Robert Enke ist tot!

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iceman128
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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von iceman128 » 12. Nov 2009, 14:59

pFT hat geschrieben:
aber sehr vielen menschen hat Enke was bedeutet, und das sollte man einfach respektieren.
Ich weiß bis heute nur, dass er wohl irgendein Torwart war... Oo

Kein problem. Muss ja auch nicht jeder kennen.
Aber jeder Fußballfan und so ziemlich ganz hannover+ Umkreis kannte ihn, mochte ihn.

edit: nen text aus nem anderen Forum(fußballforum)
zumindest hilft die öffentliche Wahrnehmung dieses Selbstmordes vielleicht dabei, die Krankheit Depression, an der 5% der Bevölkerung leiden, aus dem Tabu-Bereich zu holen. Vielleicht kann die jetzt laufende öffentlich Diskussion dabei helfen, diese Krankheit als solche zu erkennen und nicht als Schwäche, gegen die man doch bitte etwas tun sollte.
Ich selbst habe vor ein paar Jahren einen Freund verloren, der an Depressionen litt und sich am Ende erhängte und ich weiß, wie hiflos man dieser Krankheit selbst dann gegenübersteht, wenn sie erkannt wurde/wird.
Von daher sehe ich die große öffentliche Anteilnahme als Möglichkeit, dass dieser tragische Tod vielleicht einige positive Folgeerscheinungen bringt.

Boromir
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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Boromir » 12. Nov 2009, 15:20

@ iceman

Irgendjemand schrieb das über den dt. Fussball.
Das war nicht auf dich bezogen.

Und das er des Geldes wegen gewechselt ist hatte er selber gesagt.
Du hast natürlich recht dass ich seinen Karriereweg nicht 100% richtig wiedergegeben habe, ich hatte grade keine Zeit das alles nochmal nachzuschauen, sondern ich hab nur grad das geschrieben was mir noch in erinnerung war.
Ich denke aber das die 2 Zwischenstationen nichts an meiner allgemeinen Aussage ändern die war:
Er war ständig im ausland und kam erst wieder in die BL als ihn dort keiner mehr wollte und er wechselte des Geldes wegen.
Die Türkei hat er übrigens verlassen weil er mit der extremen Art der dortigen Fans nicht klar kam und sich das nicht antun wollte. ( lt. eigener Aussage ).
Ich denke dass er in Hannover blieb hatte erstens mit Dankbarkeit gegnüber dem Verein zu tun, zweitens damit dass
er dort natürlich weniger Druck verspürte als in Top-Clubs und drittens damit dass seine Tochter dort beerdigt wurde.

Auch dass er erst nach der Krankheit seiner Tochter eine Stiftung für sowas eröffnete ist eigentlich nicht als Vorwurf gemeint sondern natürlich durchaus verständlich.

Ich hielt Robert Enke eigentlich immer für einen durchaus positiven, ordentlichen Typen und will ihn mit meinen Aussagen
eigentlich nicht als schlecht darstellen. Sowas ist nunmal im Profisport der Lauf der Dinge und die meisten würden es auch so machen.
Ich wollte mit meiner Auffassung nur Bezug auf einige Aussagen nehmen die schlicht und ergreifend dazu da waren
Robert Enke fast schon zu idealisieren und alles was er tat als toll darzustellen.

Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung dass ich Selbsmord grundsätzlich feige finde.
Und ich bin übrzeugt davon dass er mit seinen Depressionen besser hätte fertig werden können wenn er eben nicht krampfhaft versucht hätte die Fassade aufrecht zu erhalten sondern es zugegeben hätte das er eine solche Krankheit hatte. Nach all den Rückschlägen die er erleiden musste hätte das bestimmt jeder verstanden und man hätte ihm bestimmt irgendwie weiterhelfen können. Alleine dass er die Belastung nicht mehr hätte allein tragen müssen wäre für ihn bestimmt viel wert gewesen.

