Meinungsbild: Gleichberechtigung

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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Sleipnir [W1]
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Sleipnir [W1] » 27. Sep 2010, 11:05

Mheatus hat geschrieben: Ein Kritikpunkt ist auch, dass durch einen oftmaligen Karriereweg der Frauen, vor allem intelligente und qualifizierte Leute
keinen Nachwuchs kriegen. Die Bauern und Deppen kriegen dafür gleich dreifach so viele Kinder.. finde ich auch nicht prall. (frei nach Sarrazin)
Die Bauern und Deppen ... was läuft bei dir eigentlich verquer, Mheatus?


Der Beitrag des Spiegels zu einem Teil dieses Themas:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 39,00.html

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Andi90
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Andi90 » 27. Sep 2010, 11:20

Dieser Artikel ist natürlich ziemlich überspitzt geschrieben. Es ist keinesfalls so, dass diese Regeln in der Schweiz eingeführt wurden. Das ganze wurde nur für Bern angekündigt. Ich bin mir nichtmal sicher, ob das auch umgesetzt wurde, jedenfalls sorgte es auch in der Schweiz für Lacher und Kopfschütteln.

Denn das ist ein anderer Aspekt dieses Streits. Die einen betreiben Gleichstellung auf Kosten der Männer, die andern bezeichnen die Neutralisierung der Sprache schon als Gleichstellung. Beides ist ein Witz.

Ich kenne keine Frau, die sich von Wörtern (!) wie "Fussgängerstreifen" oder "Kundendienst" diskriminiert fühlt.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Sleipnir [W1] » 27. Sep 2010, 12:04

Andi90 hat geschrieben:Ich kenne keine Frau, die sich von Wörtern (!) wie "Fussgängerstreifen" oder "Kundendienst" diskriminiert fühlt.
Und kein männlicher Besitzer eines Personalausweises fühlt sich wegen diesem diskiminiert.
Jetzt noch, ja. Man kann nur hoffen, dass es diese Fanatiker nicht schaffen, die Bevölkerung dazu zu bingen dieses falsche Denken anzunehmen. In großen Teilen waren sie ja schon erfolgreich.

Eigentlich müsste ein Blick ins Lexikon schon genügen, könnte man meinen.
Laut diesem, wäre ein Student der zu einer wissenschaftlichen Ausbildung ordentlich eingeschriebene Besucher einer Hochschule.
Völlig geschlechtsunspezifisch.
Bald sind wir soweit, dass sich weibliche Schüler nicht mehr angesprochen fühlen, wenn von den Schülern der Klasse 3b gesprochen wird und nicht von den Schülern und Schülerinnen der Klasse 3b.
Bei Personenfahndungen gehen nur noch weibliche Verbrecher ins Netz und auf anliegerfreien Wegen dürfen nur noch männliche Anlieger fahren. :(

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deija
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von deija » 27. Sep 2010, 13:19

Der Thread zeigt übrigens schön das Problem des Themas Gleichberechtigung... Früher oder später kommt wieder jemand mit dem Unterthema geschlechtsneutrale Sprache an und das eigentliche Thema ist vergessen. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie es zur Ungleichbehandlung der Geschlechter kommt und wie man dagegen ankommen könnte, wird sich dann nur noch darüber mockiert, wie lächerlich und unsinnig die geschlechtsneutrale Umschreibung diverser völlig alltäglicher Begriffe ist.

Übrigens zum Thema Quotenregelung... meines Wissens ist es bei den meisten Quotenvorgaben so gedacht/geregelt, dass bei GLEICHER Qualifikation die Stelle an eine Frau vergeben werden soll, bzw. dass die Stelle dann an einen Mann vergeben werden kann/darf wenn er besser qualifiziert ist. (Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege) Folglich sehe ich persönlich keinen Grund sich über Quotenfrauen zu beschweren, wie es unterschwellig auch hier durchklingt. Was ist denn falsch daran, bei gleichwertiger Qualifikation die Stelle an die Bevölkerungsgruppe zu vergeben, die in diesem Beruf geringer vertreten ist? Aber meistens wird in der Öffentlichkeit mit einem Unterton darüber geredet, der besagt "Die kann ja gar nix, die hat den Job nur bekommen, weil sie eine Frau ist".

