http://www.stern.de/politik/historie/535750.html
Ich erlaube mir zu zitieren, weil ich dort meine These "Keine Schuld, aber Verantwortung" wiederfinde. Ich denke dort wird, das beschrieben, was ich mit Verantwortung meine, seit mir nicht böse, ist echt keine Faulheit, ich finde es einfach besser beschrieben als oich je könnte
Eine Schuld der Nachlebenden gibt es nicht. Aber aus der historischen Schuld ist eine bleibende Verantwortung der Deutschen erwachsen: Sie müssen sich ihrer widerspruchsvollen Geschichte stellen und Folgerungen aus dem ziehen, wohin diese Geschichte nach der Machtübertragung an Hitler geführt hat.
Es kann keine Rede davon sein, dass Menschen, die während des Holocaust oder danach geboren sind, mit irgendeiner Schuld in Zusammenhang stehen. Aber dieser Personenkreis trägt dennoch eine Verantwortung. Nicht für die Vergangenheit und für das, was damals geschehen ist. Diese Menschen tragen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft. Denn ohne die Kenntnisse dessen, was gewesen ist, kann es eine verantwortungsbewusste Zukunft nicht geben.
Denn nur wer sich erinnert, auch wenn er keine Schuld auf sich geladen hat, kann verantwortungsbewusst mit der Geschichte umgehen. Auch wenn Erinnerung anstrengend ist, wir dürfen der Versuchung zum Vergessen oder zum Verdrängen nicht nachgeben. Vergangenheit können wir weder ungeschehen machen noch "bewältigen". Aber aus der Geschichte lernen können wir: Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen nie wieder eine Chance haben in Deutschland.
Die Verantwortung für und die Erinnerung an Auschwitz wird ein wichtiges Element der politischen Kultur der Bundesrepublik bleiben. Sie fordert die Deutschen in besonderem Maße zur Wachsamkeit und zu einer Politik der Menschenwürde heraus.
So wie ich das hier zitiert habe könnte ich das unterschreiben, hab den Link gepostet um den Zusammenhang, aber auch andere Meinungen zu sehen.Unter anderem bedeutet dies, im eigenen Land unermüdlich gegen Antisemitismus (der in Deutschland wieder aufflammt) zu kämpfen.
Warum ich diese Diskussion angezettelt habe? Weil das Argument, es sei Vergangenheit und man müsse einen Schlusstrich ziehen vorwiegend von rechtetremen Kreisen kommt:
Hier die Quelle.Wikipedia hat geschrieben:Zumindest von Rechtsextremen wird ein "Schlussstrich" in der Tat vehement gefordert. Das Wort Vergangenheitsbewältigung wird dort oftmals als "VB" abgekürzt, eine Abkürzung, die auch für den Völkischen Beobachter gebräuchlich ist. Bemühungen um Vergangenheitsbewältigung bezeichnen gerade rechtsradikale Kreise herabsetzend als Schuldkult und lehnen sie als unvereinbar mit ihrem Nationalstolz ab. Sie unterstellen, dass die Siegermächte mit der Forderung nach Vergangenheitsbewältigung moralischen Druck ausüben, um Deutschland in Demut und Schwäche zu halten. Im Ergebnis bewirkt dieser Diskurs eine Täter-Opfer-Umkehrung. Dazu werden Begriffe wie "Auschwitzkeule" und "pc-Terror" angeführt.
Noch ein paar Gedanken zur notwendigkeit dieser Verantwortung, welche schlussendlich nicht irgendwie legitimiert werden kann (was Danol fordert) aber dennoch ihre Berechtigung hat. Einige scheinen diese Verantwortung als auferlegten Zwang zu begreifen, genau dies aber zeigt, dass sie nicht verstanden wurde. Diese Verantwortung ist vielmehr eine von der Moral gebotene Verpflichtung.
der Zusammenhang wird sehr schön hier erläutert:
Das sehe ich als die Legitimisierung für die Notwendegkeit des Aufrechterhalltens (idv Bewusst halten) der historischen Schuld und der Verantwortung, welche wir haben.Das zugleich historisch Einmalige und bleibend Beunruhigende des Holocaust und des Dritten Reichs ist, dass unser Land mit seinem kulturellen Erbe, auf seinem zivilisatorischen Stand zu derartigen Furchtbarkeiten fähig war. Es fordert zu vergleichenden Fragen heraus: Wenn damals das Eis, auf dem man sich kulturell und zivilisatorisch sicher wähnte, in Wahrheit so dünn war - wie sicher ist das Eis, auf dem wir heute leben? Was schützt uns vor dem Einbrechen? Die individuelle Moral? Die gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen? Ist das Eis mit dem Ablauf der Zeit dicker geworden, oder hat uns der Ablauf der Zeit nur vergessen lassen, wie dünn es ist?
Es sind Fragen nach den Grundlagen unserer individuellen moralischen Existenz und unseres gesellschaftlichen und staatlichen Zusammenlebens. Es sind Fragen, die gerade nach Jahrzehnten des Lebens in politischer und ökonomischer und auch kultureller und zivilisatorischer Sicherheit wieder beunruhigend und herausfordernd sind. Vielleicht gibt es auf sie keine andere Antwort als die, unser Leben in Verantwortung für das zu leben, was uns gegeben ist: unsere Beziehungen zu anderen Menschen, unsere Arbeit, unsere Institutionen.
Verzeit nochmal wenn ich zitiert habe, aber mir kam es vor als wäre ich missverstanden, was vielleicht daran liegen mag, das ich mich schlecht ausdrücke, und ich finde es ehrlicher mit Quellenangaben zu zitieren, als umzuschreiben, jedenfalls beschreibt dieser Post 100% meine Position, auch wenn es nicht nur meine Worte sind
Edit: danke Danol für das verschieben.