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iceman128
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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von iceman128 » 12. Nov 2009, 15:29

okay, aber nicht er selber hätte es zugeben sollen, sondern besonders seine frau, die als einzige davon wusste hätte da "eingreifen" müssen, denn Das andere wäre für uns und rational nunmal klar, aber konnte robert enke nunmal so noch denken? genau das ist ja die frage, die aber nie beantwortet werden kann. Enke wusste nur, bzw. hatte die Angst bei öffentlichwerden, dass er (zumindest vorerst) kein fußball mehr spielt, dass ihm vllt die adoptivtochter weggeholt wird, halt was mheatus auf der vorigen seite schon sagte...das hätte sein mehr oder weniger "gutes und geregeltes" (so wie er es nach außen immer perfekt hat durchblicken lassen(müssen) ) komplett aufgeben muss. davor hatte er wohl große Angst.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Boromir » 12. Nov 2009, 15:38

Auch da gebe ich dir irgendwo recht.
Die Frage ist ob er wirklich hätte pausieren müssen. das glaub ich nicht.
Das ( müssen ) ist auch so eine Sache. Ich denke er musste nciht ind hätte Verständnis bekommen wenn er an die Öffentlichkeit gegangen wäre.
Wo ich dir Recht gebe ist dass sein Verhalten aufgrund der Krankheit und der ( meine Meinung nach unbegründeten Ängste ) durchaus verständlich ist. Für einen Typen wie Enke hätte ich mir trotzdem gewünscht er hätte die Wahrheit gesagt und sich helfen lassen. Wir hatten vor Jahren den Fall Deisler der sehr ähnlich gelagert war.
Sicherlich ist er irgendwann von der Bildfläche verschwunden, auch wegen dazukommender Verletzungen.
Aber der führt mittlerweile auch ein schönes, geordnetes und finanziell ausgesorgtes Leben außerhalb der Öffentlichkeit.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von iceman128 » 12. Nov 2009, 15:41

richtig, und da zeigen sich die unterschiedlichen Ausmaße bzw. Ausbildungen dieser Krankheit. Deisler stand noch größer unter Druck, das alles hat ihn kaputtgemacht, jedoch von Selbstmord habe ich nie was gehört oder gelesen(vllt in seinem Buch? bei gelegenheit mal lesen..).

Aber auch am fall deisler sieht man die Unterschätzung dieser krankheit. Wieoft las ich in anderen foren und in blogs was deisler für ein weichei sei, was er trotz vieler Millionen auf dem konto so rumheult, usw. Unglaublich. Deshalb mein obriges zitat aus ebensolchem forum.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Boromir » 12. Nov 2009, 15:46

Ich sehe in Deisler eigentlich das Gegenteil eines Weicheis. Es gehört viel Mut dazu als Promi,
gerade als Fussballer mit sowas an die Öffentlichkeit zu gehen. Leider hatte Enke diesen Mut
nicht oder sah es nicht als nötig an bis es zu spät war.
Seiner Frau würde ich übrigens keinen Vorwurf machen. Sie stand auch vor einer sher schwierigen
Situation und hatte bestimmt auch Gespräche diesbezüglich mit ihrem Mann geführt. Gegen seinen
Wunsch wollte sie es nicht öffentlich machen denke ich mal.

Bei Deisler war Selbstmord nie im Gespräch. Er wählte eben den anderen Ausweg. Er stand öffentlich zu seiner
Krankheit, ließ sich behandeln und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Hätte er alles in sich reingefressen
und sich weiter fertig gemacht wäre es vielleicht ähnlich geendet wie bei Enke.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von T-Bag » 12. Nov 2009, 15:52

Der Unterschied war das Deisler wegen dem Fussball-Geschäft krank wurde, bei Enke war dies genau das Gegenteil, dass hat ihn stark gemacht.!
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jetzt offiziell mit anderen Freewarspielern rund um FW ohne moderative Aufsicht diskutieren!

