Was auf den ersten Blick Bilder der Ukraine, aus Syrien und dem Irak oder von Pariser Vorortrandalen ins Leben ruft geschah hier in Deutschland - nicht in einer Großstadt - in einem beschaulichen 5000-Einwohner Städtchen namens Wackersorf. Es liegt in der Oberpfalz in Bayern und dort fanden die Ausschreitungen statt.
Diese Kämpfe sorgten 6 Jahre lang für Aufsehen in Deutschland und erst nach 881.000 Unterschriften wurde das Projekt WAA Wackersdorf endlich aufgegeben.
Damals ging es um eine atomare Wiederaufbereitungsanlage, die dort entstehen sollte.Es sprachen sich erst einzelne Gerüchte herum, schließlich fanden Informationsveranstaltungen und Sonntasdemos statt, bis das ganze eskalierte. Mit Tschernobyl im Gedächtnis wurde dann das Projekt nach 6 Jahren, mehreren Toten Polizisten und Zivilisten und Tausenden Verletzten ad acta gelegt.
Heute drohen wieder Pläne, wodurch unsere Gegend atomar verseucht werden könnte: Nur etwas mehr als 100 km von der damaligen Stelle und rund 50 km von meiner Heimat entfernt, soll im tschechischen Dörfchen Manovice ein Atommüllendlager entstehen. Die Endlagerpläne sind bereits sehr detailliert, ohne Wissen der bayrischen Staatsregierung und ohne Absprache mit dem Landrat des angrenzenden Landkreises Cham. Der Widerstand ist groß und Kreisrat sowie viele Bürgermeister und mittlerweile auch schon wieder Bürgerbewegungen haben angekündigt, das Endlager auf keinen Fall enstehen zu lassen - notfalls so, wie die Österreicher, die damals zu tausenden nach Wackersdorf gekommen sind.
So viel zur Information. Meine persönliche Meinung sollte klar sein, aufgrund der Nähe zum geplanten Standort. Aber was haltet ihr davon? Kann ein echtes Endlager überhaupt in der Nähe einer bevölkerten Region entstehen? Wärt ihr dafür, dass ein Endlager gebaut wird, wenn die Bedingungen es zulassen und alles gut geprüft ist? Würdet ihr es dann auch in eurer Nähe akzeptieren? Ich möchte eure Meinungen hören
![Grinsen :)](./images/smilies/icon_smile.gif)