Fuck the system

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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bwoebi
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Re: Fuck the system

Beitrag von bwoebi » 2. Nov 2010, 16:54

Löl, und ich dachte an ein bescheuertes Betriebssystem aufm Computer… :lol:
Bogs sind meine Spezialität - Signaturen sind eigentlich doch überflüssig...

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Latzhosenträger
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Re: Fuck the system

Beitrag von Latzhosenträger » 2. Nov 2010, 16:57

Trianon hat geschrieben:Und wenn es für dich sinnfrei ist, wieso machst du dann eine Dsikussion zum thema auf?
Hab ich nich.^^

Sleipnir [W1]
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Re: Fuck the system

Beitrag von Sleipnir [W1] » 2. Nov 2010, 17:53

Womöglich haben wir einfach unterschiedliche Definitionen von "unterwandern".

Unter einer "Unterwandernung des Systems" verstehe ich, dass man sich, möglichst, allerdings nicht zwingend, unscheinbar in das System einschleicht und dieses von Innen anpasst, zerstört, nach seinem Willen verändert, was auch immer.
Allerdings vermute ich, dass es auch rechte Extremisten gibt, die sich dem System nicht unterordnen wollen, sondern denen es lieber wäre, dieses System von Außen abzuschaffen, zu bekämpfen, ohne sich vorher zu integrieren.
D'accord?
Latzhosenträger hat geschrieben:Auch du (die rechten Extremisten) willst das System untermauern.
Rechte Extremisten untermauern das System, um eben dieses abzuschaffen? Tippfehler?

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Latzhosenträger
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Re: Fuck the system

Beitrag von Latzhosenträger » 2. Nov 2010, 20:13

Deiner Definition stimme ich zu. Aber auch eine Zerstörung von außen wäre ja "fuck". Wollte nur einen treffenden deutschen Begriff finden, ohne zensiert zu werden. Ist mir also nicht geglückt. Wie auch immer. Die Kernaussage bleibt: Linke und Rechte und alles dazwischen und noch weiter außen oder was auch immer können die Absicht haben, the system zu fucken. (Yeah, denglisch.) Die Zugehörigkeit dieses Spruches zu einer bestimmten Gruppierung ist also falsch.

Und "Tippfehler" wäre eine zu leichte Ausrede. Das war schlicht ein ... Flüchtigkeitsfehler, ein 2-Sekunden-Standby-Betrieb des Gehirns.. oder sowas.

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Re: Fuck the system

Beitrag von Este Vao » 2. Nov 2010, 20:34

Mal ein paar Beispiele was ich darunter verstehe:

1. Eine Person um die du dich sehr bemühst will nichts mit dir zu tun haben einfach aus folgendem Grund: weil >>> Scheiß auf die Sch*pe, Freundin ist eh zu zeitaufwendig und single sein hat auch Vorteile ;)
2. Eine Verkehrsregelung macht absolut keinen Sinn und der ökologische Hintergrund Bürger dazu zu bringen von Auto auf Bahn umzusteigen führt tatsächlich zu Stau und endet in unökolischem Smog >>> Man schießt bei 5000 Umdrehungen absichtlich dreimal soviele Emissionen in die Luft beim anfahren im Stau
3. Ein kleiner Möchtegern Sacharbeiter beleidigt dich lächelnd >>> du weißt, ja, bald sitz ich in der Uni und bisschen länger verdien ich das 100-fache...
4. Man hat grad 1000 andere Dinge zu tun die einen furchtbar stressen >>>stattdessen geht man einfach ne Runde joggen.

Das sind für mich klassische Beispiele wo ich sagen würde "Fuck the system". :D

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Re: Fuck the system

Beitrag von Navigationsgerät » 3. Nov 2010, 17:32

Was ich lustig finde:
"Fuck" wird nicht geändert/zensiert, "Ficken" aber schon.
Way to go, Moderatoren. ~
zensiert

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Re: Fuck the system

Beitrag von Azzragh » 4. Nov 2010, 14:49

Weil Fuck nen anderen Kontext hat. Wenn du dir mit nem Hammer auf den Daumen schlägst sagst du auch Scheiße und meinst damit nicht das Enddarmauscheidungsprodukt.
Schlägt sich der Ami auf den Finger sagt er auch Fuck und meint damit nicht die körperliche bewegung zur Fortpflanzung ;)

Zu eurer Auslegungssache mit extrem und radikal:
Laut deutschen rechtsorganen darf man links oder rechts radikal sein. Da damit nur eine radikale Auslegung des Grundgesetzes gemeint ist. Extremisten jedoch sind für eine Abschaffung des Grundgesetzes.
Deshalb gibt es zB auch große Probleme Parteien am Rechten oder Linken Rand zu verbieten.

