Eine kleine Geschichte

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Belial
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Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 8. Jun 2008, 04:29

Es ist eine kleine Geschichte, wie die Menschen nach Konlir gelangten und weshalb es die taruner je nach Delos verschlagen hat. Und warum Narubia eine Insel mitten im Nirgendwo ist.


Es gibt zwei Seiten unserer Welt. Diese und die Seite des Schattens. Die Wesen, die auf der anderen Seite, in der Schattenwelt leben, sind nichts weiter als die Spiegelbilder aus unserer Welt, nur mit entgegengesetzten Gedanken und Handeln. So sind Wesen, hier Gutartig und Friedvoll, in der Schattenwelt böse und blutrünstig.
Einer legende zufolge kann es vorkommen, stirbt ein Wesen in einer der Welten, das sich seine Seele mit der Seele seines anderen Ichs in der anderen Welt vereint. Geschieht dies, so sind sie Teil beider Welten und können zwischen diesen hin und her reisen, wie es ihnen beliebt. Diese Wesen nennt man Beobachter.

Ich lebte zu einer Zeit, da Menschen, völlig unbekannt und fremd, am Rande der Anatubischen Reiche, damals riesengroß und voller Glanz, lebten. Das Reich erstreckte sich von Mentoran im Süden bis nach Ragnur im Norden und von Brondor im Osten bis nach Delos im Westen. Das Anatubische Reich war Bevölkert mit Onlos, Tarunern und Natla, zusammengeschweißt durch eine Notwendigkeit des Überlebens. Onlos führten und regierten das Reich, da Natla nur an sich und ihrem Profit interessiert waren und es noch immer sind und das Volk der Taruner zwar hervorragende Kämpfer, jedoch kaum einen passablen Anführer hervorgebracht haben. , So waren es Onlos, die das Reich führten, Taruner, die es verteidigten und Natla, die es versorgten. Das Reich blühte auf, wie eine sanfte Blume im Glanze des Morgentau. Doch niemand ahnte, das der Winter Einzug halten sollte.

Die Lande hinter Delos, damals nur Bekannt als das Grenzgebiet Dranar, waren besiedelt von Wesen, die uns völlig Fremd, jedoch nicht gefährlich wirkten. So sahen wir Jahrhunderte lang weg, interessierten uns nicht für die Menschen, die nackt und schwach durch ihre Länder streifte. Doch das Volk der Menschen wuchs und wurde stark. Aus den vielen kleinen Stämmen wuchs ein riesiges Volk, das weder Tod noch Schmerzen fürchtete. Nicht, wenn es um Macht und Reichtum ging, denn die Menschen sind zu einem Volk geworden, das vor allem anderen nach Macht strebte.

Delos, als Grenzstadt den Tarunern unterstellt, von ihnen geführt und verwaltet, war somit auch eine Stadt, welche selbst den Stärksten Belagerungen standhalten konnte. Doch vor allem war es eine Stadt, die trotz ihrer Militärischen Stärke, nicht mit einem Angriff gerechnet hatte. Vor allem nicht mit dem Angriff eines gigantischen Heeres, bestehend aus gut gerüsteten Menschen, das von Dranar, dem Jahrhundertelang vernachlässigten Reiches, aus angreift.

Ihre Schilde waren Breit und die Rüstungen dick, die Belagerungsmaschinen groß und Stark, die Schwerter Scharf. Es war ein Heer, so groß, das selbst den mutigsten Kriegern bei diesem Anblick das Blut in den Adern gefror.

Bereits beim ersten Ansturm wurde die Dunkelschloss-Festung zu einem großen Teil vernichtet. Und mit der Festung starben Abertausende von Kriegern aus den Reihen der Taruner. Am zweiten Tag der Schlacht mussten wir Delos aufgeben. Das Restliche Heer bestand aus etwa 5000 Soldaten, deren Anführer ich wurde, nachdem meine Vorgesetzten starben. Mein Plan war es, den Durchgang nach Sutranien solange zu halten, bis die letzten Überlebenden fliehen konnten, um von Sutranien aus ein Heer zu Bilden, das einen Gegenschlag führen konnte. Boten wurden ausgesandt, um aus Mentoran zusätzliche Unterstützung zu erhalten und um Anatubien vor einem Angriff zu warnen, auf das dort Vorbereitungen getroffen werden konnten.