Nur ein kurzer Beitrag meinerseits, alles zu schreiben, was ich mir dabei denke, wenn ich (bezeichnenderweise nur Männer) hier in dem Thread lese, würde zu weit führen.
Deija (Clantelepathie): wir sollten uns wirklich in clan der dauer-afkler umbenennen -.-
Sheridon (Clantelepathie): lass uns das nachher klären, bin erstmal afk ;)

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Andi90
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Andi90 » 27. Sep 2010, 13:37

Aber Deija, braucht es denn eine solche Quote?
Klar, es steht ausser Frage, dass Frauen vor einiger Zeit in vielen Berufsbereichen klar benachteiligt wurden. Deshalb findet man heute zB in Kaderpositionen sehr wenige Frauen.
Das Ziel heisst aber, Gleichstellung. Wenn Gleichstellung herrscht (was man grundsätzlich einfach umsetzen könnte), dann hat eine Frau mit der entsprechenden Qualifikation genauso Karrierechancen, wie ein gleich qualifizierter Mann.

Eine solche Quote ist meiner Meinung nach aber kontraproduktiv, weil sie erstens eben gerade NICHT für Gleichstellung sorgt, ja sogar die eine Seite gezielt bevorteilt. Zweitens wird durch solche Regelungen das leider bei vielen immernoch präsente Bild des schwachen weiblichen Geschlechts, das auf Hilfe angewiesen ist, zementiert.

Was mich aber eben am meisten stört, ist, dass die, die am lautesten nach Gleichberechtigung schreien, diese mit dem nächsten Schrei gleich wieder mit Füssen treten.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Trianon » 27. Sep 2010, 13:40

Ich finds nicht richtig alles, anhand der Genetik zu klären oder Verhaltenslinien zurückzuführen auf die Urzeit um dann Behauptungen aufzustellen wie Frauen können schlechter einparken und Männer nicht zuhören und sind daher nicht geeignet für jenen Job. Vieles ist eher eine Sache der Erziehung wie man mit gewissen Arbeiten und Aufgaben umgehen kann. Ich hab beispielsweise schmale kleine Mädchen/Frauen beim Bäumepflanzen neben mir stehen gehabt, und da trägst du den lieben langen Tag bei Regen und Sturm einen 30kg Eimer voller Baumsetzlinge mit dir umher und musst Hänge hinauf und hinunter laufen, das ganze hat mich ziemlich fertig gemacht die Mädels waren im nachhinein noch ziemlich fit und unsportlich oder ungewöhnlich schwach bin ich eigentlich nicht.
Klar, es steht ausser Frage, dass Frauen vor einiger Zeit in vielen Berufsbereichen klar benachteiligt wurden.
Und inwiefern hat sich bis heute was daran verändert?
Ich hab meine eigenen Erfahrungen: meine Eltern sind selbstständig haben ein eigenes Geschäft und wir hatte vor kurzem erst ein paar Einstellungsgespräche und ich muss sagen Frauen hatten weniger gute Chancen bei meinen Eltern. Allein das Frauen schwanger werden können, ausfallen können wegen ihren Kindern ist ein großes Manko und nicht gerade gern gesehen.

Frauen haben glaube ich auch mehr Abgaben zu leisten in Sachen Versicherungen.


Was ich aber ehrlich gesagt ziemlich lustig finde, ist Deija's farbliche Untermalung ihres Geschlechts. ;)
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
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Steffi
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Steffi » 27. Sep 2010, 13:54

Gleichberechtigung ist gut und auch richtig, wichtig. Aber bitte nur in Bereichen wo es auch wirklich sinn macht, z.B. eben bei den Gehältern, da macht sowas durchaus sinn.
Quoten sind im Öffentlichen Dienst und der Politik, finde ich ok, in der privat Wirtschaft sollten die Gewerbetreibenden aber schon selber entscheiden dürfen, ob sie mehr Frauen, oder Männer einstellen wollen. :)


