Meinungsbild: Gleichberechtigung

Hier kann über alles diskutiert werden, wirklich alles. Betonung liegt auf "diskutiert", das ist also kein Freischein zum Spammen.
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Trianon
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Trianon » 27. Sep 2010, 16:16

deija hat geschrieben:Trotz Smiley ist das für mich der unqualifizierteste Beitrag dieses Threads. Darum gehts doch gerade... Frauen haben die selben Rechte wie Männer, ohne dabei ihr Geschlecht verleugnen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass ich durchaus auch Männer kenne, die Pink mögen oder Frauen, die Pink nicht mögen.
Tut mir leid, dass du das als Angriff gegen deine Person empfunden hast. Gemeint war, dass du dein Bild zur Gleichberechtigung auch schon durch Avatar und Sigantur vermittelst. Du hättest genauso gut das Symbol der Weiblichkeit im Avatar haben können.

___

Aber zum Thema:

Es wird meiner Meinung keine Gleichberechtigung geben dafür sind Frauen langfristig oftmals zu "unzuverlässig", da es sein kann, dass sie bereits im nächsten Jahr eine Familie einplanen und ausfallen können und auch dass eben nicht nur in der Erziehungszeit sondern generell. Man muss wenn man Familie hat wohl auch ab und an mal krank machen, wenn das Kind eine Grippe hat.
Der Mann hingegen wird größtenteils nicht als aktives Elternteil gesehen, daher gewährt man lieber dem Mann die bessere Position. Natürlich ist es nicht ganz so krass, wie ich es jetzt beschreibe aber zumindestens auch ein Grund. Eine Frauenquote ist meiner Meinung eben daher auch notwendig.
Und meiner Meinung nach ist es deshalb eben auch wichtig, dass das Familienmonopol umgestoßen wird, und auch der Mann zum Erzieher wird, damit dieses Bild auch der Vergangenheit angehört.
Zuletzt geändert von Trianon am 27. Sep 2010, 16:33, insgesamt 3-mal geändert.
Die Person, die aufsteht und sagt: "Das ist bescheuert!", wird entweder aufgefordert sich zu benehmen, oder, schlimmer noch, wird begrüßt mit einem freudigen: "Ja, das wissen wir. Ist das nicht toll?"
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Schmiddi
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Schmiddi » 27. Sep 2010, 16:19

Habe die Post nach meinem nur kurz überflogen bzw. nicht gelesen. Wollte einfach nur nochmal was in den Raum schmeißen:

Mich nervt dieses übertriebene Anstreben der Gleichberechtigung absolut. Wenn ich über einen Steuerberater oder einen Verkäufer nachdenke, ists mir absolut egal, welchem Geschlecht er jetzt angehört. Wichtig ist für mich nur, dass derjenige auch die richtige Leistung bringt. Durch dieses Binnen-I zerreißt man lediglich die Sprache und ruft immer wieder ins Gedächtnis, dass da eine Trennung herrscht.
Die meisten Menschen nutzen die Sprache so, dass es dabei völlig egal ist, um welches Geschlecht es geht. Wenn ich der Meinung bin, ich müsste über Frauen im Allgemeinen herziehen, kann ich das auch ohne des Weglassens von -in.

Das gleich gilt ebenso für Wörter wie "Neger".

Azzragh
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Azzragh » 27. Sep 2010, 16:47

Na hauptsache die Natur hält sich auch irgendwann an die Gleichberechtigung ;)

Seh es bei uns im Betrieb, neue Kollegin eingestellt und nach knapp nem Jahr geht sie jetzt in den Mutterschutz Urlaub. Klar wir freuen uns für sie und sind alle hibbelig weil es bald soweit ist.
Andererseits müssen wir, bis ne Aushilfe für den Zeitraum gefunden ist, ganz gut Überstunden machen -.-

Muss aber anmerken, das bei uns, weibliche Mitarbeiter genau den gleichen Stundenlohn erhalten wie die männlichen ;)
Ich ironiere soviel das ich fast einen Sarkasmus bekomme

