Recht vs. Medizin

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Blizz
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Blizz » 19. Jun 2011, 22:00

Natürlich war das mein Ernst, ist doch ne rein logische Angelegenheit. Sämtliche Probleme die wir Menschen haben, haben wir nur weil es so viele von uns gibt. Es wäre zb. ein Kinderspiel bei einer Weltbevölkerung von 100.000 dafür zu sorgen, das es allen gut geht.

Mal zurück zum Thema.

Schon an dem Beispiel im Flugzeug zeigt sich doch schon die Perservität des amerikanischen Systems, daher begrüße ich unsere Rechtslage hier. Ist ja nicht so, das man bei uns keine Ärzte verklagen könnte, wenn sie wirklich Mist bauen. Perfekt sind natürlich keine Systeme, prinzipiell entscheiden sich die Systeme nur darin wessen Leben ruiniert wird, das der Ärzte oder das der Patienten.
Irgendwas ist immer
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yawo
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von yawo » 20. Jun 2011, 06:27

Bei 100000 gibt es auch weniger, die diese 100000 versorgen...

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Final Fantasy
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Final Fantasy » 20. Jun 2011, 16:12

ok die geschichte ist echt hart, allerdings kann ich die ärzte sogar verstehen, in amerika ist es ja gang und gebe das jeder jeden verklagt wegen nichts (ist zumindest das was ich hier aus deutschland so mitbekomme) da ja soweit ichw eiß die gerichtskosten alle vom staat getragen werden.
bei groben pfusch wie ne klammer oder so bei ner op im körper vergessen, falsches organ rausnehmen etc sollte man sie schon verklagen können, aber bei sowas wie ner zu großen narbe, oder wegen "falscher" erster hilfe find ich einfach unmenschlich jemanden dann zu verklagen, gerade weil dieser ja helfen wollte, und dies sogar mit erfolg und dann auch noch dafür bestraft werden weil die herzmassage zu doll wwar oder was weiß ich.

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Geist von Fool
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Geist von Fool » 20. Jun 2011, 17:43

Das Problem ist einfach das amerikanische Rechtssystem:

- Schadensersatz wird nicht aufgrund des wirklich eingetretenen Schadens berechnet, sondern auf Basis der wirtschaftlichen Situation des Schädigers sowie einer relativ verqueren Berechnung möglicher nicht sanktionierter Schäden (ein Beispiel: ein deutscher Importeur übermalt einen Kratzer an einer Autotür und verkauft das Auto als unbeschädigt - die Summe die an den Käufer des Wagens zu zahlen ist wird anhand der Gesamtzahl der importierten Wagen berechnet) - man kann also mit einem klitzekleinen Schade reich werden, wenn man nur den Richtigen verklagt.

- Anwälte arbeiten erfolgsbasiert und werden prozentual beteiligt. Der verklagende Patient geht kein Risiko ein, für den Anwalt ist genau das beschriebene Vorgehen lukrativ, nämlich mehr oder weniger ausgedachte Schäden gegenüber zahlungskräftigen "Schädigern"

- das Jury-System: jeder kann sich in die Situation des armen ausgelieferten Patienten versetzen, der gesund ins Krankenhaus geht und krank wieder rauskommt. Da brauchts nicht viele Beweise, um die Laien-Jury auf Seite des Patienten zu ziehen. Auf der anderen Seite steht ja nur eine mächtige reiche Versicherung, die es sicher nicht ruiniert ein paar Millionen abzudrücken.

In Deutschland gibt es bei Körperschäden normalerweise extrem niedrige Schadensersatzsummen - geklagt werden muss meistens auf eigenes Risiko, wer Glück hat ist rechtschutzversichert oder eine andere Versicherung (Krankenkasse z.B.) übernimmt den Prozess - aber sicher nicht wegen einer zu groß geratenen Narbe. Medizinische Gutachten wälzen und sich in die Materie einlesen ist viel Arbeit, aufgrund der nicht so extrem hohen Streitwerte ist der Verdienst nicht abominal hoch und Werbung auf Krankenhäuserfluren ist Anwälten hier sowiso untersagt. Daher gibt es solche Auswüchse in Deutschland lange nicht in diesem Ausmaß.

Natürlich sollte ein Arzt genauso wie jeder andere Mensch zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er fahrlässig die Gesundheit eines anderen Menschen beschädigt. Aufgrund der Berufswahl haben Ärzte hierzu schon statistisch gesehen mehr Gelegenheit, genauso wie ein Busfahrer mehr Verkehrsunfälle bauen wird als ein Heimarbeiter. Das muss sie aber nicht zu Freiwild machen, solange es sich eben nur im echten Schadensfall lohnt, vor Gericht zu ziehen.

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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von yet another account » 20. Jun 2011, 19:55

yawo hat geschrieben:falls nein -> was sagst du, wenn du stirbst? so was ist assi.
Nicht mehr viel, denk ich. Hnnnng, vielleicht.
Wofür man in W1 geknastet wird: Man nennt jemanden "Depp". Man benutzt das Wort "Heil" begrüßend.
Wofür man in W1 nicht geknastet wird: Man nennt jemanden "Schwuchtel". Man nennt seinen Clan "Genozid".