Die Boten waren schnell, doch konnte niemand mehr das kommende aufhalten. Meine kleine Armee und ich schlugen uns Tapfer und verteidigten die Flüchtenden, welche auch gleich in Sutranien ein Heer aufstellten und jeden Zwangsrekrutierten, der eine Waffe tragen konnte. Doch während das Heer gebildet wurde starben um mich herum meine Kameraden. Und irgendwann war es soweit, das wir nichts mehr unternehmen konnten, um diese riesige Übermacht aufzuhalten. Es geschah, was kommen musste: Wir starben alle. Wir starben so, wie Taruner sterben wollen. Im Kampf, mit dem Schwert in der Hand und dem Geschmack vom Blut des Feindes auf den Lippen.

In dem Moment, als ich starb geschah etwas, das sehr selten geschieht. Meine Seele löste sich vom Körper und vereinte sich mit meinem Körper aus der Schattenwelt. Durch die Vereinigung von Leben und Tod auf diese Weise entstand das, was in unserer Welt völlig unbekannt war, in der Schattenwelt jedoch Beobachter genannt wurde.

Beobachter haben die Fähigkeit zwischen beiden Welten nach belieben hin und her zu reisen. Ein Ungeschriebenes Gesetz lautet, das man sich als Beobachter völlig aus der Kultur und Entwicklung eines jeden Volkes raus zu halten hat. Viele tun dies. Sie Beobachten, lernen, schreiben nieder, was Geschieht, auf das die geschichte niemals verloren geht und immer irgendwo in Erinnerung bleibt. Und um die Schriften über die Geschichten zu sammeln wurde zwischen den Welten die Bibliothek der zeit errichtet, ein Gebäude, das von Zeit und Raum unabhängig existiert, um die Schriften zu schützen.

Doch außer den Beobachtern gibt es noch mehr Kategorien, zwei weitere, um genau zu sein. Die manipulierenden Beobachter, welche sich zurückhalten, jedoch aus ihrem Wissen kapital Schlagen, um in den Welten angenehm und wohlhabend zu Leben, und die Manipulatoren, die, den Menschen gleich, nach Macht streben und all ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nutzen, um dies zu erreichen.

Jahrhundertelang irrte ich durch beide Welten, fern von meiner Heimat, die seit Jahrhunderten unter Tonnen von Asche und Staub begraben lag. Ziellos irrte ich umher, durchstöberte Gelegentlich die Schriften aus der Bibliothek der Zeit und erfuhr viel von dem, was nach meinem Tode geschehen war.

Als die Soldaten, damals in der Schlacht von Delos, starben und keiner mehr übrig war, fielen die Menschen in Sutranien ein. Verzweifelte Gegenwehr hielt die Menschen zurück, doch konnten sie nicht aufgehalten werden. 70.000 Taruner starben bei der Verteidigung von Sutranien. Und nach diesem Sieg der Menschen stand nichts mehr zwischen ihnen und Anatubien.

Ein großes Heer ist langsam. So blieb den Onlos genügend Zeit, um die Verteidigung aufzubauen, Musterungen durchzuführen, um das Heer zu vergrößern. Doch auch die Taruner hatten genügend Zeit, um mit 200.000 Soldaten nach Anatubien zu reisen, um Den Kern des Anatubischen Reiches zu verteidigen.

Das warten auf die Schlacht war lang und grausam, denn die Zeit war voller Ungewissheit, Ungewissheit darüber, wer denn ihr Gegner war, wie viele es waren. Und Ungewissheit darüber, ob man den nächsten Tag noch erleben würde.