Zum Satz Fuck the System....hmmm im deutschen gar nicht so leicht zu beantworten, da wir deutschen eine komplett andere Meinung zum Staat haben als der typische Ami. Radikale Anhänger der Reps dort drüben, sind zB der Meinung der Staat hat nur Sicherheitsaufgaben , also Militär und Polizei. Alles was darüber hinausgeht, wird mit einem Fuck the System kommentiert, deshalb hat es Obama auch so schwer seine gesetzliche Krankenversicherung durchzupeitschen. Während der Ami der Lone Ranger ist, sind wir hier halt mit einer sozialen Marktwirtschaft "gesegnet" und haben in den letzten 60 Jahren eine Solidargemeinschaft aufgebaut.....etwas was dort drüben gänzlich unbekannt ist.
Zwar gehören beide "Systeme" dem System Kapitalismus an, sind allerdings nicht vergleichbar. Die Amis haben ja auch absolut null Verständniss für unsere Datenschutzbedenken.
Ich ironiere soviel das ich fast einen Sarkasmus bekomme

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Re: Fuck the system

Beitrag von My Life » 8. Nov 2010, 09:52

Zu allererst: Wenn jemand gegen das parlamentarische System ist, so ist es doch unsinn, ihm eine Rolle innerhalb dieses Systems zuzuweisen? "Links" wird zumeist von Anarchosyndikalisten und Kommunisten abgelehnt, einfach weil sie kein Parlament wollen, wo sie in der linken oder rechten Ecke sitzen. Die FAU hatte da mal nen wunderbaren Artikel zu verfasst... wenn ich Zeit hab, such ich ne raus. Ist aber nur der Einfachheit halber, ich werd hier auch "rechts" und "links" sagen, jeder weiß, was ich damit meine.
Dann: Ist es generell falsch, gegen das herrschende System zu sein? Hier stellen manche es so dar, als ob nur Idioten gegen das bestehende sind, aber zeugt es nicht grade von intelligenz, etwas zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden, anstatt den Mist zu fressen, der uns eingeimpft wird? (Womit ich keine Verschwörungstheorie unterstütze, auch die sollte man hinterfragen, was einige vergessen *hust*).

Der Spruch "Fuck the System" mag ja von keinem rechten so gehört werden, aber das heißt noch lange nicht, dass die Rechten so einen Spruch nicht unterschreiben würden, würde er aus ihren Reihen kommen. Inhaltlich passt dieser Spruch wunderbar zur linken und rechten Ecke.
Ist es nun richtig, so eine Parole zu brüllen? Sicher, hier sagte jemand, eine inhaltliche Auseinandersetzung wäre ihm weit lieber und das stimmt vermutlich auch. Jedoch ist es auch wichtig, seine Meinung durch kurze und konkrete Phrasen vermitteln zu können. Wenn auf einer Demo der Autonomen jemand mit "Fuck the System" rumläuft, dann ist jedem sofort klar, was er meint, dazu muss er keine 20-seitige Abhandlung auf sein Plakat drucken. Es geht doch darum, Interesse zu wecken, die Meinung an den Mann zu bringen, sodass diese Leute sich dann selbstständig mit dem Thema befassen.

