Frei.Wild

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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Frei.Wild

Beitrag von megafighter » 4. Mär 2013, 22:44

ja, da es in den Medien immer populärer wird und sogar schon den Weg zu Günther Jauch gefunden hat, nun auch hier mal eine Diskussion über die Deutschrockband Frei.Wild. Es wird ja von allen Seiten heftig drüber diskutiert...sind sie nun rechts, oder doch nicht, oder nur teils, oder links, vielleicht auch einfach Kapitalisten aus der Mitte, am Ende aber doch nur patriotistisch, oder nur Rocker?

Ja, meine persönliche Meinung ist, dass sie eine Band sind, die Lieder singen, die die Leute interessieren, die sie ansprechen und sie singen das was viele denken und doch nicht hören wollen. Zumindest ich für mich kann keine radikalen Tendenzen erkennen. Das ist natürlich nur meine Meinung.

Was meint ihr? Dies soll jetzt einfach n kleiner Diskussionsthread werden, was andere Leute von der Band so halten. Dabei hauptaugenmerk auf Diskussion...

Thema zum Abschuss freigegeben.
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen

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Re: Frei.Wild

Beitrag von deeloi » 4. Mär 2013, 23:49

http://fernsehkritik.tv/folge-106/Start/#jump:1-39

interview mit denen, vielleicht bekehrt das einige
aber medien mögen ja gerne so "diskussionen" - und selbst wenn liefern die medien ihnen auch gleich die aufmerksamkeit?

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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 5. Mär 2013, 00:11

Ich finde einfach keinen Grund, weshalb wir Nationalstolz, Heimatliebe und den ganzen anderen Kram bräuchten, für den sich Frei.Wild stark machen. Dazu muss ich sie nichtmal nach rechtsaussen schieben. Das Fernsehkritik-Interview habe ich mir komplett angesehen. Es ist extrem unkritisch geführt und es werden keine wirklich unangenehmen Fragen gestellt- Da ist es kein Wunder, dass die Band so gut dabei weg- und mit den einfachsten Unschuldsbekundungen davon kommt.
Patriotismus und Nationalismus sind gute Instrumente, um Menschen voneinander abzugrenzen. Das sind ausschließende und hierarchisierende Begriffe. In einer globalisierten Welt sind diese Dinge Schwachsinn. Brauchen wir nicht. Weg damit.

Um das Ganze weniger sachlich abzurunden hier ein nettes, kleines, vollkommen vom Thema unabhängiges Lied: http://youtu.be/A6FeDgwwCGU

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Re: Frei.Wild

Beitrag von eXistenZ » 5. Mär 2013, 02:36

Teodin bringts auf den Punkt. Rechtradikal will ich nicht mal zwangsläufig sagen. Der Sänger hat da zwar ne nachgewiesene Vergangenheit, aber das könnte (!) [Ich tu es nicht] man auch als Jugendsünde abstempeln. Aber dieses nationalistische, oder auch meinetwegen patriotistische Gelaber finde ich echt schlimm. Der Egotronic Song spricht mir da aus der Seele.

Aber ich denke, dass da noch lange nicht die Spitze des Eisberges erreicht. Grad dieses "Wir gegen alle" zieht die Leute an, wie damals schon bei den Onkelz. Die Zielgruppe ist, meiner Einschätzung nach riesig. Und grad solche Aktionen wie der Rücktritt vom With Full Force hauen da nur noch mehr Benzin rein, dass die Band eher antreibt. Ganz nach dem Motto "Jetzt erst recht.
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Re: Frei.Wild

Beitrag von Rober » 5. Mär 2013, 09:53

Ich find, dass es besonders in Deutschland an Nationalstolz fehlt. Ok, das wird eine Band wie Frei.Wild nicht ändern, aber dennoch ist das in DEutschland einfach Mangelware
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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 5. Mär 2013, 10:40

Wozu braucht ein modernes, europäisches Land Nationalstolz? Das musst du mir echt mal erklären.