Als das Heer der Menschen eintraf und die Schlacht begann schien es, als würde selbst der Himmel an diesem kampf teilnehmen. Der Himmel verdunkelte sich, in den Wolken grollte der Donner und Regen fiel vom Himmel wie bittere, kalte Tränen.

Ganze zwei Tage hielt die Westmauer von Anatubien stand. Doch als die Mauer fiel schien es, als würde selbst die Hoffnung zerstört zu sein. Das Heer der Menschen brach in Anatubien ein wie Wasser, das über Jahre hinter einem Damm gehalten wurde und mit einem Male von seiner Fessel befreit wurde. Onlos und Taruner starben Seite an Seite, verteidigten das, was ihnen Lieb war und Lange Zeit ein Symbol des Friedens war.

Das Heer von Anatubien wurde immer weiter zurück gedrängt, die zahl der Soldaten stark dezimiert. Und fast schien es, als wäre dies das erste mal in der Geschichte, das Mentoranische Soldaten kapitulierten.
Als der Kampfgeist gebrochen war und der Heeresführer der Taruner seine Soldaten zur Kapitulation bewegen wollte, tat sich eine Lücke zwischen den Soldaten auf. Durch diese Lücke wandelte ein Mann, der im ganzen Anatubischen Reich als der Soldatenkönig bekannt war. Gwilliam, höchster Heeresführer der Taruner und der Stolz des Sandes, wie es in den Büchern geschrieben steht.

Das Schwert Gwylliams enthauptete den feigen Heeresführer, der kurz davor stand sein eigenes Volk durch eine Kapitulation zu verraten. Der Blick Gwylliams war eisern und voller Hass.
”Weicht nicht zurück. Tötet oder sterbt. Aber niemals werden wir zulassen, das sie unseren heiligen Sand mit ihrer Anwesenheit beschmutzen.”œ

Als hätte sich ein bann gelöst schrien die taruner auf, ein Kriegsgeschrei, der selbst die Toten mit Stolz erfüllte. Und mit erhobenen Schwertern und Sand in ihren Herzen stürzten sie sich in den Kampf. Schlag um Schlag kämpften sie um ihr Leben und ihre Heimat. Allen voran kämpfte Gwylliam. Sein Schwert war das Ruhm reichste in dieser Schlacht, seine Verzweiflung wurde durch Zorn ersetzt. Und sein Zorn steigerte sich, als er dem König der Menschen begegnete.

Es steht geschrieben, das der Kampf zwischen dem Menschenkönig und Gwylliam 2 tage und 2 Nächte dauerte. Die Heere schwiegen, während ihre Führer erbittert gegeneinander kämpften. Doch das Ende des Kampfes kam überraschend. Der Menschenkönig schien zu Gewinnen, was bei Gwylliam Verzweiflung auslöste und ihm neuen Antrieb gab. Und in dem Moment, indem Gwylliams Schwert den Menschenkönig enthauptet hätte verschwand dieser. Gwylliam, umgeben von den letzten Soldaten der Menschen und den Überresten des Anatubischen Heeres. Doch der König der Menschen war verschwunden.

Dieser unverhoffte und auch merkwürdige Sieg sorgte zu beginn für ein Ohrenbetäubendes Schweigen, das jedoch nur solange anhielt, bis Gwylliam seine Stimme erhob, die trotz seiner Verletzungen und seiner Erschöpfung Kraftvoll und Stark klang.

”Wesen, die ihr hinter den grenzen lebtet und hierher kamt, um uns zu vernichten, euer König weilt nicht länger unter euch. Doch habt ihr tapfer gekämpft. Tut, wonach euch ist, doch schadet ihr nur einem einzigen aus dem Reiche Anatubiens, so werdet ihr Vernichtet. Schwört meiner Königin treue und ihr werdet Leben.”œ

Als er diese Worte ausgesprochen hatte fiel Gwylliam in einen langen Schlaf. Und während er da lag, ungeschützt und Ohnmächtig, waren es die Menschen, die ihn behutsam zu einem Lager brachten und ihn Pflegten.

