Oftmals fragt man sich: warum tut man sich das Mod-Sein an? Die viele Arbeit, der viele Ärger. Geld gibt es dafür nicht; Anerkennung gibt es (außer von den Mod-Kollegen) so gut wie nie.
Und dann... eines Tages... weiß man es wieder... nämlich dann, wenn man mal wieder herzhaft lachend vor dem Monitor sitzt und sich einfach nur freut.
So ist es mir neulich anläßlich des Bücher-Wettbewerbs ergangen, als mich ein netter Brief erreichte, den ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Ein Postvogel bringt dir einen Brief von Robyn Fallstar vorbei. In dem Brief steht geschrieben:
Verehrte ......!
Eurem Aufruf folgend habe ich mich sofort an das Schreiben von neuen Büchern für die Bibliothek gemacht. Einen wundervollen Roman (über einen jungen Arbeiter, der Ritter wird und eine Prinzessin rette) wollte ich schreiben, der die ganze Welt in Verzücken versetzt, zu Tränen rührt und außerdem als moralisches Vorbild für die Jugend dient. Ach, wäre meine Großmutter stolz gewesen! Außerdem wollte ich eine Sammlung von Gedichten verfassen, in hoher Sprache geschrieben, voll Eleganz und ausschließlich mit Wörtern, wie sie edle Leute so verwenden, also möglichst so, dass sie keiner versteht, aber allein ihr Klang einen wohlig erschauern lässt bei dem Gedanken dran, was sie alles bedeuten könnten, wenn man nur etwas gelehrter wäre. Von dem Gold hatte ich übrigens bereits fest eingeplant, mindestens eine große Reise zu machen, ein Haus zu bauen und ein edles Pferd zu kaufen, wie es sich für einen berühmten Dichter und Autor geziemt.
Aber ach, meine Dienstherren saßen mir im Nacken, ständig war etwas zu erledigen, was diesen faulen und eitlen Kerlen wichtiger schien als die hohe Literatur. Aber es wäre auch nicht gut gewesen, all die Arbeiten unerledigt zu lassen. Nunja, und dann waren da auch noch Freunde, die meiner Aufmerksamkeit bedurften, hübsche junge Damen, die nicht zu beachten unhöflich gewesen wäre, Wälder die zum durchstreifen da sind und sonnige Abende, die man einfach im Grase liegend verbringen muss, solange es noch so warm ist. Und irgendwann braucht ein Junger Mann dann auch mal seinen Feierabend und sinkt erschöpft auf die Decken oder muss sich einfach mal so vom Tagwerk erholen, und so kam es eben, dass heute Abend die Sonne unterging ohne dass der Roman, leider auch ohne dass auch nur eine Strophe meines Gedichtbandes vollendet werden konnten.
Da mir aber die Zerstörung der Bibliothek (die ich übrigens selber Hautnah miterleben musste) sehr nahe ging, sende ich Euch anbei die beiden Büchlein, die ich seit Beginn meiner Wanderschaft mit herumtrage. Vielleicht könnt Ihr sie zum Nutzen der Allgemeinheit replizieren lassen.
Es handelt sich dabei um das Lieblingsbuch meiner Großmutter, das sie als junges Mädchen bekommen und das sie ihr Leben lang begleitet hatte: 1001 kleine Haushaltstricks für strebsame junge Damen. Auch mir ist es einige Male nützlich gewesen.
Das andere ist ein uraltes Familienerbstück, das Einzige, was ich aus der Familie meines Vaters geerbt habe. Ein ewigwährender Kalender, der auf wundersame Weise immer am richtigen Datum aufgeschlagen wird, und in dem für jeden Moment der Zukunft drin steht, welche Arbeiten gerade am günstigsten verrichtet werden sollten.
Diese beiden Werke scheinen mir so nützlich, dass ich sie gerne auch anderen Mitbürgern zur Verfügung stellen würde. Auch wenn ich lieber die Welt mit meinen eigenen Ergüssen beglückt und Euren Schreib-Wettbewerb gewonnen hätte, so ist dies doch ein gewisser Ausgleich und vielleicht liegen mir die nützlichen Dinge auch mehr als hohe Worte, aber ich werde dennoch nicht aufgeben und solltet Ihr noch einmal Bedarf an schöner Literatur haben und einen weiteren Wettbewerb ausrufen, so dürft Ihr gewisslich auf mich zählen und ich nehme die Dichtkunst noch einmal in Angriff.
Mit den besten Empfehlungen,
Robyn F
In sochen Momenten frage ich mich: warum können wir eigentlich nicht alle vielmehr mit einander lachen? Unsinn machen, Warum gibt es soviel Zank und Streit.... und das alles wegen eines Spiels!
Wir sind doch alle hier, um Spaß zu haben, ein paar nette Momente zu erleben... ich würde mich freuen, wenn sich der RP-Server wieder mehr in diese Richtung entwickeln könnte, so wie es in Ansätzen früher schon mal war.