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Mr. J:J » 27. Sep 2010, 16:49

Andi90 hat geschrieben:Ich bin absolut für Gleichberechtigung in allen Bereichen. Ich sehe eigentlich keinen Grund, weshalb das nicht so sein sollte.
Weil es, nüchtern ebtrachete doch Unterscheide gibt?
Aber grundsätzlich:
Gleichberechtigung muss das Ziel haben, dass beide Geschlechter, dort wo es kein Grund gibt sie unterscheidlich zu behandeln, es eine rechtliche, sowie faktische, Gleichbehandlung gibt.
Das heißt dann aber:
- Das Sorgerecht müsste stark angepasst werden, leichte bevorzugungd er Mütter ist wohl gerechtfertigt, derzeit ist das nicht der Fall ( hier ahben wir also ein beispiel wo wir aufgrund des geschlechtes urchaus sinnvoll differenzieren sollten)
- Frauenquote ist nicht, oder soll es dann noch ne Männerquote geben?...Das Leistungsprinzip muss her, und wenn es nach den "Selbstheilungskräften des Marks" geht werden Unternehmen mit zu geringem weiblichem führungspersonal eh pleite gehen, spätestens ich 50 Jahren :)
- Wehrpflich für alle oder keinen
- gleichen Lohn für gleiche Arbeit
usw usw


hier könnte man eine sehr sehr lange liste machen, und man müsste jeden einzelnen Punkt betarchten, ob es gerechtfertigt wäre ein Geschelcht minimal zu bevorzugen.
Sotrax hat geschrieben:In Zukunft einfach die Leute ausserhalb von Freewar beleidigen, da ises mir egal, da darfst du ihnen auch auf den Kopf kacken wenn du willst :D
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Andi90
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Andi90 » 27. Sep 2010, 16:55

Mr. J:J hat geschrieben:
Andi90 hat geschrieben:Ich bin absolut für Gleichberechtigung in allen Bereichen. Ich sehe eigentlich keinen Grund, weshalb das nicht so sein sollte.
Weil es, nüchtern ebtrachete doch Unterscheide gibt?
Meinst du damit körperliche Unterschiede? Man kann einen Mann und eine Frau deswegen trotzdem gleich behandeln. Für eine körperlich anstrengende Arbeit kommt vielleicht tendenziell eher der Mann in Frage, für andere Arbeiten sind Frauen besser geeignet. Es gibt halt bestimmte Anforderungen, an denen beide gemessen werden. Wird der eine ungerecht behandelt, wenn er den Anforderungen nicht entspricht?

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von pk93 » 27. Sep 2010, 17:13

Ich bin natürlich für Gleichberechtigung. Gibt es in Deutschland keinen Kollektivvertrag? Im Kollektivvertrag ist das Mindeseinkommen geregelt. Wenn zwei Einsteiger (ein Männlicher und ein Weiblicher) gleichzeitig anfangen bekommen sie doch den gleichen Lohn. Das Problem bei den Studien liegt glaub ich daran, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten oder eben in Arbeitsbereichen, wo der Kollektivvertrag einfach schlechter ist. In Sachen Arbeit, ich denke es sollte eine Quote in der Politik und im Öffentlichen Dienst geben. In der Privatwirtschaft sollte es den Personalchefs freigestellt sein, die beste Arbeitskraft auszusuchen.

Bei uns in Österreich gibt es fast immer ne Diskussion wegen Diskriminierung.

Gerade im Sommer gab es eine Diskussion wegen diesem Bild, obwohl die ganze Marketingmannschaft aus Frauen besteht.

Als die Werbung mit dem Hausverstand von Billa kam, wurde auch gelästert, dass es nicht Hausverständin heißt und dies ist meiner Meinung nach Lächerlich.

Um noch mal zu Benite Ferrero Waldner zu kommen, sie wurde zwar nicht Bundespräsidentin, jedoch bekam sie danach den Job als EU-Komissarin.