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Re: Frei.Wild

Beitrag von Zewa » 5. Mär 2013, 13:19

Euch ist aber schon klar, dass Frei.Wild nichts mit deutschem Nationalstolz zu tun hat, oder? Das sind Südtiroler, da geht es nicht um Deutschland, in keinster Weise.
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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 5. Mär 2013, 13:57

Ausser Rober hat ja auch niemand von Deutschland gesprochen. Nationalismus ist ja auch kein exklusiv deutsches Phänomen.

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Re: Frei.Wild

Beitrag von Rober » 5. Mär 2013, 22:52

Ich finde einfach keinen Grund, weshalb wir Nationalstolz, Heimatliebe und den ganzen anderen Kram bräuchten,
Hab den Thread überflogen und mich darauf bezogen. Kannte Frei.Wild bis auf wenige Lieder auch nicht näher und hab mir bei "Deutschrockband" im ersten Beitrag gedacht, dass es Deutsche sind und nicht nur auf die Sprache bezogen (konnte bei denen auch nie nen Dialekt raushören :D).

Um auf meine Aussage zurückzukommen:
Wahrung der Kultur und der Sprache
Bestimmte Aspekte der Wirtschaft (Angefangen bei Arbeitsplätzen die im eigenen Land bleiben sollten, bis hin zu Produkten die im eigenen Land produziert werden)


Außerdem gibt es in viele Ländern dazu noch genug Gründe stolz auf das eigene Land zu sein. Nicht unbedingt wegen jedem Teil der Geschichte, sondern der Gegenwart wegen.
Speziell in Deutschland ist es (und das ist europaweit, wenn nicht sogar weltweit wohl schon eher exklusiv) allerdings verpöhnt zu sagen, dass man stolz darauf ist Deutscher zu sein. Höchstens bei großen Sportereignissen (WM usw) sind sie auf einmal alle wieder die Deutschen, bis zum Ausscheiden der Mannschaft.
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Re: Frei.Wild

Beitrag von megafighter » 5. Mär 2013, 22:54

Teodin hat geschrieben:Ich finde einfach keinen Grund, weshalb wir Nationalstolz, Heimatliebe und den ganzen anderen Kram bräuchten, für den sich Frei.Wild stark machen. Dazu muss ich sie nichtmal nach rechtsaussen schieben. Das Fernsehkritik-Interview habe ich mir komplett angesehen. Es ist extrem unkritisch geführt und es werden keine wirklich unangenehmen Fragen gestellt- Da ist es kein Wunder, dass die Band so gut dabei weg- und mit den einfachsten Unschuldsbekundungen davon kommt.
Patriotismus und Nationalismus sind gute Instrumente, um Menschen voneinander abzugrenzen. Das sind ausschließende und hierarchisierende Begriffe. In einer globalisierten Welt sind diese Dinge Schwachsinn. Brauchen wir nicht. Weg damit.