Winke
ND
Die schönen Momente des Mod-Daseins auf dem RP-Server
- Nhanda Devi
- Zauberer der Bergwiesen
- Beiträge: 685
- Registriert: 5. Jun 2005, 21:28
- Wohnort: Marburg-Biedenkopf
Die schönen Momente des Mod-Daseins auf dem RP-Server
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
-
- Feuerwolf
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- Registriert: 4. Jul 2006, 15:08
Re: Die schönen Momente des Mod-Daseins auf dem RP-Server
Hallo Nhanda,
ja ... wenn man sowas liest, kann man sich das Schmunzeln wirklich nicht verkneifen.
Ein wirklich schöner Brief.
Ich kann mich übrigens nur von Herzen Deinem Wunsch anschließen - in anderen Welten kenne ich das auch anders. Besonders das Verhältnis von Spielern zu Moderatoren.
Ich muß ehrlich gestehen - ich bin ja noch ein Neuling auf dem rp-Server - daß mich das hier schon sehr abschreckt.
Es gibt so gut wie gar kein gegenseitiges Vertrauen, bzw. ich kann aus meiner bisherigen Erfahrung hier nur sagen, daß es keinerlei Vertrauen von Seiten der Moderatoren gegenüber den Spielern gibt und ich bin der Meinung, daß da der Ansatzpunkt sein muß, wo beide Seiten daran arbeiten müssen. Es ist schwierig, locker und leicht miteinander umzugehen, wenn man derart in Frage gestellt wird und einem eine Welle von Mißtrauen entgegenschlägt.
Ich werde weiterhin mein Bestes geben und ich hoffe, daß sich die Lage auch von Seiten der Mods bald etwas entspannen wird und ihr wieder euren Spielern mit Vertrauen entgegentreten könnt.
Es grüßt,
das Gruengesicht.
ja ... wenn man sowas liest, kann man sich das Schmunzeln wirklich nicht verkneifen.
Ein wirklich schöner Brief.
Ich kann mich übrigens nur von Herzen Deinem Wunsch anschließen - in anderen Welten kenne ich das auch anders. Besonders das Verhältnis von Spielern zu Moderatoren.
Ich muß ehrlich gestehen - ich bin ja noch ein Neuling auf dem rp-Server - daß mich das hier schon sehr abschreckt.
Es gibt so gut wie gar kein gegenseitiges Vertrauen, bzw. ich kann aus meiner bisherigen Erfahrung hier nur sagen, daß es keinerlei Vertrauen von Seiten der Moderatoren gegenüber den Spielern gibt und ich bin der Meinung, daß da der Ansatzpunkt sein muß, wo beide Seiten daran arbeiten müssen. Es ist schwierig, locker und leicht miteinander umzugehen, wenn man derart in Frage gestellt wird und einem eine Welle von Mißtrauen entgegenschlägt.
Ich werde weiterhin mein Bestes geben und ich hoffe, daß sich die Lage auch von Seiten der Mods bald etwas entspannen wird und ihr wieder euren Spielern mit Vertrauen entgegentreten könnt.
Es grüßt,
das Gruengesicht.
Mit einem Ignoranten disputieren wollen ist wie der Versuch,
unter Wasser mit einer Hand ein Stück Seife zu fangen
oder ein Nilpferd mit einem Schulterwurf flachzulegen.
unter Wasser mit einer Hand ein Stück Seife zu fangen
oder ein Nilpferd mit einem Schulterwurf flachzulegen.
- vnv_nation
- Feuervogel
- Beiträge: 4533
- Registriert: 7. Mär 2004, 02:46
Re: Die schönen Momente des Mod-Daseins auf dem RP-Server
Das ist doch schon wieder nicht richtig. Tut mir leid Gruengesicht, aber nein, so geht es auch nicht. Wir vertrauen schon etlichen Spieler, eigentlich den meisten, bis auf jenen eben, die uns Grund zur Besorgnis geben. Es gibt viele Möglichkeiten Modaufmerksamkeit zu erregen. Es gibt über 15o richtig aktive Spieler auf dem RP-Server und gerade mal fünfzehn mit denen wir uns regelmäßig befassen müssen. Ja, das ist ein Zehntel. Leider eines, dass fast doppelt soviel Arbeit macht, wie die restlichen neun Zehntel. Ansonsten gibt es einen Haufen offen sichtbarer Belege, dass wir Spielern trauen. So gab es vor einiger Zeit die Items, mit welchen auch Spieler für Atmosphärennachrichten sorgen konnten (auf das Feld begrenzt, aber immerhin), weiterhin gibt es Spieler, die als "Verheirater" tätig sind, ein nächster hätte alle Unterstützung für seinen Tanzkurs bekommen (wie viel er in Anspruch genommen hat, weiß ich gerade nicht, mein Hilfsangebot wurde dankend abgelehnt), ein anderer macht seit Monaten einen Kochkurs.