Grundsätzlich bin ich für Gleichberechtigung und ich denke man ist auf einen guten Weg, jedoch müssen Frauen dann auch eine Wehrpflicht haben, da es, wenn man Studieren will ein Vorteil ist eine Frau zu sein, da man kein verlorenes Jahr hat.

Männlich, 17 Jahre alt
Bin kein PlayerKiller. pk sind meine Initialien.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Mr. J:J » 27. Sep 2010, 17:17

Andi90
Ich mein sowohl physische wie psychische Unterschiede, sowie das daraus grundsätzlich( bzw teilweise) ungleiche Verhaten.
Was du ansprichst sollte unter das "Leistungsprinzip" fallen, sprich wenn es halt um " schwere" Arbeit geht wird der bevorzugd er sie am besten bewältigen kann, sei es durch Technick oder Kraft.

Ich tue mich hier schwer das zu erklären, da ich eigentlich verallgemeinern will, was aber dann nicht zwangsweise zum Individum passt.
Lass es mich also nochmal so ausdrücken:
Wenn es, ein biologisch/rationalen Grund gibt, warum man rechtlich zwischen Mann und Frau trennen sollte, dann ja. Was darüber hinausgeht verfehlt genauso das ziel, wie wenn nicht getrennt wird obwohl man müsste.
Sotrax hat geschrieben:In Zukunft einfach die Leute ausserhalb von Freewar beleidigen, da ises mir egal, da darfst du ihnen auch auf den Kopf kacken wenn du willst :D
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Mister Brsn » 27. Sep 2010, 21:10

Hab nicht den ganzen Thread gelesen, gebe aber Teodins erstem Post recht.
Teilweise wird es aber schon in's Lächerliche gezogen, vorallem mit den Bezeichnungen wie BauarbeiterInnen. Manche fordern noch eine Trennung, Bauarbeiter_innen (für jene, die sich ihres Geschlecht nicht sicher sind) oder Unisex - WC's.

Schlimm wird es, wenn man so ein Frauenrechtsextrem im Beruf hat, ein falscher Blick oder ein dummes Wort - und es folgt die Anschuldigung aufgrund sexueller Belästigung.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Stark » 27. Sep 2010, 22:01

Bin da auch zwiespältiger Meinung,einerseits bin ich klar für Gleichberechtigung(in jeder Beziehung),andererseits halte ich diese Sprachverstümmelung für den größten Unsinn seit Duden verstorben ist.

Frauenquoten sind so ne Sache,einerseits denke ich sie haben einen Zweck und erfüllen diesen auch-andererseits finde ich das Dinge wie Frauenbeauftragte o.ä. der Gleichberechtigung entgegen wirken.

Frauen können jetz zur Bundeswehr,wenn sie ihre Leistung bringen,ähnliche ist es in vielen Berufen die bisher nur Männeren reserviert waren,wenn Frauen die gleiche Leistung bringen ,sollten sie auch die gleichen Chancen haben wie Männer ,egal in welchem Beruf.

Leider wird dies andersrum,nicht betrieben...

Es gibt genug Männer die in Frauendominierte Berufen wollen,aber dies nicht können-das kann nicht richtig sein.

Gleichberechtigung muß eine Straße sein die in beide Richtungen geht,erst dann wird das auch funktionieren.


32,Männlich.
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von kaot » 28. Sep 2010, 04:38

Eigentlich ein sehr einfaches Thema. 'Gleichberechtigung' entsteht aus der gesellschaftlich notwendigen Illusion uniformer Gruppierungen innerhalb eines Soziosystems. Oder einfacher ausgedrückt: Zeigt mir doch bitte mal 2 gleiche Menschen.

