Wehrpflicht vs. Berufsarmee
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- großer Laubbär
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Wenn dann für alle und ohne Ausnahme. Soll heißen, dass man dann halt frühestens nach 6 Monaten nach Schulabschluss mit dem Studium beginnen darf. Gleiche Chancen für alle.
Ich bin schneller als die Skripter!Vidar hat geschrieben:Ich wusste doch, dass du ein elektronischer Eieruhrnatla bist
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Interessanter wäre die Frage warum wir überhaupt noch eine Armee brauchen?
- Jimi Hendrix
- Klauenbartrein
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Genau, eine Atombombe irgendwo vorhalten und uns greift auch keiner so schnell an
Das Problem ist, dass wir durch die Mitgliedschaft in der NATO usw gewisse Verpflichtungen haben und das ist auch gut so. Eine Welt, in der alle in Frieden leben und niemand böse Absichten hegt, wird es wohl so schnell nicht geben.

Das Problem ist, dass wir durch die Mitgliedschaft in der NATO usw gewisse Verpflichtungen haben und das ist auch gut so. Eine Welt, in der alle in Frieden leben und niemand böse Absichten hegt, wird es wohl so schnell nicht geben.
Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
die wird es auch langsam nicht geben
bin selbst im alter mich ausmustern zu lassen, selbiges werde ich dann wohl auch tun. und sogesehen gebe ich jimi schon recht: was will man heute mit bodentruppen? wird doch eh alles virtuell per knopfklick gemacht:
"drücken wir mal da"-> ferngesteuerte rakete -> zerbombt bodentruppen -> super.
aber vllt bin ich da auch im kriegsfall zu unrealistisch.

bin selbst im alter mich ausmustern zu lassen, selbiges werde ich dann wohl auch tun. und sogesehen gebe ich jimi schon recht: was will man heute mit bodentruppen? wird doch eh alles virtuell per knopfklick gemacht:
"drücken wir mal da"-> ferngesteuerte rakete -> zerbombt bodentruppen -> super.
aber vllt bin ich da auch im kriegsfall zu unrealistisch.
- Relinquished
- Zauberer der Bergwiesen
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Du kannst ein Gebiet aus der Luft verwüsten, aber nicht kontrollierenCrazy_Ace hat geschrieben: was will man heute mit bodentruppen? .

Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Ich selbst war noch 9 Monate beim Bund, 6 Monate halte ich für absoluten Schwachsinn... ehrlicherweise weiß ich nicht, ob die Grundausbildung verkürzt wurde, aber wenn schon 3 Monate dafür genutzt werden, dann bleiben logischerweise noch 3 Monate für die Stammeinheit. Davon geht nochmal ein Monat ab, wegen Urlaub/Krankheit und dann nochmal etwa ein Monat wegen irgendwelchen Ausbildungen (Stabsdienst, Übung, Bundeswehrführerschein) und der Auskleidung, inkl. Belehrungen, Papierkram ausfüllen usw. Die Stammeinheit hat also rein gar nichts mehr von einem Wehrdienstleistenden. Insofern fände ich die Abschaffung der Wehrpflicht recht sinnvoll.
Allerdings nervt mich das Argument "Kosten einsparen", das oft für die Einführung einer Berufsarmee verwendet wird. Denke nämlich, dass die steigenden Gehälter und die nötige Ausbildung der Soldaten den wegfallenden Verwaltungsaufwand übersteigen würde. Außerdem halte ich es grundsätzlich für falsch wichtige Bereiche der Truppenversorgung in Private Hände zu übergeben, z.B. die Logistik, die ja privatisiert werden soll..
@Trianon
10.000€ an einem Tag verballern halte ich für ziemlich "auf die Kacke gehauen".
Allerdings nervt mich das Argument "Kosten einsparen", das oft für die Einführung einer Berufsarmee verwendet wird. Denke nämlich, dass die steigenden Gehälter und die nötige Ausbildung der Soldaten den wegfallenden Verwaltungsaufwand übersteigen würde. Außerdem halte ich es grundsätzlich für falsch wichtige Bereiche der Truppenversorgung in Private Hände zu übergeben, z.B. die Logistik, die ja privatisiert werden soll..
@Trianon
10.000€ an einem Tag verballern halte ich für ziemlich "auf die Kacke gehauen".
- Latzhosenträger
- großer Laubbär
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Die Wehrpflicht ist so ziemlich dass unsinnvollste, was uns noch aus dem Kaiserreich/der Weimarer Republik/dem dritten Reich geblieben ist.
Es wird eingezogen, damit günstige Arbeitskräfte im Sozialbereich rankommen. Aber das ist doch ein Problem! Billige Arbeitskräfte im Altenheim, Kindergarten, Krankenhaus und so weiter sind doch auch mit daran Schuld, dass wir so viele Arbeitslose, Leiharbeiter, 1-Euro-Jobber etc. haben. Hätten wir keine Zivis, gäbe es mehr Stellen.
Darüber Hinaus sind wir in Deutschland dadurch sehr den anderen EU Ländern unterlegen, da dort viele schon mit 23/24 von der Uni kommen und nicht zum Heer müssen/mussten.
Es ist in der Nato übrigens nicht nötig, eine Armee an sich zu haben. Man kann sich auch anders einbringen. Beispielsweise Island schickt nur ihr rotes Kreuz in Kriesengebiete und wird durch Norwegen (und die USA) verteidigt.
Eine reine Berufsarmee hätte den Vorteil von viel effizienterer Resourcennutzung, Zumal es höchst fragwürdig ist, ob wir nochmal in den Verteidigungsfall kommen, solange die Nato und die EU bestehen. Wenn nicht gerade die Amis ausrasten traut sich keiner an uns ran. (Und selbst dann könnten wir noch zum Russen kriechen, der hat mehr Atomwaffen.)
Zu Gutenberg sieht das übrigens ähnlich. Er will die Wehrpflicht zwar im Gesetz so lassen, aber einfach niemanden mehr einziehen. Auch Westerwelle hält eine solche Vorgehensweise im Sinne des Sparens für am sinnvollsten. (Auch wenn die beiden genannten Pappnasen sind.)
Ich bin im Sommer 2011 mit dem Abitur fertig und will zum Wintersemester 2011 anfangen zu studieren, ich hoffe mal, es kommen wirklich ein paar Nullrunden bei der Einberufung. (Weil ich noch einer bin, der G9 macht, hab ich sowieso schon ein Jahr verloren.)
Es wird eingezogen, damit günstige Arbeitskräfte im Sozialbereich rankommen. Aber das ist doch ein Problem! Billige Arbeitskräfte im Altenheim, Kindergarten, Krankenhaus und so weiter sind doch auch mit daran Schuld, dass wir so viele Arbeitslose, Leiharbeiter, 1-Euro-Jobber etc. haben. Hätten wir keine Zivis, gäbe es mehr Stellen.
Darüber Hinaus sind wir in Deutschland dadurch sehr den anderen EU Ländern unterlegen, da dort viele schon mit 23/24 von der Uni kommen und nicht zum Heer müssen/mussten.
Es ist in der Nato übrigens nicht nötig, eine Armee an sich zu haben. Man kann sich auch anders einbringen. Beispielsweise Island schickt nur ihr rotes Kreuz in Kriesengebiete und wird durch Norwegen (und die USA) verteidigt.
Eine reine Berufsarmee hätte den Vorteil von viel effizienterer Resourcennutzung, Zumal es höchst fragwürdig ist, ob wir nochmal in den Verteidigungsfall kommen, solange die Nato und die EU bestehen. Wenn nicht gerade die Amis ausrasten traut sich keiner an uns ran. (Und selbst dann könnten wir noch zum Russen kriechen, der hat mehr Atomwaffen.)
Zu Gutenberg sieht das übrigens ähnlich. Er will die Wehrpflicht zwar im Gesetz so lassen, aber einfach niemanden mehr einziehen. Auch Westerwelle hält eine solche Vorgehensweise im Sinne des Sparens für am sinnvollsten. (Auch wenn die beiden genannten Pappnasen sind.)
Ich bin im Sommer 2011 mit dem Abitur fertig und will zum Wintersemester 2011 anfangen zu studieren, ich hoffe mal, es kommen wirklich ein paar Nullrunden bei der Einberufung. (Weil ich noch einer bin, der G9 macht, hab ich sowieso schon ein Jahr verloren.)
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Ich bin für Wehrpflicht und Zivildienst, am besten 12 Monate, für Frauen und Männer.
Eine Gesellschaft, in der ein Engagement (seis in THW, Feuerwehren, Ehrenamt, Rettungsdienste, Vereinen) im Schwinden begriffen ist, würde ein verpflichtender Dienst sicher zur Stärkung des Bewusstseins, der Haltung anderen Menschen gegenüber und zum Verantwortungsgefühl beitragen.
Auf den Bund bezogen, gefällt mir der Gedanke einer Armee mit Bürgern in Uniform, die aus allen Teilen der Gesellschaft kommen, besser, als die Vorstellung eines schießwütigen Söldnerheers, (verkürzt gesagt).
Selbst hab ich Zivildienst gemacht und fand die Zeit toll. Der Gedanke sich absolut der Wirtschaft unterzuordnen, mit schnell Schule, schnell Berufsleben, schnell Studium, schnell Karriere, alles schnell, schnell und möglichst billig (und halbfertig schludrig) dabei, ist zwar modern, aber nicht meine Auffassung vom Leben.
Eine Gesellschaft, in der ein Engagement (seis in THW, Feuerwehren, Ehrenamt, Rettungsdienste, Vereinen) im Schwinden begriffen ist, würde ein verpflichtender Dienst sicher zur Stärkung des Bewusstseins, der Haltung anderen Menschen gegenüber und zum Verantwortungsgefühl beitragen.
Auf den Bund bezogen, gefällt mir der Gedanke einer Armee mit Bürgern in Uniform, die aus allen Teilen der Gesellschaft kommen, besser, als die Vorstellung eines schießwütigen Söldnerheers, (verkürzt gesagt).
Selbst hab ich Zivildienst gemacht und fand die Zeit toll. Der Gedanke sich absolut der Wirtschaft unterzuordnen, mit schnell Schule, schnell Berufsleben, schnell Studium, schnell Karriere, alles schnell, schnell und möglichst billig (und halbfertig schludrig) dabei, ist zwar modern, aber nicht meine Auffassung vom Leben.