Um das Ganze weniger sachlich abzurunden hier ein nettes, kleines, vollkommen vom Thema unabhängiges Lied: http://youtu.be/A6FeDgwwCGU
Grundsätzlich sind Patriotismus und Nationalismus 2 völlig verschiedene Dinge. Zwar beschreiben beide erstmal Heimatliebe, jedoch meint Patriotismus, das seine Heimat einfach schön ist und für die Bewohner, bzw. die Menschen die das Fleckchen Erde als ihre Heimat betrachten, liebenswert ist. Genauso akzeptieren Patriotisten es aber ohne Probleme, wenn jemand seine Heimat liebt. Ich meine ich liebe meine Heimat auch und ich möchte, dass es ihr gut geht, aber wenn jemand sagt er findet einen anderen Ort toll, warum nicht, schließlich seine Heimat. Deswegen spricht mir das Lied Wahre Werte auch aus der Seele.
Nationalismus und dann auch Nationalsozialismus beschreiben zwar auch die Liebe zur Heimat, aber sie stellen sie über alles. Das eigene Volk, die eigene Nation werden als höchster Wert erachtet was natürlich grundsätzlich falsch ist. Deshalb: Patriotismus gerne, Nationalismus auf keinen Fall!
Dann zu einer anderen Aussage: Wieso soll man seine Heimat nicht mehr wertschätzen? Muss man, nur weil man in einer globalisierten, hochtechnologisierten Welt leben, in der man sich mit allem und jedem unterhalten kann und wo man überall erreichbar ist, seine Heimat vergessen. Ich persönlich werde, egal wo ich hingehe wenn ich älter bin, immer wissen wo mein eigentliches Zuhause war und sein wird, wenn ich wieder dorthin zurückkomme wenn ich alt bin. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich andere Völker nicht akzeptiere. Mir ist es egal ob mir ein Schwarzer oder ein Weißer über den Weg läuft, ob Europäer oder Asiat oder was weiß ich. Welche Religion sie ausüben ist mir auch egal, solange sie einfach mit allen anderen friedlich leben und nicht alles und jeden versuchen von ihrem Glauben und ihrer Weltanschuung zu überzeugen, wie es im 2. Weltkrieg leider der Fall war, auch wenn hier das Wort "überzeugen" unangebracht ist. Grundsätzlich gilt für mich das Motto: Lässt du mir meine Freiheit, lass ich dir deine. Nimmst du mir meine, lauf ich davon.

Zum Interview von Fernsehkritkik-TV: Ich kenne es auch, habs auch komplett gesehen. Der, der Phillip und die anderen interviewt hat, hat in seinem Statement nach der Sendung (nach zahlreichen ähnlich klingenden mails:"warum haste die nicht stärker rangenommen?") gesagt, dass er den Hinweis von ein paar Leuten bekommen hätte er könne sie doch interviewen. Er hat sich im Vorfeld mit der Band und den Liedern beschäftigt und ist für sich zum Schluss gekommen, dass sie keine rechten sind. Laut seiner Aussage sind ihre Songs zwar heftig, aber keineswegs nationalistisch, geschweige denn nationalsozialistisch. Hätte er das nicht getan, hätte er sie auch weit härter rangenommen.

Ich muss Rober absolut recht geben. Man sieht es in Deutschland und Europa, zumindest soweit ich bisher rumgekommen bin, dass es an Stolz gegenüber der Heimat fehlt. Gesunden Stolz natürlich, wie oben beschrieben.

@eXistenZ: Den Egotronic - Song halte ich einfach für unbeschreiblich unsachlich. Einfach nur zum Ziel ne Band an der Pranger zu stellen, weil einem die Texte nicht passen, dass man auch mal was analysieren würde kann ich da nicht feststellen.
Abpfiff erfolgt, wenn:
1: Eine Mannschaft nur noch aus Latte, Pfosten und Pfosten besteht
2: Der Schiedsrichter keine Lust mehr hat.
3: Eine Mannschaft so viele Tore geschossen hat, dass das Tor voll ist und keine weiteren Bälle hineinpassen

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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 6. Mär 2013, 08:23