Unser Problem ist eher, das wir nicht auf jeden Menschen so eingehen können, um 'Gleichberechtigung' mit Gerechtigkeit ersetzen zu können. Was die Gleichberechtigung angeht, die vielen so erstrebenswert erscheint, bin ich aus jenem Grund abgeneigt, auch wenn ich einsehe, das es eine gangbare Möglichkeit ist. Gleichzeitig wird damit aber auch viel Schwachsinn getrieben, und bestimmte Diskussionen (wie die schon aufgeworfene zur Wehrpflicht), bei denen schon das primäre Grundproblem aufgezeigt wird: Wir sind ja nichtmal körperlich gleich genug um hier mit dem Gleichberechtigungsansatz zu einer sinnvollen Lösung zu kommen.
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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Sleipnir [W1] » 28. Sep 2010, 10:10

kaot hat geschrieben:... und bestimmte Diskussionen (wie die schon aufgeworfene zur Wehrpflicht), bei denen schon das primäre Grundproblem aufgezeigt wird: Wir sind ja nichtmal körperlich gleich genug um hier mit dem Gleichberechtigungsansatz zu einer sinnvollen Lösung zu kommen.
Es gibt bei der Bundeswehr sehr viele Verwendugsmöglichkeiten für die Frauen nicht weniger geeignet sind als Männer. Das ist die Aussage eines Ausbilders - der kann das beurteilen.

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von kaot » 28. Sep 2010, 20:38

viele, aber eben nicht alle ;)
Davon abgesehen gibt es bei der Bundeswehr aufgaben für die ich nicht geeignet bin, du aber schon. Und wahrscheinlich auch noch sachen für die wir gleich gut geeignet wären, stark aber besser...
Das ist genau mein Punkt - Gleichberechtigung geht von der wirren Prämisse aus, es gäbe ausser der Rassenzugehörigkeit eine weitere Gemeinsamkeit die alle Menschen teilen.
Bazinga!

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Re: Meinungsbild: Gleichberechtigung

Beitrag von Geist von Fool » 28. Sep 2010, 21:39

Ich glaube, bezüglich Gleichberechtigung sind wir auf einem guten Weg - aber bis sich wirklich in den Köpfen der Menschen manche Vorurteile auflösen wird es noch einige Generationen gehen. Und dann kommt die berufliche Gleichberechtigung automatisch mit. Nehmen wir das Beispiel, dass Frauen wegen der zu erwartenden Elternzeit und Kindkrank-Ausfälle öfter fehlen (die Schwangerschaft wird ihnen natürlich nicht so schnell einer abnehmen können). Inzwischen gibt es auch gar nicht so wenige Männer, die in Elternzeit gehen oder sich krank melden wenn das Kind krank zu hause liegt. Die Mehrheit ist das aber so lange nicht, wie die Leute es als seltsam empfinden, dass der Mann den Haushalt macht und sich um die Kinder kümmert während die Frau zur Arbeit geht. Meistens bleibt die Frau aber schon aus finanziellen Gründen zuhause, weil der Mann die bessere Karrierechancen und den höheren Verdienst hat, was daran liegt dass bei der Frau davon ausgegangen wird, dass sie zuhause bleibt.... usw. Das ist eine Spirale, die man nur sehr langsam aufweichen kann. Das Bild eines luschigen Hausmannes in Jogginghosen, der sich von seiner Frau durchfüttern lässt weil er einfach ein Weichei ist muss sich langsam aus den Köpfen verabschieden. Männer müssen die Chance ergreifen, sich um die Familie zu kümmern. Personaler müssen bemerken, dass die Männer ebenfalls familienbedingte Ausfallzeiten haben und es sich vielleicht trotz Schwangerschaftsrisiko lohnt, eine Frau einzustellen (immerhin sollen die ja im Ausgleich gesünder leben). Frauen dürfen nicht mehr als Rabenmütter oder "Emanzen" bezeichnet werden, wenn sie trotz Kind zur Arbeit gehen und ihre Karriere planen.