Yopp, ich verabschiede mich mit einem "FUCK THE SYSTEM" und ..
*auffe Uhr guck*
*zur Uni flitz*
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Re: Fuck the system

Beitrag von Latzhosenträger » 8. Nov 2010, 17:37

My Life hat geschrieben:"Links" wird zumeist von [...] Kommunisten abgelehnt, einfach weil sie kein Parlament wollen, wo sie in der linken [...] sitzen.
Ach nein? Wäre mir neu. Kommunismus schließt eine parlamentarische Demokratie nicht aus.
My Life hat geschrieben:Dann: Ist es generell falsch, gegen das herrschende System zu sein? Hier stellen manche es so dar, als ob nur Idioten gegen das bestehende sind, aber zeugt es nicht grade von intelligenz, etwas zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden, anstatt den Mist zu fressen, der uns eingeimpft wird?
Falsch ist es nicht, bestehendes zu hinterfragen. Allerdings muss man die Aussage aber im Kontext sehen. Der Threadersteller hat eine ganz andere Vorstellung als du oder ich. Aber selbst wir haben vielleicht andere Ansichten, wie die Parole gemeint ist: Ich würde es auf das Wirtschaftssystem beziehen, du auf das Herrschaftssystem?
Bei meiner Ansicht wäre es dann schon der linken, aber nicht der rechten Ecke zuzuordnen, bei deiner Ansicht beiden. Aber wie gesagt, solange uns kein Kontext vorgegeben ist, diskutieren wir darüber, ob man ... gegen etwas sein darf?

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Re: Fuck the system

Beitrag von My Life » 8. Nov 2010, 20:38

Ach nein? Wäre mir neu. Kommunismus schließt eine parlamentarische Demokratie nicht aus.
Je nachdem, welche Theorie man liest ;) Stalin, Trotzki, Marx, Luxemburg, ... unterscheiden sich ja alle. mWn war aber die Räterepublik am Verbreitetsten.. Sowohl Marx, Trotzki als auch Stalin ... wie es mit der Rosa stand, weiß ich nicht, aber ich glaube, auch die war für eine Räterepublik auf demokratischer Basis mit demokratischer Durchsetzung .. müsste ich jetzt nachlesen, hab hier noch einiges von ihr rumliegen. ^^
Ich würde es auf das Wirtschaftssystem beziehen, du auf das Herrschaftssystem?
Nun, das ist eine gute Frage .. Wenn ich den Kapitalismus in Frage stelle, dann meine ich damit hauptsächlich das Wirtschaftssystem .. ich stelle beides in Frage, ich will mehr Freiheit und mehr Gleichheit :). Also wäre ich sozusagen gegen beides.
Aber wie gesagt, solange uns kein Kontext vorgegeben ist, diskutieren wir darüber, ob man ... gegen etwas sein darf?
Die Frage vom TE ist doof gestellt, also arbeiten wir eine schöne heraus. Sind doch auf dem besten Weg dahin. Darf man gegen das System sein, was wäre eine gute Alternative, ist es überhaupt erlaubt, das bestehende zu hinterfragen oder sich gegen diese Ordnung aufzulehnen?
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Re: Fuck the system

Beitrag von Latzhosenträger » 8. Nov 2010, 20:48

My Life hat geschrieben:
Ach nein? Wäre mir neu. Kommunismus schließt eine parlamentarische Demokratie nicht aus.
Je nachdem, welche Theorie man liest ;) Stalin, Trotzki, Marx, Luxemburg, ... unterscheiden sich ja alle. mWn war aber die Räterepublik am Verbreitetsten.. Sowohl Marx, Trotzki als auch Stalin ... wie es mit der Rosa stand, weiß ich nicht, aber ich glaube, auch die war für eine Räterepublik auf demokratischer Basis mit demokratischer Durchsetzung .. müsste ich jetzt nachlesen, hab hier noch einiges von ihr rumliegen. ^^
Dennoch gibt es sicher Kommunisten, die die parlamentarische Demokratie vorziehen. Wobei die genannten Kommunisteneckpfeiler natürlich kaum noch zeitgemäß sind. Sie haben "damals" ein Problem erkannt und für die Zeit eine Lösung präsentiert. Aktuell ist keins der Modelle.
My Life hat geschrieben:
Ich würde es auf das Wirtschaftssystem beziehen, du auf das Herrschaftssystem?
Nun, das ist eine gute Frage .. Wenn ich den Kapitalismus in Frage stelle, dann meine ich damit hauptsächlich das Wirtschaftssystem .. ich stelle beides in Frage, ich will mehr Freiheit und mehr Gleichheit :). Also wäre ich sozusagen gegen beides.
Ich halte die parlamentarische Demokratie für die beste Staatsform, allerdings nicht das in der Bundesrepublik angewandte. Dort würde ich ein System ähnlich der Schweiz präferieren. Selbst den Föderalismus in Deutschland muss man stark in Frage stellen. In einigen Bereichen (Beispiel Bildung) entstehen so 16 unterschiedliche Gesetze, wodurch eine Ungerechtigkeit entsteht.
Soweit stelle ich nun mal das politische System in Frage, aber deshalb passt noch lange nicht "Fuck the System".