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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Blaues Bommel » 22. Jun 2011, 14:15

Ich denke man solte gegen Ärztepfusch vorgehen können, solange es wirklich leichtsinnige Fehler sind zb Skalpell im Bauch vergessen oä
Aber das darf nicht so weit gehen das Ärzte Angst davor haben zu helfen, aus Panik sie könnten ihre Zulassung verlieren weil sie einen Fehler bei der ersten Hilfe machen...
Komisch wie verwirrt manche Menschen sind, wenn ein Satz anders endet als sie es Kartoffel!

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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Latzhosenträger » 22. Jun 2011, 14:30

Ärztepfusch ist eine größere Bedrohung als 10 mal 9/11 im Jahr. Oder Ehec. Oder Schweinegrippe. Oder sonst irgendetwas, mit dem Panik gemacht wird.

Gegen alles andere gehen wir strukturell vor, gegen Ärztepfusch nicht.

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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Kenka-yotsu » 22. Jun 2011, 15:05

Da hab ich Ende letztes Jahr auch so einen Fall erlebt.
War auf einem Preisgeldturnier und hab mir dann im Finale meinen Daumen zerschreddert. Sind dann nach dem Kampf ab ins Krankenhaus, der Arzt hat röntgen lassen etc.
Er meinte dann, dass der Finger ausgekugelt sei (was mir schon ein wenig seltsam vorkam, da nach meinem Wissen so kein ausgekugelter Finger aussehen kann :D) hab ihn machen lassen, er hat versucht den Daumen einzukugeln, hat mich wieder ins Röntgen geschickt, sah danach gleich aus wie davor.
Daraufhin meinte er, ich solle doch morgen wieder kommen (90km von mir zu Hause weg), er würde mir dann einen Nagel oben in den Finger machen und diesen dann nach 7 Tagen wieder raus...
Danach wars mir eindeutig zu dumm. War ein ausländischer (Ober-)Arzt (in Deutschland), hab mir schon überlegt auf welchem Basar er den Titel gegen ein Kamel eingetauscht hat.
Hab meine Sachen gepackt und bin bei mir ins Krankenhaus. Der behandelnde Arzt meinte dann, im Ärztebrief von dem Trottel würde drinnen stehen, ich hätte meinen Finger komplett verloren :D :D :D
Der meinte dann auch gleich, wenn ich möchte würde er ein Gutachten rausschreiben, welches ich vor Gericht dann vorlegen könnte. Hab mir lediglich nach deren Untersuchung ein Band am Daumen abgerissen, klang auch pausibler als die andere Diagnose.

Danach hab ich mit nem befreundeten Anwalt geredet, er meinte dann ich solls lieber lassen, würde mehr Geld in Anwaltskosten stecken, als ich am Ende Schmerzensgeld bekommen würde...
Das einzige was ich gelernt hab, ist das man dort am besten nicht mehr ins Krankenhaus gehen sollte, sondern sich von der Putzfrau des Vertrauens behandeln sollte... Diese hat vermutlich mehr Ahnung als der Depp.
Zuletzt geändert von Kenka-yotsu am 22. Jun 2011, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Trianon » 22. Jun 2011, 16:23

Kenka-yotsu hat geschrieben:War ein ausländischer (Ober-)Arzt (in Deutschland), hab mir schon überlegt auf welchem Basar er den Titel gegen ein Kamel eingetauscht hat.
Solche Aussagen sollte man sich denke ich sparen. Ganz egal ob er bei deiner Diagnose Fehler gemacht hat oder nicht, das gleiche hätte bsw. auch einem deutschen Arzt passieren können, den du auch nicht auf seine Herkunft reduzieren würdest. Eventuell sollte man bei verschiedenen Dingen doch einige Ärzte zu Rate ziehen.
Zuletzt geändert von Trianon am 22. Jun 2011, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von Kenka-yotsu » 22. Jun 2011, 16:30

Naja, so viele Fehler in einer "einfachen" Behandlung und mir dann möglicherweise mit diesem grandiosen Eingriff meine Zukunft versaut hätte, da darf man ein wenig bösartig werden...

Hätte ich den wohl doch verklagen sollen, am Ende hätte sich wahrscheinlich rausgestellt, dass er wahrscheinlich gar kein Arzt ist :D
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pk93
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Re: Recht vs. Medizin

Beitrag von pk93 » 22. Jun 2011, 17:52

Also gegen ausländische Ärzte braucht man wirklich nicht vorgehen. Die sind, was ich mitbekommen habe, die besten Ärzte (zumindest bei uns in Österreich), denn die es kommen die besten aus ihren Heimatländern zu uns, um mehr zu verdienen.


Bez. Ärztepfusch:
Ich denke es kommt immer auf den Fall drauf an, ob er bestraft werden soll oder nicht. Bei Erster Hife sollte er auf keinen Fall bestraft werden. Bei Fahrlässigkeiten sollte jedoch bestraft werden. Ich denke es kommt immer auf die Situation drauf an und ich denke auch die Arbeitszeiten für die Ärzte ist ein Thema, da sie am Ende eines Tages gestresster sind und dadurch vielleicht mehr Fehler passieren (zumindest bei mir in der Schule und Co so). Vielleicht sollte man überlegen die Arbeitsszeit zu reduzieren, weiß jedoch nicht wie und auch nicht wie sie momentan aussieht.

Gruß
pk93
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