Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Zuallererst einmal, dies ist ein ernstes Thema. Ich möchte nicht sagen, dass ich persönlich betroffen sei, aber ich habe "Insider-Informationen".
Die Regierung plant leider die Ausrottung der Allgemeinärzte. Klingt sehr hart, ist aber leider politische Tatsache. In MekPom laufen bereits Pilotprojekte, in denen die allgemeine Versorgung der ländlicheren Bevölkerung nicht mehr durch Ärzte durchgeführt werden soll. Man muss sich das, zwar etwas vereinfacht, aber doch zutreffend, so vorstellen, dass man anstatt von einem Arzt von einer Krankenschwester behandelt wird. Gegebenenfalls soll dann ein Arzt aus einem "Versorgungszentrum" konsultiert werden, den man dann aufsuchen darf (Wortlaut: "40 km sind ja wohl zumutbar").
Man kann sich sicherlich vorstellen, das dies doch einen wirklich eingreifenden negativen Einfluss auf die gesundheitliche Versorgung der nicht-Stadt-Bevölkerung hat.
Dies ist aber nur ein Beispiel. Wie kommt es nun dazu. Politisch gesehen sollen die Allgemeinärzte vernichtet werden. Und dass auf eine möglichst dezente Art und Weise, sie sollen aussterben. In meiner direkten Umgebung (Franken) ist es bereits so, dass der Alterschnitt der Landärzte 57-61 Jahre ist, und dass eine Vielzahl nicht plant, bis 65 zu arbeiten, zumindest nicht unter diesen Bedingungen. Ein junger Allgemeinmediziner kann sich derzeit ohne Anstrengungen eine Stelle unter 50 Angeboten aussuchen, und die wenigsten entscheiden sich fürs Land. Ohne Nachfolger bleibt den Ärzten nichts übrig als ihr Praxen zu schließen. Wenn man ein bischen mehr Einblick hat, versteht man man dann auch, warum die Ärzte nicht planen, bis 65 zu arbeiten. Landärzte machen sog. Notdienste. Dabei muss jeder Arzt in seinem Kreis mal ran. Dies beinhaltet Nachtschichten und weiterer Spaß, den man sich gar nicht vorstellen mag. Je mehr Ärzte ein Kreis hat, desto seltener ist man dran. Man kann sich also an 2 Händen abzählen, was passiert, wenn eine Praxis nach der anderen dicht macht...
Bereits jetzt ist es so, dass eine große Gemeinschaftspraxis nur von 2007 auf 2008 mit einer Gewinneinbuße von 15-33% zu rechnen hat, nur aufgrund der letzten Gesundheitsreform. Man muss es leider so sagen, aber unsere Politiker sind diesbezüglich äußerst unfähig. Es fehlt der Einblick, der Weitblick aber auch jegliches geschichtliches Wissen.
Statt den Verwaltungsapparat der Krankenversicherungen anzugehen, oder endlich mal die Anzahl der Krankenkassen (über 300...) zu reduzieren, werden Gesetze veranlasst und genehmigt, die erlauben, dass ein Zustand erreicht wird, der in der Nachkriegszeits bereits vorherrschte und mit äußersten Kosten behoben wurde. Damals wurde Ärzte von den Gemeinden aufs Land gelockt, mit horrenden Summen und Boni (bis hin zu Grundstücksschenkungen). Aber nein, wir wollen ja eine schlechteren Patient/Ärzte Schnitt und weitere Strecken, gell? Ist doch sicher auch euer sehnlichster Wunsch, erst mal 1 Stunde zum Arzt fahren zu müssen, oder ne halbe Stunde auf einen Notarzt warten zu müssen...
Zur Gesundheitsreform.
In den letzten Jahren wurden diverse Abrechnungssysteme eingeführt, die immer die gleiche Wirkung hatten: weniger Geld für die Ärzte.
Es ist nicht so, dass weniger gearbeitet wird, aber wenn man im Abrechnungssystem nur noch eine Nummer ist, beziehungsweise nicht mehr jede Leistung abgebucht werden kann, da man ja schon 2x in diesem Quartal da war, dann ist das schlecht. Aber vielleicht noch akzeptabel. Wenn der Arzt aber 20% seiner Zeit nur damit verbringt, alles in neue Systeme umzumodeln, oder zu Fortbildungen muss, die einem nach 18 Stunden erlauben, eine weitere Zusatzfrage in einem Fragebogen zu stellen, dann wirds seltsam.
Seit diesem Jahr ists aber noch lustiger... Die Krankenkassen haben die Pauschalisierung eingeführt. Also ein Festsatz pro Patient, egal wie oft er kommt, egal was er hat, egal wie lange der Arzt braucht, um ihn zu behandeln.
Es gibt da noch einige andere lustige Sachen, die aber zu sehr ins Detail gehen würden.
Fakt ist aber, dass wir an einem Scheideweg stehen. Ich persönlich habe einen Hausarzt. Einem Arzt, dem ich vertraue und zu dem ich mit Problemen gehen kann. Jemand der mich mich nicht wie eine Nummer nach 5 min. wieder aus dem Raum wirft, damit der nächste Patient seine Chance bekommt. Im Geschäftsleben nennt man dass dann vielleicht kundenorientiertes Verhalten, oder moderne Kundenbetreuung. Gerade aber die soll nun abgeschafft werden. Nur noch die Anzahl zählt.
