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von Prinegon » 14. Dez 2005, 17:45
Aus Rollenspielaspekten macht die Sache Sinn, leider aber auch nur aus diesen.
Hast du dir mal überlegt, wie viele Personen täglich in einer Welt sterben? Überschlage doch einfach mal, wie oft du gestorben bist, noch bevor du die 1000 XP-Grenze erreicht hast. Da brauchst du noch gar nicht mal den Tod gegen NPC\s zählen, zähle nur die PK. Das sind eine Menge potentieller Umbenennungen. Selbst wenn man den alten Namen wählen kann, wird es Leute geben, die sich umbenennen werden. Stell dir mal die Verwirrung vor, wenn man ne Woche lang nicht on war und aufeinmal die Hälfte des Bekanntenkreises einen anderen Namen trägt. Ist ja schon jedes Mal Verwirrung genug, wenn sich ein Sponsor umbenennt, gerade dann, wenn dieser auch noch Mod ist. Und denk an die ganzen Profile, die ständig geändert werden müssen, weil die Freunde/ Clanmitglieder aufeinmal andere Namen tragen.
Ein weiterer Punkt: Die Sache würde schamlos ausgenutzt. Gerade Betrüger würden so leichtes Spiel haben: Ich bin eigentlich Prinegon, aber ich bin gestorben und hab mich umbenannt. Kannst mir vertrauen. Und wenn sie unter einem Namen bekannt werden als Betrüger, schwupps schnell gestorben und anderer Name gewählt. Ach ja, schnell 2 Mal gestorben, damit sie nicht als Sohn des Betrügers erkannt werden. Wie viele Leute schauen denn wirklich nach der ID, um sich zu schützen?
Oder denk an ein schönes Spielchen, um den Chat zu stören: Beleidigung labern, verwarnt werden (weil ja immer erst verwarnt wird, und dann geknastet), sich töten, umbenennen, Beleidigung labern... erleichtert sicherlich den Mods die Arbeit, den Überblick zu bewahren, wer erst verwarnt werden sollte, und wer schon Knast verdient, eh?
Wie du siehst, eine ganze Menge Probleme, die nichts mit Neophobie zu tun haben, sondern damit, daß man doch erst überlegen sollte, wenn man Veränderungen vornehmen will.
Schliesslich zum Rollenspieltechnischen Aspekt und zum Aspekt Phantasie: Hier wurde bereits ein Grund geliefert, wieso die Leute wieder aufstehen: Eine Zeitschleife. Sotrax hat es nicht weiter erläutert, wie diese genau funktionniert, hier jedoch ist deine Phantasie als Rollenspieler gefragt, spinn doch eine Geschichte um diese Begebenheit herum, die alles erklärt... Ich könnte mir mehrere Dinge Vorstellen, die sehr genau erklären, wieso es genau so ist, wie es ist. Beispiele: Die ganze Welt ist nichts weiter, als ein gemeinsamer Traum. Es ist zwar möglich, in diesem Traum zu sterben, da man jedoch nicht aufwachen kann, wird man unweigerlich erneut in diesen Traum gezogen. Keiner würde jedoch von sich als einer Leiche träumen, deswegen erwacht man in diesem Traum wieder zum Leben. Die Geburtsstätte ist ein Mittel dazu, daß der Geist dieses Wiedererwachen erklärt und gleichzeitig das Bewußtsein, tot zu sein, verdrängt. Natürlich erträumt man sich in den Zustand, an den man sich zuletzt hat erinnern können (kurz vor seinem Tod), weswegen man mit seiner Ausrüstung wieder anfängt.
Oder aber es ist ein Spiel der Götter, ein überdimensionales Mensch-Äergere-Dich-Nicht. Wer rausgeworfen wird, muß zurück ins Haus, wird aber zurück aufs Spielbrett verfrachtet.
Oder aber es ist einfach eine Welt, in der Jenseits und Diesselts miteinander vereint sind, anstatt getrennt zu sein. Wie in unserer Welt auch fährt die Seele ins Jenseits, in genau dem Zustand, den sie errecht hat, jedoch geheilt von jeglichen Wunden. Sie nimmt ins Jenseits die Grabbeigaben mit. In dieser Welt ist aber Jenseits gleich Diesseits, so daß die Toten halt in die gleiche Welt wiedergeboren werden. Zu den Gegenständen: Wie gesagt nimmt man die Grabbeigaben mit. Die Leichen werden vom Gegner natürlich begraben und jede Person auf der Welt ist tief gläubig, so daß auch die schwärzeste Seele es nicht wagen würde, dem toten seine Beigaben zu verwähren. Es ist erlaubt, einen gewissen Goldbetrag zu nehmen vom Toten, nicht jeodoch seine Ausrüstung, selbst die schwärzeste Seele hält sich daran (wie könnte man auch nicht nach einem Leben nach dem Tod glauben, wenn man es direkt sehen kann?). Sollte doch mal ein Gegenstand in der Ausrüstung den Besitzer wechseln, so geschieht das nicht aus Absicht, sondern einfach, weil er während des Begrabens übersehen worden ist. Der nun neue Besitzer nimmt ihn zwar an sich, normalerweise jedoch mit tiefsten Gewissensbissen und tagelangen Albträumen.
Nur ein paar (phantasielose) Erklärungen, die sich für diesen Zustand finden lassen.
Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint".
Es ist nur Sand. Doch manchmal kann auch Sand töten...