Was diese Verkrüppelung der deutschen Sprache mit dem Binnen-I angeht, ich hasse sie. Da mag ich echt die italienische oder englische Sprache lieber, als die deutsche. :)
Jedes mal wenn ich sowas lese SchülerInnen, StudentInnen, ArbeiterInnen, BesucherInnen, KundInnen etc. pp. bekomm' ich so einen Hals.
Ich mein, wir kamen Jahrelang mit dem generischen Maskulinum aus, dann kommen ein paar Emanzen und meinen da jetzt einen radau machen zu müssen, weil sie sich benachteiligt fühlen, wenn da Schüler, Student, Kunde etc. steht... -.-



(weiblich, 20)

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von RumpelnderDreck » 27. Sep 2010, 14:00

Frauen an die Macht.
Macht Essen. Macht Wäsche. Macht Sauber. :>

Es hat sich offiziell viel getan in diesem Bereich.

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deija
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von deija » 27. Sep 2010, 14:04

Andi90 hat geschrieben:Aber Deija, braucht es denn eine solche Quote?
Solange die "Umerziehung" noch nicht dahingehend erfolgreich ist, dass man bei gleicher Qualifikation die Person einstellt, die der Bevölkerungsgruppe angehört, die im Unternehmen weniger vertreten ist, ja, definitiv. Dieses Vorgehen, eine möglichst gute Durchmischung der einzelnen Bevölkerungsgruppen (völlig egal ob nach Geschlecht, Alter oder Nationalität) wäre übrigens auch für Unternehmen die beste Taktik. (Hab kürzlich ne Studie dazu gelesen, gerade in kreativen Bereichen, ist das Team am besten, dass möglichst durchmischt ist, bei Bedarf kann ich googeln, ob ich sie wiederfinde, hab sie nicht mehr zur Hand) Scheitert aber an den klassichen Vorurteilen gegenüber den diversen Bevölkerungsgruppen. Folglich bin ich der Meinung, solange die Vorurteile maßgeblich zu Personalentscheidungen beitragen, solange ist eine Quotenregelung nötig. Und Andi, es ist schön, dass du der Meinung bist, eine Frau habe die gleichen Karrierechancen wie ein Mann bei gleicher Qualifikation. Es ist trotzdem nicht die Realität. Es sollte Realität sein, ist es aber nicht, genau deshalb gibts zur Unterstützung die Quotenregelungen.
Andi90 hat geschrieben: Eine solche Quote ist meiner Meinung nach aber kontraproduktiv, weil sie erstens eben gerade NICHT für Gleichstellung sorgt, ja sogar die eine Seite gezielt bevorteilt. Zweitens wird durch solche Regelungen das leider bei vielen immernoch präsente Bild des schwachen weiblichen Geschlechts, das auf Hilfe angewiesen ist, zementiert.
Die gezielte Bevorteilung hält nur solange an, bis die gezielte Benachteiligung ausgeglichen wurde und nicht länger. Also trag selbst dazu bei, dass Gleichberechtigung erfolgreich umgesetzt wird, und wir können Quotenregelungen wieder vergessen. Zu zweitens: Ich sagte schon in meinem ersten Beitrag, dass ich der Meinung bin, die Quotenregelung wird in der Öffentlichkeit gern so dargestellt, als wäre bei Quotenfrauen die einzige Qualifikation das Frausein. Ist es aber in den meisten Fällen nicht. Kann doch jeder von uns dazubeitragen zumindestens dieses Vorurteil abzutragen. Einfach bei Diskussion eingreifen wenn es heißt "Frau XY hat den Job nur bekommen, weil sie eine Frau ist, obwohl sie nnix kann".
Trianon hat geschrieben: Was ich aber ehrlich gesagt ziemlich lustig finde, ist Deija farbliche Untermalung ihres Geschlechts. ;)
Trotz Smiley ist das für mich der unqualifizierteste Beitrag dieses Threads. Darum gehts doch gerade... Frauen haben die selben Rechte wie Männer, ohne dabei ihr Geschlecht verleugnen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass ich durchaus auch Männer kenne, die Pink mögen oder Frauen, die Pink nicht mögen.
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Sleipnir [W1] » 27. Sep 2010, 14:07