Fragt sich nun, wie die Zunkunft wohl aussieht. Werden die Ärzte nun nur noch die reicheren behandeln (Motto: bar auf die Kralle) oder andere Privatpazienten?
Werde ich nun 1 Stunde zum Arzt fahren müssen? Oder mich per telefonischer Ferndiagnose von einer gestressten Krankenschwester zusammenflicken lassen?
(Die armen hab ich ganz außen vor gelassen, im Krankenhaus möcht ich eh nicht sein...)
Das ganze ist, als ob man den Klassensprecher statt dem Lehrer in der Schule den Unterricht halten lassen würde...aber natürlich zusätzlich zu seiner Zeit in der Schule.
Dies sollte hier als informierender Artikel angesehen werden. Fragt doch einfach mal nach, wenn ihr mir nicht glaubt. Beschäftigt euch mal mit dem Thema und denk darüber nach, ob das alles in eurem Interesse ist.
P.S. Warum sich die Ärzte nicht wehren? Weils ihnen verboten wurde... Auf Organisation (nocht mal Aufruf) eines Streiks steht die Gefängnisstrafe (meiner Meinung nach gesetgzeswiedrig, bin aber auch kein Jurist...).
Vielen Dank für eure Zeit. Redet drüber.
Die Regierung plant leider die Ausrottung der Allgemeinärzte. Klingt sehr hart, ist aber leider politische Tatsache. In MekPom laufen bereits Pilotprojekte, in denen die allgemeine Versorgung der ländlicheren Bevölkerung nicht mehr durch Ärzte durchgeführt werden soll. Man muss sich das, zwar etwas vereinfacht, aber doch zutreffend, so vorstellen, dass man anstatt von einem Arzt von einer Krankenschwester behandelt wird. Gegebenenfalls soll dann ein Arzt aus einem "Versorgungszentrum" konsultiert werden, den man dann aufsuchen darf (Wortlaut: "40 km sind ja wohl zumutbar").
Man kann sich sicherlich vorstellen, das dies doch einen wirklich eingreifenden negativen Einfluss auf die gesundheitliche Versorgung der nicht-Stadt-Bevölkerung hat.
Dies ist aber nur ein Beispiel. Wie kommt es nun dazu. Politisch gesehen sollen die Allgemeinärzte vernichtet werden. Und dass auf eine möglichst dezente Art und Weise, sie sollen aussterben. In meiner direkten Umgebung (Franken) ist es bereits so, dass der Alterschnitt der Landärzte 57-61 Jahre ist, und dass eine Vielzahl nicht plant, bis 65 zu arbeiten, zumindest nicht unter diesen Bedingungen. Ein junger Allgemeinmediziner kann sich derzeit ohne Anstrengungen eine Stelle unter 50 Angeboten aussuchen, und die wenigsten entscheiden sich fürs Land. Ohne Nachfolger bleibt den Ärzten nichts übrig als ihr Praxen zu schließen. Wenn man ein bischen mehr Einblick hat, versteht man man dann auch, warum die Ärzte nicht planen, bis 65 zu arbeiten. Landärzte machen sog. Notdienste. Dabei muss jeder Arzt in seinem Kreis mal ran. Dies beinhaltet Nachtschichten und weiterer Spaß, den man sich gar nicht vorstellen mag. Je mehr Ärzte ein Kreis hat, desto seltener ist man dran. Man kann sich also an 2 Händen abzählen, was passiert, wenn eine Praxis nach der anderen dicht macht...
Bereits jetzt ist es so, dass eine große Gemeinschaftspraxis nur von 2007 auf 2008 mit einer Gewinneinbuße von 15-33% zu rechnen hat, nur aufgrund der letzten Gesundheitsreform. Man muss es leider so sagen, aber unsere Politiker sind diesbezüglich äußerst unfähig. Es fehlt der Einblick, der Weitblick aber auch jegliches geschichtliches Wissen.
Statt den Verwaltungsapparat der Krankenversicherungen anzugehen, oder endlich mal die Anzahl der Krankenkassen (über 300...) zu reduzieren, werden Gesetze veranlasst und genehmigt, die erlauben, dass ein Zustand erreicht wird, der in der Nachkriegszeits bereits vorherrschte und mit äußersten Kosten behoben wurde. Damals wurde Ärzte von den Gemeinden aufs Land gelockt, mit horrenden Summen und Boni (bis hin zu Grundstücksschenkungen). Aber nein, wir wollen ja eine schlechteren Patient/Ärzte Schnitt und weitere Strecken, gell? Ist doch sicher auch euer sehnlichster Wunsch, erst mal 1 Stunde zum Arzt fahren zu müssen, oder ne halbe Stunde auf einen Notarzt warten zu müssen...
Zur Gesundheitsreform.
In den letzten Jahren wurden diverse Abrechnungssysteme eingeführt, die immer die gleiche Wirkung hatten: weniger Geld für die Ärzte.
Es ist nicht so, dass weniger gearbeitet wird, aber wenn man im Abrechnungssystem nur noch eine Nummer ist, beziehungsweise nicht mehr jede Leistung abgebucht werden kann, da man ja schon 2x in diesem Quartal da war, dann ist das schlecht. Aber vielleicht noch akzeptabel. Wenn der Arzt aber 20% seiner Zeit nur damit verbringt, alles in neue Systeme umzumodeln, oder zu Fortbildungen muss, die einem nach 18 Stunden erlauben, eine weitere Zusatzfrage in einem Fragebogen zu stellen, dann wirds seltsam.
