
Muss aber sagen, dass ich meine Einschätzungen eher in Richtung Prinegon und Danol orientiere und weniger in Richtung Kai aus der Kiste. Im folgenden nun ein paar Details/Ansatzpunkte, die ich kritisieren möchte an der Idee Kais:
Du gehst davon aus, dass in einem Gesellschaftssystem, in dem Gebrauchsgüter VOR den Tauschgütern stehen, das Leben angenehmer sein würde.
Mag sein, dass das so ist, gibt gut Sinn, ist aber meiner Meinung nach höchstens theoretisch durchführbar oder in sehr engen Grenzen. Ich denke jedes derartige System kollabiert früher oder später (bei kleineneren Gesellschaften, die du auch schon angesprochen hast eher später, je höher die Anzahl der Teilnehmer am Experiment ist, desto höher auch die Anzahl der potentiellen Störer und desto schneller wird der kritische Punkt erreicht.)
Warum? Nun, ich bin davon überzeugt, dass das Grundbedürfnis des Menschen ist, seine eigene! Situation bzw genauer: die seiner Gene zu verbessern (Grundantrieb Egoismus und reziproker Altruismus). In einem hypothetischem Staat in dem alle an einem Strang ziehen ist der Wohlfühlfaktor für jeden einzelnen wesentlich höher insgesamt. Wenn jedoch ein einzelner seine Situation dadurch verbessern kann, dass er die anderen betrügt auf die Kosten hin, dass die anderen davon Nachteile haben, so wird es zwangsläufig einer tun und zwar dann, wenn er den reziproken Altruismus zu gering einschätzt gegenüber dem Egoismus oder, wenn er nicht in der Lage ist die Konsequenzen seiner Handlungen einzusehen. Das Grundproblem bei den Überlegungen welches Gesellschaftssystem besser ist, ist das, dass der Großteil der Menschen nicht über die Wirkungsweisen ihrer Handlungen nachdenken und zu sehr an sich selbst denken.
Damit rutscht jedes Sozialismussystem durch einen Ketteneffekt ("Der machts ja auch") schließlich wieder in den Kapitalismus ab.
Gut ok: Wenn der Kapitalismus unter dem idealen Sozialismus steht, warum sollte man den Sozialismus nicht trotzdem anstreben?
Weil ein sozialistischer Staat ebenfalls verlangsamt und innovationslos wird. Es ist Ziel des Menschen sich zu verbessern und er definiert sich durch Unterschiede. Es ist eine sehr starke Motivation NICHT in den Slum abzurutschen und eine noch stärkere Motivation etwas zu erreichen. Hierbei ist Chancengleichheit aber absolut essentiell und muss vorderste Bedingung sein. Mit Chancengleichheit und Unterschieden erreicht man im Schnitt ein besseres Ergebnis als mit Gleichheit, weil die Leute mehr motiviert werden.
Genauso sieht es auch bei den von dir angesprochenen 2 Forschungsinstituten aus: Du behauptest wenn sie zusammenarbeiten würden, würde es doppelt so schnell gehen. Hier widerspreche ich entschieden! Ich bin auch ein großer Feind von Gruppenarbeit, die Arbeitskraft extrem vernichtet. Gruppenarbeit ist dann sinnvoll, wenn mehrere Spezialisten sich gegenseitig ergänzen, oder eine Aufgabe möglichst schnell fertig gestellt werden muss, aber grundsätzlich rate ich zur generellen Arbeit in Gruppen bei gleichem Spezialisierungsgebiet ab. Was jedoch sinnvoll ist (vernetzte Wissenschaft und so), dass man bei anderen sich die Innovationen abschaut und mit seiner eigenen Herangehensweise vergleichgt und kritisch hinterfragt.
Gedankenspiel: Es sind 5 Leute die an einer Problemlösung getrennt arbeiten. Jeder baut sein eigenes Lösungsschlösschen auf und zum Schluss schauen sich alle die jeweiligen Vor und Nachteile an und bauen auf dieser Grundlage ein neues Schloss. Ich behaupte dieses Schloss hätte eine bessere Qualität als ein Schloss, dass von anfang an gemeinsam gebaut worden wäre. In einer Gruppe vergeht viel Ziet bis zur Entscheidungsfindung und wenn sie getroffen ist, kann man sich zwar relativ sicher sein, dass es eine GUTE Entscheidung ist, aber es ist sicher nicht die, weil keine Zeit blieb mehrere Möglichkeiten durchzubrobieren. Versucht es ruhig mal


Dieses System finde ich auch bei den Hilfeseiten sehr wichtig..... jede Hilfeseite arbeit an ihrem System und das letzlich bessere setzt sich durch. Wenn aber alle zusammenarbeiten würden, würde früher oder später auch ein System angenommen werden (weil es sich besser anhört, auch wenn es nicht besser ist) das nicht so gut ist wie ein mögliches anderes.
Was ich sagen will: Konkurrenz belebt das Geschäft, wenn 5 Leute arbeiten an einem Projekt dauert es länger als ein Fünftel der Zeit die einer gebraucht hätte und ist NICHT 5 mal so gut wie eines das der beste aus der Gruppe gebaut hätte (möglicherweise sogar schlechter!)
Bevor jetzt irgendwas kommt: Das ist ein Ergebnis aus meiner Alltagserfahrung, ich bin im Schnitt wesentlich besser damit gefahren, wenn ich etwas alleine gemacht habe, als wenn ich es mit anderen zusammen mache, weil meine Arbeit im Schnitt hochwertiger ist (im Schnitt! in der Schule). Die Bildung einer Gruppe sorgt nach meiner Erfahrung nicht dafür, dass die Potentiale des Ergebnisses sich addieren oder gar potenzieren sondern im Gegenteil ganz grob nur der Durchschnitt genommen wird. Wenn aber jeder in seinem jeweiligen Spezialgebiet alleine arbeitet kommt zum Schluss das beste Gesamtergebnis raus. Da es nicht vorher abschätzbar ist, welches Gesamtergebnis das Beste ist, ist es wichtig, dass mehrere Leute an der selben Arbeit parallel arbeiten um dann die besten jeweils auszuwählen. (wieder das mit dem "wenn man zusammenarbeitet bekommt man nicht alle Alternativen mit, weil meistens ist es ja nicht : Alternative 1 ist ein Fehlschlag, also machen wir Alternative 2 sondern eben Alternative 1 ist zwra nicht ganz so gut aber wieso alternative 2 probieren wenn wir schonw as haben?")
So bin ich der Meinung, dass nicht nur Motivation bessere Arbeit zu leisten im Kapitalismus höher ist, sondern schon die Grundkonzeption der Konkurrenz zu einem letzlich besseren Gesamtergebnis führt.
Hierbei ist aber wichtig, dass es kontrolliert wird! Der der das Beste leistet sollte natürlich am meisten davon haben, aber das heißt nicht, dass alle zweitbesten nichts bekommen sollen sondern hier muss eben der Staat regeltechnisch eingreifen und sorgen, dass alle von der Innovation die gemacht wurde profitieren.
Öhm achja: Demokratie halte ich auch für das nicht-optimale System des Staates. Es ist zwar ein sehr gutes (fraglos) aber das Problem bei der Demokratie ist es, dass diejenigen, die in der Minderheit sind, unterdrückt werden können. So ist Sklaverei in der Demokratie ohne weiteres denkbar, wenn es weniger Sklaven + Mitleidige als Profiteure von der Sklavenarbeit gibt.