Blut- und Knochenmarkspenden

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Kami
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Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Kami » 25. Okt 2010, 23:42

Hallo liebe freewarler.

Ich habe lange gedacht, wie wohl die meisten von Euch auch "Blutspenden? Da gehen doch genug andere hin. Und als Knochenmarkspender typisieren lassen? Wozu?" Ich denke do oder so ähnlich werden viele von Euch denken... Aber ihr kennt ja alle die alte Weisheit "Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt"

Die Halbschwester meiner Kinder, etwa 1,5 jahre alt, liegt seit ein paar Wochen im Krankenhaus. Diagnose: Leukämie. Da denkt man über solche Sachen dann plötzlich anders, man fängt an nachzuforschen. Und siehe da: Es gehen nicht genug hin.

Die kleine wird im Zusammenhang mit der Chemotherapie (die Gott sei Dank bis jetzt gut anschlägt) Bluttransfusionen brauchen. Der Blutspendedienst West des DRK (zuständig für NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland) schreibt auf seiner Internetseite: Zur Deckung des täglichen Bedarfes an Blutkonserven
müssen werktäglich durchschnittlich 3.500 Menschen in NRW und etwa 1.000 Menschen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu einer Blutspende bewegt werden. Der DRK-Blutspendedienst West organisiert dazu gemeinsam mit den lokalen Rotkreuzgemeinschaften täglich bis zu 45 Spendeaktionen in allen Städten und Gemeinden der drei Bundesländer.
Das Problem ist aber:
Leider beteiligen sich regelmäßig nur etwa 3 % der Bevölkerung als Blutspender. Das ist zu wenig um auf Dauer die Versorgung aller Patienten sicher stellen zu können. Nach Expertenmeinung müssten wir einen Anteil von etwa 6 % der Bevölkerung als aktive regelmäßige Blutspender haben.
Manche Patienten brauchen aber auch eine Knochenmarkspende. Dafür werden Spender typisiert und in die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufgenommen. Die eigentliche Spende erfolgt erst, wenn zum Spender ein passender Patient gefunden wurde (oder umgekehrt), also nicht wie beim Blut "auf Vorrat". Leider komme ich selber für eine Typisierung zur Knochenmarkspende wegen einer chronischen Erkrankung nicht infrage, aber vielleicht eine/r von euch? Informiert Euch einfach bei der DKMS unter http://www.dkms.de. Auch wer nicht selber spenden kann, so wie ich, kann mit einer Geldspende helfen.
dkms.de hat geschrieben:Jede Typisierung und Registrierung eines neuen potenziellen Stammzellspenders kostet die DKMS 50 Euro.
Das kann nicht jeder, der spenden will, aufbringen.

Denkt mal drüber nach, mit wie einfachen Mitteln jeder von Euch Leben retten kann. Ich musste es leider erst in meiner Familie selber erleben.

P.S. Termine des DRK zur Blutspende (bundesweit) findet ihr unter http://www.blutspende.de/
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Navigationsgerät » 25. Okt 2010, 23:51

Mein Blut/Knochenmark ist zu wertvoll, um es an ordibäre Menschen zu geben.

Deal. With. It.
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Trianon
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Trianon » 25. Okt 2010, 23:53

Ich bin eingetragener Knochenmarkspender !
Ich hab mich mit 18 dazu entschlossen.

Und ich muss sagen ich hatte ein ganz falsches Bild von der Spende. Ich hatte zubeginn wirklich angenommen, dass man dir gleich Knochenmark entnimmt, naiv aber dacht ich halt. Dem ist aber nicht so! Man bekommt nur eine Hülse geht damit zum Hausarzt, lässt Blut abnehmen und die Hülse wird vom Hausarzt an die entsprechende Stelle zurückgeschickt. Kein schmerzhafter Eingriff, nur ne simple kleine Blutabnahme, das wars.
Damit ist man in einer Kartei in der Knochenmarkpartner zugeordnet werden, sollte einer von denen Leukämie bekommen oder ich wird der Partner angeschrieben und die Spende kann beginnen. Also sich eintragen lassen kann im Notfall Zeit bringen. :)

Blutspenden geh ich allerdings nicht sehr häufig, dafür sind die Termine einfach schlecht gelegt vom DRK, und extra in die nächste Großstadt gehen am Wochenende ist mir zu unbequem...
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Latzhosenträger » 26. Okt 2010, 00:02

@Kami: Es ist ja löblich, dass du Befürworter von so was bist. Aber die Motivation dafür finde ich verächtlich, da du erst, wo es dich selbst berührt darüber nachdenkst. Das ist keine Kritik an dir, sondern an dem Informationsfluss solcher Organisationen und der Gesellschaft, welche sowas grundsätzlich ausblendet.