Ich bin grundsätzlich dafür, den derzeitig bestehenden Kapitalismus zu überwinden. Allerdings lehne ich den Kommunismus (und Sozialismus) vehement ab. Auch würde ich mich als Wachstumskritisch einstufen. Aber deshalb lehne ich Wachstum ja noch nicht ab. Meine Vision ist also ein Kapitalismus, der soviele Fesseln auferlegt bekommt, dass Mensch und Natur und nicht Wachstum und Rendite im Mittelpunkt stehen. Für mich sind diese beiden Dinge nämlich nur ein Auswuchs des Kapitalismus, nicht etwa ein Grundpfeiler.


My Life hat geschrieben:
Aber wie gesagt, solange uns kein Kontext vorgegeben ist, diskutieren wir darüber, ob man ... gegen etwas sein darf?
Darf man gegen das System sein, was wäre eine gute Alternative, ist es überhaupt erlaubt, das bestehende zu hinterfragen oder sich gegen diese Ordnung aufzulehnen?
1. Ja darf man. Und das ist eine gute Errungenschaft für unsere Demokratie.
2. Gute Alternativen - siehe oben.
3. Sicher ist es erlaubt. Brecht: "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

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Re: Fuck the system

Beitrag von Schmiddi » 8. Nov 2010, 21:37

My Life hat geschrieben: Die Frage vom TE ist doof gestellt, also arbeiten wir eine schöne heraus. Sind doch auf dem besten Weg dahin. Darf man gegen das System sein, was wäre eine gute Alternative, ist es überhaupt erlaubt, das bestehende zu hinterfragen oder sich gegen diese Ordnung aufzulehnen?
Der TE wollte wissen, was wir mit dem Spruch verbinden. Was du da aufstellst, geht weit darüber hinaus, weil es sich an deine Definition anlehnt

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Re: Fuck the system

Beitrag von My Life » 8. Nov 2010, 23:09

3. Sicher ist es erlaubt. Brecht: "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht."
*g* weißt du, was Brecht noch sagte? ;)
Der Kommunismus ist wirklich die geringste Forderung
Das Allernächstliegende, Mittlere, Vernünftige.
Wer sich gegen ihn stellt, ist nicht ein Andersdenkender
Sondern ein Nichtdenker oder ein Ansichdenkender
Ein Feind des Menschengeschlechtes

Furchtbar
Böse
Unempfindlich

Besonders
Das Äußerste wollend, was selbst zum kleinsten Teil
verwirklicht
Die ganze Menschheit ins Verderben stürzte.

Ob nun die genannten Eckpfeiler noch Zeitgemäß sind, wäre eine weitere Diskussion .. grade die Kritik von Marx ist immer noch zeitgemäß, betrifft immer noch aktuelle Themen und ist in seiner Art und Weise auch völlig richtig. Sag bloss, die Probleme von damals existieren nicht? Sie haben sich in bestimmten Punkten verändert, sicherlich, wir exportieren nun Armut, anstatt sie bei uns zu produzieren. Aber macht es das besser?