Dies war das Ende des Krieges, doch es war der Anfang vom Ende des Anatubischen Reiches. Nur wenige Jahre später zerfiel das Reich. Gwylliam versuchte zu bewirken, das man die Menschen, die Ursache des Verfalls waren, zu verbannen, doch die Königin sah die Menschen seit dem Krieg und dem Treueschwur als ihre Untertanen an. Für Gwylliam war dies Verrat am Reich. Verrat an dem, für das er gekämpft hatte und das viele mit ihrem Leben bezahlt hatten. Um den Verfall nicht mit ansehen zu müssen schickte er sich selbst ins Exil. Gemeinsam mit einigen wenigen, ihm treuen Tarunern, verließ er Anatubien, reiste durch Mentoran in den Süden, in das Gebiet Mentoran-Corbair. Um von niemandem Gestört zu werden versiegelte er Mentoran-Corbair, auf daß niemals jemand dieses letzte Reich der Taruner finden möge. Doch bevor er ging sprach er ein letztes mal zur Königin.

”Eure Untertanen werden das Reich zerreißen und unter sich Verschachern wie Vieh. Rettet was ihr retten könnt, brecht jedes Bündnis und flieht vor den Menschen, denn sie werden bald die Könige sein und euch zu ihren Sklaven machen.”œ
Als Gwylliam fort war zerbrach jedes Bündnis. Taruner kehrten nach Mentoran zurück und Natla nach Narubia. Der heiße Wüstensand verhinderte, das jemals ein heer in mentoran eindringen konnte. Die Natla brachen mit Hilfe von Magie Narubia aus dem Raumgefüge und versiegelten es, weit ab von jedem Menschen. Die Onlos hingegen blieben in Anatubien und hielten ihrer Königin die Treue.

Nach und nach zerbrach das Reich. Und als die Königin starb war das Endgültige Ende da. Die Menschen rissen die macht an sich und verschacherten die Ländereien unter sich wie Vieh, so wie es Gwylliam vorausgesagt hatte.

Und noch einer Sache war ich mir sicher, bei dem Durchblättern der alten Pergamente. Der König der Menschen war ein Manipulator. Und ich war mir sicher, das er irgendwann wiederkehren würde. Dann würde ich den Mann treffen, der alles vernichtet hatte, was mir Lieb und Teuer war.

Ich hatte ein Ziel.


Wer es bis hierhin geschafft hat: Herzlichen Glückwunsch. Und ich hoffe es hat euch gefallen.
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Geist von Fool » 8. Jun 2008, 10:41

Danke für den Lesestoff. Die Geschichte hat mir gefallen und ich bin gespannt wie es weitergeht.

Eventuell möchtest du sie dir mit etwas Abstand (die meisten Fehler sieht man beim Durchlesen 5 Min später nicht, nach einem Tag dann schon) nochmal angucken und ein paar Rechtschreibfehler rausschmeißen oder ein paar Formulierungen überarbeiten. Dann liest sie sich noch flüssiger.

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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 8. Jun 2008, 12:42

Hab mir die Story die nacht um 3 Uhr aus den Fingern gesaugt. Ich hätts Probegelesen, aber ich war zu faul. I'm sorry ^^''

Ursprünglich war die Story für mein Profil gedacht, doch da es zu lang war habe ich mich anders entschieden, wollte jedoch, da die Story mit FW zu tun hatte, sie niemandem vorenthalten. Vielleicht mags jemand ^^

Ich werds heute abend nach der arbeit Probelesen. Und wer weiss, vielleicht schreibe ich ja noch etwas.
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Lord Fangir » 8. Jun 2008, 12:47

Ich finde die Rechtschreibfehler nicht mal so schlimm. Wunderschön geschriebene Geschichte. Denkst du, du wirst irgendwann mal eine Fortsetzung schreiben? Mich würde es freuen weiteres von dieser Geschichte lesen zu können