Seit diesem Jahr ists aber noch lustiger... Die Krankenkassen haben die Pauschalisierung eingeführt. Also ein Festsatz pro Patient, egal wie oft er kommt, egal was er hat, egal wie lange der Arzt braucht, um ihn zu behandeln.
Es gibt da noch einige andere lustige Sachen, die aber zu sehr ins Detail gehen würden.
Fakt ist aber, dass wir an einem Scheideweg stehen. Ich persönlich habe einen Hausarzt. Einem Arzt, dem ich vertraue und zu dem ich mit Problemen gehen kann. Jemand der mich mich nicht wie eine Nummer nach 5 min. wieder aus dem Raum wirft, damit der nächste Patient seine Chance bekommt. Im Geschäftsleben nennt man dass dann vielleicht kundenorientiertes Verhalten, oder moderne Kundenbetreuung. Gerade aber die soll nun abgeschafft werden. Nur noch die Anzahl zählt.
Fragt sich nun, wie die Zunkunft wohl aussieht. Werden die Ärzte nun nur noch die reicheren behandeln (Motto: bar auf die Kralle) oder andere Privatpazienten?
Werde ich nun 1 Stunde zum Arzt fahren müssen? Oder mich per telefonischer Ferndiagnose von einer gestressten Krankenschwester zusammenflicken lassen?
(Die armen hab ich ganz außen vor gelassen, im Krankenhaus möcht ich eh nicht sein...)
Das ganze ist, als ob man den Klassensprecher statt dem Lehrer in der Schule den Unterricht halten lassen würde...aber natürlich zusätzlich zu seiner Zeit in der Schule.
Dies sollte hier als informierender Artikel angesehen werden. Fragt doch einfach mal nach, wenn ihr mir nicht glaubt. Beschäftigt euch mal mit dem Thema und denk darüber nach, ob das alles in eurem Interesse ist.
P.S. Warum sich die Ärzte nicht wehren? Weils ihnen verboten wurde... Auf Organisation (nocht mal Aufruf) eines Streiks steht die Gefängnisstrafe (meiner Meinung nach gesetgzeswiedrig, bin aber auch kein Jurist...).
Vielen Dank für eure Zeit. Redet drüber.
- -=Baphomet=-
- großer Laubbär
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
*gähn* da ist ja die Verschwörungstheorie über 9/11 ja mit mehr Wahrheitsgehalt gespickt, denn da wurden neben wilden Theorien auch noch Beweise angeführt. Und Ärzte die sich nicht wehren oder gar nicht streiken dürfen, HALLO, da sieht man aber vom Marburger Bund ganz andere Sachen 

Woo woo woo! You know itKauket hat geschrieben:Ohne ist schöner =)

Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Na dann informier dich doch mal und widerlege mich. Bist herzlichst eingeladen.
Btw. Richtig lesen hilft: Nicht der Streik aber die Organisation desselbigen ist verboten
Alles was du kennst ist 2 Jahre alt und somit nicht up-to-date.
Frag doch einfach mal bei nem Arzt, den du kennst, nach. Oder informiere dich über die Gesetzeslage und die letzten Reformen. Schau nach in den einschlägigen Ärztezeitschriften, ist grade mehr als aktuell und wenn du die Stellenausschreibungen vergleichst, wirste vllt. auch das Ding zwischen deinen Ohren vermehrt nutzen.
Btw. Richtig lesen hilft: Nicht der Streik aber die Organisation desselbigen ist verboten
Alles was du kennst ist 2 Jahre alt und somit nicht up-to-date.
Frag doch einfach mal bei nem Arzt, den du kennst, nach. Oder informiere dich über die Gesetzeslage und die letzten Reformen. Schau nach in den einschlägigen Ärztezeitschriften, ist grade mehr als aktuell und wenn du die Stellenausschreibungen vergleichst, wirste vllt. auch das Ding zwischen deinen Ohren vermehrt nutzen.
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- großer Laubbär
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Arztpropaganda? Lobbyarbeit? Nee Danke, da frag ich lieber mal bei meinem örtlichen MdB nach. Auch denke ich gerne an die Aktion der Apotheker zurück, wo alle ihre Schaufenster so feierlich geschmückt haben Marke Bestattungsunternehmen. Tja, keine Apotheke hat zugemacht, manch eine hat sich vergrössert, ach sorry falsches Thema. Also die Ärzte, natürlich läuft nicht alles ordentlich, aber in der Vergangenheit wurden die Allgemeinmediziner (Hausarzt) durch die Überweisungen gestärkt, so dass nicht jeder gleich zum Facharzt rennen soll.