Ich lehne übrigens den Kommunismus nicht komplett ab, allerdings in Verbindung mit dem Anarchismus. Die absolut mögliche Freiheit des Individuums muss gewährleistet sein, bevor man die Gesellschaft befreien kann. Dann kommts auch nicht zu machtgeilen Diktatoren wie in der SU, oder zu Parteibonzen a'la DDR :).
Was du übrigens verlangst, wäre das, was der gute alte Marx als "Bourgeois-Sozialismus" bezeichnete:
Unter Veränderung der materiellen Lebensverhältnisse versteht dieser Sozialismus aber keineswegs Abschaffung der bürgerlichen Produktionsverhältnisse, die nur auf revolutionärem Wege möglich ist, sondern administrative Verbesserungen, die auf dem Boden dieser Produktionsverhältnisse vor sich gehen, also an dem Verhältnis von Kapital und Lohnarbeit nichts ändern, sondern im besten Fall der Bourgeoisie die Kosten ihrer Herrschaft vermindern und ihren Staatshaushalt vereinfachen.
http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm#Kap_III_2 (ja, von einer ML-Seite, war jetzt die erstbeste Quelle, die ich finden konnte. In meiner Kritik der politischen Ökonomie war das etwas schöner geschildert.)
Marx kritisiert also sogar Dinge, die du dir als Zukunftsvision erhoffst ;) Und dann sagst du, er wäre nicht mehr Zeitgemäß? *g*

Der TE wollte wissen, was wir mit dem Spruch verbinden. Was du da aufstellst, geht weit darüber hinaus, weil es sich an deine Definition anlehnt
Nun, was man damit verbindet, ist ja mehrfach beantwortet worden und es ist auch mehrfach gesagt worden, warum man auf diesen aus dem Kontext herausgerissenen Spruch kaum reagieren, geschweige denn diskutieren, kann. Es steht natürlich jedem frei, weiter zu sagen, was er bei diesem Spruch denkt, es war nur ein Vorschlag meinerseits, dieses Thema abzuwandeln, bevor es in den Untiefen des Forums versinkt ;).
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Marc Uwe Kling hat geschrieben:Die Deutschen wollen rebellisch sein. Sie warten nur auf einen, der es ihnen erlaubt!

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Re: Fuck the system

Beitrag von Latzhosenträger » 9. Nov 2010, 06:42

My Life hat geschrieben: Was du übrigens verlangst, wäre das, was der gute alte Marx als "Bourgeois-Sozialismus" bezeichnete:
Unter Veränderung der materiellen Lebensverhältnisse versteht dieser Sozialismus aber keineswegs Abschaffung der bürgerlichen Produktionsverhältnisse, die nur auf revolutionärem Wege möglich ist, sondern administrative Verbesserungen, die auf dem Boden dieser Produktionsverhältnisse vor sich gehen, also an dem Verhältnis von Kapital und Lohnarbeit nichts ändern, sondern im besten Fall der Bourgeoisie die Kosten ihrer Herrschaft vermindern und ihren Staatshaushalt vereinfachen.
Ich möchte keine solche Form des Sozialismus. Einerseits plädiere ich dafür, Lohn und Arbeit von einander zu trennen, da Arbeit, also ein Beruf für mich eine Berufung ist und nicht aus finanziellen Gründen angestrebt werden sollte. Was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre? Richtig. Etwas vollkommen anderes. Außerdem haben wir noch zu viel nicht bezahlte Arbeit.
Prinzipiell halte ich alle Ansätze des Green New Deal für gut, würde das allerdings noch in Steuerlicher und Sozialpolitischer Weise anders ausführen, nämlich in Form eines BGE und vereinfachten Steuersystems (Grundsätzlich reichen Konsumsteuer, Einkommenssteuer (ohne Lohnnebenkosten), Unternehmenssteuer, und ökologisch fundierte Steuern wie die Ökosteuer und Extrabesteuerungen auf bestimmte Energieformen oder Tabak).

Sleipnir [W1]
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Re: Fuck the system

Beitrag von Sleipnir [W1] » 9. Nov 2010, 11:42

my life hat geschrieben:Ich lehne übrigens den Kommunismus nicht komplett ab, allerdings in Verbindung mit dem Anarchismus. Die absolut mögliche Freiheit des Individuums muss gewährleistet sein, bevor man die Gesellschaft befreien kann.
Von was möchtest die Gesellschaft befreien?
Liest sich so, als wolltest du das, woran Kommunismus und Liberalismus scheitern, vereinen, in der Überzeugung etwas zu schaffen, das Bestand hat und gerecht ist.

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