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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 8. Jun 2008, 13:17

Ich denke ja. Denn mir hats gefallen es zu schreiben ^^
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 9. Jun 2008, 01:29

Fortsetzung

Eine kleine Fortsetzung. Hier wird zum beispiel erklärt wie ein Gewisses Item entstand, das heutzutage nicht mehr aus Freewar weg zu denken ist. Und es erklärt, warum es so wenig teidams gibt


Seit dem Fall des Anatubischen Reiches vergingen 300 Jahre, eine Zeitspanne, in der selbst Taruner in das Greisenalter gelangen. Doch als Beobachter, weder wirklich Lebendig noch Tod, war ich dazu verdammt ein langes Leben zu führen. Ein langes Leben, das sich in die Unendlichkeit erstreckte.

Manche mögen denken, das Unsterblichkeit etwas ist, was zu erlangen Wert ist. Doch dieser Wunsch kann falscher nicht sein. Stellt euch vor, ihr lebt das Leben eines Menschen und kommt in ein Alter, in dem ihr damit rechnet zu sterben. Und in dem Moment, wo die Hoffnung da ist endlich von all dem Leid befreit zu werden, wo man mit seinem Leben und seiner Existenz bereits abgeschlossen hat, werdet ihr vom kalten Griff der Zeit befreit. Manche Beobachter haben das aussehen eines alten Mannes, da sie in hohem Alter gestorben und mit ihrem anderen Teil der Seele verschmolzen sind. Diese Beobachter verzweifeln sehr schnell und wählen den Freitod, denn auch sie erleben das, was auch Junge Beobachter erfahren müssen. Den Tod der eigenen Familie. Man lebt ewig, doch diejenigen, die einem nahe stehen, wandeln noch immer im Fluss der Zeit, werden vom alter gebeugt und sterben schließlich. Und egal, wen man kennen lernt, mit wem man sich anfreundet, wen man lieben lernt, alle sterben sie und man ist dazu verdammt ihren Tod mitzuerleben. Immer und immer wieder. Bis in alle Ewigkeit.

Die Beobachter, die dies zu lange miterleben, verzweifeln und wählen den Freitod. Oder aber all das Gute stirbt mit ihren Liebsten und sie werden zu Manipulatoren, gesteuert von Hass, getrieben von Wut. Die Beobachter, die all dies Miterleben und dennoch das gute in ihrem Herzen bewahren, werden stark. Emotionslos, aber stark.

Der König der Menschen, ein Manipulator, hatte all dies und noch viel mehr miterleben müssen. Und so sehr von seinem Hass geblendet und seinem Zorn getragen, wollte er nicht lange warten, bis er seinen nächsten Feldzug startete.

Das Anatubische Reich zerfiel, wurde gespalten und von den Menschen in den Ruin getrieben. Die Taruner verbarrikadierten sich in Mentoran, die Natla versetzten durch starke Magie Narubia in einen anderen Raum.

Zu Beginn war die Vorgehensweise der Natla der für sie beste Weg. Kein Natla konnte mit Waffen umgehen. Sie konnten nicht einmal auf andere Weise kämpfen. Von Geburt an wurden die Natla zu Händlern erzogen. Ein Sprichwort der Natla lautet: ”Krieg ist gut, dort gibt es viele Kunden.”œ Doch schlecht war es, wenn es die Natla waren, die kämpfen mussten. So waren sie auf die Taruner angewiesen, die sich jedoch in ihrem Sand vergruben und für eine Weile fern von der Geschichte waren.

Amenus Koleangta, ein Natla aus reichem Hause, gab den Befehl dazu, Narubia zu versetzen. Die Versorgung mit Nahrung war nicht schwer, es gab genügen Nebelfelder, in denen für Menschen unheimliches, aber dennoch nahrhaftes Gewächs hervorging. Ansonsten brauchten sie nur Nebel und Luft, beides reichlich in Narubia vorhanden.

