Körperwelten

[darkclaw]

Hallo liebe Community,
Wie der Titel sagt geht es um Körperwelten.
Ich würd mir gerne eure Meinung dazu einholen, wie ihr das ganze seht und ob ihr dort wart.
Ich werde später auch meine Meinung posten.

[Trianon]

Ich war bereits auf einer seiner Ausstellungen in Berlin damals vor 8 Jahren. Und ich fand das eigentlich auch ganz okey und denke, dass die Welt auch bereit ist zu begreifen das der Mensch nicht aus Zuckerwatte oder so besteht.

In meiner Nähe steht ein Plastinarium von ihm (in Guben), in denen er nicht nur Menschen sondern auch Tiere verarbeitet. Was ich allerdings skeptisch betrachte ist, dass er teilweise versucht aus seinen plastinaten Kunst zu machen wie bsw. sein Weihnachtsschlitten.

Deutschland ist da denke noch etwas unaufgeschloßen in Australien hat ich von ihm einen Liveauftritt gesehen in denen er an einer Leiche die Funktion der einzelnen Armmuskeln zeigte, fand ich ehrlich gesagt recht gut.

[Teodin]

Solange tatsächlich nur Menschen zu Plastinaten verarbeitet werden, die das irgendwann mal unterschrieben und dem zugestimmt haben, finde ich solche Ausstellungen nicht nur in Ordnung, sondern auch lehrreich. Man kann natürlich wieder rumphilosophieren, aber jeder Medizinstudent lernt irgendwann an echten toten Menschen. Der Tod gehört zum Leben dazu und wenn es nicht Menschen gäbe, die ihre Körper für soetwas hergeben, wäre die Medizin heute noch in der Steinzeit.

Ich will natürlich keine chinesischen Hinrichtungsopfer sehen, die gegen ihren Willen getötet und von der Regierung verkauft wurden, aber prinzipiell ist gegen solche Ausstellungen wenig Stichhaltiges einzuwenden.

[darkclaw]

Du kriegst kein Geld wenn du dich dort Ausstellen lässt.

[Avalon]

Ich war erst vo kurzem in einer Körperweltenausstellung, fand sie recht interessant und es haben sich bei mir keine schlimmen Gefühle eingestellt, eigentlich nur Neugier.

Ob man dafür Geld bekommt, weiss ich nicht. In der Austellung konnte man sich auch so einen Vertrag anschauen, den man als Körperspender unterzeichnet. Das interessanteste daran war die Möglichkeit die Gründe für diese Entscheidung anzugeben, zwei Punkte die ich mir noch gemerkt habe:
Ich kann mir keine Beerdigung leisten.
Ich hab niemanden der sich um mein Grab kümmert.

[Latzhosenträger]

Ich spende aber lieber meine Organe und helfe damit, anstatt sie zu Kunst verarbeiten zu lassen.

[Trianon]

Also die Ausstellung die ich damals gesehen hab stand nicht wirklich im Zeichen der Kunst sondern hatte eher etwas mit aufklärung zu tun.

Ob Körperspender werden oder nicht , hab ich mich bisher noch nie gefragt und ich werds auch in nächster Zeit auch nicht machen, dass selbe denke ich aber auch über organspenden oder sonstiges. Nachtod-gedanken find ich irgendwie abartig. Körperspender gab es im übrigen doch auch schon vor Körperwelten die Unis haben ihre Leichen bisher auch irgendwoher bekommen.

[Latzhosenträger]

Aber die Organspende ist doch eine Entscheidung fürs Leben. Ein Teil von dir lebt weiter, auch wenn er einem anderen Bewusstsein unterstellt ist. Man rettet Leben mit Dingen, die man nicht mehr braucht. Und mit dem Tod muss man sich so wie so abfinden.

Aber gut, vielleicht ist es für dich zu früh, darüber nach zudenken. Ich bin für meinen Teil aber gerne Organspender, aus der Motivation heraus, mein Leben mit etwas gutem abschließen zu können. (Im Schnitt rettet man drei Leben, da - im Schnitt - drei Organe entnommen werden können.)

[Navigationsgerät]

Abartig. Wäh.
Der Mann gehört gekreuzigt und gerädert.

*sich mit Blutegeln bedeck*

[Mister Brsn]

Im Schnitt rettet man drei Leben

Man rettet nichts, man zögerts nur hinaus.

[Monsi]

Ich habe die Ausstellung auch gesehen. Ich fand sie eigentlich ganz interessant und lehrreich, es ist einmal was anderes. Ich kann sie auf jeden fall empfehlen. Ich empfand es auch nicht als eklig oder so, es ist im Wesentlichen wie ein "normaler" Ausstellungsbesuch halt.
Interessant zu beobachten fand ich die Stimmung der anderen Besucher. Am Anfang war fast kein Ton zu hören, alle unterhielten sich leise, und gegen Ende wurde es wieder "normal".

[Latzhosenträger]

Im Schnitt rettet man drei Leben

Man rettet nichts, man zögerts nur hinaus.

Was die exakte Definition von leben retten ist. Denn die Unsterblichkeit wurde noch nicht erfunden.

[Trianon]

Was die exakte Definition von leben retten ist. Denn die Unsterblichkeit wurde noch nicht erfunden.

Allerdings.

Sone Chemotheraphie ist schließlich auch nicht unbedingt gesund. Der Großteil der Stoffe ist stark krebserregend, sodass zwar der Krebs ein wenig herausgezögert wird, aber das Risiko einer neuen Krebserkrankung enorm ansteigt. Aber jeder hinausgezögerte Tag ist es dem einen oder anderen Menschen wert das auf sich zu nehmen, vereinzelt verlängert diese theraphie je nach Art des Krebs des Probanden ja auch nur für einige wenige Monate (was denen wohl auch gesagt wird).

[Knuffel-Wuffel]

zuviel effekthaschende "kunst" und das über allem schwebende geltungsbedürfnis des machers...
die einblicke sind defintiv interessant, aber die art wie diverse objekte präsentiert werden ist teilweise wiederlich und zu sehr auf den effekt ausgelegt.
herr von hagen ist, aber das ist meine persönliche meinung, ein skrupelloses, geldgeiles schwein und kein aufklärer oder als der er sich gerne sieht.
wie einige schon richtig festgestellt haben. wer nach dem tod anderen helfen will, der spendet seine organe und verzichtet darauf ein exponat zu werden.

[Relinquished]

Ich war dort.

Fand es eher langweilig, damit kann man nur Kinder oder Menschen aus dem Mittelalter beeindrucken.