Ich habe lange gedacht, wie wohl die meisten von Euch auch "Blutspenden? Da gehen doch genug andere hin. Und als Knochenmarkspender typisieren lassen? Wozu?" Ich denke do oder so ähnlich werden viele von Euch denken... Aber ihr kennt ja alle die alte Weisheit "Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt"
Die Halbschwester meiner Kinder, etwa 1,5 jahre alt, liegt seit ein paar Wochen im Krankenhaus. Diagnose: Leukämie. Da denkt man über solche Sachen dann plötzlich anders, man fängt an nachzuforschen. Und siehe da: Es gehen nicht genug hin.
Die kleine wird im Zusammenhang mit der Chemotherapie (die Gott sei Dank bis jetzt gut anschlägt) Bluttransfusionen brauchen. Der Blutspendedienst West des DRK (zuständig für NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland) schreibt auf seiner Internetseite: Zur Deckung des täglichen Bedarfes an Blutkonserven
Das Problem ist aber:müssen werktäglich durchschnittlich 3.500 Menschen in NRW und etwa 1.000 Menschen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu einer Blutspende bewegt werden. Der DRK-Blutspendedienst West organisiert dazu gemeinsam mit den lokalen Rotkreuzgemeinschaften täglich bis zu 45 Spendeaktionen in allen Städten und Gemeinden der drei Bundesländer.
Manche Patienten brauchen aber auch eine Knochenmarkspende. Dafür werden Spender typisiert und in die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufgenommen. Die eigentliche Spende erfolgt erst, wenn zum Spender ein passender Patient gefunden wurde (oder umgekehrt), also nicht wie beim Blut "auf Vorrat". Leider komme ich selber für eine Typisierung zur Knochenmarkspende wegen einer chronischen Erkrankung nicht infrage, aber vielleicht eine/r von euch? Informiert Euch einfach bei der DKMS unter http://www.dkms.de. Auch wer nicht selber spenden kann, so wie ich, kann mit einer Geldspende helfen.Leider beteiligen sich regelmäßig nur etwa 3 % der Bevölkerung als Blutspender. Das ist zu wenig um auf Dauer die Versorgung aller Patienten sicher stellen zu können. Nach Expertenmeinung müssten wir einen Anteil von etwa 6 % der Bevölkerung als aktive regelmäßige Blutspender haben.
Das kann nicht jeder, der spenden will, aufbringen.dkms.de hat geschrieben:Jede Typisierung und Registrierung eines neuen potenziellen Stammzellspenders kostet die DKMS 50 Euro.
Denkt mal drüber nach, mit wie einfachen Mitteln jeder von Euch Leben retten kann. Ich musste es leider erst in meiner Familie selber erleben.
P.S. Termine des DRK zur Blutspende (bundesweit) findet ihr unter http://www.blutspende.de/