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- Kopolaspinne
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Erstaunlich wie sicher sich die Deutschen in einer Welt fühlen, in der es nicht ein datiertes Jahr ohne Krieg gibt.
Und das gerade mal 65 Jahre nachdem der Krieg auf deutschem Boden zu Ende ist.
Ach, ich vergaß, gibt ja den Internationaler Strafgerichtshof.
Und das gerade mal 65 Jahre nachdem der Krieg auf deutschem Boden zu Ende ist.
Ach, ich vergaß, gibt ja den Internationaler Strafgerichtshof.

- tanine
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Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, kann sich denken, dass es auch nicht immer auf den Einsatz von Truppen ankommt, sondern auch um den Besitz dieser (gerade unter dem Prestige-Gedanken). Ein Land ohne nennenswerte Verteidigungsarmee wäre.. ein Witz. 

Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Den von Dir erwähnten Krieg auf deutschem Boden hätte es nie gegeben, hätte Deutschland nicht andere Länder überfallenSleipnir [W1] hat geschrieben:Erstaunlich wie sicher sich die Deutschen in einer Welt fühlen, in der es nicht ein datiertes Jahr ohne Krieg gibt.
Und das gerade mal 65 Jahre nachdem der Krieg auf deutschem Boden zu Ende ist.
Ach, ich vergaß, gibt ja den Internationaler Strafgerichtshof.

