Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

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Trianon
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Trianon » 14. Mär 2014, 11:57

Höchststrafe bei Steuerhinterziehung sind laut Wikipedia 10 Jahre und irgendwo muss man ja seine Selbstanzeige mit berücksichtigen. Ich denke, er hätte in einem Revisionsverfahren schon die Strafe etwas mildern können.
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
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Boromir
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Boromir » 14. Mär 2014, 12:01

Naja. Er ist schon sehr weit unter der Höchststrafe. Wenn man bedenkt dass es sich beim Uli
um den zweitgrößten Steuerbetrug in Deutschland überhaupt handelt und die Staatsanwaltschaft 5,5 Jahre
gefordert hat glaube ich nicht dass die Strafe noch viel geringer hätte ausfallen können.

schaufelchen
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von schaufelchen » 14. Mär 2014, 12:05

Im Regelfall kommt er als Ersttäter nach 6 Monaten in den offenen Verzug.

Boromir
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Boromir » 14. Mär 2014, 12:16

Das stimmt. Und wenn er etwas über die Hälfte der Strafe abgesessen hat kann er bei guter
Führung auf Bewährung entlassen werden.

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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Blue.Shark » 14. Mär 2014, 12:29

Es ist zwar richtig, dass man für das was man falsch getan hat bestraft wird, aber irgendwie ist Bayern ohne Uli nichtmehr Bayern. Aber naja, so ist das Leben.
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von fomp » 14. Mär 2014, 12:44

Wenn man zynisch sein will, kann man sagen, er hat es immerhin besser erwischt als Schumacher, der deutsche Steuern "legal" hinterzogen hat.
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Andi90
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Andi90 » 14. Mär 2014, 13:18

Trianon hat geschrieben:Höchststrafe bei Steuerhinterziehung sind laut Wikipedia 10 Jahre und irgendwo muss man ja seine Selbstanzeige mit berücksichtigen. Ich denke, er hätte in einem Revisionsverfahren schon die Strafe etwas mildern können.
1. Wäre er bei Anerkennung der Selbstanzeige nicht sogar straffrei ausgegangen? Da seine Selbstanzeige krass unvollständig und massgeblich auf den Druck durch das gescheiterte Abkommen mit der Schweiz zu Stande kam, wurde sie nicht (vollständig) anerkannt. Mich überrascht die "milde" Strafe von 3,5 Jahren etwas, zumal ich mehrmals von 5-10 Jahren als Strafansatz gehört habe, je nach schwere des Falles. Nur schon angesichts der Dreistigkeit, wie Hoeness hier vorgegangen ist, hätte ich da mehr erwartet.

2. Wenn man sich den Verlauf des Verfahrens ansieht, zeigt mir der Verzicht auf das Revisionsverfahren nur eins: Da liegt noch mehr begraben und Hoeness weiss ganz genau, dass er mit den 3,5 Jahren gut bedient ist und jetzt besser den Mund hält. Die weiteren Delikte kamen ja vor allem durch seine eigene Offenlegung und daraufhin weiteres Nachhaken zu Stande. Eine gründliche Aufklärung sieht anders aus. Und stell dir das Desaster vor, wenn bei einem Revisionsverfahren nochmals ein paar Millionen gefunden würden.


EDIT: Was ich mich allerdings frage ist, weshalb er sich bei Prozessbeginn selbst in die Pfanne gehauen hat? Ich denke, er hätte eine gute Chance gehabt, mit den 3,5mio oder was es davor waren, durchzukommen.

Benu
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Benu » 14. Mär 2014, 13:28

Andi90 hat geschrieben:Und stell dir das Desaster vor, wenn bei einem Revisionsverfahren nochmals ein paar Millionen gefunden würden.
Wenn er in Revision geht gibt es nur die Möglichkeit der Straftmilderung oder Bestätigung. Die Strafe darf nicht schwerer ausfallen. Anders sieht das aus, wenn die Staatsanwaltschaft in Revsision geht, was sie hoffentlich auch tut.
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Andi90
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Andi90 » 14. Mär 2014, 13:31

Ah ok, wusste ich nicht. Trotzdem wird er jetzt wohl möglichst wenig Staub aufwirbeln wollen.

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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Benu » 14. Mär 2014, 14:00

Andi90 hat geschrieben:Ah ok, wusste ich nicht. Trotzdem wird er jetzt wohl möglichst wenig Staub aufwirbeln wollen.
Mich interessieren eher die vom Verfahren unabhängigen Dinge, die noch nicht geklärt wurden.

Woher kommt das Geld? Hat er das Vermögen durch Insiderwissen womöglich vermehrt? Wie sieht es mit Schmiergeld aus? Gerade wenn man die ganzen Vergehen beim Bau der Allianzarena betrachtet, könnte da vielleicht nochmal das ein oder andere ans Tageslicht kommen.