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von iceman128 » 12. Nov 2009, 15:53

T-Bag hat geschrieben:Der Unterschied war das Deisler wegen dem Fussball-Geschäft krank wurde, bei Enke war dies genau das Gegenteil, dass hat ihn stark gemacht.!
und wohl leider der grund, warum er sich nicht "outete".

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Trianon » 12. Nov 2009, 17:00

Die Gleichgültigkeit des einen oder anderen ist schon erschreckend, warum muss man sowas schreiben wie "er war auch nur ein Mensch, hebt ihn bitte mal nicht so hervor", ganz ehrlich auf einen Toten muss man nicht neidisch sein. Klar ist das im Freewarforum nicht wirklich gut aufgehoben aber sich über Kondolenzeinträge lustig zu machen oder sie auszudiskutieren ist wohl das letzte. Mitgefühl zu belächeln...oder gar zu verurteilen...was soll man dazu noch sagen
Traurig ist auch, dass man hier Kommentare, Bilder oder lustige sesationsartikeltitel hineinstellen muss.
Schade das man das hier sagen muss.
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Latzhosenträger » 12. Nov 2009, 17:32

Senf abgeb: Jeden Tag sterben hunderttausende Leute, warum immer dieser Promi-hype?

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Boromir » 12. Nov 2009, 18:34

Warum soll man denn bitte die Gründe und die Person nicht diskutieren.
Wenn ich mir die Fragen des Thread-Eröffners anschaue wollte er keinen
Kondulenzthread, sondern andere Meinungen zum Thema Robert Enke und dessen
Selbsmord haben.
Natürlich sind Bilder, Kommentare und Sensationsartikel hier völlig unangebracht,
aber eine Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Gründen sollte wohl erlaubt sein.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Sleipnir [W1] » 12. Nov 2009, 18:54

Soul hat geschrieben:Wie viele Menschen starben wohl am Selben Tag wie er? Sein Tod ist weder wichtiger noch unwichtiger* als die aller Anderen; Und wenn man schon über seinen Tod spricht, sollte man auch über alle anderen Verstorbenen sprechen.
Ich sehe das anders. Manch ein Mensch ist wichtger als ein anderer. Deshalb ist auch ihr Tod von größerer Bedeutung.
Das mag nun politisch nicht korrekt sein, doch ich empfinde so, was in sich auch durchaus logisch ist.
Es stellt doch einen viel größeren Verlust für unsere Gesellschaft, unsere Basis dar, wenn ein herrvorragender Wissenschaftler, Staatsmann oder im weiteren Sinne auch ein begnadeter Nationalsportler etc. eben diese verlässt, als wenn ein Fremder in der Ferne, ohne jeden Einfluss auf diese, stirbt.
Es mag dem ein oder anderen zwar nicht gefallen - doch jeder wird nach seiner Leistung bemessen, die er der wahren Gesellschaft, welcher er sich fügen muss, erbringt.

Ich selbst war nun kein Anhänger von Rober Enke, weshalb ich zu seinem Tod auch keine Wertung abgebe.
Doch wenn dieser Tote einem schon egal ist, warum hält man es dennoch noch für so wichtig, hier irgendein abwertendes Gewisch zu hinterlassen?

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Waldi » 12. Nov 2009, 19:03

Es wuerde mich nicht wundern wenn du dich NICHT nach dem Ross benannt hast.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Aven Fallen » 12. Nov 2009, 19:17

Sleipnir [W1] hat geschrieben:Manch ein Mensch ist wichtger als ein anderer.?
Halte ich mal für ein Gerücht.

@Waldi: Gehört hier nicht hin, muss ich sagen ;)
Ein großes "Danke" an sgr für das Entfernen meiner Signatur (die war mir sowieso lästig) und seine sonstige Arbeit! :)

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Re: Robert Enke ist tot!

Beitrag von Waldi » 12. Nov 2009, 19:21

War genau auf dieses Zitat bezogen.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.

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