,25Monate. Fazit: Mit Zusammenarbeit sind sie schneller (3,25 Monate) als mit Konkurrenz (5Monate). Am langsamsten wären sie wenn sie auf nationaler Ebene ohne Konkurrenz und ohne Kooperation forschen würden (6Monate).
Warum man den Kapitalismus überwinden sollte leuchtet mir auch nicht ein.
"Zu Anfang ein paar Begriffsbestimmungen:
Arbeit - Stoffwechselprozess zwischen Mensch und Natur
Ware - befriedigt Bedürfnisse irgendeiner Art
Klasse - entgegengesetzte Interessengemeinschaften, Unterdrücker und Unterdrückte, Herrschende und Beherrschte, man wird anhand seines Verhältnisses zu den Produktionsmitteln eingeordnet
Kapitalisten - Klasse der Besitzer der Produktionsmittel, nutzen Lohnarbeit zur Akkumulation von Kapital aus, bei Marx auch Bourgeois genannt
Proletarier - Klasse der Lohnarbeiter, besitzen keine Produktionsmittel und müssen deshalb ihre Arbeitskraft verkaufen
Gebrauchswert - ergibt sich ja schon aus dem Namen, Luft hat zb. einen hohen Gebrauchswert
Tauschwert - Wert den eine Ware hat, Luft hat zb. keinen Tauschwert, Tauschwert entsteht in einer Ware erst dann wenn laut Marx nützliche menschliche Arbeit in ihr vergegenständlicht ist
1.Kritik am Kapitalismus (nur angerissen):
1.1.Mehrwerttheorie:
Marx hat folgendes nachgewiesen, Ware A ist gleich Ware B, wenn ihr Tauschwert derselbe ist. Sie nennen sich dann Äquivalente. Gleiche Äquivalente tauschen sich aus. Geld ist ein solches Äquivalent zb. 5kg Eisen sind gleich 100€. Zahlt jemand nur 90€ tauscht er ungleiches also keine Äquivalente im Strafrecht nennen wir so was Betrug.
Marx sagt nun folgendes, Die Arbeitskraft des Proletariers ist eine Ware, das Äquivalent sollte der Lohn sein. Wenn der Proletarier mithilfe der Produktionsmittel arbeitet führt er der Ware seine Arbeitskraft zu dadurch entsteht in ihr Tauschwert. Da er selbst keine Produktionsmittel besitzt, muss er seine Arbeitskraft an einen Kapitalisten verkaufen. Nehmen wir nun an der Proletarier führt einer Ware einen Mehrwert von 7,50€ zu. Wo entsteht hier der Profit? Ganz einfach von dem entstandenen Mehrwert erhält nun der Arbeiter nur 4€, 3€ behält er ein das ist sein Profit.(vereinfacht dargestellt) Die Arbeit war aber 7,50€ Wert und der Proletarier erhält nur 4€ er erhält also kein entsprechendes Äquivalent, deshalb wird er ausgebeutet. (Der Mehrwert ist eigentlich das Eigentum des Proletariers, aber er lässt es sich wegnehmen)
1.2.Quelle der Ausbeutung:
Wir haben bei 1.1. gesehen wie der Proletarier ausgebeutet wird. Die Quelle der Ausbeutung sind die Produktionsmittel, denn wenn der Proletarier Produktionsmittel hätte würde er nicht seine Arbeitskraft verkaufen müssen. Deswegen fordert Marx das die Produktionsmittel von den Kapitalisten genommen und der Gesellschaft zugeführt werden sollen. (Vergesellschaftung nicht Verstaatlichung)
1.3.Entfremdung:
Marx unterscheidet mehrere Arten der Entfremdung. Dadurch das der Proletarier dem Produkt ein Teil seiner Arbeitskraft zuführt aber nur einen kleinen Teil davon zurückbekommt entfremdet er von dem Produkt (1). Durch ein Konkurrenzdenken unter den Menschen das im Kapitalismus zwangsläufig entsteht entfremdet er sich von seinen Mitmenschen (2). Weil er nicht arbeitet um der Gesellschaft zu helfen sondern nur um Geld zu bekommen also zur reinen Selbsterhalten entfremdet er sich vom Akt der Produktion (3). Die Arbeit wird also als etwas Fremdes nicht zu ihm gehörendes betrachtet (4). Dies letzte gilt zu kleinen Teilen heute nicht mehr."
Vor allem aus 1.3 Entfremdungsart Nr.2 sollte er Überwunden werden, weil das wie schon geschrieben zu einer Konkurrenz führt in der sich die Menschen sozial und physisch vernichten.
Die Finanzen fehlen keineswegs, sie werden nur nicht effektiv genug verwertet. Wenn man sich anschaut was für Vermögen ungenutzt sind kann einem ganz anders werden.
Wenn jeder Unternehmer sein Kapital einsetzt um noch mehr davon zu bekommen folgt wieder logisch das dieses "nioch mehr" irgendwoher kommen muss. Entweder von anderen Unternehmern die dann logischerweise ins Defizit absinken, oder vom Staat (womit dieser wieder im Minus wäre).
Dein Konzept der Kooperation würde ich begrüßen wenn es z.B. um EU-weit Einheitliche Sozialstandarts geht (wobei Einheitlich die Kaufkraft, nicht den absoluten Geldbetrag meint).
Kooperation heißt hier nur das jedes Land das produziert wozu es die Ressourcen hat, also eine Art globaler Arbeitsteilung. Jeder gibt das was er geben kann zum Wohle der Gemeinschaft und erhält im Gegensatz dazu was er benötigt....
Nun möchte ich mal hören wie Du dir die Unabhängigkeit vom finanziellen vorstellst ...[/color]
...Was ich also will wäre eine Wirtschaft die nicht auf Chrematistik basiert sondern eher eine Art globalen Kibbuz.