Das alles passiert nur langsam, aber soweit ich weiß passiert es. In meiner Firma gehen immer wieder junge Männer in Elternzeit. Wir haben eine Bundeskanzlerin. Die Zahl der Männer die zugibt, mit Computern nichts anfangen zu können und sich nicht dafür zu interessieren ist höher als die, die, obwohl sie von Tuten und Blasen nichts versteht, meint herumposen zu müssen und mir am Ende am besten noch bescheint "also für eine Frau verstehen Sie ja ganz schön viel von Computern, Kompliment!". Inzwischen kapiert sogar eine Mehrheit, dass es sinnvoller ist, dass die Person die Tür aufhält, die im entsprechenden Winkel ankommt und nicht die, die zufällig 3-20 cm mehr Fleisch zwischen den Beinen hat.

Klar, ausgemerzt sind die Vorurteile noch lange nicht, dazu schlummern sie auch einfach zu tief. Man darf keine Frauen schlagen - auch nicht im Training. Auch wenn das bedeutet dass diese dann nichts vernünftiges lernen weil die Angriffe nicht ordentlich kommen. Werkzeug für Frauen muss rosa sein, damit die sich trauen es anzufassen. Frauen können ihren WLAN-Router nicht einrichten, außer ein Mann hilft ihnen dabei, und selbst dann machen sie dabei vermutlich alles kaputt. Wenn ein Mann Kuchen auf Arbeit mitbringt hat seine Frau den gebacken - oder die Mutti, weil Männer können das nicht, außer vielleicht sie sind schwul. Jungs die mit Puppen spielen sind verweichlicht und peinlich - da ist ein wildes Mädchen das auf jeden Baum klettert und Fußball spielt akzeptabler - an dem ist wenigstens "ein Junge verloren gegangen".

Sowas kriegt man einfach nicht innerhalb kürzester Zeit aus den Köpfen, nicht mit Verordnung, nichtmal mit Einsicht sondern nur mit einer schrittweisen Umgewöhnung. Ich nehme mich davon selbst nicht aus - auch wenn ich weder moralisch noch grundsätzlich etwas dagegen habe, es fällt mir schwerer einen Mann in Minirock und Strumpfhosen ernst zu nehmen als eine Frau im Anzug. Das wird vermutlich so sein, bis erstere zum ganz normalen Straßen- und Bürobild gehören.

So gesehen - Gleichberechtigung? Ja gerne. Umsetzung? Ist in Arbeit!

Noch ein Nachsatz zum Sprachlichen:

Man kann in der deutschen Sprache durchaus auch den Mann als benachteiligt sehen - muss er sich doch seinen Begriff immer mit dem Neutralen, Unbestimmten teilen:

Hören wir von einer Gruppe Studenten, so können wir (inzwischen) aufgrund der Lebenswirklichkeit davon ausgehen, dass sich diese aus Studentinnen und Studenten zusammensetzt. Ist ausschließlich Weibsvolk anwesend, so lässt sich das leicht bezeichnen - dann wird korrekterweise von einer Gruppe Studentinnen gesprochen. Besteht die Gruppe jedoch nur aus - ja, männlichen Studenten, so muss man, wie ich auch hier, genauer definieren. Denn sobald sie in Gruppen auftreten müssen sie sich den Begriff mit dem anderen Geschlecht teilen.

Anders zum Glück bei den Kaufleuten, würde man meinen - immerhin gibt es hier die Kauffrauen (wenn die Damen unter sich sind), die Kaufmänner (wenn es eine reine Herrentruppe ist) und für gemischtgeschlechtliche Gruppen die Kaufleute. Doch nein, spätestens im Gesetz müssen die Herren auch hier wieder mit den Damen teilen, da laut Definition Kaufmann ebenso für Kauffrau steht, weil dem Gesetzgeber das Wort "Kaufperson" zu dämlich war und die Gesellschaft für deutsche Sprache beim besten Willen keinen neutralen Singular finden konnte.

Also wer ist hier benachteiligt - die Hälfte der Bevölkerung, die ihren eigenen Begriff hat, oder die, bei deren Nennung auch immer die anderen mit gemeint sein könnten, die man ohne weitere Beschreibungen nicht klar definieren kann?

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