Rober hat geschrieben: Wahrung der Kultur und der Sprache
Ich verfolge vor allem die Debatte um Sprachschutz nun seit einigen Jahren. Die Protagonisten auf Seiten der Anglizismen-Gegner und Deutsch-ins-Grundgesetz-Bringer haben in der Regel keine Ahnung, was sie da schützen wollen. In den 1920ern war es envouge ( ;) ) sich des Französischen zu bedienen. So sind Gallizismen heute die zweitgrößte Lehnwortgruppe im Deutschen und dadurch ist unsere Sprache sicher nicht untergegangen. Ein paar Beispiele, von denen wir heute in der Regel nicht mehr wissen, dass sie eigentlich dem Französischen entstammen: Büro, Bonbon, Omnibus, Offizier, Tanz und hier findest du noch einige andere. Bei Anglizismen wird es in ein paar Jahren genauso sein. Ohne Sprach- und Kulturwandel säßen wir immer noch in der afrikanischen Savanne fest und würden uns gegenseitig zugrunzen oder wären längst ausgestorben. Und wie kommen wir eigentlich dazu das einfrieren zu wollen, was wir in unserem kleinen Ausschnitt der Zeit vorfinden? Wie wäre es denn, wenn wir wieder zu Mittelhochdeutsch wechselten oder doch lieber ins Althochdeutsche? Was ist denn nun das "richtige" Deutsch?
Rober hat geschrieben: Bestimmte Aspekte der Wirtschaft (Angefangen bei Arbeitsplätzen die im eigenen Land bleiben sollten, bis hin zu Produkten die im eigenen Land produziert werden)
Dazu benötigt man keinen Patriotismus. Dazu reichen ökologische und soziale Verantwortung. Siehe z.B. Manomama.
Rober hat geschrieben: Außerdem gibt es in viele Ländern dazu noch genug Gründe stolz auf das eigene Land zu sein. Nicht unbedingt wegen jedem Teil der Geschichte, sondern der Gegenwart wegen.
Wenn jemand Stolz darauf ist, dass er Teil einer Bürgerbewegung ist/war und damit z.B. geholfen hat ein Land freier oder demokratischer zu machen: Geschenkt! In der BRD gab es eine solche Situation zuletzt vor rund 20 Jahren. Wie genau das in Südtirol aussieht, weiss ich, ehrlich gesagt nicht.
Rober hat geschrieben: Speziell in Deutschland ist es (und das ist europaweit, wenn nicht sogar weltweit wohl schon eher exklusiv) allerdings verpöhnt zu sagen, dass man stolz darauf ist Deutscher zu sein. Höchstens bei großen Sportereignissen (WM usw) sind sie auf einmal alle wieder die Deutschen, bis zum Ausscheiden der Mannschaft.
Ich verkneife mir dann mal meine Tränen für die armen, armen Deutschen… Wie gesagt: Nationalstolz baut Mauern und keine Brücken. Brauchen wir nicht. Im Kleinen lässt sich das übrigens schön an der ach so gewaltfreien Fußball"kultur" in Deutschland beobachten.

@megafighter: Es ist schön, dass du uns deinen Sinn für Romantik präsentierst, aber WIESO wir Nationalstolz und Patriotismus brauchen hast du nicht erklärt.

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Re: Frei.Wild

Beitrag von seltenes » 6. Mär 2013, 12:19

Teodin.

Mal abgesehen davon das Patriotismus und Nationalstolz keine Mauern baut sondern nur den Leuten zeigt wofür man steht . Und ja ich bin stolz darauf Deutscher zu sein. Sei es auf die Erfindungen,sei es auf die landschaft sei auf die allen anderen kleinen dinge die für Deutschland steht.
Es zu reduzieren auf 12 Jahre Geschichte finde ich einfach falsch. Schau mal in anderen ländern was da für Verbrechen begangen wuden. wird das denen angekreidet? wird denen immer wieder von den eigenen Politkern eingebleut was vor Generationen passiert ist?

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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 6. Mär 2013, 12:28

Wofür steht denn ein deutscher Patriot oder Nationalist genau? Wie erklärst du, dass Nationalismus nicht der Abgrenzung von anderen Bevölkerungsgruppen dienen soll?

Ich habe übrigens kein einziges Wort über den Nationalsozialismus verloren, hast du meine Beiträge überhaupt gelesen?