Auch die Argumentation das wir eine Armee brauchen weil wir Verpflichtungen in der Nato hat (wie sie Jimi Hendrix darlegt) trifft den Nagel nicht auf den Kopf: Die Nato ist eine Institution die im Kontext des kalten Krieges ins Leben gerufen wurde und diese Grundlage auf der sie aufgebaut ist seit dem Fall des Ostblocks als obsolet anzusehen, somit ist die Nato ein Anachronismus.
Wie kritische Stimmen in den USA bereits erkannt haben, senken militärische Stärke und die Kriege die wir in Europa und in der Welt führen eher unsere Sicherheit als das sie erhöht wird.
Somit bleibt für mich die Frage nach dem Sinn von militärischer Stärke im 21. Jahrhundert unbeantwortet. Aber ich lasse mich gerne aufklären warum wir eine Armee brauchen, welche Gefahren der BRD drohen sollte sie auf ein Armee verzichten und welche Berechtigung die Nato heute noch hat.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Wehrpflicht.
Bei der Abschaffung der Wehrpflicht entfällt ebenso der soziale Dienst. Ohne solche Hilfskräfte wird zB das technische Hilfswerk oder andere vergleichbare Organisationen verrecken. Das nix gut glaub ich.
Eine Berufsarmee lässt sich leichter international verwenden, als eine Pflichtarmee es tut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der gegen die Wehrpflicht ist, das haben will.
Bei der Abschaffung der Wehrpflicht entfällt ebenso der soziale Dienst. Ohne solche Hilfskräfte wird zB das technische Hilfswerk oder andere vergleichbare Organisationen verrecken. Das nix gut glaub ich.
Eine Berufsarmee lässt sich leichter international verwenden, als eine Pflichtarmee es tut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der gegen die Wehrpflicht ist, das haben will.

Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Mag sein, dass sich die Zeiten geändert haben und die Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit von Armeen heutzutage eine andere ist - das Wissen und gesellschaftliche Bedingungen von heute auf vergangene Zeiten zurückzudatieren, hinkt aber mMn.Tijana hat geschrieben:Den von Dir erwähnten Krieg auf deutschem Boden hätte es nie gegeben, hätte Deutschland nicht andere Länder überfallen
In der Weimarer Zeit war Deutschland, aufgrund des verlorenen 1. Weltkriegs und des Versailler Vetrags, weitgehend ein Land ohne nennenswertes Militär - was sich gezeigt hat, dass bei nicht Nachkommen von Reparationszahlungen kurzerhand das wirtschaftlich wichtige Ruhrgebiet besetzt werden konnte, Handelssanktionen erlassen und Einnahmen aus dem Außenhandel kurzerhand eingefroren werden konnten usw.
In der Folge wurde bereits in der Weimarer Zeit eine Armee aufgebaut (ohne Wissen der Alliierten und Umgehung des Vers. Vertrags), und das nicht einfach nur so zum Spaß. Die Gesellschaft stand am Rande, Kämpfe zwischen rechts und links, Hunger, Verlust der staatlichen Souveränität etc. etc.
Das soll keine Entschuldigung für die später begangenen Verbrechen und Kriege der Nazis sein. Die Aufrüstung war damals sicher eine Notwendigkeit des Überlebens und zur Zurückerlangung staatlicher Souveränität. Die späteren Kriege und Verbrechen allerdings nicht mehr, sondern unter anderen Gründen, die Folge da der deutsche Staat bis aufs letzte Hemd verschuldet war (u.a. durch die Aufrüstung). Und so ist es bestimmt kein Wunder, dass nach den ersten Feldzügen, gepanzerte Geldtransporter der Dresdner Bank u.a. gleich hinter der Front mitfuhren um "ihr Geld" einzutreiben. So pervers die Logik leider auch ist, und Pazifismus ist auf dem Papier bestimmt eine schöne Sache.
- Latzhosenträger
- großer Laubbär
- Beiträge: 3309
- Registriert: 2. Apr 2008, 15:14
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Es ist falsch zu denken, dass das THW und andere Organisationen ohne den Zivi aussterben würden. Nein, besser sogar: Arbeitsplätze würden geschaffen.
Re: Wehrpflicht vs. Berufsarmee
Na super
Hab gestern den Bescheid bekommen das ich jetzt zur Musterung muss xD
Kann mir jmd Tipps geben wie man es schafft ausgemustert zu werden?
-> bzw was wird da eig gemacht/untersucht?

Kann mir jmd Tipps geben wie man es schafft ausgemustert zu werden?

-> bzw was wird da eig gemacht/untersucht?
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