Das ich Spielern nicht blind vertraue liegt in meiner Eigenschaft als misstrauischer Mensch begründet. Wie soll ich Menschen, die ich nicht kenne vertrauen, wenn mich Menschen, die ich glaubte zu kennen bereits enttäuscht haben. Es tut mir leid, mit mir kann man Pferde stehlen, aber ich werde keinen Menschen ohne Kenntnis der Fakten verurteilen oder bestrafen, auch wenn andere denken, dass es längst gerechtfertigt wäre. Es mag ja sein, dass ein Mensch angeblich immer nur subjektiv entscheidet - insofern richtig, als das das Subjekt Mensch ja die Entscheidung trifft - , aber er kann einen objektiven Blickwinkel haben, nämlich dann, wenn er nicht direkt eingebunden war. Doch um daraus eine gerechte Entscheidung zu machen, gerecht, nicht allen wohlgefällig, benötigt man Fakten, am besten belegte solche. Ansonsten sitzt Sotrax nämlich bald nur noch über den RP Logfiles und prüft, wer, wem, was an den Kopf geworfen hat und was vielleicht zwei bis acht Stunden vorher geschehen ist. Wir dürfen es nicht und, wichtiger, wir wollen es nicht. Ich bin gegen eine Onlinedurchsuchung und gegen das Abhören durch den Staat, ich werde so einen Mist nicht in einem Spiel unterstützen. Lieber wälze ich Screenshots und führe tausend Befragungen durch, als die Privatsphäre eines Menschen aufzuweichen. Es kostet mehr Zeit und manchmal sind die Strafen aufgrund gewisser Grundsätze Betroffenen vielleicht zu lasch, aber, es gibt auch Menschen, welche für die Todesstrafe sind, die ich konsequent ablehne.
Aber nun zurück zu Nhandas Thread und Thema. Wenn Jemand etwas zu meinen Anmerkungen sagen möchte, möge er / sie bitte einen Thread öffnen und meine Aussage dorthin kopieren. Hier geht es um die schönen Momente des Mod-Daseins.
Mein schönster Moment? Keine Ahnung... Jedes reparierte Item vielleicht, jeder gütlich gelöste Streit. Man möge mir verzeihen, leider überdecken die unschönen Seiten des Amtes oft die schönen. Sie kommen einem seltener vor, da man sie weit weniger sieht. Mir sagte mal ein Kollege, auf fünf schimpfende kommen dreißig zufriedene Spieler. Ich wünsche mir jeden Tag, dass ich es so sehen könnte, mich kümmern die Meckerer immer noch mehr.
Das ich Spielern nicht blind vertraue liegt in meiner Eigenschaft als misstrauischer Mensch begründet. Wie soll ich Menschen, die ich nicht kenne vertrauen, wenn mich Menschen, die ich glaubte zu kennen bereits enttäuscht haben. Es tut mir leid, mit mir kann man Pferde stehlen, aber ich werde keinen Menschen ohne Kenntnis der Fakten verurteilen oder bestrafen, auch wenn andere denken, dass es längst gerechtfertigt wäre. Es mag ja sein, dass ein Mensch angeblich immer nur subjektiv entscheidet - insofern richtig, als das das Subjekt Mensch ja die Entscheidung trifft - , aber er kann einen objektiven Blickwinkel haben, nämlich dann, wenn er nicht direkt eingebunden war. Doch um daraus eine gerechte Entscheidung zu machen, gerecht, nicht allen wohlgefällig, benötigt man Fakten, am besten belegte solche. Ansonsten sitzt Sotrax nämlich bald nur noch über den RP Logfiles und prüft, wer, wem, was an den Kopf geworfen hat und was vielleicht zwei bis acht Stunden vorher geschehen ist. Wir dürfen es nicht und, wichtiger, wir wollen es nicht. Ich bin gegen eine Onlinedurchsuchung und gegen das Abhören durch den Staat, ich werde so einen Mist nicht in einem Spiel unterstützen. Lieber wälze ich Screenshots und führe tausend Befragungen durch, als die Privatsphäre eines Menschen aufzuweichen. Es kostet mehr Zeit und manchmal sind die Strafen aufgrund gewisser Grundsätze Betroffenen vielleicht zu lasch, aber, es gibt auch Menschen, welche für die Todesstrafe sind, die ich konsequent ablehne.
Aber nun zurück zu Nhandas Thread und Thema. Wenn Jemand etwas zu meinen Anmerkungen sagen möchte, möge er / sie bitte einen Thread öffnen und meine Aussage dorthin kopieren. Hier geht es um die schönen Momente des Mod-Daseins.
Mein schönster Moment? Keine Ahnung... Jedes reparierte Item vielleicht, jeder gütlich gelöste Streit. Man möge mir verzeihen, leider überdecken die unschönen Seiten des Amtes oft die schönen. Sie kommen einem seltener vor, da man sie weit weniger sieht. Mir sagte mal ein Kollege, auf fünf schimpfende kommen dreißig zufriedene Spieler. Ich wünsche mir jeden Tag, dass ich es so sehen könnte, mich kümmern die Meckerer immer noch mehr.
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