deija hat geschrieben:Der Thread zeigt übrigens schön das Problem des Themas Gleichberechtigung...
Früher oder später kommt wieder jemand mit dem Unterthema geschlechtsneutrale Sprache an und das eigentliche Thema ist vergessen.
Der TE hat dieses Thema explizit angesprochen - deshalb wurde natürlich auch darauf geantwortet. Wobei es mich freut, dass auch du darüber nur schmunzeln kannst. Es ist wie du sagst, eine Angleichung der Sprache hätte keinen positiven Effekt auf die wirkliche Gleichbrechtigung.
deija hat geschrieben:Übrigens zum Thema Quotenregelung... meines Wissens ist es bei den meisten Quotenvorgaben so gedacht/geregelt, dass bei GLEICHER Qualifikation die Stelle an eine Frau vergeben werden soll, bzw. dass die Stelle dann an einen Mann vergeben werden kann/darf wenn er besser qualifiziert ist.
Nur lässt sich Qualifikation nicht in Zahlen ausdrücken. Deswegen entscheidet der Personalleiter welche Person qualifizierter ist - zumindest war dies bisher meist so.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von deija » 27. Sep 2010, 14:30

Steffi hat geschrieben: Was diese Verkrüppelung der deutschen Sprache [gekürzt...] dann kommen ein paar Emanzen
Das Wort Emanze ist für mich übrigens eine der schlimmsten Verkrüppelungen der deutschen Sprache. Emanzipation kommt vom lateinischen emancipare. Was bedeutet "in die Freiheit/Eigenständigkeit entlassen". Nach der ursprünglichen Bedeutung/Herkunft her, würde ich mal behaupten so ziemlich jeder Mensch ist eine Emanze, oder strebt ihr nicht danach eigenständige und freie Menschen zu sein?

In der heute geläufigen Verwendung ist für mich Emanze sehr negativ besetzt, und wird meines Ermessens nach auch gern als geringschätzender und verachtender Begriff eingesetzt. Deswegen: ja, ich setz mich gern für Frauenrechte ein, aber ich bin keine Emanze. Außer vielleicht nach Definition von Fr. Dr. Benita Ferrero Waldner*.

* Österreichische Präsidentschaftskanditatin 2004, gegen Dr. Heinz Fischer unterlegen. Kurzer Ausschnitt aus der Zeitung "News": Der Frust der Verliererin: Außenministerin Ferrero-Waldner sieht als einen der Gründe für ihre Niederlage bei der Präsidentschaftswahl, "dass viele einer Frau das Amt nicht zugetraut haben". Ferrero-Waldner attackiert "Emanzen", die sie nicht gewählt haben: "Natürlich haben die Emanzen geschadet, bewusst vor allem die linken Emanzen."
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Andi90 » 27. Sep 2010, 14:38

deija hat geschrieben:Und Andi, es ist schön, dass du der Meinung bist, eine Frau habe die gleichen Karrierechancen wie ein Mann bei gleicher Qualifikation. Es ist trotzdem nicht die Realität. Es sollte Realität sein, ist es aber nicht, genau deshalb gibts zur Unterstützung die Quotenregelungen.
Natürlich ist das im Moment noch nicht der Fall. Wir stehen aber mittem im Prozess, das zu ändern. Ich bin klar dafür, die derzeit bei vielen immernoch vorhandene, androzentrische Denkweise zu bekämpfen, aber das Mittel, das hier gewählt wird, widerspricht doch völlig den Prinzipien dieser Bewegung. Das ist nicht Gleichstellung, sondern Feminismus.
deija hat geschrieben:Die gezielte Bevorteilung hält nur solange an, bis die gezielte Benachteiligung ausgeglichen wurde und nicht länger. Also trag selbst dazu bei, dass Gleichberechtigung erfolgreich umgesetzt wird, und wir können Quotenregelungen wieder vergessen.
Dass man Unrecht nicht mit Unrecht bekämpfen sollte, lernt man in der Regel ziemlich früh.
deija hat geschrieben:Zu zweitens: Ich sagte schon in meinem ersten Beitrag, dass ich der Meinung bin, die Quotenregelung wird in der Öffentlichkeit gern so dargestellt, als wäre bei Quotenfrauen die einzige Qualifikation das Frausein. Ist es aber in den meisten Fällen nicht. Kann doch jeder von uns dazubeitragen zumindestens dieses Vorurteil abzutragen. Einfach bei Diskussion eingreifen wenn es heißt "Frau XY hat den Job nur bekommen, weil sie eine Frau ist, obwohl sie nnix kann".
Das mag so sein, allerdings hängt das mMn auch sehr stark damit zusammen, wie diese Frauenquoten auch von Befürwortern präsentiert werden.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von deija » 27. Sep 2010, 14:44