Generell ist es aber immer ein Fehler, wenn man die Informationen über das Vorhaben der Politik nicht von der Politik vernimmt, sondern von einer Betroffenengruppe, denn getroffene Hunde bellen laut und das unabhängig davon, ob berechtigt oder unberechtigt
Generell ist es aber immer ein Fehler, wenn man die Informationen über das Vorhaben der Politik nicht von der Politik vernimmt, sondern von einer Betroffenengruppe, denn getroffene Hunde bellen laut und das unabhängig davon, ob berechtigt oder unberechtigt

Woo woo woo! You know itKauket hat geschrieben:Ohne ist schöner =)

- Law Tinnuin
- Wächter des Vulkans
- Beiträge: 295
- Registriert: 13. Mär 2007, 20:11
Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
deathdoc hat geschrieben:[..] Die Krankenkassen haben die Pauschalisierung eingeführt. [..]
- Und nicht nur die.
Ja, es stimmt: Wir haben in Deutschland immer höhere Vakanzen für Allgemeinärzte, vor allem in ländlichen Regionen und dabei in erster Linie in den neuen Bundesländern. Der Fachärztestand dagegen ist auch in Deutschland gut ausgelastet. Woran liegt das also? Hans Dampf als angehender Mediziner der Superlative geht in die Stadt und studiert brav einige Jährchen, bevor es an den praktischen Teil der Ausbildung geht: im Krankenhaus. Hans macht sich gut und ist nach Abschluss seiner Ausbildung ein gefragter Mediziner, hat inzwischen geheiratet und erwartet gemeinsam mit seiner Frau vielleicht schon ein Kind.
So und was macht Hans jetzt? Natürlich könnte er auf dem Land den Allgemeinarzt mimen, wäre dabei vielleicht sogar ganz passabel, aber warum sollte er? Als Facharzt genießt du angenehmere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter, bessere Aufstiegschancen und willst du dich einfach aus Prinzip der Allgemeinmedizin verschreiben, bezahlt das Ausland oft besser. Und dass ein Arzt seine Entscheidung NICHT von diesen Faktoren abhängig macht, halte ich für im höchsten Maße utopisch - eine Ärztepraxis ist auch bloß ein Wirtschaftsunternehmen. Nicht zu vergessen natürlich die Tatsache, dass viele ländliche Regionen kulturell und wirtschaftlich hinter den größeren Städten zurückbleiben, für den außerdem erwähnten Faktor der Familie also gleich doppelt uninteressant. Und aufs Land zwingen kann die Ärzte niemand.
Natürlich ist die ländliche Ärzteversorgung aber dennoch wichtig, weniger wegen der jungen Menschen, die heute idR eh in die besser betuchten Regionen abwandern, als wegen der alten Menschen, die oft deutlich mehr Zipperlein haben, als ein 12jähriger Jungspund und da eben schon seit Jahrzehnten leben und an einen Umzug nicht im Traum denken würden. Gerade für diese Menschen ist ein langer Weg zum Arzt natürlich eine schwierige Sache. Aber mal im Ernst: Das ist eine allgemeine Tendenz der ländlichen Regionen. Wir haben ein Ferienhaus in Brandenburg und da fährt man locker auch schon mal 20km bis zum nächstgrößeren Supermarkt, selbst wenn man nur nen Kasten Bier will. In Berlin geh ich dafür über eine Ampel. In ländlichen Regionen sind weitere Zweigstellen schlicht nicht lukrativ und wer auf dem Land alt wird, ist in meinen Augen ohnehin entweder komplett wahnsinnig oder bester Gesundheit. Sowas darf man in der Politik natürlich nicht sagen, geht ja um Wählerstimmen, also versucht man die jungen Ärzte eben doch aufs Land zu kriegen - mit einer Umsatzgarantie und manchmal auch regionaler Unterstützung bei der Suche nach passenden Immobilien. Das hat dann aber nichts mit Nachkriegszeit zu tun, sondern ist schlicht eine regionale Fördermaßnahme.
Das man in MecPom bereits über eine gänzlich andere Art der Versorgung nachdenkt, ist auch klar, immerhin hat man dort eh schon eine im deutschlandweiten Vergleich zu niedrige Ärztezahl. Das Pilotprojekt ist darüber hinaus gar nicht mal so dumm und funktioniert ähnlich wie das reguläre Ärztesystem auch: Statt des Allgemeinarztes untersucht nun die, natürlich geringerqualifizierte, Krankenschwester den Patienten, bei ernsteren Angelegenheiten wird dann an einen Facharzt aus einem Versorgungszentrum überwiesen. Praktisch ein Querschnitt zwischen stationärer und ambulanter Behandlung, mit einem geringen Mehraufwand für die Fachärzte der Versorgungszentren - zur Entfernung siehe oben, das ist die Krux der ländlichen Gebiete. Was die höhere Bereitschaft anbelangt, das trifft zu, ebenso der bürokratisch höhere Aufwand, der zwar etwas vom eigentlich Zweck der Arbeit entfernt, letztlich aber nur dazu dient, Problemen vorzubeugen und nötigsten Falls einen Schuldigen bei der Hand zu haben (man denke nur an die Berliner Skandale, als man x-fach falsche Prothesen einsetze, weil die Leute kein vernünftiges Englisch konnten bzw. nur noch Geld sparen wollten).