Ich selbst spende bisher nur Blut und im Fall meines Todes Organe.

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Schmiddi » 26. Okt 2010, 00:08

Bisher noch zu jung zum Blutspenden.
Den nächsten Termin wollte ich aber wahrnehmen

Knochenmarkspenden ist natürlich wieder ne andere Geschichte. Blut spenden tut nicht weh und interessiert auch nicht sonderlich, jedoch ist die Knochenmarkspende mit Schmerzen verbunden, die man nunmal für einen völlig Fremden Menschen über sich ergehen lässt. Natürlich ertrage ich lieber Schmerzen, um es wenigstens zu versuchen, eine Person zu retten.
Dennoch ist das in einigen Köpfen unserer Gesellschaft.

Ob ich mich für die Knochemarkspende eintragen lasse, weiß ich noch nicht. Blutspenden werde ich aber auf jeden Fall

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Trianon
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Trianon » 26. Okt 2010, 00:14

Latzhosenträger hat geschrieben:Aber die Motivation dafür finde ich verächtlich, da du erst, wo es dich selbst berührt darüber nachdenkst. Das ist keine Kritik an dir, sondern an dem Informationsfluss solcher Organisationen und der Gesellschaft, welche sowas grundsätzlich ausblendet.
Deine Art find ich hier mehr als unangebracht...
Ein Leukämiekranker muss sich also verstecken, und sollte nicht um Hilfe rufen?
Dein Idealismus in allen Ehren aber irgendwo muss da ne Grenze gezogen werden.
die Knochenmarkspende mit Schmerzen verbunden, die man nunmal für einen völlig Fremden Menschen über sich ergehen lässt
Kann passieren muss aber nicht genauso wahrscheinlich ist, dass du selbst daran erkrankst, und dann hast du eventuell schon einen potentiellen Partner.
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Kami » 26. Okt 2010, 02:51

Trianon hat geschrieben:Und ich muss sagen ich hatte ein ganz falsches Bild von der Spende. Ich hatte zubeginn wirklich angenommen, dass man dir gleich Knochenmark entnimmt, naiv aber dacht ich halt. Dem ist aber nicht so! Man bekommt nur eine Hülse geht damit zum Hausarzt, lässt Blut abnehmen und die Hülse wird vom Hausarzt an die entsprechende Stelle zurückgeschickt.
Und heute machst Du das selber zu Hause: es wird kein Blut mehr abgenommen, sondern Du nimmst mit einem Wattestäbchen eine Gewebeprobe aus dem Mund. Stäbchen und so bekommt man alles zugeschickt, wenn man sich auf der Seite angemeldet hat.

Wie das dann bei der eingentlichen Knochenmarkspende ist, kann ich aber auch nicht sagen.
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Latzhosenträger » 26. Okt 2010, 06:38

Trianon hat geschrieben:
Latzhosenträger hat geschrieben:Aber die Motivation dafür finde ich verächtlich, da du erst, wo es dich selbst berührt darüber nachdenkst. Das ist keine Kritik an dir, sondern an dem Informationsfluss solcher Organisationen und der Gesellschaft, welche sowas grundsätzlich ausblendet.
Deine Art find ich hier mehr als unangebracht...
Ein Leukämiekranker muss sich also verstecken, und sollte nicht um Hilfe rufen?
Dein Idealismus in allen Ehren aber irgendwo muss da ne Grenze gezogen werden.
Wie gesagt, es ist keine Kritik an einer bestimmten Person. Ich finde es nur wahnsinnig schrecklich, dass Leute immer zu spät "aufwachen". Um ein anderes Beispiel in die Richtung zu bringen: Der Klimawandel ist den meisten egal, aber sobald Holland, Hamburg und Schleswig Holstein untergehen und man dann doch irgendwas verloren hat (Und sei es nur die Arena des HSV oder so) ist das Geschrei groß.
Ich finde es aber dennoch gut, dass Kami ein so wichtiges Thema anspricht.