Jedoch war es ein Sprichwort und eine Lebensphilosophie, welche die Natla beinahe an den Rand eines Bürgerkrieges brachte. Das Sprichwort: ”Funktioniert etwas, dann verkaufe es. Funktioniert es gut, dann verkaufe es teuer. Ist es defekt, so verzehnfache den Preis und verkaufe es als Antiquität.”œ

Dieser Spruch führte im Endeffekt dazu, das jeder Natla jeden betrog. Fern von jedweder anderer Rasse und sich dessen bewusst, das man verkaufen musste, um zu überleben, betrogen sie sich gegenseitig, um an großen Profit heran zu kommen.

Amenus, der sich im laufe der Jahre selbst zum Verwalter des Landes Narubia gemacht hatte, musste einen Weg finden, dieses Problem zu lösen. Und die Lösung hieß Feran, ein Natla, der nicht Gold sondern Wissen als wahren Reichtum betrachtete. Dies zumindest behauptete er. Denn Feran war der ehemalige König der Menschen, der Manipulator, der Narubia zu seinem Zweck missbrauchen wollte.

Feran gelang es, eine magische Quelle anzuzapfen, mit derer Hilfe er die Energie speichern konnte, welche entstand, wenn ein Beobachter zwischen den Welten reist. Er kompensierte diese Magie so, das man mit deren Hilfe innerhalb einer Welt reisen konnte. Doch waren diese Hilfsmittel ungenau. Zwar konnten die Natla nun Narubia wieder verlassen, um in Anatubien ihren Handel wieder aufzunehmen, doch waren diese Portalkugeln, wie man sie damals nannte, nicht fähig, jemanden an einen festen Raum zu bringen. So geschah es, das manch ein Natla überraschend sein Geschäft aufgeben musste, nachdem er durch Benutzung der Portalkugel 3000 Meter über dem Boden materialisiert wurde. Der Tod war windig.

Die Aussicht jedoch, entweder nie wieder richtig Handeln, oder aber vielleicht beim Handeln zu sterben, sorgte dafür, das die Portalkugeln einen starken Absatz fanden und durch das ableben einiger Händler in manch einem Bereich ein Monopol entstehen konnte.

Seltsamerweise gefiel Feran die Entwicklung nicht, denn diejenigen, die für ihn kämpfen sollten, waren dabei sich selbst umzubringen, nur in der Hoffnung, doch Lebend am Ziel anzukommen und Profit zu machen. So blieb Feran nichts weiter übrig, als an der Portalkugel zu arbeiten und zu verbessern. Es dauerte lange, doch als Feran seine Arbeit beendete hatte er etwas geschaffen, was seinen Plänen mehr als nur dienlich war.

Die Portalkugel hatte nun die Fähigkeit den Anwender an einen festen Punkt, einen festen Ort, zu bringen. Es gab nur wenige Punkte, alle in der nähe von Anatubien, die man bereisen konnte, doch es war genug, um die Ziele von Feran durchzusetzen.

Die neue Art des reisens, das wesentlich sicherer war als die Portalkugeln, nannte Feran Zauberkugel. Mit diesem Namen wollte er das Transportmittel mystifizieren und zugleich sicherstellen, das es schlicht und einfach als Magie abgetan wird. Und es funktionierte. Niemand fragte nach, wie denn die Wirkungsweise sei, da es für jedes Wesen lediglich ein einfacher Zauber war, den selbst die dümmsten Kreaturen verwenden konnten, sofern sie dazu in der Lage waren einen Knopf zu drücken.

Innerhalb kurzer zeit war Narubia leer. Fast alle Natla waren damit beschäftigt in der Welt ihren Handel zu betreiben. Was sie in die Finger bekamen wurde verkauft. Und schon bald waren Natla die einzigen Händler, die man weit und breit finden konnte. Sie waren schnell dort, wo man etwas brauchte und waren günstiger als all die Halsabschneider, die man in den mittlerweile menschlichen Städten fand.