Zur magischen Zahl der 65 Jahre sei gesagt: pauschalisiert. Grundsätzlich gilt aber, laut eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichtes, dass ein Vertragsarzt mit 68 nicht mehr länger kassenärztlich behandeln darf. Zu deutsch: Er darf weiter eine Praxis führen, die Patienten müssen dann jedoch alleine für ihre Kosten aufkommen, was die Wirtschaftlichkeit einer solchen Praxis natürlich einschränkt - gerade auf dem Land. Der Zweck dahinter, man staune: Jungen Ärzten soll die Chance gegeben werden, nachzurücken. Wurde vielfach von Ärzten vor Gericht beklagt, jeder Prozess verloren. Fakt ist demnach: Hier gibt es keine Kulanzregelung, selbst dann nicht, wenn überhaupt gar keiner zum Nachrücken da ist. Das kann man jetzt gerne beknackt finden, wenn, dann wird sich daran aber wohl vorerst nichts ändern, es sei denn der Europäische Gerichtshof schreitet irgendwann ein und sagt, dass das so nicht geht.
So viel zu deinem leicht tendenziösen, grob informativen Text. Wenn du mir jetzt noch sagen würdest, was diese Diskussion deiner Meinung nach bringen soll, wäre ich sehr dankbar. Dass der Trend da ist, ist klar. Dass das alles massig Geld kostet und konkrete Lösungsvorschläge rar sind, aber hoffentlich auch. (Das mit dem Streik glaub ich übrigens auch nicht, Beweise?)
- /ADD: Die Beitragszahlungen von 10 € haben übrigens nicht den Sinn, Patienten vom Arzt fernzuhalten, sondern diese zu entlasten. In der Hoffnung der klassische Hobby-Hypochonder denkt noch mal drüber nach, ob's ihm das wert ist. Im Übrigen eine Neuerung, die von vielen Medizinern als eher positiv bewertet wird, wenngleich vor allem in sozialschwächeren Gebieten ein starker Rückgang der Patientenzahlen zu verzeichnen war, da also unter Umständen noch Nachbesserungsbedarf besteht.
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- uboot
- Kopolaspinne
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- Wohnort: na wo wohl? *blub*
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
ich warte lieber, bis das erdöl hoffnungslos knapp wird, dann geht die diskussion in eine ganz andere richtung mit all den medikamenten, etc.
Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Soo, nach einiger Abwesenheit melde ich mich mal wieder zu Wort. Viel konstruktives ist ja leider nicht bei rumgekommen hier. Ich hoffe man verzeiht mir, dass ich nicht wirklich Bock drauf hatte, mit Polemikern und geradezu vor Ignoranz strotzenden Personen Stellung zu nehmen...
Gehen wir doch erst mal auf die spaßigen Äußerungen von Law ein:
1. Menschen mit Familie bevorzugen nicht die Stadt. Ich weiß nicht wo du so was her hast...
2. Zwischen Facharzt und Allgemeinmediziner wird streng unterschieden. Ein Mediziner, der sich weiterbildet wär so oder so nicht Zielgruppe dieser Diskussion und ebendsowenig streiken diese Jungs (naja, vllt die im öffentlichen Dienst).
3. Ein Facharzt hat nicht wirklich Aufstiegschancen. Die meisten haben ihre eigene Praxis und das wars dann aber auch. Verwechsle und Verallgemeinere nicht die Klinikärzte und die Fachärzte allgemein. Und selbst in der Klinik sind die Aufstiegschancen sehr übersichtlich... und abermals, zwischen Fachärzten und Allgemeinärzten ist zu unterscheiden. Es ist nicht wirklich so, als würde jeder sagen, "ach, dann mach ich halt lieder Chirug". Das ist eine krasse Spezialisierung (und keine Aufstiegsmöglichkeit) und mit Allgemeinmedizin hat man danach nie wieder was am Hut, kurz eine völlig andere Richtung.
4. Nein, nicht jeder beschließt so einfach, ins Ausland zu gehen. Allgemeinarzt ist kein befristeter 2 Jahres Job. Wenn man ne Praxis aufmacht, dann wohl doch für eine längerfristige Zeit... die wenigsten lassen sich einfach anstellen.
5. Ist dir eigentlich bewusst, worüber du überhaupt redest? Landärzte gibts schon eine wirklich lange Zeit und das kulturelle Angebot dort hat sich nicht schlagartig auf uninteressant geändert. Wenn du aber später mal im Beruf bist, wirst du eh sehen, wie wenig Zeit du in "Kultur" investieren wirst. Als Arzt mit krassen Arbeitszeiten schon gar nicht. Anyway, die Verarmung an Landärzten ist nicht auf das Land zurück zu führen. Es gibt einfach insgesamt viel weniger Allgemeinärzte. Im übrigen, nur mal so zur Information. Es steht dir nicht wirklich frei, einfach deine Praxis zu vergrößern, oder eine neue Praxis irgendwo aufzumachen, wo es dir beliebt. Da wird immer geschaut, wie die regionale Menge an Ärzten ist, wieviele potentielle Scheine vergeben werden können usw. Das gilt ebenfalls für die Städte. Also komm nicht mit so was wie "Stadtflucht der Landärzte" daher. Es gibt auch in den Städten weniger Praxen und Allgemeinärzte.
6. Wenn du schon mit Praxis als Wirtschaftsunternehmen argumentierst, dann informiere dich oder denke zumindest nach. Die (Fix-)Kosten in einer Stadt sind höher. Der Schnitt an Ärzten pro Fläche ist in der Stadt höher und der Patientenschnitt geringer. Als Randnotiz noch, es steht den Ärzten nicht frei, wieviele Patienten sie behandeln. Einem einzelnen Arzt wird ein bestimmtes Kontigenz an Patienten zugeordnet. Wenn er mehr behandelt, kann er die nicht abrechenen.