Rober
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Re: Frei.Wild

Beitrag von Rober » 6. Mär 2013, 13:20

Ok, den Omnibus hätte ich eher ins Lateinische gesteckt, aber egal; ich bin mir dessen bewusst, dass eine ganze Menge Begriffe aus anderen Sprachen gekommen sind, weil es chic ( ;) ) war - auch bei Dingen die einfach kein Pendant ( ;) ) haben, kann ich das verstehen. Nur zurzeit ist es so, dass sich aus zu vielen Sprachen komplett unnötige Wörter einbürgern. Ok, das hat es immer schon gegeben. Aber in der Menge wie zurzeit? Ich denke nicht.
Außerdem wird bei den Wörtern nicht Schluss gemacht, die Grammatik wird immer weiter aufgeweicht. Angefangen bei Genitiv/Dativ - was ich persönlich nicht so schlimm finde - , über Präteritum-Formen die , mangels Benutzung oder durch Unkenntnis, geändert bzw. als Perfekt ausgedrückt werden ("Als ich mich letztens gewiegt habe" - den Satzanfang hab ich letztens während einer Zugfahrt mitbekommen, kommentiert sich wohl von selbst) bis hin zum Weglassen von Verben in Sätzen.

Und zur Kultur: Klar, Wandel von Kulturen ist notwendig. Ich meinte es auch nicht so krass, alsdass alles so bleiben soll wie es jetzt ist. Allerdings prallen zurzeit soviele Kulturen zusammen ==> Es ändert sich vieles vielleicht zu schnell.


Ökologische und soziale Verantwortung wem Gegenüber? Etwa dem Staat, bzw. den Mitbürgern mit denen man einen Staat bildet? Vorteile des Staats (und sei es auch aus Eigeninteresse) zu wahren könnte man schon als Patriotismus bezeichnen.


Stolz darauf, ín einem Land zu leben, dass es geschafft hat sich trotz widriger Umstände wiederzuvereinigen - meinetwegen auch das.
Stolz darauf in einem Land zu leben, in dem man frei und offen seine Meinung äußern kann.
Stolz darauf in einem Land zu leben, dass in der Wissenschaft noch auf höchstem internationalem Niveau arbeitet und forscht.
Klar, hier kann man Stolz eigentlich auch Synonym zu dankbar benutzen, aber ums deutlicher zu machen, bleib ich dabei.


Danke, dass du deine Tränen zurückhalten konntest, die zu bekommen war nicht meine Intention ... .
Du hattest noch nicht gesagt, dass Nationalstolz Mauern errichtet und keine Brücken.
Ja, du hast Recht. Teilweise. Nationalstolz in zu hohem Maße errichtet zu hohe Mauern, aber ein gesunder Patriotismus schafft Hügel, kleine Abgrenzungen gegenüber anderen Ländern und Sitten.
Wenn man deinen Gedanken zuende denkt, geht das ganze in eine Welt ohne Grenzen, mit möglichst einheitlicher Kultur über.

Und zur ach so gewaltfreien Fußballkultur: Ja, es gibt immer wieder Leute die es übetrreiben. Aber im großen und Ganzen ist es doch sogar schön, dass es eine gesunde Rivalität gibt, ein "wir wollen besser werden"....
mfG Rober


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Re: Frei.Wild

Beitrag von Teodin » 6. Mär 2013, 14:27

Rober hat geschrieben:Ok, den Omnibus hätte ich eher ins Lateinische gesteckt, aber egal; ich bin mir dessen bewusst, dass eine ganze Menge Begriffe aus anderen Sprachen gekommen sind, weil es chic ( ;) ) war - auch bei Dingen die einfach kein Pendant ( ;) ) haben, kann ich das verstehen. Nur zurzeit ist es so, dass sich aus zu vielen Sprachen komplett unnötige Wörter einbürgern. Ok, das hat es immer schon gegeben. Aber in der Menge wie zurzeit? Ich denke nicht.
Außerdem wird bei den Wörtern nicht Schluss gemacht, die Grammatik wird immer weiter aufgeweicht. Angefangen bei Genitiv/Dativ - was ich persönlich nicht so schlimm finde - , über Präteritum-Formen die , mangels Benutzung oder durch Unkenntnis, geändert bzw. als Perfekt ausgedrückt werden ("Als ich mich letztens gewiegt habe" - den Satzanfang hab ich letztens während einer Zugfahrt mitbekommen, kommentiert sich wohl von selbst) bis hin zum Weglassen von Verben in Sätzen.