Innerhalb von nur 78 Jahren wurde der Handel von den Natla regiert. Nichts wurde gekauft, verkauft oder getauscht, ohne das ein Natla seine Finger im Spiel hatte. Die besten Schmiede der Welt, in der Stadt Buran angesiedelt, was soviel wie Schmelze bedeutet, verkauften ihre Waffen nur an die Natla, da sie wussten, das sie so den meisten Gewinn machten. Zudem fiel das lange Reisen über Land weg. Die Natla transportierten die Karren voller Schwertern und Schilden mit ihren Zauberkugeln in nur wenigen Augenblicken an ihren Bestimmungsort.

Der Transport der Nahrungsmittel lag ebenfalls in den Händen der Natla, genau wie der Handel mit Magie. Misstrauisch wurden die Menschen und Onlos erst, als die Natla begannen, auf Geheiß von Feran, alle Waren in Narubia zu lagern, um diese von dort in den richtigen Mengen an die Welt zu verteilen.

Der Winter brach an. Alle Waren, vor allem Nahrungsmittel,befanden sich nun in Narubia. Im Rest der Welt wurden die Waren knapp, jedwedes Lebewesen stand vor dem Verhungern, denn es gab nichts mehr zu essen. Tiere, die man jagen und essen konnte, waren sehr rar gesät. Einzig Teidams gab es, Tiere, die in großen Herden unterwegs waren, doch so viele Menschen es gab, sie alle mussten essen. Und damit schrumpfte in nur kurzer Zeit der große Bestand an Teidams in den Wäldern von Anatubien.

Dies war Ferans Moment. Er hatte es nicht geschafft die Welt mit Gewalt zu unterwerfen, so wollte er es dieses mal mit dem Handel und mit Gold versuchen.

Er wollte nun verkaufen. Alles das verkaufen, was die Menschen zum Leben brauchten. Und er wusste, sie würden alles zahlen, was er verlangte, nur um zu überleben.

Ferans Zeitalter war gekommen. Ferans Reich der Kontrolle ...
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hackerzzzz
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von hackerzzzz » 9. Jun 2008, 08:34

schöne Geschichte, wirklich.

Glückwunsch.

Ich mag hier aber behaupten, dass (hauptsächlich) grundlegende Punkte aus Teil1 geklaut sind :-) Trotzdem gut auf FW umgeschrieben.
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vnv_nation
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von vnv_nation » 9. Jun 2008, 09:47

Depräzisieren. Konkret heißt das: Zahlenwerte verbal umschreiben. Es sei denn du willst historischen Report verfassen (aber selbst der gute Gaius Julius war da nicht so genau, obwohl er von siebzig Zenturien schrieb), halte ich bei einer Geschichte aber für unpassend. Viel interessanter sind Sachen, wie: "Die strahlenden Rüstungen bedeckten das Feld bis zum Horizont" (strahlende Rüstung kann man auch durch "farbenprächtige Uniformen" oder einfach "Armee", "Heer" ersetzen). Du kannst bestimmte Leser noch mehr an deine Geschichte fesseln, wenn du statt dessen die Auswirkungen beschreibst... 7o.ooo Tote? "Und in keinem Dorf und in keiner Stadt des Reiches blieben die Augen der Mütter, Großmütter und Schwestern trocken, so groß war das Wehklagen nach diesem Tage". Der Vorteil ist, du kannst der Sache mehr Inhalt und Volumen geben.

Dann eine Grundregel "Man tut nicht tut gebrauchen". Man kann den Satz umformulieren und manchmal ist es dann nötig vielleicht ein Synonym zu verwenden (für solche Sachen gibt es Wörterbücher z.B.: -> wortschatz.uni-leipzig.de ).