7. Kommen wir nun mal zu deinen aberwitzigen Wahnvorstellungen über das Landleben... Nein, nicht jede ländliche Gegend ist so konjunkturschwach wie einige Teile im ehemaligen DDR Gebiet, und es ist auch nicht die Regel, dass man eine solche Unterbevölkerung wie in Mecklenburg hat. Fast jeder Ort mit auch nur 500 Einwohnern hat nen Supermarkt und meistens nicht nur einen. Wo du gerne einkaufst, dass ist deine Sache. Wenn du auf Großauswahl und alles bei einander stehst, dann ist das dein Ding. Braucht aber nicht jeder und ist auch in berlin nicht in jeder Ecke verfügbar. Desweiteren ist es für die Mehrheit der Bevölkerung angenehmer auf dem Land, die meisten Altersheime sind auf dem Land und vllt. sagt dir ja "auf dem Land zur Ruhe setzten" als Wunschvision vieler Menschen noch was. Jedem seine Meinung, aber stells nicht als Fakt hin.
8. Ärzte, die Protesen machen, sind keine Allgeinärzte. Und schwarze Schafe gibts überall. Das ist nichts neues und eigentlich auch nur in der höheren Politik die Regel (möchte sie Anzahl der Aufsichtsratsposten nicht weiter komentieren).
9. Was der Satz "zur magischen Zahl der 65 Jahre sei gesagt: pauschalisiert." zu bedeuten hat, wird mir weiterhin ein Rätsel bleiben. Das ist und bleibt die Regelaltersgrenze. Ob man danach weitermacht oder nicht, dass ist da nicht das Thema. Wenn keiner nachkommt ist es egal, ob nach 3 oder 10 Jahren die Praxis dicht gemacht wird. Das Problem ist nur, dass der Alterschnitt so hoch ist, dass dies viele Praxen innerhalb der nächsten 5 Jahre betreffen wird.
10. Das Problem liegt in der Aufklärung der Bevölkerung. Je mehr sich mit einer gewissen Problematik befassen, desto mehr verstehen auch die Sachlage. Wie man hier sieht, wissen nicht viele davon und/oder glaubens gar nicht erst (und dass ist mehr als ignorant) [Wussten nicht früher alle, dass die Erde eine Scheibe ist?]. Wenn Dinge aber totgeschwiegen werden, wird auch niemanden geholfen. Wenn dann Ereignisse eintreten, sind plötzlich alle schockiert und überrascht... (siehe Klimawandel)
11. Zu deinem niedlichen Add: Sagt mal, wo haste denn diese Idee her? Und schreibst du immer ohne darüber nachzudenken? In wiefern hilft es denn den Ärzten, wenn sie weniger Kundschaft haben? In wiefern bringt es den Ärzten was, wenn 10€ von ihrem Hornorar abgezogen werden (und für dessen Wiederbeschaffung sie selber verantwortlich sind)? In wiefern lohnt sich denn der Verwaltungsaufwand für eine Praxis, die nun eine eigene Kassierin braucht, sich um Mahnungen und Gerichtsbeschlüsse kümmern muss und alleine bei 3 Mahnungen schon durch das Einschreiben (man muss bei Mahnungen eine Bestätigung des eintreffens haben, sind auch nur 1x im Monat erlaubt i.d.R.) Verlust auftritt. Ganz zu schweigen vom Stress des alles wieder durchsehen müssens...
Das mag alles nun etwas einseitig klingen, aber es ist doch deutlich praxisbezogener als die Theorien der Politik und Krankenkassen.
und nun noch mal zu meinem lieblingsspezi baphomet... Irgendwie fehlt dir völlig der Praxisbezug. Ich hab zum Beispiel eine Sprunggelenksverletzung und muss zu ner Kernspin-Untersuchung. Wartezeit mind. 6 Wochen, die ersten Termine im Krankenhaus liegen über 3 Monate weit weg. Augenoptiker: 1 Monat (und ja, in Berlin). Und klar hab ich dafür auch ne Überweisung. Zwischen (deiner) Theorie und der Wirklichkeit liegen Welten. Nicht jeder ist und kann überhaupt einfach mal so schnell zum Facharzt flitzen, noch wissen die meisten, was sie überhaupt haben und laufen den nächstliegenden Arzt an.
Nächster Punkt, dein netter kleiner Abgeordneter im Bundestag... ich war da schon mehrmals vorort und kann dir sagen, dass bei den normalen Sitzungen nur eine handvoll Leute rumkrebsen. Desweiteren sind das alles Laien. Keine Experten. Da kannste genausogut deinen Nachbarn fragen, der kann dir mit gleicher Wahrscheinlichkeit erzählen, was der Plan der Krankenkassen und Bundesregierung ist. Ist ja wirklich lächerlich...
P.S. nicht alles, was die Politik behauptet zu tun bzw. nicht alle gegebenen Begründungen für ihr tun entsprechen den Tatsachen. So gesehen liegst du wohl mehr der Propaganda auf als dir lieb ist.
