So, es fing in einem anderen Thread an, dort passte es nicht weiter zum Thema (logisch
ging es doch um Namen), aber leider hatte ich beide Threads (rein Interesse halber) nacheinander gelesen, darum die Einleitung auch noch mit, auch wenn man es dann evtl. doppelt liest... Meiner Meinung nach passt es eben auch sehr gut in diesen Thread.
Ich bezweifle zu dem mittlerweile sehr stark, dass Sotrax auch nur im entferntesten eine "mittelalterliche" Welt im Kopf hatte, als FW zu dem wurde, was es heute ist. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass er mit Parallelwelt tatsächlich eine Welt meint, die unserer theoretisch ähnlich sein könnte, aber eben durch die Ereignisse "seltsamer Stein", "Vergessen", "Essenzfindung" und "Befreiung / Erschaffung der Seri" beeinflusst. Da das Vergessen sehr umfassend war, wurden bestimmte Dinge eben anders benannt. Schaut man sich z.B. einmal die Einflügler an, so erhält man quasi eine Umschreibung für Drohnen. Auch Larpan ist eher futuristisch, denn mittelalterlich. Ergo handelt es sich wohl eher um ein Endzeitszenario, was einem mittelalterlichen, auf Grund der verlorenen technischen Errungenschaften ähnlich ist, aber eben nicht in Gesamtheit entspricht (Waterworld, Postman, Gor, meinetwegen auch Jericho oder auch The Day After (nein, das Tomorrow hab ich nicht vergessen, es gehört nicht hin)). Dennoch blieben einige, eigentlich etliche Innovationen erhalten.
Das mir selbst das zwar nicht sonderlich gefällt, ist richtig und dies zu bestreiten wäre widersinnig, aber je länger ich einige Dinge für mich so durchgehe, macht diese Variante mehr Sinn.
Allerdings, auch dazu stehe ich, ist das eine Vermutung und Freewar (Mirimotha) bietet genügend Ansatzpunkte für ausgezeichnete, aber auch grottenschlechte Geschichten. Jede Welt tut das, auch unsere reale. Denn es gilt viel Zeit zu füllen und noch mehr Raum. Allerdings denke ich, dass keiner, der nicht von Sotrax instruiert und vor allem autorisiert wurde, sich anmassen sollte seine Variante als einzig gültige darzustellen. Auf dem RP Server gab es Bestrebungen so viele Teilgeschichten wie möglich in ihren grobsten Eckpunkten aneinander zu binden, dass sie schlüssig blieben. Aber z.B. das Auftauchen der QP (Anagram) Stered Wegilt beeinflusst die Geschichte, denn er ist eine Interpretation der Existenz eines NPC, aber nicht allgemeingültig und auf Akzeptanz durch die Spieler angewiesen. Ebenso jede andere, die Geschichte in Teilen erzählende QP. Denn das Problem ist, dass man nur schwerlich für die existierenden Gebiete etwas erfinden kann, was sich ein anderer nicht längst zurecht gelegt hat. So gibt es eine Welt jenseits der Gebirge, Pässe die verborgen liegen um dorthin zu gelangen (der Durchgang nach Dorea z.B. wurde ja erst kürzlich entdeckt) und dieses Unbekannt machen wir uns auf dem RP-Server oft zu nutze. Die wenigen Anhaltspunkte (Kuridans Schlachtfelder, die Gräber Burans) werden ebenfalls eingebracht. Aber selbst dabei gibt es Probleme, die weniger mit der Welt und ihrer Geschichte, als mit ihrer tatsächlichen Dimensionierung zu kämpfen haben. Was sind diese 6 (bei uns 4) Sekunden? Ein Schritt, eine Tagesmarsch, eine Wochenreise? Wie stark ist die Fantasie des Einzelnen ausgeprägt und wie fähig, sich vorstellen zu können, dass die Zeit im Chat oder auch beim Kampf gleich der normalen verrinnt, während die Zeit bei der Bewegung eben extrem gerafft abläuft. Wie viel Vorstellungskraft ist nötig um Konlir als Punkt im Reich zu sehen und nicht als dieser Platz einnehmende Koloss? Quasi, als würde man das Land durch ein Lupe betrachten. Ich habe oft festgestellt, dass es den Mitspielern gelegentlich schwer fällt (was kein Vorwurf ist) anzunehmen, dass z.B. in Orewu, oder Nawor viele kleine Ortschaften existieren, die aber nicht sonderlich bedeutend sind und deshalb eben einfach nahezu unsichtbar bleiben. Genauso viel Verwirrung löste das Benennen der Gebirge und Berge aus, oder der Straßen. So der Grünweg (weil nahezu jeder Landstrich, durch den er verläuft grün ist), welcher sich vom Westen Kratos bis hin zum fernsten Osten Kuridans erstreckt. Wer das nachvollziehen will, wird sehen, dass einzig Anatubien eine Unterbrechung darstellt, der unter der Lupe befindliche Vulkan eben. Mittlerweile wissen RP interessierte auf dem Server, welcher Berg mit Aredwendel und welcher mit Fermalinus gemeint ist. Auch hat sich der Begriff Mirimotha eingebürgert, weil es passender ist. Aber viele andere Dinge, alles, was jede Rasse für sich betrachten kann, bleibt vage. Ich habe gut zehn Entstehungsgeschichten der Onlo gehört. Sogar Onlo gesehen, die sich selbst als eine Art
Ent oder
Dryade verstehen. Genauso oft habe ich schon schemenhafte Seri erblickt. Was sie meiner Meinung nach nicht sind, aber ich werde mich hüten diese Debatte hier zu führen, gleiches gilt für Natla, die sich selbst als Wasserdunst (Nebel) betrachten. Ich denke, dass Sotrax genügend Anhaltspunkte gab, die dagegen sprechen, aber das ist meine Sichtweise und die muss nicht richtig sein.
Eine vollständige Geschichte der Welt zu verfassen und diese allgemeingültig zu nennen, halte ich indes wirklich für einen Fehler, da es zu einem großen Teil den Reiz des "Spinnen" bzw. "Fantasieren" könnens und dürfens raubt. Sicher, einige Anhaltspunkte wären nicht verkehrt, aber sie sind, solange die Gemeinschaft der Spieler genug Fantasie hat, überhaupt nicht nötig.