Andi90 hat geschrieben:
deija hat geschrieben:Die gezielte Bevorteilung hält nur solange an, bis die gezielte Benachteiligung ausgeglichen wurde und nicht länger. Also trag selbst dazu bei, dass Gleichberechtigung erfolgreich umgesetzt wird, und wir können Quotenregelungen wieder vergessen.
Dass man Unrecht nicht mit Unrecht bekämpfen sollte, lernt man in der Regel ziemlich früh.
Also soll man Unrecht gar nicht bekämpfen? Abgesehen davon, betrachte ich es noch immer nicht als Unrecht, bei GLEICHER Qualifikation sich um einen Ausgleich zu bemühen. Unrecht mit Unrecht bekämpfen wäre es, wenn ich sage, so, ich nehm jetzt jede Frau auf, die sich bewirbt, unabhängig davon, ob sie qualifiziert ist, oder nicht.

Stell dir eine Balkenwaage vor. Eine Waagschale ist schon sehr voll und hängt sehr tief. Was tust du jetzt? Füllst du weiterhin beide Seiten auf mit einem weiteren Ungleichgewicht auf der schwereren Seite, oder versuchst du zumindestens beide Waagschalen gleich stark aufzufüllen?
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Andi90 » 27. Sep 2010, 14:56

Ich hab nie gesagt, dass man diesen Missstand nicht bekämpfen soll.
Das Unrecht bestand bisher darin, dass Männer bevorzugt wurden. Soll man dem nun entgegnen, indem man Frauen bevorzugt?

Dein Vergleich mit der Waage zieht hier übrigens nicht. Am Beispiel Kaderpositionen: Man bleibt nicht ewig im Amt. Sobald einer wegfällt, rücken weitere nach. Stellt man von nun an die Personen auf Grund ihrer Leistungen ein, hat sich das ganze mit der Zeit "ausgewaschen" und man erreicht die Gleichstellung auf fairem Weg.

Übrigens: Hat eigentlich schomal wer über annonyme Bewerbungen nachgedacht? Also Bewerbungen, wo dem Arbeitgeber nur die Qualifikationen, Erfahrungen und Eigenschaften bekannt sind.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Sleipnir [W1] » 27. Sep 2010, 15:08

Andi90 hat geschrieben:Übrigens: Hat eigentlich schomal wer über annonyme Bewerbungen nachgedacht? Also Bewerbungen, wo dem Arbeitgeber nur die Qualifikationen, Erfahrungen und Eigenschaften bekannt sind.
Alle Personalleiter, oder die, die eine ähnliche Funktion einnehmen, können erst nach einem persönlichen Gespräch sagen, wie gut diese Person zur Firma und zu diesem Beruf passt.
Ich habe es schonmal gesagt: Aber Qualifikation kann man nicht nur in Zahlen ausdrücken.
Es zählt eben auch das Erscheinungsbild, wie man sich ausdrückt und sehr vieles mehr. Ich habe über dieses Thema auch schon mit Personalleitern gesrpochen, die diese annoymen Berwerbungen für äußerst ungeeignet halten, geeignete Mitarbeiter zu finden.
Ein Bewerber mit schlechterem Notendurchschnitt und weniger Berufserfahrung muss nicht zwingen schlechter für diesen Beruf qualifiziert sein.

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