Last but not least, Quellen (neben dem Fakt, dass sogar die Tagesthemen darüber berichtet haben...):
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=31261 (und weitere links dort)
http://www.linie1-magazin.de/linie1/ind ... ik&id=9671
http://de.news.yahoo.com/ddp/20080130/t ... 1bb_1.html
u.v.m (einfach mal googeln: allgemeinärzte rückgabe Kassenzulassung 2008)
Gehen wir doch erst mal auf die spaßigen Äußerungen von Law ein:
1. Menschen mit Familie bevorzugen nicht die Stadt. Ich weiß nicht wo du so was her hast...
2. Zwischen Facharzt und Allgemeinmediziner wird streng unterschieden. Ein Mediziner, der sich weiterbildet wär so oder so nicht Zielgruppe dieser Diskussion und ebendsowenig streiken diese Jungs (naja, vllt die im öffentlichen Dienst).
3. Ein Facharzt hat nicht wirklich Aufstiegschancen. Die meisten haben ihre eigene Praxis und das wars dann aber auch. Verwechsle und Verallgemeinere nicht die Klinikärzte und die Fachärzte allgemein. Und selbst in der Klinik sind die Aufstiegschancen sehr übersichtlich... und abermals, zwischen Fachärzten und Allgemeinärzten ist zu unterscheiden. Es ist nicht wirklich so, als würde jeder sagen, "ach, dann mach ich halt lieder Chirug". Das ist eine krasse Spezialisierung (und keine Aufstiegsmöglichkeit) und mit Allgemeinmedizin hat man danach nie wieder was am Hut, kurz eine völlig andere Richtung.
4. Nein, nicht jeder beschließt so einfach, ins Ausland zu gehen. Allgemeinarzt ist kein befristeter 2 Jahres Job. Wenn man ne Praxis aufmacht, dann wohl doch für eine längerfristige Zeit... die wenigsten lassen sich einfach anstellen.
5. Ist dir eigentlich bewusst, worüber du überhaupt redest? Landärzte gibts schon eine wirklich lange Zeit und das kulturelle Angebot dort hat sich nicht schlagartig auf uninteressant geändert. Wenn du aber später mal im Beruf bist, wirst du eh sehen, wie wenig Zeit du in "Kultur" investieren wirst. Als Arzt mit krassen Arbeitszeiten schon gar nicht. Anyway, die Verarmung an Landärzten ist nicht auf das Land zurück zu führen. Es gibt einfach insgesamt viel weniger Allgemeinärzte. Im übrigen, nur mal so zur Information. Es steht dir nicht wirklich frei, einfach deine Praxis zu vergrößern, oder eine neue Praxis irgendwo aufzumachen, wo es dir beliebt. Da wird immer geschaut, wie die regionale Menge an Ärzten ist, wieviele potentielle Scheine vergeben werden können usw. Das gilt ebenfalls für die Städte. Also komm nicht mit so was wie "Stadtflucht der Landärzte" daher. Es gibt auch in den Städten weniger Praxen und Allgemeinärzte.
6. Wenn du schon mit Praxis als Wirtschaftsunternehmen argumentierst, dann informiere dich oder denke zumindest nach. Die (Fix-)Kosten in einer Stadt sind höher. Der Schnitt an Ärzten pro Fläche ist in der Stadt höher und der Patientenschnitt geringer. Als Randnotiz noch, es steht den Ärzten nicht frei, wieviele Patienten sie behandeln. Einem einzelnen Arzt wird ein bestimmtes Kontigenz an Patienten zugeordnet. Wenn er mehr behandelt, kann er die nicht abrechenen.
7. Kommen wir nun mal zu deinen aberwitzigen Wahnvorstellungen über das Landleben... Nein, nicht jede ländliche Gegend ist so konjunkturschwach wie einige Teile im ehemaligen DDR Gebiet, und es ist auch nicht die Regel, dass man eine solche Unterbevölkerung wie in Mecklenburg hat. Fast jeder Ort mit auch nur 500 Einwohnern hat nen Supermarkt und meistens nicht nur einen. Wo du gerne einkaufst, dass ist deine Sache. Wenn du auf Großauswahl und alles bei einander stehst, dann ist das dein Ding. Braucht aber nicht jeder und ist auch in berlin nicht in jeder Ecke verfügbar. Desweiteren ist es für die Mehrheit der Bevölkerung angenehmer auf dem Land, die meisten Altersheime sind auf dem Land und vllt. sagt dir ja "auf dem Land zur Ruhe setzten" als Wunschvision vieler Menschen noch was. Jedem seine Meinung, aber stells nicht als Fakt hin.
8. Ärzte, die Protesen machen, sind keine Allgeinärzte. Und schwarze Schafe gibts überall. Das ist nichts neues und eigentlich auch nur in der höheren Politik die Regel (möchte sie Anzahl der Aufsichtsratsposten nicht weiter komentieren).
9. Was der Satz "zur magischen Zahl der 65 Jahre sei gesagt: pauschalisiert." zu bedeuten hat, wird mir weiterhin ein Rätsel bleiben. Das ist und bleibt die Regelaltersgrenze. Ob man danach weitermacht oder nicht, dass ist da nicht das Thema. Wenn keiner nachkommt ist es egal, ob nach 3 oder 10 Jahren die Praxis dicht gemacht wird. Das Problem ist nur, dass der Alterschnitt so hoch ist, dass dies viele Praxen innerhalb der nächsten 5 Jahre betreffen wird.
