WILLenloser Zombie hat geschrieben:Vidar hat geschrieben:Necla Kelek hat geschrieben:Und noch etwas hat die „Causa Sarrazin“ gezeigt: Wie schnell gewisse Kreise bereit sind, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit infrage zu stellen. Wenn es gelänge, einer spitzen Zunge und einem selbstbewussten Mann wie Sarrazin den Mund zu verbieten, fragt man sich, wer dann noch den Mut haben wird, sich überhaupt zu äußern? Sarrazin redet Tacheles, es ist sein gutes Recht. Zumindest das sollten wir verteidigen.
Ich finde, das Zitat ist fast schon wieder eine Gegenhetze. Sarrazin besitzt immer noch seine Meinungsfreiheit (nagut, wie das bei Beckmann war sei mal dahingestellt), aber er muss mit den Konsequenzen leben, die sein Handeln auslöst. Das gehört auch zur Freiheit dazu. Wie diese Konsequenzen ausgefallen sind, ist wieder ein anderes Thema. Aber auch die Reaktion auf Sarrazins Aussagen gehören zur Meinungsfreiheit der anderen, deswegen kann ich dem Zitat einfach nicht zustimmen.
Tut mir Leid, das musste ich loswerden, zum eigentlichen Thema will ich aber immer noch nichts sagen ...
Du weißt aber, dass Sarrazins Entlassung momentan durchaus wahrscheinlich ist, eben aufgrunf dieser Äußerungen? Ist ja klasse, dass ihm keiner seine Meinung nehmen will, aber wenn er dafür entlassen wird, dass er ausspricht, was er denkt, ist das zumindest bedenklich - zumindest bei dem, was er gesagt hat (Danke an Vidar an dieser Stelle).
Ich persönlich stimme Sarrazin grundsätzlich zu. Ich habe natürlich keine Ahnung, auf welche Quellen sich Sarrazin bezieht, aber wenn seine Fakten gut recherchiert sind, dann skizziert er die zukünftigen Entwicklungen recht gut. Ich merke das ja auch in meinem persönlichem Umfeld... als ich in die 11. Klasse kam, waren in unserer Stufe ganz 2 Kinder von Einwanderern (Gymnasium, wohlgemerkt). Die sind beide nicht in die 12. Klasse mitgekommen. Auf der benachbarten Hauptschule dagegen waren Immigranten-Kinder viel häufiger vertreten - ich habe keine Zahlen, aber grob geschätzt 10-25%, irgendwas in dem Rahmen wirds wohl sein.
Jetzt ist natürlich fraglich, ob das daran liegt, dass unser Staat keine Integrationsmöglichkeiten bietet oder ob "die" sich einfach nicht integrieren wollen. Ich würde sagen, es ist vor allen Dingen so, dass Deutschland die Integration völlig unnötig macht. Mal ehrlich, wir zahlen Einwanderern jahrelang Geld, ohne, dass die sich überhaupt um einen Job bemüht haben geschweige denn jemals in Deutschland erwerbstätig waren. Ich finds ja gut und richtig, am Anfang das Fuß fassen zu erleichtern, auch finanziell, aber eine Vielzahl von Einwanderern hat bereits erkannt, dass unser Sozialstaat sogar so sozial ist, dass man nicht einmal einen Finger krümmen muss, um ewig lang staatliche Bezüge zu erhalten.
Dann gibt es natürlich auch welche, die sich um einen Job bemühen, im Optimalfall sogar eine Ausbildung machen und sich von den Sozialhilfen unabhängig machen. Gegen diese Leute habe ich absolut nichts einzuwenden, und wenn ich das richtig sehe, Herr Sarrazin doch auch nicht? Wenn es durch gewisse Auswahlkriterien möglich wäre, neue Immigranten auf diese Personengruppe zu begrenzen, würde ich das befürworten. Sarrazin nennt diesbezüglich ja den Sprachtest in Botschaften (was ja sowieso ein Unding ist, dass wir sowas nicht haben) bzw. eine Annäherung an das amerikanische System, siehe den Schweden-Chicago-Vergleich.
Um abschließend noch was generelles loszuwerden, ich interessiere mich kaum für den medialen Umgang mit Leuten wie Sarrazin. Im Prinzip ist es doch meistens so, dass jemand etwas kritisches sagt, eine Woche Aufmerksamkeit bekommt und dann in der Versenkung verschwindet, entweder, weil man ihn stumm gemacht hat, oder, weil die Medien das Interesse an ihm verlieren. Daher schätze ich zwar den Mut von Hernn Sarrazin, seine Meinung, von der er sicherlich wusste, dass sie polarisieren würde, zu äußern, aber auch er wird leider keine Änderung hervorbringen. Schade eigentlich, denn wenn die gemäßigten Kritiker überhört werden, ebnet das aus meiner Sicht den Weg für radikalere Kräfte. Die Linke und die NPD legen ja auch schon fleißig zu.
Noch kurz zu Latzhosenträger:
Sarrazin vermisst den Austausch nicht, wenn der die fehlende Integrationsfähigkeit bemängelt und Juden eine spezielle DNA zuschreibt. Nein, er sagt durch die Blume, dass wir eine schlauere Rasse sind.
Nun, zu dem Thema mit der Juden-DNA. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein gebildeter Mensch wie Sarrazin einfach mal so behauptet, dass alle Juden bestimmte Gene gemeinsam hätten. Ehrlich, hier würde ich gerne den großen Kontext dieser Aussage sehen, denn ersten hat Vidar da schon einen Link gepostet zu der Quelle, auf die sich Sarrazin anscheinend bezieht, in der ganz sachlich festgestellt wird, dass Juden verschiedenster Bevölkerungsgruppen große Übereinstimmungen in ihrem Genpool haben. Ich weiß nicht, wo da Sarrazin sagt, dass "unsere" Rasse (welche eigentlich? Die Deutschen oder doch die Christen? Weil Deutsche können ja auch jüdisch sein und seine Thesen beziehen sich doch eigentlich alle auf Deutschland...) schlauer wäre als die jüdische Rasse, zumal (ich zitiere hier nochmal aus Vidars Quellen):
Sarrazin hat geschrieben:Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung.
Im Übrigen gab es bereits die lustigsten genetischen Übereinstimmungen zwischen Menschen und Tieren - ich habe jetzt auf die Schnelle nichts per Google gefunden, aber stimmen nicht 95% unseres Genpools mit dem eines Schimpansen überein? Ist diese Aussage jetzt menschenfeindlich? Meiner Meinung nach ist sie das nicht.
Es gibt sehr viele Männer, die es sich insgeheim wünschen, der Chef zu sein. Das sind genau die, die ihre Frauen schlagen. Genau die sind neidisch darauf, das Patriachismus in anderen Kulturen noch vorherrschend ist.
Bitte? Wo hast du das denn her? Davon höre ich heute zum ersten Mal, bisher habe ich eigentlich gedacht, dass die meisten Deutschen eben dieses patriarchische System ablehnen? Im Übrigen sind die, die ihre Frauen schlagen, Straftäter nach deutschem Recht. Diese Gruppe würde ich nicht als "sehr viele Männer" bezeichnen.