Und zur Kultur: Klar, Wandel von Kulturen ist notwendig. Ich meinte es auch nicht so krass, alsdass alles so bleiben soll wie es jetzt ist. Allerdings prallen zurzeit soviele Kulturen zusammen ==> Es ändert sich vieles vielleicht zu schnell.
1. Hast du dafür irgendwelche Belege oder ist das nur dein persönlicher Eindruck?
2. Wie definierst du "zu schnell"? Was passiert, wenn die Entwicklung so bleibt? Wird das Abendland wirklich untergehen?
3. Dir ist aber klar, dass Deutschland in der Mitte von Europa liegt und da - um es mit Serdar Somuncu zu sagen - "jeder mal reinstecken durfte", oder? Hier hat sich schon immer viel bewegt und das ist doch gerade die Stärke dieser geographischen Region.
Rober hat geschrieben: Ökologische und soziale Verantwortung wem Gegenüber? Etwa dem Staat, bzw. den Mitbürgern mit denen man einen Staat bildet? Vorteile des Staats (und sei es auch aus Eigeninteresse) zu wahren könnte man schon als Patriotismus bezeichnen.
Ökologische Verantwortung hat man seinem Lebensraum bzw. der Umwelt und soziale Verantwortung seinen Mitmenschen gegenüber - und zwar gegenüber allen Mitmenschen, egal ob sie innerhalb der gleichen, willkürlich gesetzten, geographischen Grenzen leben, wie man selbst oder nicht. Da braucht man nichtmal den Begriff "Staat".
Rober hat geschrieben: Stolz darauf, ín einem Land zu leben, dass es geschafft hat sich trotz widriger Umstände wiederzuvereinigen - meinetwegen auch das.
Stolz darauf in einem Land zu leben, in dem man frei und offen seine Meinung äußern kann.
Stolz darauf in einem Land zu leben, dass in der Wissenschaft noch auf höchstem internationalem Niveau arbeitet und forscht.
Klar, hier kann man Stolz eigentlich auch Synonym zu dankbar benutzen, aber ums deutlicher zu machen, bleib ich dabei.
Das ist ganz toll, was du hier aufzählst, hat aber mit meiner ursprünglichen Frage immer noch nichts zu tun.
Rober hat geschrieben: Danke, dass du deine Tränen zurückhalten konntest, die zu bekommen war nicht meine Intention ... .
Du hattest noch nicht gesagt, dass Nationalstolz Mauern errichtet und keine Brücken.
Ja, du hast Recht. Teilweise. Nationalstolz in zu hohem Maße errichtet zu hohe Mauern, aber ein gesunder Patriotismus schafft Hügel, kleine Abgrenzungen gegenüber anderen Ländern und Sitten.
Wenn man deinen Gedanken zuende denkt, geht das ganze in eine Welt ohne Grenzen, mit möglichst einheitlicher Kultur über.
Genau das ist der Punkt. Staatsgrenzen existieren nur noch im physischen Raum, die Kulturen tauschen sich längst über ganz andere Wege aus. Unternehmen werden durch Staatsgrenzen kaum eingeschränkt, weshalb sollten die Bürger sich so eine Einschränkung selbst auferlegen? Damit wird nur verhindert, dass man sich austauscht und dass Otto und Klara Müller z.B. der Ursprung ihrer Konsumartikel in möglichst weite Ferne gerückt wird, damit sie nicht merken (oder ihre Empathie dafür eingeschränkt wird), dass sie eventuell Anteil an diversen Missständen haben, wenn sie die Produkte bestimmter Hersteller kaufen oder von Kriegen profitieren. Diese kleinen Hügel werden mit steigender geographischer Entfernung zu unüberwindlichen Bergen, die dafür sorgen, dass wir "die da drüben" und "uns" nicht in einen Topf werfen und blind für die Auswirkungen unseres Handelns werden.
Woher nimmst du denn die Annahme wir hätten irgendwann eine einheitliche Kultur? Und was wäre überhaupt verkehrt daran?

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