10. Das Problem liegt in der Aufklärung der Bevölkerung. Je mehr sich mit einer gewissen Problematik befassen, desto mehr verstehen auch die Sachlage. Wie man hier sieht, wissen nicht viele davon und/oder glaubens gar nicht erst (und dass ist mehr als ignorant) [Wussten nicht früher alle, dass die Erde eine Scheibe ist?]. Wenn Dinge aber totgeschwiegen werden, wird auch niemanden geholfen. Wenn dann Ereignisse eintreten, sind plötzlich alle schockiert und überrascht... (siehe Klimawandel)
11. Zu deinem niedlichen Add: Sagt mal, wo haste denn diese Idee her? Und schreibst du immer ohne darüber nachzudenken? In wiefern hilft es denn den Ärzten, wenn sie weniger Kundschaft haben? In wiefern bringt es den Ärzten was, wenn 10€ von ihrem Hornorar abgezogen werden (und für dessen Wiederbeschaffung sie selber verantwortlich sind)? In wiefern lohnt sich denn der Verwaltungsaufwand für eine Praxis, die nun eine eigene Kassierin braucht, sich um Mahnungen und Gerichtsbeschlüsse kümmern muss und alleine bei 3 Mahnungen schon durch das Einschreiben (man muss bei Mahnungen eine Bestätigung des eintreffens haben, sind auch nur 1x im Monat erlaubt i.d.R.) Verlust auftritt. Ganz zu schweigen vom Stress des alles wieder durchsehen müssens...
Das mag alles nun etwas einseitig klingen, aber es ist doch deutlich praxisbezogener als die Theorien der Politik und Krankenkassen.
und nun noch mal zu meinem lieblingsspezi baphomet... Irgendwie fehlt dir völlig der Praxisbezug. Ich hab zum Beispiel eine Sprunggelenksverletzung und muss zu ner Kernspin-Untersuchung. Wartezeit mind. 6 Wochen, die ersten Termine im Krankenhaus liegen über 3 Monate weit weg. Augenoptiker: 1 Monat (und ja, in Berlin). Und klar hab ich dafür auch ne Überweisung. Zwischen (deiner) Theorie und der Wirklichkeit liegen Welten. Nicht jeder ist und kann überhaupt einfach mal so schnell zum Facharzt flitzen, noch wissen die meisten, was sie überhaupt haben und laufen den nächstliegenden Arzt an.
Nächster Punkt, dein netter kleiner Abgeordneter im Bundestag... ich war da schon mehrmals vorort und kann dir sagen, dass bei den normalen Sitzungen nur eine handvoll Leute rumkrebsen. Desweiteren sind das alles Laien. Keine Experten. Da kannste genausogut deinen Nachbarn fragen, der kann dir mit gleicher Wahrscheinlichkeit erzählen, was der Plan der Krankenkassen und Bundesregierung ist. Ist ja wirklich lächerlich...
P.S. nicht alles, was die Politik behauptet zu tun bzw. nicht alle gegebenen Begründungen für ihr tun entsprechen den Tatsachen. So gesehen liegst du wohl mehr der Propaganda auf als dir lieb ist.
Last but not least, Quellen (neben dem Fakt, dass sogar die Tagesthemen darüber berichtet haben...):
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=31261 (und weitere links dort)
http://www.linie1-magazin.de/linie1/ind ... ik&id=9671
http://de.news.yahoo.com/ddp/20080130/t ... 1bb_1.html
u.v.m (einfach mal googeln: allgemeinärzte rückgabe Kassenzulassung 2008)
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- großer Laubbär
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Was unterscheidet den MdB von deinem Nachbarn? Richtig, der MdB stimmt über ein Gesetz ab bzw. kann es verhindern und dein Nachbar nicht.deathdoc hat geschrieben:Nächster Punkt, dein netter kleiner Abgeordneter im Bundestag... ich war da schon mehrmals vorort und kann dir sagen, dass bei den normalen Sitzungen nur eine handvoll Leute rumkrebsen. Desweiteren sind das alles Laien. Keine Experten. Da kannste genausogut deinen Nachbarn fragen, der kann dir mit gleicher Wahrscheinlichkeit erzählen, was der Plan der Krankenkassen und Bundesregierung ist. Ist ja wirklich lächerlich...
Und natürlich sind das fast alles Laien gibt ja nicht grundlos Fachausschüsse

Und wo wir bei Propaganda wären, da kommst du echt mit einem Link vom Ärzteblatt? Propaganda hoch zehn sag ich dazu nur

Woo woo woo! You know itKauket hat geschrieben:Ohne ist schöner =)

- Sel-lej kemmna
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Kommt das, wovon du hier sprichst, auch in der Schweiz?
Ansonsten: haha
Ansonsten: haha
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Re: Gesundheitsreform und die Zukunft unserer Versorgung
Viel mehr ist von den FreeWar-Usern auch nicht zu erwarten. Sei froh, dass dich noch niemand totgeflamed hat.
This is not a subliminal message.Erzwungene Erfüllung hat geschrieben:„Blütenblätter umschließen Blütenblätter, die Blütenblätter umschließen, junge Kaulquappe. Die Wahrheit liegt hinter einem Berg Illusionen verborgen.“ —Neerdiv, Merromerit
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