Weiterer Tipp, die Einleitung (also das vom Anfang bis zu "Ich lebte") lässt du am besten jemanden anderen erzählen. Es ist durchaus möglich einen omnipotenten Erzähler für den Rahmen (oder die Teichoskopie - nur falls du vorhast zwischenzeitlich nochmal etwas von "außen" zu beschreiben) zu verwenden, während die Geschichte selbst dann der Ich-Erzähler vorträgt (dieser kann, muss aber nicht omnipotent sein - ist übrigens auch nicht so ratsam).

Zahlen von 1 bis 20 werden als Worte geschrieben (zwei, fünf oder auch Null).

Ganz wichtig: Egal wie, egal was, es ist die Geschichte, die man sich bei einem Volke (oder auch nur Stamm) erzählt. In den Erzählungen des Unterforums RP-Geschichten (und deshalb oft übersehen :( :( ) gibt es nämlich auch gegenlautende Geschichten und wenn diese dich schon nicht Lügen strafen, dann mach du es auch nicht mit ihnen ;) ;) ;)

Ach ja, eins noch, der König war ganz sicher ein Manipultator und nicht zufällig nur manipulativ (andere Menschen manipulierend)?

So, was wäre noch zu sagen: gute Ansatz und ausbaufähig. Und Geist von Fools Rat mit der Rechtschreibung solltest du ruhig annehmen. Es entsteht sonst eine gewisse, sicherlich unfreiwillige Komik ;)

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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 9. Jun 2008, 13:31

hackerz, das etwas aus dem ersten Teil geklaut ist liegt daran, das diese Geschichte indirekt an den ersten Teil anknüpft

vnv, ich mein durchaus einen Manipulator. Irgendwo hatte ich beschrieben, das Manipulatoren alle geschehnisse so um sich herum manipulieren, das es zu ihrem Vorteil endet. Hat also nichts mit dem Roboter zu tun.

Was die Zahlenschreibweise angeht war ich da noch nie festgesetzt. mal hab ich 1 geschrieben und mal eins. Nur bei Zahlen wie 29 (neunundzwanzig) oder größer (von der länge des Wortes her meistens) hab ich das ganze ausgeschrieben.

Und vielen Dank für die erklärungen. Wenn ich heut abend von der arbeit komme schnapp ich mir Wiki und blätter mal die ein oder andere bedeutung nach ^^''

achja, falls ihr eine Fortsetzung möchtet sagt bescheid. ich schreib dann noch bissl weiter.
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von hackerzzzz » 9. Jun 2008, 13:56

Belial hat geschrieben:hackerz, das etwas aus dem ersten Teil geklaut ist liegt daran, das diese Geschichte indirekt an den ersten Teil anknüpft
ich glaub du hast mich falsch verstanden.
Das der zweite Teil an den ersten anknüpft, ist (glaub ich) allen klar.

Der erste Teil den 'du' geschrieben hast, ist z.T von einem Buch. ;-)
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Walberan » 9. Jun 2008, 14:22

Ob geklaut oder nicht, ich würde mich auf eine Fortsetzung freuen. Finde es klasse das sich Leute auch mal ein paar Ideen in solch eine Richtung machen.
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 9. Jun 2008, 15:44

geklaut is es nicht. zumindest nicht bewußt. ich kennen nichts was auch nur ähnlich ist.

Und ne Fortsetzung kommt. Danke vor allem für die positive Resonanz ^^
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Lord Fangir
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Lord Fangir » 9. Jun 2008, 17:16

Auch der zweite Teil wieder sehr gut geschrieben. Freue mich auch eine Fortsetzung.

Hackerzzzz sag doch mal von wo es geklaut sein soll!
Glaube ehrlich gesgt nicht daran.

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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Belial » 13. Feb 2009, 02:53

lang ists her ... Ich will zusehn, das ich den dritten teil montag oder dienstag hier rein setze. wers nicht kennt: lest es ^^
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Joaqin » 30. Mär 2009, 21:18

Sehr sehr schön. Daumen hoch bitte mehr davon.
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