Die Steuerhinterziehung ansich stört mich herzlich wenig. Aber wenn er unter dem Deckmantel des Wohltäters den nächsten großen Schmiergeldskandal zu verantworten hat, stört mich das viel mehr als paar Millionen, die im Steuerhaushalt fehlen.
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von megafighter » 14. Mär 2014, 14:33

Benu hat geschrieben: Woher kommt das Geld? Hat er das Vermögen durch Insiderwissen womöglich vermehrt? Wie sieht es mit Schmiergeld aus? Gerade wenn man die ganzen Vergehen beim Bau der Allianzarena betrachtet, könnte da vielleicht nochmal das ein oder andere ans Tageslicht kommen.
Naja, das Gehalt beim FCB ist nicht gerade schlecht und er war bis 2009 noch Präsident. Ich bin mir nicht so sicher, ob da nicht einiges von seinem Gehalt in die Schweiz geflossen ist. Ob Bayern davon wusste? Ich glaube eher nicht, denn die wissen ganz genau, was ihnen blüht, wenn das aufkommt. Ich denke nicht, dass er Insider hatte. Letztendlich hatte er mit seinen Spekulationen ja kaum was gewonnen. Er hat zwar manchmal große Gewinne eingefahren, diese aber auch schnell wieder verloren. Wie im Casino, dabei ist er eh noch "gut" rausgekommen. Ich weiß nicht, welche Vergehen du bei der Allianz-Arena ansprichst, da war ich noch zu jung, als dass es mich interessiert hätte (da habe ich mich noch nichtmal so wirklich für Fußball interessiert). Aber auch dann stelle ich mir die Frage, ob der FC dieses Risiko wirklich mitgetragen hätte.
Andi90 hat geschrieben: 2. Wenn man sich den Verlauf des Verfahrens ansieht, zeigt mir der Verzicht auf das Revisionsverfahren nur eins: Da liegt noch mehr begraben und Hoeness weiss ganz genau, dass er mit den 3,5 Jahren gut bedient ist und jetzt besser den Mund hält. Die weiteren Delikte kamen ja vor allem durch seine eigene Offenlegung und daraufhin weiteres Nachhaken zu Stande. Eine gründliche Aufklärung sieht anders aus. Und stell dir das Desaster vor, wenn bei einem Revisionsverfahren nochmals ein paar Millionen gefunden würden.

EDIT: Was ich mich allerdings frage ist, weshalb er sich bei Prozessbeginn selbst in die Pfanne gehauen hat? Ich denke, er hätte eine gute Chance gehabt, mit den 3,5mio oder was es davor waren, durchzukommen.
Entweder er hat wiklich noch mehr Dreck am Stecken, was durchaus sein kann, oder er versucht jetzt einfach gesellschaftliche Schadensbegrenzung zu betreiben. So oft er auch angeeckt ist, sein Ruf war ihm immer wichtig und vielleicht spekuliert er so auf eine bessere Rehabilitation nach seiner Strafe.
Ich glaube, er wusste sehr genau, dass es Leute gibt, die Infos haben und dass die größere Steuerhinterziehung aufkommen wird. Dann ist er natürlich besser beraten, gleich alles zuzugeben und zu hoffen, dass das in seinem Urteil berücksichtigt wird. Ich frage mich allerdings, weshalb er dann die Zahl 18 Mio. ins Spiel gebracht hat. Entweder ganz oder gar nicht hätte ich gesagt.

Ich weiß nicht, wie der Richter die lückenhafte Selbstanzeige bewertet hat und ob er ohne sie bei 3,5 Jahren geblieben wäre. Ich glaube nicht, ich glaube auch, dass dann die Staatsanwaltschaft auf 10 Jahre gegangen wäre (was für sich betrachtet schon leicht pervers ist, wenn man bedenkt, dass der rein theoretisch länger sitzen kann als ein Kinderschänder, aber naja, geht vom Thema weg).
Ich muss sagen, Delikte wie Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Börsenbetrug etc. da sollte man überdenken, ob eine Gefängnisstrafe das wahre ist. In der Schule haben wir letztens drüber diskutiert, aber Leute wie Hoeneß stellen erstens keine Gefahr für die Menschen dar und zweitens kosten sie dem Staat im Knast nur wieder Geld. Ich würde ihnen lieber so viel Geld wegnehmen, dass sie nicht mehr als ein Normalverdiener haben und dafür sorgen, dass sie nie wieder mehr als 1 Mio. aufs Konto bekommen. Alles andere geht in die Staatskasse. Wenn die ihre Geschäfte mit dem "wenigen" Restgeld nicht abdecken können, dann müssen sie sie halt aufgeben. Und wenn man sie nochmal erwischt, dann dürfen sie sitzen, aber so richtig lange! Das wären Einnahmen für den Staat, ich meine, was sind für Hoeneß schon 28,5 Mio. + Zins?[/quote]

Verdammt, hat mit dem zitieren nicht ganz so geklappt (welch Ironie :wink: ) und jetzt ist wie auch immer n Doppelpost draus geworden. Den oberen bitte löschen, danke :)

schaufelchen
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von schaufelchen » 14. Mär 2014, 14:46

History Fact: In der JVA Landsberg gibt es seit Monaten schon Königsberger Klopse! *jamjam*

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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von Fowl » 14. Mär 2014, 14:52

History Fact: Ich mag Königsberger Klopse auch =)
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schaufelchen
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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von schaufelchen » 14. Mär 2014, 14:54

History Fact: Königsberger Klopse werden auch gerne in Norddeutschland gegessen!

EDIT: http://www.youtube.com/watch?v=YBGerotWzFM
:mrgreen:

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Re: Uli Hoeneß - Skandal im Sperrbezirk

Beitrag von megafighter » 14. Mär 2014, 14:58

History Fact: Es gibt kaum eine deutsche Großstadt in der Königsberger Klopse nicht gegessen werden

EDIT:
@schaufelchen: So genial :D

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