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Teodin » 26. Okt 2010, 09:23

Bei uns hatte das DRK angeboten bei der Blutspende gleich auch die Typisierung für die Knochenmarkspende durchzuführen. Alles in einem Abwasch, alles kein Problem. Angeblich soll eine Blutspende für Allergiker den positiven Nebeneffekt haben, dass mit dem Blut auch Histamine aus dem Körper kommen. Das frisch nachproduzierte Blut enthält dann erstmal weniger davon.

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von mopf » 26. Okt 2010, 10:41

Latzhosenträger hat geschrieben: Der Klimawandel ist den meisten egal, aber sobald Holland, Hamburg und Schleswig Holstein untergehen und man dann doch irgendwas verloren hat ist das Geschrei groß.
ich hätt kein problem damit, wenn holland untergeht... die holländer vermutlich auch nicht, wenn sie erstmal rausfinden, wie man seegras rauchen kann.

aber btt: bei uns an der uni ist regelmäßig das blutspendemobil des drk. und das ganze ist meist prominent genug aufgestellt, dass es jeder mitbekommt, wenn er in die mensa geht. genauso steht das mobil auch einfach mal in der dortmunder innenstadt, dass man beim einkaufsbummel eben rein kann.

ähnlich gestalten die das dann auch mit den knochenmarkspenden, bzw der registrierung dafür.
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Knuffel-Wuffel » 26. Okt 2010, 11:34

auch wenn es eigentlich mehr als nur vernünftig und sinnvoll ist sein blut zu spenden und sich eventuell auch noch als knochenmarkspender zur verfügung zu stellen, so muss ich da eines gestehen. ich habe eine derartige abneigung gegen spritzen / kanülen die mir in irgendwelche körperteile gestochen werden und werde vermutlich erst dann aktiv werden, wenn ein mir wichtiger mensch / verwandter blut / knochenmark braucht. vorher ist die abneigung zu stark. wobei eine aktivere / aggressivere werbung für blut- und kochenmarkspenden in der hinsicht sicher hilfreich sein könnte. bisher tummelt sich das thema auf ein paar werbeplakaten und die ignoriert man sowieso und das thema an sich gleich mit. die aidsprävention z.b. ist deutlich präsenter, die werbung für den schutz kreativer / ansprechender und die bevölkerung ist sich der problematik bewusster.
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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Eledhwen » 26. Okt 2010, 12:58

omg wie kann man bitte als halbwegs erwachsener Mensch Angst vor Spritzen haben?

btt: Ich bin als Knochenmarkspender eingetragen und Blut habe ich auch schon desöfteren gespendet.
*Klick* - How High - Part 2, Method Man and Redman!! - Hoooooow High :D

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Andi90 » 26. Okt 2010, 13:06

Eledhwen hat geschrieben:omg wie kann man bitte als halbwegs erwachsener Mensch Angst vor Spritzen haben?
Angst vor Spritzen ist eine bekannte Phobie und tritt ziemlich häufig auf... Ich seh darin auch nichts abwegiges, wer mag es schon, wenn einem irgendwelche Kanülen in den Körper gesteckt werden.

Allerdings ist das ganze halb so schlimm. Bei der letzten Blutabnahme hab ich nichtmal bemerkt, dass das Ding schon drin ist, weil mich die (btw. hübsche ;) ) Krankenschwester in ein ablenkendes Gespräch verwickelt hat :D

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Teodin » 26. Okt 2010, 13:32

Knuffel-Wuffel hat geschrieben:wobei eine aktivere / aggressivere werbung für blut- und kochenmarkspenden in der hinsicht sicher hilfreich sein könnte.
Gerade die letzte Kampagne des DRK war ziemlich übel. Das Wiedergeburts-Ding wurde vor einigen Jahren schonmal von einer anderen Gesundheits-Kampagne verwendet. Mehr, aber vor allem bessere Werbung, sowie mehr Aufklärung wäre mit Sicherheit sinnvoll.

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Re: Blut- und Knochenmarkspenden

Beitrag von Knuffel-Wuffel » 26. Okt 2010, 14:03

Eledhwen hat geschrieben:omg wie kann man bitte als halbwegs erwachsener Mensch Angst vor Spritzen haben?
ich habe keine panische angst vor spritzen, wobei phobien nichts ungewöhnliches und weitverbreitet sind, aber es reicht um mich ohne zwingende notwendigkeit erfolgreich von solch einer tätigkeit abzuhalten. das in verbindung mit dem erwachsensein zu setzen zeigt nur eines... du bist es nicht. ;)
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